Das wird etwas längeres, ich will nun mal meine Gedanken zum besten geben:
Der Tag hat eigentlich schon mit der Pre-Party am Vorabend des 13.06.05 begonnen.
Spontan beschlossen Thunder und ich, ins Vollmond zu schauen und dort haben wir viele Tramps getroffen.
Von den Tramps die bereits vorhergehende Konzerte besucht haben, konnten wir schon mal etwas von der Atmosphäre aufnehmen die wir am nächsten Tag zu erwarten haben.
Später am Abend dann etwas aufgeregt ins Bett, denn wir hatten ja am nächsten Tag etwas vor. Nein, nicht etwa erst zur Arbeit gehen und abends aufs Konzert – wir hatten vor, Bruce vor dem Hotel abzupassen.
Ich hoffte, daß endlich mein lang gehegter (schon zur Jugendzeit erträumter) Autogrammwunsch in Erfüllung gehen würde.
Früh morgens sah es vom Wetter her ziemlich düster aus, um nicht zu sagen, es schüttete wie aus Kübeln. Doch es war anders als sonst, irgendwas lag in der Luft.
Als wir aus Olching losfuhren, riss es auf und die Sonne kam raus.
Ziemlich aufgeregt kamen wir dann am Bayrischen Hof an, dort regnete es gerade mal wieder heftig.
Nichtsdesto trotz hatten sich schon einige Fans vor dem Hotel aufgestellt. Alle wollten Bruce hautnah sehen.
Die Zeit verging, die Sonne kam wieder raus und es wurde wieder angenehm warm.
Schließlich kam Miami Steve mit der Gitarre zum Hotel und wir beschlossen Bruce aus dem Hotel zu singen.
Wir stellten uns genau gegenüber des Hoteleingangs auf und gaben einige Songs zum besten.
Wir gaben „The River“, „Thunder Road“, „Johnny 99“, „My Hometown“ und vieles mehr zum besten. Steve an Gesang und Gitarre und wir, Thunder, Sax-Jule, Jerseylady und ich haben unser bestes gegeben.
Eine Menge Passanten sind stehengeblieben einige haben uns begeistert beklatscht und zugesehen.
Der große Meister ließ sich jedoch nicht blicken.
Jedoch sahen wir als irgendjemand im 1. oder 2 Stock des Hotels uns aus einem Zimmer filmte. Was mit der Aufnahme passiert ist, werden wir wohl nie erfahren.
Schließlich kamen immer mehr Tramps dazu, BobbyJean und Marion, die Berchingers und Michaglasi.
Irgendwann wurde es ziemlich unruhig vorm Hoteleingang, wir ließen die Singerei nun sein und haben uns dort aufgestellt.
Anfangs ging es noch ganz gesittet zu, doch dann als die Mitarbeiter des Hotels Absperrungen aufstellten wurde es schon ziemlich eng, das Gedränge größer.
Irgendwann kam das Auto angefahren von dem sich rausstellen sollte daß Bruce hiermit abgeholt wird.
Ich hatte mich durchaus glücklich geschätzt direkt vor der Autotüre zu stehen.
Später wurde das Auto aber ca. 1m nach vorne rangiert so daß ich leider nicht mehr direkt bei der Einstiegstüre plaziert war.
Irgendwann, so gegen 16:30 Uhr war es so weit! Die Türe ging auf, Bruce kam raus!
„Ja endlich, jetzt bekomme ich ein Autogramm und kann Bruce wenigstens mal ins Gesicht gucken“ – dachte ich!
Es ging so wahnsinnig schnell, ich habe mir sagen lassen Bruce gab 2 Autogramme ( ich habe gar nichts mehr mitgekriegt vor lauter Gedränge – die Absperrungen nutzten nicht viel!) nur noch daß das mit dem Autogramm wohl nichts werden wird.
Bruce sah zu daß er Land gewinnt, d.h. er dem Rummel entkommt.
Es war offensichtlich zuviel Gedränge und zuviel Bruce-Rufe.
Als alles vorbei war, hörte ich er habe irgendwie arrogant gewirkt, nun ich konnte das gar nicht bestätigen oder bezweifeln – es ging ja soooo schnell.
Dennoch glaube ich, und ich möchte gar nicht glauben daß er arrogant ist, nach dem was ich schon alles Positives gehört und gelesen habe.
Ich persönlich schiebe es auf das Gedränge und Getue und auch einem Bruce Springsteen steht mal ein schlechter Tag zu!
Wie auch immer, wir sind dann zur U-Bahn und direkt zum Olympiazentrum gefahren.
Vor der Halle waren schon einige Bruce-Fans versammelt aber es war noch sehr übersichtlich. Wir sind gerade rechtzeitig zum Soundcheck angekommen.
Da München ja ein Dorf ist haben wir auch gleich jemanden getroffen den wir kennen, den Woody! Noch kurz „servus“ gesagt und einen schönen Konzert-Abend gewünscht.
Dann irgendwann war Einlaß, die Nervosität stieg an! Dann gleich beim Eingang, wie gesagt München ist ein Dorf, noch ein paar Tramps begrüßt, Ana, Ice und Frodo und schließlich des Weges gegangen und unseren Platz gesucht.
Wir hatten zwar einen Tribünen-Platz aber wir saßen ziemlich bühnennah und unterhalb so daß die Sicht ganz okay war.
Wir haben von oben noch Ana gesehen, Sax-Jule und Jerseylady und Iceman als sie noch kurz rausgingen
Dann war es soweit, der Gongschlag ertönte. Spannung, was passiert jetzt? Nun ja nach dem 3. Gongschlag war es soweit, Bruce kam auf die Bühne begrüßte das Publikum u.a. mit „servus“ und den Rest kennt man aus den ganzen Posts und Zeitungsberichten.
Das Konzert an sich war spitzenmäßig!
Wider Erwarten war ein super Klang in der Olympiahalle. Die Songs die er zum besten gegeben haben waren erste Sahne.
Besonders gefreut habe ich mich über „Point Blank“, ein absoluter Traum dieses Lied live zu hören und in der Art und Weise performed (ich sag nur ebay-Piano
.
Während des Konzertes habe ich zeitweise die Augen geschlossen nur um die Atmosphäre und Bruce’s Stimme zu genießen. Es war gigantisch, ich wünschte – I could have taken this moment into my hand – und nie mehr loszulassen.
Als es dann soweit war und Bruce von der Bühne ging kurz vor den Zugaben, habe ich entdeckt daß in unserem Block die Tribüne geöffnet wurde, d.h. die Kette wurde aufgemacht und man konnte ungehindert nach unten zur Bühne gelangen.
Ich habe nicht lange überlegt, habe nur noch zu Thunder gesagt, „gehen wir runter!“ So schnell konnte der Thunder gar nicht schauen schon war ich bei der Bühne.
Leider ich aber nicht schnell genug so daß ich einen Platz in den vordersten Reihen ergattern konnte, aber ein Platz, stehend auf der ersten Stuhlreihe war ideal für mich. Ich sah Bruce hautnah (und nicht nur die Köpfe vor mir).
Die Zugaben waren toll, besonders die Ramrod Polka und der Joke mit dem Handy haben mir gefallen. (Auch wenn das schon andere Musiker vor ihm bereits getan haben, ich fand es einen witzige Einlage von Bruce).
„Promised Land“ in dieser Version – hmmm ich denke daran werde ich mich nie gewöhnen können, damit komme ich nicht klar.
Umso schöner dafür der Rausschmeisser, „Dream Baby Dream“ so verträumt und sanft untermalt mit einer süßen Melodie (wer hat denn bloß dieses Harmonium bedient als Bruce aufstand und weitersang – begleitet mit Harmonium?). Der Text des Songs ist zwar einfach gestrickt, aber wenn ich das Lied höre gibt es mir das Gefühl als würde mir jemand sagen „Dream Baby Dream“ alles wird gut!
Mit diesem Gefühl mit dieser Atmosphäre hat das Konzert – leider – dann auch geendet.
Es war ein schönes Erlebnis live mit dabei zu sein.
Ein Bootleg kann diese Atmosphäre nicht bieten, man muß dabei sein und es genießen.
Ich weiß nun nicht, was mir besser gefallen hat, die beiden Stadion- Konzerte mit der E-Street-Band die ich auf der Rising-Tour miterleben durfte oder Bruce Solo?
Es kommt was ganz spezielles rüber bei Bruce solo, ich kann es nur nicht beschreiben was es ist!
Auf jeden Fall wäre ich so gerne noch bei einem weiteren Konzert dieser Tour dabei, aber das läßt sich wohl nicht machen.
Ich wünsche allen, die Bruce noch auf dieser Tour live erleben dürfen ganz viel Spaß und genießt es!
Petra