BobbyJean hat geschrieben:
Ein vielleicht bisschen anderer Rückblick auf das Konzert gestern.
Für mich sollte es ein Abend der besonderen Art werden.
Ich habe einfach meinen Sohn ( zu seinem ersten Springsteen Konzert! ) und meine Frau mitgenommen.
Nein, mein Sohn ist keine 2,5 oder 5 Jahre alt. Er wird dieses Jahr 12. Die richtige Zeit, einen jungen Mann auf so ein Konzert mitzunehmen.
Daher spielte sich unheimlich viel in meinem 5 m2 Umfeld ab, vor allem meinen Sohn zu beobachten. Seine Augen. Sein Tanzen. Sein Grinsen. Seine erste Müdigkeit nach 2 Stunden. Kurz die Treppe hoch, ne Bratwurst ziehen, und bei Bobby Jean auf der Treppe für Ihn gefühlt 250.000 Hände im Takt schwingen sehen.Seine Augen!. 5 Minuten später steht er neben mir und sagt, dass es jetzt weiter geht für ihn. Und Tanzen. Und Klatschen.Und Singen. und Grinsen.
Er ist beileibe nicht der größte Springsteen Fan vor dem Herrn, dafür gibts genug Musik in dem Alter, was ihm besser gefällt. Das soll so auch bleiben.
Nichts ist schlimmer als ein Elternteil der einem Kind sagt was gut und was nicht gut ist. Er darf seinen musikalischen Geschmack selber entwickeln.
Bei Dancing in the Dark hab ich meine Frau zum Tanzen aufgefordert, und hab mich ( ohne Alkohol an diesem Abend ) aufgrund dieser gesamten Energie getraut zu Tanzen. Aus vollem Gefühl. Ohne Sorge. Nur Bewegung.
Ihre Augen.
Ihr Gefühl.
Wir.
Wir 3!
Diese Papa Sohn Geschichte zieht sich durch unzählige wunderbare Lieder.
Vor vielen Jahren noch unverheiratet auf vielen Konzerten unterwegs gewesen.
Gehört was dieser Mann da auf der Bühne von Papa- Sohn, Mann und Frau leidend und freudig gesungen hatte.
Heute nach so vielen Jahren schließt sich ein Kreis.
Vom kleinen Sohn, der auch ich mal war, heute als Vater und Partner einer Frau die selben Lieder zu hören.
Und dieses diffuse Leiden in seinen Liedern sehr früh gespürt.
Heute in vielen eigenen Geschichten selber durchlebt.
Und instinktiv zu wissen, dass die Verantwortung bei mir lag und liegt, manche alte Geschichten nicht an die nächste Generation weiter zu tragen.
Auch wenn ich auch hier im Dorf beobachte, dass die Söhne und Töchter vieles von dem machen, was die Eltern vorgelebt haben.
Wahrscheinlich auch mein Sohn.
Bin nicht davor gefeit.
Und heute bin ich mir sicher.
Der Mann auf der Bühne weiss das!
Wenn er in Tausende Augen sieht, die heute die gleichen Themen bewegen, wie einst Ihn, und es über die letzten Jahre selber erfahren haben.
Auch für Ihn schließt sich der Kreis.
Seine Mission ( wenn die da so geplant war ) ist angekommen.
Das spürt er, das genießt er mit einem Wohlwollen allen Menschen da draußen.
Es fühlt sich heute an, als wäre er mit seinen Texten in seinem unglaublichen Schaffen viele Jahre voraus gewesen.
Er hat sich gestern wohl auf dem Höhepunkt seiner eigenen Erkenntnis ( wir wissen, was ihn jahrelang umgetrieben hatte ), in einer unglaublichen Energieleistung präsentiert.
Selten hab ich Ihn so zeitgleich mit seinem Schaffen an einem Abend so glücklich gesehen.
Gespickt mit von mir interpretierten Körperlichen Wehwehchen.
Persönlich unheimlich gefreut habe ich mich auf Trapped.
Viele der Momente an diesem Abend waren sehr privat. Freunde, Familie und ganz urplötzlich aus dem Nichts ein paar Tramps "gefunden".
Die Grüße gehen an "Frodo" und "Michaglasi" samt Begleitung.
Der Moment des Wiedersehens. Wie vor 20 Jahren im Millennium zu Frankfurt.
Es passt einfach.Und hat sich nicht verändert oder komisch angefühlt.
Weder im Vorfeld, noch an diesem Abend war es mir wichtig 30 oder 35 Lieder zu hören.
Es ging gestern nicht um mich.
Wichtig ist das, was ich oben geschrieben habe!
Für mich
Für uns 3
Das an einem Abend bei nur einem Konzert auf der Tour zu spüren , wird nicht inflationär!
Da ist so ne tiefe Dankbarkeit.
Danke für die Offenheit! Du sprichst mir aus dem Herzen. Habe diesen "Tiefgang" auch gespürt. Die Dankbarkeit habe ich ja gestern hier schon ausgedrückt.
...und auch mein Sohn war dieses Jahr in Wien das erste Mal mit auf einem Springsteen-Konzert (wollte das wovon ich oft erzählt habe mal auch erleben) - das sind sehr besondere Momente, auch wenn "meiner" nun schon fast 30 ist.
...und das macht der Mensch auf der Bühne möglich, nicht ein bestimmtes Lied.
Einen Gruß in die Nacht Allen und denen, die in Monza dabei sind einen magischen Abend nochmal!