Ein Bericht vom RBB-Info Radio:
Ein Fest - Eröffnung des Citadel Festivals mit Eddie Vedder In den 90-er Jahren war Eddie Vedder als Sänger der Band "Pearl Jam" einer der Vorreiter der Grunge-Musik. Seit einigen Jahren ist der Amerikaner auch solo unterwegs und am Donnerstag hat er in der Spandauer Zitadelle das Citadel Music Festival eröffnet. Inforadio-Kulturreporter Jakob Bauer war dabei.
Etwa 5000 Menschen sitzen im Innenhof der Zitadelle, das Wetter hält, die Stimmung ist gut. Sie alle blicken erwartungsvoll auf die wirklich große Bühne, auf der gleich ein Mann alleine sitzen und sie alle zwei Stunden lang unterhalten soll. Geht das gut? Eddie Vedder kommt auf die Bühne und nach einem Song ist klar: Es wird nicht nur gut. Es wird ein Fest
Vedder wechselt den ganzen Abend lang zwischen Eigenkompositionen, Pearl Jam-Liedern und Cover-Versionen von Künstlern wie Neil Young oder R.E.M. Die lauten Rockbrocken hat er zu Solo-Songs umgebaut und mit seiner unvergleichlich warmen Stimme singt er Geschichten von Liebe, Schmerz, Wut und Exzess. Ab und zu unterstützt ihn dabei ein angenehm unprätentiöses Streichquartett, meistens aber schmeißt er mit Ukulele, Mandoline und Gitarre ganz locker alleine die Show.
Große Nähe zum PublikumDer Mann ist Charisma - und ein Witzbold noch dazu. Er hat extra eine Schleuder mit auf die Bühne gebracht, mit der er regelmäßig seine Gitarren-Plektren zu den begeisterten Fans feuert. Überhaupt: Vedder baut eine große Nähe zu seinem Publikum auf. Es ist die einzige Deutschlandshow auf der Tour und er hat sich extra einen Text geschrieben, den er sympathisch stotternd vorträgt.
Er beginnt mit den Worten: "Es war eine harte Woche". Vedders alter Freund und Musikerkollege Chris Cornell hat sich Mitte Mai das Leben genommen. Und auch wenn Vedder den Namen nie ausspricht – viele seiner Songs sind eindeutig ihm gewidmet. Es sind Lieder wie "Immortal", Unsterblich, das David Bowie Cover "Heroes" oder auch der Pearl Jam Song "Off He Goes", den er mit den Zeilen einleitet: "Wo wir gerade über Freunde reden – dieses Lied ist über einen Freund."
Gänsehaut bei den FansGänsehaut, immer wieder Gänsehaut – und es gibt noch so viele Geschichten von diesem Konzert: Wie Vedder heftig ins Stammeln gerät, weil er eigentlich erzählen will, dass er tütenvoll war als er einen Song geschrieben hat, aber es sind doch Kinder im Publikum! Wie die Menge minutenlang weitersingt obwohl ein Lied zu Ende ist, wie Vedder nach zwei Stunden einfach nicht aufhört zu spielen, obwohl ihm jemand "Schluss" zugeflüstert hat und wie er den Iren Glen Hansard – ein guter Freund und Vedders Vorprogramm an diesem Abend – bei den Zugaben auf die Bühne bittet und alle emotionalen Dämme brechen. Wahnsinnig gut.
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Genau so war es!!!
Klar, könnte ich mich nun über die Riesenschlange am Einlass aufregen, über das ewige Warten. Über den am Anfang schlechten Sound (was aber zum Glück relativ schnell geregelt wurde) und über die Flugzeuge, die manchmal nah an der Zitadelle vorbeiflogen...oder auch über das Fotografier - und Aufnahmeverbot.
Aber das Leben ist zu kurz, um sich über solche Kleinigkeiten den Kopf zu machen. Was für mich alleine zählt, ist einfach dieser geniale Abend mit diesen beiden Ausnahmemusikern!!!!!
Hätte noch stundenlang zuhören können....
Glen Hansard werde ich zum Glück im November schon in Frankfurt wieder genießen dürfen...und Pearl Jam werden wohl hoffentlich auch im nächten Jahr wieder touren. Da weiß ich schon jetzt, wo ich nächsten Sommer bin...
P.S.1: Viele Grüße in den Speckgürtel von Berlin...es war mir eine Ehre!!
P.S.2: Wenn hier zufällig die beiden netten Mädels aus Hamburg (ausgewiesene PJ und Hansard Fans) von Block A, Reihe 8, Plätze 10 und 11, diese Zeilen hier lesen, würde ich mich über ein Zeichen sehr freuen!! Oder aber, wenn hier jemand diese zwei kennt oder jemand eine/einen kennt, der einen kennt, der diese kennt. Ihr wisst schon, was und wie ich das meine, dann gerne eine PN an mich...Danke!!