@moskito: Geht mir genau so!
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Langweilig und überflüssig!Bewertung: 2 Sterne
Lange nicht mehr wurde ich von einer Neuveröffentlichung einer mir über die Jahre liebgewonnenen Band so enttäuscht. Nachdem Springsteen, dessen Einfluss auf Brian Fallon und TGA ja immer wieder genannt wird, mit High Hopes gerade erst ein Album mit Outtakes, Neuinterpretationen alter Songs und Covers herausgebracht hat, kommen drei Wochen später die B-Sides von TGA. Wer sich an den Outtakes bei Springsteen gestört und ihm gar Ideenlosigkeit unterstellt hat, sollte sich dann mal dieses Album hier anhören. Das lässt die Großartigkeit von High Hopes nochmal in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Das, was TGA hier abliefern, ist mal so richtig enttäuschend. Irgendwie war es ja zu erwarten. Der Ausverkauf von TGA hat spätestens mit der halbgaren Live-DVD mit gerade einmal 10 Songs begonnen und setzt sich hier leider unaufhaltsam fort. Wenigstens – und das ist der einzige Pluspunkt, den TGA im Vergleich zu Springsteen's High Hopes hier machen – verkaufen sie das Album nicht als neues Album, sondern als B-Sides, obwohl auch dieser Titel irreführend ist, denn von 11 Songs sind die meisten Cover oder alternative (akustische) Versionen bekannter TGA-Songs. Aber das, was der Fan hier geliefert bekommt, ist dann doch sehr wenig. Geht es noch einigermaßen verheißungsvoll mit She Loves You (hat nix mit dem gleichnamigen Beatlessong zu tun) los, schließt die erste von insgesamt 5 Akustikversionen bekannter Songs an, die allesamt schlicht und einfach langweilig sind. Dazu hören sich die Aufnahmen von American Slang, The Boxer und Teenager Song an, als seien sie in einer öffentlichen Toilette aufgenommen worden. Dass Akustikversionen guter Songs funktionieren können, hat Springsteen mit etlichen seiner Songs bewiesen, aber hier funktioniert es fast gar nicht, zumal das keine TGA-Aufnahmen mehr sind, sondern meist ist nur Brian Fallon mit seiner Akustikklampfe zu hören. In den Songs ist keine Passion zu hören, sondern sie werden weitestgehend emotionslos heruntergespielt. Der Gesang von Brian Fallon, der mich seinerzeit so gepackt hat, kommt hier kaum zum Ausdruck, er krächzt teilweise nur so ins Mikro. Vielleicht eignen sich die Songs aber auch einfach nicht als Akustiknummern, obwohl Brian Fallon auch schon bewiesen hat, dass er als Solokünstler bei der Revival-Tour richtig gut sein kann.
Den absoluten Tiefpunkt des Albums bildet die Live-Coverversion von Pearl Jam`s State of Love and Trust. Leider waren die letzten Konzerte von TGA tatsächlich oft so mies wie die Live-Interpretation dieses Songs; der Gesang von Brian Fallon hier einfach nur furchtbar, zumal der Song weder musikalisch noch in der Live-Version auf das Album passt.
Was bleibt dann noch? Die beiden Cover Tumbling Dice sowie Once Upon a Time sind mit dem schon erwähnten Opener und dem weiteren Akustiksong Antonia Jane noch die Highlights dieses insgesamt schwachen Albums. Wäre allerdings interessant, den Song Antonio Jane mal als Rocksong zu hören. Könnte da noch besser sein. Andererseits: Hat es wirklich noch eines Covers von Tumbling Dice gebraucht?
Meines Erachtens hätte es dieses Album nicht gebraucht. Es ist überflüssig und als Fan gewinnt man leider den Eindruck, hier wird der Abstieg einer nicht zu Unrecht seit 2009 gehypten Band eingeleitet. Der Wechsel zu einem großen Plattenlabel wird sicher auch dazu beigetragen haben. Vielleicht sollten die Jungs von TGA mal eine längere Pause einlegen und nicht auf wirklich jedem Festival auftreten, sondern die Zeit besser nutzen, um wieder richtig gute Songs - A-Sides - zu schreiben.