Tramp69 hat geschrieben:
So enttäuscht ich auch bin von Bruce Inc., wie das mit dem Ticketverkauf in den USA gelaufen ist und dass er sich gar nicht äußert, so müssen wir uns doch m. E. alle eingestehen, dass keiner von uns eine Ahnung hat oder ausreichend Insiderwissen hat, um zu beurteilen, wie groß das Mitspracherecht des Künstlers ist, wenn es einem Monopolisten wie TM/LN gegenübersteht. Hier geht es um sehr, sehr viel Geld. Ich bin nach wie vor sehr fest davon überzeugt, dass Bruce und die Band von den Mehreinnahmen, die durch das Dynamic Pricing eingenommen werden, nichts bekommt. Wenn das Geld der stark gebeutelten Veranstaltungsbranche zugute kommt, wäre das natürlich klasse, aber wahrscheinlich profitieren leider nur die Shareholder von TM/LN.
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Es gibt dem nur wenig hinzuzufügen. Aber nochmal ein Punkt, den wir im Verlauf der Diskussion kurz angerissen haben. Wir wissen vor allem nicht, was in den Verträgen steht. Der Vertrag zwischen Ticketmaster und Bruce Springsteen hat mit Sicherheit eine sog. non-diclosure clause", d.h. beide Parteien verpflichten sich, über den Inhalt des Vertrages stillschweigen zu bewahren. Meine Überlegung: Bruce und Landau haben sich vor einigen Jahren deutlich negativ über Ticketmaster geäußert (habe ich zumindest neulich gelesen. Nach der Quelle müsste ich suchen). Ticketmaster nimmt vorab einiges an Geld in die Hand um Locations zu buchen, den Kartenvorverkauf zu organisieren und was auch immer noch. Insofern fände ich es auch nicht überraschend, wenn die Vereinbarung auch darüber hinausgehend eine Verpflichtung zum wohlwollenden Umgang miteinander, ggf noch dezidierter ausformuliert, beinhaltet. Konsequenz wäre, dass sich Bruce und Landau sich ggf gar nicht so äußern können, wie sie wollen, ohne sich schadensersatzpflichtig zu machen.
Muss das so sein? Nein, es ist eine Theorie von mir.
Ist es wahrscheinlicher, dass Bruce alles, was er die letzten 50 Jahre von sich gegeben hat über Bord geworfen hat und jetzt denkt: Ich mache noch eine große Tour, da schröpfe ich die Idioten mal so weit wie nur irgendwie geht? Nein, daran glaube ich nicht.
Es mag auch viele andere Möglichkeiten geben, warum es so ist, wie es ist. Ich weiß nicht, woran es liegt.
Das ändert nichts daran, dass die Kommunikation, wie sie verlaufen ist, katastrophal war und ich jeden verstehe der darüber enttäuscht ist. Diese "Heuchler"-Rufe hingegen finde ich hingegen nicht angemessen, weil einfach zu viel interpretiert wird, ohne HIntergründe zu kennen.
Ich hoffe nur für mich, dass diejenigen, die sich persönlich betrogen fühlen, ihre Gefühle für die Konzerte im Zaum halten oder gar nicht kommen. Ich möchte gern schöne Konzerte mit guter Stimmung erleben ohne Buh-Rufe, Protestplakate etc. (ansonsten drohe ich allen an, dass ich die nächsten sieben Monate damit verbringen werde, meiner 7-jährigen Tochter "Waiting on a sunny day" beizubringen, um sie zu allen Konzerten mitzuschleppen...
) )