Ab 12. November bei uns im Kino: Roland Emmerichs neuer Katastrophen-Blockbuster
2012Ich hatte das Vergnügen, den 158 Minuten langen Endzeit-Actionfilm gestern in einer Pressevorführung zu sehen.
Fazit: Ins Kino gehen, zurücklehnen und das Ende der Welt genießen! Immer wieder erstaunlich, was Tricktechnik zu leisten vermag.
Der Film ist mit John Cusack, Oliver Platt, Amanda Peet, Woody Harrelson und Thandie Newton prominent, sympathisch und attraktiv besetzt, Danny Glover spielt den US-Präsidenten.
Ich hab' mich sehr gut unterhalten gefühlt. Der Film spielt auch sehr geschickt mit der Klaviatur der Emotionen. Wenn etwa nach einer Sequenz, in der aus einem Flugzeug heraus der Untergang eines riesigen Ballungsgebietes zu beobachten ist, bei dem Hunderttausende bis Millionen von Menschen sterben, ohne dass der Zuschauer das Sterben wirklich sieht, folgt kurz darauf eine ganz ruhige Szene, in der ein Vater auf einem Kreuzfahrtschiff telefonisch von seinem Sohn Abschied nimmt. Das funktioniert schon.
Natürlich gibt's zwangsläufig Kritikpunkte, vor allem für diejenigen, die solchen Filmen (ich meine Katastrophen-Blockbuster) ohnehin nichts abgewinnen können.
Wer Emmerichs
The Day After Tomorrow nicht mochte, sollte
2012 meiden. Das gilt umgekehrt aber ebenso.
Ich will den Spoiler-Befehl ausprobieren, deshalb verrate ich hier mal die im Film genannte Erklärung des Weltuntergangs und ein wenig Handlung. Wer reinschaut, ist selbst schuld:
Sonneneruptionen senden winzige Teilchen gen Erde und durch die gesamte Erdmaterie hindurch - sogenannte Neutrinos. Das geschieht ständig, in diesem Fall sind die Sonneneruptionen allerdings so gewaltig, dass die Neutrinos auf den Erdkern wie Mikrowellen wirken und diesen erhitzen. Die Erhitzung des Erdkerns bewirkt, dass die Erdkruste instabil wird, was beispielsweise einen gewaltigen Vulkanausbruch im Yellowstone Park zur Folge hat. Am Rande bemerkt: Unter dem Yellowstone Park befindet sich meines Wissens nach tatsächlich eine riesige Magmablase, die theoretisch irgendwann mal ausbrechen kann. Zurück zum Film: Die bröckelnde Erdkruste lässt riesige Landmassen erbeben, bersten und untergehen. Ein paar Wissenschaftler haben all dies drei Jahre zuvor herausgefunden. Unter Führung der USA hat eine Reihe von Staaten einen Rettungsplan ausgearbeitet, der vorsieht, eine Anzahl (zehn, wenn ich mich recht entsinne) riesiger (...) für jeweils 400.000 Menschen zu bauen. Der Bau erfolgt in China. Finanziert wird das Ganze durch den Verkauf von Tickets - Kostenpunkt: 1 Milliarde Euro pro Person. Alle Mitwisser werden lückenlos überwacht. Droht eine Geheimhaltungslücke, wird diese auf radikale Weise endgültig geschlossen. Leider erhitzt sich der Erdkern schneller als erwartet, sodass am Ende nur vier der (...) fertiggestellt werden, von denen 1 noch irreparabel beschädigt wird. Die Debatte, wen man rettet und wen nicht, wird gegen Ende stellvertretend für die gesamte Menschheit anhand der 400.000 Passagiere von Nr. 4 geführt: Öffnet man kurz vor dem Ende noch einmal die Tore für die draußen gebliebenen?