Böhmermann hat sich mit Eventim auseinandergesetzt...ganz interessant zu lesen
Jan Böhmermann wettert gegen Eventim Mit Mikrofon, Strobolicht und Nebelmaschine präsentiert der Moderator den Mann, der in diesem wahren Krimi noch eine große Rolle spielen wird: Klaus-Peter Schulenberg, CEO von CTS Eventim. Wir merken uns den Namen. Der ist gleich noch wichtig. Aber erst einmal geht es um das Geschäftsmodell des Unternehmens. Dieses verkauft Tickets von Konzerten und anderen Bühnenshows online und betreibt Verkaufssysteme für Vorverkaufsstellen.Eventim macht sein Geld mit diversen Gebühren. Wie die sich zusammensetzen, weiß man nicht so genau und kann von Event zu Event variieren. "Diese ganzen random Gebühren, die aufs Ticket draufkommen – da geht’s doch eigentlich nur darum, mehr Cash zu bekommen. Eventim schlägt die Gebühren gerne sogar doppelt drauf", sagt Jan Böhmermann. Zum Beispiel mit FanSale – eine Plattform von Eventim, auf der User:innen ihre Tickets verkaufen können. Klingt doch seriös. Nur kommt wieder ein großes Aber: Damit verdient das Unternehmen an einem Ticket, das es schon mal verkauft hat, offensichtlich einen stolzen Preis. Böhmermann:"Warum Schwarzmarkt bekämpfen, wenn man selbst mitverdienen kann?" Warum redet da eigentlich keiner drüber?", fragt sich Jan Böhmermann. "Veranstalter halten still, Künstler:innen sagen nichts. Warum wehrt sich niemand gegen Eventim?" Liegt wohl an der Machtposition, die sich das Unternehmen über die Jahre aufgebaut hat, wie sich Böhmermann erschließt. Wie der Moderator betont, hat Eventim viele Veranstaltungsfirmen aufgekauft oder neu gegründet. Unternehmen, die Konzerte oder Festivals organisieren. Dort treten Künstler:innen via Booking-Agenturen auf, die wiederum auch Eventim gehören. So wie diverse Eventlocations. Und übrigens:Tickets dafür gibt es nicht nur bei Eventim selbst, sondern auch bei anderen Plattformen. Und Surprise: Auch die gehören zu Eventim.Moment, da klingeln doch eigentlich die Alarmglocken. Hört sich irgendwie nach Monopolstellung an, oder? "Eventim ist praktisch die deutsche Eventbranche", findet jedenfalls Jan Böhmermann. "Ist das nicht eigentlich ein Fall für das Bundeskartellamt?" Ja. Das hat dem Unternehmen auch verboten, das Plattenlabel Four Artists zu kaufen, um nicht noch mächtiger zu werden. Komisch nur, dass später viele Mitarbeiter:innen und Artists überraschenderweise zur All Artists Agency gingen. Ihr habt es wahrscheinlich schon geahnt: Auch die gehört mehrheitlich zu CTS Eventim. Jetzt zu Klaus-Peter Schulenberg, der oben bereits erwähnt wurde. Man könnte annehmen, er wolle sein Business im engsten Kreis halten. Hier zu den Verstrickungen, die Böhmermann aufdeckt: Für die Fußball-WM 2006 hat Eventim den Zuschlag für die Vermarktung der Tickets bekommen. Doch später gab es Ermittlungen, weil die Firma mutmaßlich knapp 52.000 WM-Karten auf den Schwarzmarkt verschoben haben soll.Die Ermittlungen gegen Schulenberg sind später gegen eine Zahlung eingestellt worden. "Geschäftsführerin dieser seltsamen WM-2006-Firma ist bis heute Christa N., die Ehefrau von Klaus-Peter Schulenbergs Steuerberater", behauptet Böhmermann. Aber die Story geht weiter. Was wir dafür wissen müssen:Für die Corona-Zeit hat Eventim nach Aussagen des Moderators staatliche Hilfen von über 272 Millionen Euro bekommen. Laut Recherchen sind allein 15 Millionen Euro der Zuschüsse von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gekommen.Und deren Regierungsdirektorin ist die Adoptivtochter von Klaus-Peter Schulenberg – Dr. Juliane Schulenberg. Im Aufsichtsrat von Eventim sitzt sie ebenfalls. Da drängt sich die Frage eines Interessenkonflikts auf. Die Verstrickungen haben aber noch kein Ende. Über Dr. Juliane Schulenberg hat Jan Böhmermann nämlich noch etwas zu sagen. Sie ist auch Gesellschafterin der Vermögensverwaltung Jugu Media GmbH. Die Geschäftsführerin der Firma ist besagte Christa N., die Ehefrau von Klaus-Peter Schulenbergs Steuerberater. Übrigens: Die Firma, die laut Recherchen von "ZDF Magazin Royale" offenbar weder ein Büro noch einen Briefkasten hat, hat 2020 nur einen Gewinn von knapp 13.000 Euro gemacht, ein Jahr später waren es über sieben Millionen Euro.
Quelle: msn.com
_________________ Ehrensheriff
|