So,hier auch mein mittelscharfer Senf.
Das Konzert in Frankfurt war mein 12tes Springsteen-Konzert,und ich habe seit 1992 jede Tour,bis auf D&D,verfolgt.
Um nicht in den Verdacht zu geraten zu der "Was Bruce macht ist alles Spitze-Fraktion"zu gehören,stelle ich hier klar,das mir das D&D Album mißfällt und ich auch die die Interpretationen seiner alten Songs (abgesehen von My City of Ruins) bei diesem Konzert, nahezu gruselig fand.
Ich bin auch der Meinung das die Ticket-Preise unverschämt sind und das es durchaus möglich sein müßte das ganze ein wenig preiswerter zu halten. Ob Springsteen daran (Mit)Schuld trägt,kann ich nicht beurteilen.
Aber jetzt zum Konzert. Da ich mich für einen Platz im Innenraum schon sehr lange zu alt fühle
hatte ich einen Platz oben auf der Loge und konnte das Spektakel wunderbar unaufgeregt beobachten.Kann daher allerdings nix zu den Pannen beim Einlass berichten.
Und ich muß sagen,die Akkustik war so beschissen wie bei den allermeisten Hallen-Konzerten die ich bisher von BS verfolgt habe (allerdings nicht annähernd so beschissen wie in Gelsenkirchen,als ich noch Wochen später halbtaub war
) und die Stimmung war auch nicht schlechter als bei den allermeisten Konzerten die ich bisher verfolgt habe.
Jeder hat natürlich das Recht Kritik zu äußern, wenn er/sie/es meint das die Videowände nicht hätten flackern dürfen,die Ordner besser hätten aufpassen sollen oder der Sound hätte besser sein können, Vor allem bei diesen Preisen,die wohl die meisten von uns bezahlt haben.
Wenn ich mir allerdings hier solch einen Quatsch anhöre,das Springsteen mittlerweile "Unglaubwürdig" geworden ist,weil er ,trotz eigenen Reichtums,Mr. Gates veralbert,oder ein Schunkellied über eine eine arme Familie aus Oklahoma singt,hat den Schuß nicht gehört.
Der Mann ist Musiker,kein Prediger. Ich habe Springsteen noch nie sagen hören,er sei der Retter der Arbeiterklasse,der Rächer der Enterbten oder der Held der "kindgebliebenen Über 30-jährigen".
Ich kann auch nicht verstehen,das sich jemand,dem das Album nicht gefällt,auf das Wagnis einläßt dieses Konzert zu besuchen. Zumal von Anfang an klar war,das es keine große Überraschungen geben wird(nichtmal der Wolfgang war eine wirkliche Überraschung
).Man wußte was auf einen zukommt.
Aus diesem Grund bin ich der D&D Tour ferngeblieben.
1992/93 als Springsteen nach längerer Pause,ohne die E-Street Band tourte,gab es einen ähnlichen Aufschrei,aber da hat man wenigstens noch "Badlands" und "Born to Run" mitgröhlen können .
Und jetzt konnte man halt ,wenn mans braucht,"Pay me,pay me,pay me my Money down" oder "Low bridge,everybody down"mitgröhlen.
Einige Reaktionen erinnern mich wirklich an die, zurückgestossener Verehrer.
ERwartungen werden nicht erfüllt,also sucht man frustriert die Fehler beim ehemaligen Objekt der Begierde.
Der ist auf einmal gar nicht mehr so toll usw.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Spruch irgendeines Fans,das Springsteen es eigentlich nicht (mehr) wert wäre,überhaupt so einen Fan wie ihn zu haben.