red_headed_woman hat geschrieben:
Ich könnt mich heute in den Allerwertesten beissen, dass ich mir das damals hab entgehen lassen. Ich war an dem Tag mit Freunden unterwegs und die hatten mich noch gefragt, warum ich denn nicht in Berlin wäre und ich meinte nur, dass das ja schon ein wenig zu weit wäre für ein Konzert.
Aber was bringt's, dem hinterherzutrauern? Ich hatte Mitte der 90er 'ne Phase, in der ich Springsteen weniger gehört habe. Deshalb hab' ich drauf verzichtet, zum Hamburger Konzert der Tom-Joad-Tour zu gehen. Im Nachhinein (Jahre später betrachtet) ein Fehler, aber was soll der Geiz? Wenn ich mir als Musikfan dann auch noch überlege, was ich ansonsten alles verpasst habe - nie ein Queen-Konzert (das vielleicht bitterste Versäumnis, gab aber auch keine Gelegenheit), niemals Led Zeppelin in den 70ern (vor meiner Zeit), niemals dies, niemals das. Einige alte Helden kann man sich ja heute noch geben, die Stones etwa (vor einigen Jahren abgehakt). Das ersetzt aber nicht, die Band mal in ihrer Blütezeit erlebt zu haben. Ebenso Springsteen: So toll all meine Konzerterlebnisse seit 1988 waren - ein Gig der Touren Darkness, The River oder BITUSA wäre ein anderer Schnack gewesen.
Aber was bringt's sich zu grämen? Nichts! Nix! Zero! Nada! Nothing! Rien! Nullkommanix!
Ich genieße das, was ich hab' und wühl' in der Rückschau doch lieber in meinen Erinnerungen als in dem, was ich versäumt habe.
Wer solchen Versäumnissen ernsthaft hinterhertrauert, sollte sich vielleicht mal überlegen, weshalb sein Leben anscheinend so arm an Höhepunkten ist, dass das Hinterhertrauern Not tut (glaub' aber, dass das Hadern bei dem einen oder anderen hier nicht wirklich zu 'ner Lebenskrise führt).
Hoppla - das war jetzt sehr offtopic. Zum Ausgleich ontopic:
Floyd hat geschrieben:
The Promise (hervorragendes Album) ist im November erschienen und könnte für den GRammy 2012 nominiert werden.
Es könnte somit nicht nur, es kann sogar (Konjunktiv II wird überbewertet). Der inflationäre Musikpreis Grammy ist ja schon seit langer Zeit eher als Spektakel und Medienereignis bedeutsam denn als echte Auszeichnung für musikalisches Schaffen. Insofern kann sogar ein Outtake-Album wie
The Promise inklusive seiner Rohrkrepierer einen solchen Preis erhalten. Die gesamte Box allerdings halte ich durchaus für preiswürdig. Ob's allerdings beim Grammy eine Kategorie
bestes Box-Set o. ä. gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.