the Dude hat geschrieben:
Andibuss hat geschrieben:
...und wenn alle von der Brücke springen, dann springt der Bruce halt mit. Ganz ehrlich? Da hätte ich eine andere Antwort von ihm erwartet. Wo hat er das denn gesagt?
"Bruce Springsteen: „Ich will das tun, was alle anderen auch tun“
Der Boss erklärte, dass er normalerweise versuche, etwas weniger als seine Kolleg*innen zu verlangen – aber er dieses Mal einen anderen Weg eingeschlagen hätte: „Was ich mache, ist ganz einfach. Ich sage meinen Jungs: ‚Geht raus und schaut, was die anderen machen. Lasst uns ein bisschen weniger verlangen.‘ Das ist im Allgemeinen die Richtung. (…)
Er fügte jedoch hinzu: „Dieses Mal habe ich meinen Leuten gesagt: ‚Hey, wir sind 73 Jahre alt. (…) Ich will das tun, was meine Kolleg*innen auch tun.‘ Und genau das ist passiert. Das haben wir getan.“ Damit meinte er anscheinend: Die Kartenpreise in Höhen zu schrauben, die sich nicht jede*r leisten kann. "
Quelle:
https://www.rollingstone.de/bruce-springsteen-verteidigt-seine-hohen-ticketpreise-2522049/Genaugenommen hat er damit gesagt, daß er sich auch bisher nie um die Details der Preisgestaltung gekümmert hat, sondern einfach seinen "Jungs" eine Richtschnur gegeben hat ... ob auch er selbst geschaut hat, was die anderen machen, weiß nur er selbst.
Am Ende sagt er einfach ehrlich wie es ist: Ich hab gesagt "Macht, was auch die anderen machen", und das haben sie getan und nun ist es eben so. Er übernimmt die Verantwortung, kommt nicht mit Ausreden etc. Leider kommt aber auch kein Wort der Entschuldigung oder wenigstens Verständnis für die Verärgerung der Fans. Was das für ein Lachen war, das mit [laughs] im Transskript vermerkt ist, ist ohne Video nicht nachzuvollziehen - da gibt's ein breites Spektrum von Verlegenheit bis Häme ...
Jahrzehntelang hat Bruce darauf geachtet, einen Unterschied zu machen zugunsten seiner Fans - nun braucht er sich nicht zu wundern, wenn er sich für etwas rechtfertigen muß, was alle anderen auch tun, ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen ... und mal ehrlich, seine 73 Lebensjahre sind da nicht wirklich ein schlüssiges Argument: Seine Familie hat definitiv für mehrere Generationen ausgesorgt - es ist nicht so, daß der arme Mann seine Rente aufstocken müßte ...
Kurz gesagt: Auch wenn das alles legal und legitim war, es hat viele Fans verprellt und war aus dieser Sicht ein Fehler - und es wäre besser gewesen, das auch als Fehler zu erkennen und benennen, anstatt auf die Rechtmäßigkeit zu pochen: Das war recht mäßig, Mister Springsteen - gelinde gesagt ...
Seine Rente muß er garantiert nicht aufstocken, die seiner Familie vielleicht, abhängig vom Lebensstandard, möglicherweise schon eher. Vieles in der Entwicklung läßt sich, zwischen den Zeilen, auch schon im letzten Drittel seiner Biographie herauslesen.
Es hat keiner verlangt, daß er seine Tickets verschenkt, aber die Ticketpreisentwicklung in den USA war dann doch schon sehr "inflationär". Und: Im Alter verändert man sich, viele Kämpfe sind gekämpft und auch verloren (Trump), der Rückzug ins Private und auch Konservative hat begonnen. Gut ist das auch bei Springsteen musikalischer (Rück)entwicklung zu sehen. Mir gefällt das alles nur bedingt, hoffe aber dafür auf engagierte lange (!) Livekonzerte. Vor allem da ja Springsteen irgendwo behauptet hat, das es nach Corona eine "Riesenparty" geben soll, and der jeder teilhaben kann (o.ä). Quelle ist in irgendeiner Musikzeitschrift...