Bruce Springsteen Forum

was ich persönlich sehr schade finde. Besonders Stücke wie "Gypsy Biker", "Long Walk Home" oder "Radio Nowhere" waren mehr als live-tauglich...

Allgemeine Zeitung - Rhein Main

Arbeiten an einem Traum

06.07.2009 - FRANKFURT

Von Jens Frederiksen

WUNSCHKONZERT Bruce Springsteen spielt in Frankfurt vor 40 000 Zuschauern auch Songs auf Zuruf

Ein mitreißender Gig. Drei Stunden spielt der "Boss" Bruce Springsteen in der ausverkauften Commerzbank-Arena in Frankfurt bei strahlendem Wetter vor über 40 000 Fans - und er liefert mit seiner legendären E-Street-Band ein Set ab, das keinen Teil seines Riesenwerks ausspart und von Spielfreude pur getragen ist.

Furios bereits der Einstieg: Nachdem Gitarrist Nils Lofgren mit Akkordeon vor dem Bauch als erster die Bühne geentert und dem Publikum mit einem augenzwinkernden "Muss i denn zum Städele hinaus" im Walzertakt die Zeit vertrieben hat, bringt der euphorisch begrüßte Boss sich und seine Musiker mit "Badlands" und übergangslos daran angeschlossenen Krachern wie "Adam Raised A Cain" und "The Ties That Bind" im Handumdrehen auf Betriebstemperatur. Und die Zuschauer gehen wie ferngesteuert mit: Bei "Hungry Heart" muss Springsteen nur einen einzigen Refrain singen - alles Übrige kommt textsicher aus tausenden von Kehlen vor der Bühne.

Unter den Stücken von der neuen Platte "Working On A Dream" erweist sich die Underdog-Ballade "Outlaw Pete" mit musikalischem "Spiel mir das Lied vom Tod"-Einsprengsel als das konzerttauglichste. Eine kleine Predigt vom bestens aufgelegten, immer noch vor Energie berstenden Boss gibt´s gratis obendrein: Ein "Haus aus Liebe", ein "Haus aus Musik" werde er an diesem Abend auf den Rasen des Stadions zu bauen versuchen.

Und das Haus nimmt tatsächlich in kürzester Zeit Gestalt an. Die Eckpfeiler: ein handfestes "Promised Land", ein behutsam zwischen zart und deftig ausgelotetes "Because The Night" mit Wha-Wha-Einlage von Gitarren-Derwisch Nils Lofgren, dazu majestätisch und schön "The Rising" und, zum Abschluss des regulären Sets, das unsterbliche "Born To Run".

Vor allem aber kommt auf seine Kosten, wer auf der Suche nach Raritäten und ganz eigenen Momenten ist. Nach zwei Rock´n´Roll-Stücken, deren Sound ein bisschen unter Abmischungsproblemen leidet, bindet Springsteen sich Mundharmonika und akustische Gitarre um und spielt, was er sonst nie spielt: "Factory", dieses todtraurige Protokoll eines Arbeitstags in der Fabrik von der "Darkness On The Edge Of Town"-Platte. Und nach dem Einstieg im Bob Dylan-Duktus wächst sich das Stück unter behutsamen Piano-Klängen und machtvollem Synthesizer-Rauschen zu einer Parabel von bewegender Schönheit aus. Das anschließende "Something In The Night" wiederum, ebenfalls kaum gespielt und von derselben Platte stammend, bahnt sich mit Herzschlag-Beats seinen Weg in den Gehörgang.

Bereits von den Auftritten in Amerika war bekannt, dass Springsteen in der Konzertmitte einen Korridor von drei Songs frei lassen würde, um Stücke auf Zuruf zu spielen. In Frankfurt ist er besonders gut drauf und bringt derer gleich fünf. Dabei gerät schon das Einsammeln der Fan-Plakate mit Lieblings-Songtiteln zum Riesenulk. Ein neongrüner Schwimmreifen mit draufgepinselter Botschaft schafft es bis auf Springsteens Hüfte. Der versucht sich sogar, derart bepackt, an einem Gitarren-Intro, wendet sich dann ratsuchend an Gitarrist Stevie van Zandt, die beiden stecken kurz die Köpfe zusammen - und ab geht´s ins Wunschprogramm. Ohne Ring.

"I´m Going Down" von der "Born In The USA"-Platte steht am Anfang, gefolgt von "Ramrod" und dem nur als Bonustrack auf einer Greatest-Hits-CD publizierten "Trapped". Und später gibt es noch ein der Platteneinspielung von 1975 bis in die Zwischentöne folgendes "Jungleland" sowie, als letzten Song überhaupt, den Rhythm´n´Blues-Klassiker "Twist And Shout". Grandios. Ein Sommertraum aus Rock.


Grins!!

Sehr schöner Zeitungsartikel !!!! Der Autor hat die Energie und das Besondere dieses Auftritts erkannt!! Und er hat auch richtig erkannt, um was es bei Springsteen-Konzerten geht..

Und endlich mal einer, der sich auch ein bißchen in der Historie des Boss auskennt.

Den Bericht könnt ich so unterschreiben !

zurecht
mit der nächsten Idee schaffst du auch ein Foto in der Zeitung

Sehr schöner Artikel.



Hier hätte ich allerdings erwähnt, dass die "Predigt" während dem Titelsong des neuen Albums stattfindet, nämlich "Working on a dream" und ebenfalls bestens live funktioniert.

Und die erste Request-Erfüllung war nicht "I'm going down", sondern das unglaublich schöne "Something in the night". Letzteres und "Trapped" war übrigens ein double-request, beide wurden erfüllt.

Nachdem ich wieder daheim eingetrudelt bin und meine Eindrücke etwas sortiert habe, gibt's von mir auch ein Statement zum FFM Konzert.

Eigentlich hatte ich mittags schon gar nicht mehr damit gerechnet, das wir am Freitag Abend überhaupt in der Arena sind. Unser Auto ist mit einer technischen Störung an dem Morgen aus der Garage gekommen und kurze Zeit später hat sich unser Navi selbst eliminiert, also im Blindflug Richtung Frankfurt durch insgesamt 3 Staus gefahren, was eine Menge Zeit gekostet hat. Um 19 Uhr hatten wir es dann geschafft, erstmal durchatmen, wir stehen vor der Commerzbank-Arena...

Unsere Tribünenplätze waren phantastisch, Block 28a, letzte Reihe, direkt an der Treppe, mit viel Bewegungsfreiheit, perfekt...!

Tja, was soll man zu dem Konzert noch sagen, mit das Beste was ich bisher vom BOSS gesehen habe. Die Stimmung unter den Fans war im Innenraum bis zum letzten Platz super und auch auf den Tribünen wurde kräftig mitgerockt. Zu den Songs braucht man net viel sagen, es waren einige dabei, die ich noch nicht live gehört habe. Allen voran Jungleland, Factory, I'm going down,...persönliches Highlight Point Blank, hätte ich nie mit gerechnet das mal live hören, Something in the Night Gänsehaut ! Because the night war auch dabei, hatte ich mir gewünscht und Trapped live immer ein Knaller ! Da gabs definitiv nix zu meckern...

Anschließend noch ein Tourposter gekauft und dann zum Irish Pub zum Ausklang des Abends.

Ein tolles Konzert, schöne Atmosphäre und der beste Bruce mit E Street Band, den ich bisher gesehen habe...

Nunmal kurz durchatmen und weiter gehts, next stop Dublin ...

Saturday's Concert Retrospective:
Woad Tour - FRANKFURT 3rd July 09


Saturday, July 11th
Starts at 4PM EST (9PM GMT)

in www.springsteemradio.com

für diejenigen, die in Dublin nicht dabei sein können

Unbestritten, ich glaube bei "meinem" Konzert war es "My love will not let you down", aber... ach lassen wir die Diskussion doch. Dein letzter Halbsatz ist schon ein guter gemeinsamer Nenner, die "Tracks" laufen bei mir auch immer wieder mal.

Danke für den Artikel. Ich finde ihn auch recht gelungen. Nur dieses "keinen Teil seines Riesenwerks ausspart" ... also zwischen 1984 und 2002 klaffte dann doch ein kleines Loch in der Setlist, in das je nach Zählweise mindestens fünf Alben gefallen sind. Was solls, ich glaube, wenn er jeden Teil seines Schaffens in einem Konzert ausreichend darstellen will, müsste Bruce wieder über vier Stunden spielen. Ich meine, nicht das ich etwas dagegen hätte.

ohne jetzt haarspalterei betreiben wollen, der erste der eingesammelten requests war I'm going Down.... hab auch gesehen, dass bei trapped noch auf der anderen seite Something in The night stand... aber Something war eh auf der Handgeschriebenen Setlist vom boss schon erwähnt.. also wohl nur vorgezogen...

Egal... ich war total glücklich beide gehört zu haben...
war das ein klasse konzert...

So ist es.

Ich höre grade wieder Factory. Die Anfänge, die ersten Töne, wo ich noch nicht zu hoffen wagte - und dann...
ja dann...

es war soooooooooo schöööööööööööööööööön!!!!!!!!!!!

Thank you

jaa... einfach unglaublich... das gesicht von meinem vater werd ich nicht vergessen, als er mich ganz entgeistert angeguckt hatte, nachdem er factory nicht mal erkannt hatte, weil er's für so abwegig gehalten hat, dass er das wirklich spielt....

Und im nachhinein muss ich sagen, hab ich weder mit München noch mit Wien Setlist tauschen wollen... das war einfach ein gigantisches Konzert....

Es gibt nicht viele Momente meines Lebens an die ich mit feuchten Augen des öfteren zurückdenke, bzw. zurückdenken werde. Zu diesen Glücksmomenten zählt ab sofort das Frankfurter Konzert dazu.

Thomas

Also ich gestehe....................
mir wurden bei einigen Songs die Augen feucht

bei " Something in the Night "
"The Rising " ( hat persönliche Gründe)
" Hard Times"

und beim Solo von Big Man bei "Jungleland "

wie beim München-Thread: auch hier noch nichts gelesen, was bisher so geschrieben wurde
Frankfurt reiht sich aber auf jeden Fall in meine Top Five der Shows in 2009 ein
auch hier war fast alles perfekt für mich

insgesamt war ich sehr positiv von der Stimmung bei den beiden Shows in Deutschland überrascht und hab mich sehr darüber gefreut