karen hat geschrieben:
Andibuss hat geschrieben:
Ja, natürlich gibt es die innerhalb der speziellen Sparten. Ich meinte allerdings Stilrichtungen, die den Mainstream prägten und beeinflussten und dort sicht- und hörbare Impulse setzten. Hieran fehlt es seit mindestens zwei Jahrzehnten.
Von Wikipedia:
Since crossing over into the mainstream in the 2010s, trap has become one of the most popular forms of American music, consistently dominating the Billboard Hot 100 throughout the decade [...] In 2018, hip-hop became the most popular form of music for the first time ever (according to Nielsen Data), coinciding with trap's continued rise in popularity.HipHop ist auch längst Teil des deutscher Mainstreams.
Klar, aber bereits seit den 90ern
karen hat geschrieben:
Bzgl. der 00er Jahre kann ich mich auch an Sportfreunde Stiller, Wir sind Helden, Clueso und co erinnern, die meiner Meinung nach ebenfalls noch mal andere Impulse gesetzt haben und sich deutlich von dem unterscheiden, was man heute mit Mark Forster und Co in den 10er Jahren hört.
Ganz abgesehen davon, dass jede der genannten Bands und auch Clueso als Einzelkünstler durchaus Eigenständigkeit besitzen, haben sie dennoch keinen Musikstil kreiert, der sich irgendwie auf den (sonstigen) Mainstream auswirkte. Wir sind Helden entstammt der "Hamburger Schule" und haben dann halt noch etwas NDW draufgesetzt - das natürlich sehr gut, aber einen nachhaltigen Musikstil, der den Mainstream nennenswert beeinflusst hätte, hat das nicht kreiert. Die Sportfreunde Stiller haben sich als Bayern musikalisch ebenfalls bei der "Hamburger Schule" bedient (textlich freilich nicht), natürlich eher mit einem Schlenker in Richtung Indie-Rock. Clueso ist einfach verdammt talentiert, sodass er es schafft, sich dem Mainstream anzugliedern, ohne langweilig zu wirken. Das hier aber (Jugend-)Bewegungen oder neue Musikstile kreiert worden wären, die dann den Mainstream geprägt haben, wie zuvor (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Punk, Disco, NDW, Hip Hop, Grunge, Techno, etc., etc., sehe ich indessen nicht.
karen hat geschrieben:
Ich verweise auf die Künstlerinnen, die ich oben gepostet habe. Sie sind alle noch eher "Indie" und bei weitem nicht im Mainstream, und dennoch haben sie ihr eigenes Publikum, was ihnen auch ermöglicht z.B. durch Europa zu touren. Das hat nicht zuletzt auch mit der Verbreitung des Internets zu tun.
Eben! Natürlich gibt es sie, diejenigen, die sich mit harter Arbeit und Qualität ein Publikum erspielen, das sie ernährt. Das ist aber nicht die Masse, sondern ein kleiner, eingeweihter Kreis. Die meisten hören (in meiner Region) WDR2 und denken dort spielt sich das ab, was musikalisch und künstlerisch relevant ist.
Noch einmal: Jeder soll sein musikalisches Eckchen finden und damit glücklich werden. Wenn die Ecken aber immer runder und das dann entstehende Spektrum immer kleiner wird, weil alles nur noch glattgebügelt ist, verlieren am Ende alle.
So, jetzt sage ich zu dem Thema nix mehr. Ich habe den Thread hier schon genug gesprengt. Wo waren wir nochmals stehengeblieben?