Was soll's, da wird ein Konzert in eine kleinere Halle verlegt und schon bricht für einige eine Welt zusammen. Die wildesten Theorien werden aufgestellt: Band müde (wie bitte?), Nils spielt schlecht (??????????????????????????????????????????????) und die Konzerte sind zu kurz.
Alles Käse.
Deswegen würde kein Mensch nicht mehr zum Springsteen-Konzert gehen, mal ganz ehrlich - ich behaupte 70-80% der Zuschauer würden's nicht mal merken, wenn Nils' Gitarre gar nicht eingestöpselt wäre. Die meisten Stadionkonzertbesucher sind doch schon froh, wenn sie den Refrain beim zweiten mal erkennen und die ganzen weiblichen Fans achten eh nur auf Brucies Hintern. Ok, das war jetzt leicht übertrieben ...
(Manche gucken auch auf seinen Arsch)
Meines Erachtens gibt's nur zwei, evtl. drei Gründe für etwas müde Ticketabsätze:
1) Preise
Hauptgrund sind wohl die Preise. Wer Familie hat oder vielleicht mal nicht so gut verdient, der muss eben ein wenig haushalten. Und wenn man nur wenig für den Lebensunterhalt hat, muss man eben Prioritäten setzen. Urlaub oder Springsteen ? Riestern oder Rock'n'Roll? 80-100 EUR können relativ viel sein und dazu kommen noch die Anreise und evtl. die Übernachtung.
2) Bruce nicht mehr "in".
Jein. Mag sein, dass er nicht mehr so viele Alben verkauft, andererseits boomt die Livekonzertbranche - ganz unabhängig von der Plattenkrise. Da müsste ein Weltstar wie Springsteen eigentlich drüberstehen.
Allerdings ist es so, dass Springsteen einfach häufiger - auch mit E Street Band - kommt als früher:
1999 E Street
2002 E Street
2003 E Street
2005 Solo
2006 Seeger Sessions Band
2007 E Street
2008 E Street
Er macht sich nicht mehr so rar wie früher, es ist nicht mehr so ein Event, wenn Springsteen in Deutschland spielt. Früher kam das in den tagesthemen !!!
Und so Touren wie 2005/2006 - da gebe ich Grobmotoriker-Geschmack-Pete-Seeger sogar recht - verschrecken einige Massen-Fans und gewinnen wohl kaum neue hinzu.
3)
evtl. die EM
Andererseits: Es ist im Grunde scheißegal. Ich komme gerade aus Melle, nein aus einem Unterdorf von Melle irgendwas mit W. Elliott Murphy hat vor ca. 100 Leuten (neuer Rekord, bisher waren's immer viel weniger!) gespielt und es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Es ist wurscht, ob 100 Leute Musik zusammen genießen oder ob's 50.000 sind. Am Ende hat Elliott CDs signiert und jeden Konzertbesucher zwecks Autogramm nach dem Vornamen gefragt ...
Manchmal würde ich mir wünschen, dass auch Springsteen eine Nummer kleiner spielt. Was wäre das entspannt, wenn er immer vor 1000-5000 Leuten auftreten würde ...
Ich meine, man fühlt sich ja nicht unbedingt besser, nur weil statt 100 Bekloppten 50.000 Bekloppte um einen herum schwitzen.
Ich persönlich brauche auch keine Bestätigung für meinen (ohnehin einzig gültigen
) Musikgeschmack durch ausverkaufte Konzerte ...