Bruce Springsteen Forum

Hm, frage mich wie Du in den zehn Jahren darüber denkst, bzw. ob Du vor zwanzig Jahren über Nebraska genauso gedacht hast.

Auch wenn es musikalisch-stilisitische Ähnlichkeiten zwischen den Werken
gibt, dann habe ich doch Schwierigkeiten damit, die Werke zu vergleichen.

TGoTJ ist für mich ein Meisterwerk des Storytelling.
Die CD hat eine komplexe Gesamtaussage. Auf den Live-Shows wurde dies noch deutlicher.

Sicherlich haben einige Lieder Schwierigkeiten alleine zu bestehen.
Als Gesamtheit ist dies Album aber noch komplexer als Nebraska.

Kann mich all dem nur anschließen....TGOTJ wirkt erst nicht besonders
aber mit jedem mal hören verändert es sich und wird immer besser.
Ich habs schon 1000x gesagt aber Nebraska und The Ghost of Tom Joad
verstehe ich bis heute noch nicht so. Nicht weil es Englisch ist
einfach das Gesammte, was damit ausgedrückt werden soll oder wenn es das nicht ist, was bestimmte Lieder aussagen.
Straight Time find ich sehr sehr gut. Zuerst war es klar, jemand der des Mordens Rückfällig wird und es nicht ablegen kann. Aber man kann es auf so viel übertragen...

Aber Bruce hat gar nicht alle Instrumente gespielt !!

Ich glaub Conny ist ein Fachmann. Es lässt wirklich kein gutes Haar an der Musik von Bruce Springsteen.

So'n Quatsch!

Was ich mit dem Vergleich Handwerk/Kunst sagen wollte ist einfach, dass Stil und vor allem Wirkung von Tom Joad (auch, und vor allem im Gesamtkonext) völlig anders sind, als bei Nebraska. Auf Nebraska geht's quasi durch die Nacht ans Licht, dazu die Sache mit der Aufnahmetechnik, das ganze Konzept und der persönliche Hintergrund - da ist Tom Joad doch schon etwas einfacher gestrickt, geniale Texte hin oder her. Außerdem war's ein größerer und konsequenterer Schritt von "The River" zu "Nebraska" als mit Tom Joad. Wenn Tom Joad sagen wir mal....elektronisch oder mit exotischen Instrumenten angehaucht wäre, dann wär's ähnlich konsequent gewesen. Aber so bleibt's (aus künstlerischer Sicht!) doch eher Stagnation auf hohem Niveau. Neu war bis auf das Material an sich jedenfalls nichts auf dem Album. Storytelling mit anderen Protagonisten, sogar noch weniger authentisch als in den 70ern - und gerade deshalb mehr Handwerk als Kunst.

Kann ja sein, dass sich mir das Album noch nicht in seiner ganzen Pracht erschlossen hat (ich hör's erst seit 1996). Aber Tom Joad hat vieles ala "Highway Patrolman" aber nirgends auf dem Album ist sowas wie "State Tropper / Open All Night"? (Wenn Du verstehst, was ich meine...versteht das überhaupt jemand???)

Hmmm?
Ich will nicht unbedingt die 2 großartigen Alben miteinander vergleichen,alles passierte an seiner Zeit.
Bruce war bei "Nebraska" 32J,bei "Tom Joad" 45J.
Ich sehe im Vergleich zu den beiden Alben ein gravierender Unterschied,nämlich grob gesagt handeln die Themen von "Nebraska" von Bruce's Heimat die Ostküste gepaart mit Kindheitserinnerungen,"Tom Joad" thematisiert die Westküste mit den ganzen Problemen die da herschen.

Zu deiner Frage,warum sollte "Tom Joad" einen Song wie "State trooper" oder "Open all night" haben? es ergibt keinen Sinn,wenn das so wäre hätten viele gesagt "Schaut klingt wie Nebraska" und diesen Eindruck wollte der Boss vermeiden.

Es ist gewiss Geschmacksache...
Ich liebe beide Platten sehr,"Tom Joad" hat einige Lieder parat die das Zeug haben Klassiker zu werden!



Woody

hmm... weniger authentisch??
Also die Schilderung der Immigranten-Problematik und das Leben der Hispanics könnte für mich nicht authentischer geschildert werden.
Auch die Personen-Situations-Beschreibung bei Highway und Straight TIme haben für mich ähnliches Niveau wie auf Nebraska oder ähnlichen Songs.
Youngstown und Tom Joad sind absolute perfektes storytelling und Schilderung einer grundathmosphäre.

Ich verstehe auch weiterhin nicht was Du mit Stagnation meinst.
Der Bruch zwischen HT/LT zu Tom Joad ist für mich naheuzu noch größer als von River zu Nebraska. Zumal er die Konsequenz hatte eine seiner mutigsten Live-Konzerte mit Tom Joad zu geben.
Seit jahrzehnten hat Bruce immer erzählt, er würde gern Acoustic on Tour gehen. Endlich hat er sich selbst 96/97 die Freiheit genommen das zu tun.

Und das hat nun nicht jeder nach dem kommerziell so erfolgreichen Greatest Hits gedacht. Das war ein wirklich mutiger Bruch.




Habe selten erlebt das sich Springsteen Fans bei einzelnen Songs überhaupt untereinander verstanden haben

GoTJ ist nicht so mein Favorit - Youngstown, Across the border und GoTJ find ich aber super.
My vote goes to : Youngstown

Das was ich an The Ghost of Tom Joad mehr schätze als an Nebraska ist das einige Sachen eine zweite Ebene in sich tragen. Sicherlich kann man es nicht so paulschal sagen weil es auf Nebraska ebenso zutrifft. ( wisst ihr eigentlich was ich da sagen will )

Ein Lied wie straight time erscheint beim ersten anhören und mitlesen des Textes recht einfach. Das es sich aber nicht nur schlicht um eine Geschichte eines Mordes handelt finde ich gerade erstaunlich. Es kann so viel anderes sein und der Mord nur eine Metapher für eine andere schlimme Sache oder das Sterben eines Gefühls. Vorallem aber das Verlangen nach einer Sache (ähnlich wie das suchen bei Something in the night) die man nicht ablegen kann ist das was mich an dem Song fesselt. Das habe ich nach und nach für mich hieraus gezogen.
Bei Nebraska fällt es mir persönlich schwerer... oder vielleicht brauch ich noch etwas länger um hier meine Schlüsse draus zu ziehen.

Hach es ist doch immer schön wenn man Leute sowas erzählen kann die einen dann auch noch verstehen. Sonst werd ich immer komisch angeschaut Springsteen Freaks...

Han

Hier ganz klar, für mich "Youngstown"

minizwergi

Ghost of Tom Joad, ein weiterer Geniestreich des Bosses!

Dry Lightning

Ist euch das eigentlich auch mal aufgefallen, dass es auf dem Album einen kleinen produktionstechnischen Patzer gibt? Bei "Sinaloa Cowboys" klingt es an der Stelle, wo er "... hydriodic acid ..." singt, so, als ob da ein etwas huddeliger Schnitt passiert ist. Nicht, dass mich das großartig stören würde, sondern ich finds eigentlich eher kurios.

Meine Favourites von dem Album sind:

- "Sinaloa Cowboys"
- "Straight Time"
- "Dry Lightning"
- "Accross The Border"

Genauer möchte ich mich da ehrlich gesagt nicht festlegen müssen ...

Frank

Ich liebte das Album vom ersten Hören an (hatte es seinerzeit wie alle Springsteen-Platten am Erscheinungstag gekauft). Kann verstehen, dass viele Leute damit so ihre Probleme haben, von wegen Melodien usw. - aber für mich steht bei diesem Album weniger die Musik im Vordergrund als eben diese unglaublichen film-ähnlichen Texte. Jetzt werden einige Leute sagen: "Bei einer CD will ich Musik und keine Lyrik" und das ist auch okay. TGOTJ war eben auch nur ein Ausflug wie auch NEBRASKA. Wer damit nicht klar kommt, hat genug andere Springsteen-Alben, auf die er zurückgreifen kann.
Ich wünschte nur, er hätte "Brothers Under The Bridge" statt "My Best" auf die Platte genommen. Aber ansonsten ein rundum perfektes Album.

Also ich habe mit diesem Album große Probleme. Es gibt nur 3 Songs die mir gut gefallen (The ghost, Youngstown & My best..) der Rest ist nicht ganz so mein Ding. Aber wenn ich in the mood bin höre ich es auch durch.
Ist aber erst 3 mal vorgekommen

Album hab ich bis heute nicht gekauft(habe ich nur Audio cassete
aber kann ich nicht finden )


t,