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 Betreff des Beitrags: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 07.12.2013 14:18 
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Meine 20 Lieblingsalben des Jahres 2013 (In chronologischer Reihenfolge):

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Alabama - Alabama & Friends

Ende August 2013 wurde "Alabama & Friends" veröffentlicht. Auf dem Longplayer findet man 11 Alabama Klassiker (z.B. Tennessee River, Old Flame oder My Home's Alabama) die von angesehenen Countrystars wie Jamey Johnson, Toby Keith, Trisha Yearwood, Kenny Chesney, Luke Bryan und Jason Aldean neu eingespielt wurden.

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Babyshambles - Sequel To The Prequel

Sechs Jahre nach dem letzten Album "Shotter’s Nation" hat die britische Band um Pete Doherty endlich das dritte Studioalbum "Sequel To The Prequel" herausgebracht. Auf dem 12 Songs fassenden Longplayer findet man auch den Sommerhit "Nothing Comes To Nothing".

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Blue Rodeo - In Our Nature

In Kanada kennt sie so gut wie jeder Musikfan. In Europa und besonders in Deutschland gilt die Band um die beiden Hauptsongschreiber Jim Cuddy und Greg Keelor auch 25 Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums ‘Outskirts’ immer noch als Geheimtipp. 2013 wurde das dreizehnte Blue Rodeo "In Our Nature" veröffentlicht.

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Caitlin Rose - The Stand-In

Mit ihrem Debut-Album “Own Side Now” aus dem Jahr 2010 gewann sie die Herzen von Fans ebenso wie die der Kritiker. Die Sängerin aus Nashville überzeugte durch ihre traumhaft schöne Stimme und ihr direktes Songwrting. 2013 präsentierte Caitlin Rose ein zweites und grossartiges Studioalbum.

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Davidson Hart Kingsbery - 2 Horses

"Davidson Hart Kingsbery" stammen aus der Kleinstadt Ballard im amerikanischen Bundesstaat Washington. Das erste Studioalbum der fünfköpfigen Country-Rock Formation wurde von FIN Records weltweit released. Ein Redakteur des amerikanischen Musikblogs "Rock the Body Electric" schreibt: "The groups first album has a rootsy appeal that shows potential appeasing fans of the genre while still being accessible to those who would never go near country...or western".

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Editors - The Weight of Your Love

Für die Aufnahmen zu "The Weight of Your Love" gingen die Editors nach Nashville, wo sie mit Starproduzent Jacquire King arbeitete (Tom Waits, Norah Jones, Kings Of Leon). Gemixt wurden die Songs von Craig Silvey (Arcade Fire, Bon Iver). Folglich ist es keine große Überraschung, dass die neuen Stücke deutlich mehr von amerikanischem Rock inspiriert sind. Während der elektronische Vorgänger "In This Light And On This Evening" von kühlen Keyboards und Synthesizern geprägt war, ist "The Weight Of Your Love" deutlich wärmer ausgefallen.

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Gov't Mule - Shout!

"Shout!" ist ein atemberaubendes Doppel-CD-Set. "Der erste Teil des Albums dreht sich natürlich um uns und unsere neuen Songs. Es zeigt sich, welche einzigartige Chemie sich inzwischen in der Band entwickelt hat." erklärt Sänger und Gitarrist Warren Haynes. Auf dem zweiten Teil jedoch glänzt das Album mit einer ganzen Reihe berühmter Gastsänger (u.a. Steve Winwood, Dave Matthews, Elvis Costello und Ben Harper). Jeder von ihnen hat einen der elf Songs auf "Shout!" neu eingesungen und so in ein neues Licht gesetzt.

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John Fogerty - Wrote A Song For Everyone

Mit "Wrote A Song For Everyone" feiert Rocklegende John Fogerty seinen Einstand beim Sony Music-Label Columbia Records.
Neben der Kid Rock-Kollaboration enthält "Wrote A Song For Everyone" elf weitere Klassiker aus dem Fogerty-Songbook, die u. a. mit den Foo Fighters, Bob Seger, Keith Urban, Jennifer Hudson, Kid Rock, Brad Paisley, der Zac Brown Band, My Morning Jacket, Alan Jackson und Miranda Lambert neu eingespielt wurden.

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Kings Of Leon - Mechanical Bull

Mechanical Bull, so heißt das mittlerweile sechste Studioalbum von Kings of Leon, welches nun drei Jahre nach dem Nummer-Eins-Album Come Around Sundown veröffentlicht wurde. Produziert wurden die Aufnahmen in bewährter Zusammenarbeit mit Angelo Petraglia im bandeigenen Studio in Nashville, Tennessee. Hier wurden die Kings of Leon im Jahr 2000 von den Brüdern Caleb, Jared und Nathan Followill sowie deren Cousin Matthew Followill gegründet

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Nick Cave - Push The Sky Away

Nick Caves "Push The Sky Away" ist das aussergewöhnlichste Album des Jahres. Die Songs wurde in einem alten Herrenhaus in Südfrankreich aufgenommen und entführen den Zuhörer in eine ganz eigene Welt voll grober Sanftheit und zerstörerischer Depression.

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Noah and the Whale - Heart of Nowhere

Sie kommen aus London, machen Indie-Folk-Rock und haben schon weltweit über 1 Million CDs verkauft. "Heart of Nowhere" ist das vierte Studioalbum der Band. Aus dem aktuellen Werk wurden die Singles "There Will Come a Time" und "Lifetime" ausgekoppelt.

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Patty Griffin - American Kid

Das Musikmagazin STEREO schrieb: "Momente von untröstlicher Depression vermitteln Songs hier so einfühlsam wie andere von unbändiger Lust am Leben". Patty Griffins siebtes Studioalbum wurde von Fans und Kritikern gleichermassen gelobt. "American Kid" erreichte Platz 36 der US Billboard Charts.

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Pearl Jam - Lightning Bolt

Mit ihrem Debütalbum “Ten”, das im Jahre 1991 erschien, wurde die bis dahin kaum bekannte Grungeband "Pearl Jam" über Nacht weltberühmt. "Lightning Bolt" ist das zehnte Studioalbum der Band. Unter anderem erreichte der Longplayer Platz 1 der US Billboard Charts.

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Son Volt - Honky Tonk

Das neue Album von "Son Volt" präsentiert elf Songs, die den klassischen Honky-Tonk aus Bakersfield atmen und dabei erstaunlich lebendig und frisch klingen. Nach dem von der Kritik gefeierten letzten Album "American Central Dust" (2009) erscheint mit "Honky Tonk" das erste Country-lastige Album der Band.

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Southside Johnny & the Poor Fools - Songs from the Barn

Das Musikprojekt "Southside Johnny & the Poor Fools" wurde im Herbst 2011 ins Leben gerufen. Johnny Lyon, Jeff Kazee, John Conte, Tommy Byrnes, Soozie Tyrell und ausgewählte Gastmusiker performen während der Konzerte nicht nur Southside Johnny Songs, sondern auch alte Volkslieder aus der Feder Muddy Waters, Richard Thompson, Emmylou Harris, The Band und George Jones. Am 2. Februar 2013 veröffentlichte die Band ihr erstes Album mit dem Titel "Songs From The Barn".

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The Black Crowes - Wiser For the Time

Die aus Atlanta, GA stammende Bluesrock Formation um Frontman Chris Robinson veröffentlichte 2013 die vier LPs umfassende Live-Box "Wiser For the Time". Die "Black Crowes" präsentieren sich in Hochform. Leider ist das Werk nur als LP und/oder MP3 Download verfügbar.

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The Fratellis - We Need Medicine

Viele sagen, der Glam Rock starb Ende der 1970er Jahren. "The Fratellis" belehren uns wieder einmal eines besseren. Coole Gitarrenriffs und grandiose Kompositionen machen "We Need Medicine" zu einem Highlight des diesjährigen Musikjahres.

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The National - Trouble Will Find Me

"Trouble Will Find Me" ist das sechste Album der New Yorker Alternative-Band "The National" und der Nachfolger des von Kritik und Fans gefeierten Meisterwerks "High Violet", das sich weltweit über 600.000 mal verkaufte. Das neue Album wurde ein weltweiter Erfolg und "The National" waren 2013 auch auf etlichen Festivals in Europa zu Gast.

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White Lies - Big TV

"Big TV" ist der dritte Longplayer der aus London stammenden Post-Punk-Alternative Band "White Lies". Das Album wurde von Ed Buller (u.a. Suede, The Courteeners) produziert und in Belgien aufgenommen. Als erste Single wurde "There Goes Our Love Again" veröffentlicht. 2009 tourten White Lies noch mit Coldplay und Kings of Leon. Nun füllen sie selbst die grössten Hallen in Europa.

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Willie Nelson - To All The Girls

"To All The Girls ..." vereint zwei der ganz großen Vorlieben des ewig jung gebliebenen Willie Nelson: gute Songs und talentierte Frauen. Jahrzehnte voller emotionaler Momente bei Konzerten und voller Lovesongs aus Willie Nelson's Feder haben zum Image des wohl größten Romantikers der Countrymusik beigetragen. Auf seinem neuen Album findet man Duette mit Dolly Parton, Miranda Lambert, Emmylou Harris, Carrie Underwood oder Loretta Lynn, Mavis Staples, Norah Jones, Sheryl Crow und The Secret Sister.

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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 07.12.2013 18:37 
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Meine Top Alben 2013 sind (in loser Reihenfolge):
- Nick Cave & The Bad Seeds – Push the sky away
- Nick Cave & The Bad Seeds – Live from KCRW
- Bob Dylan – Another Self Portrait (1969-1971) The Bootleg Series 10
- Muse - Live at Rome Olympic Stadium
- Neil Young – Live at the Cellar Door
- Arctic Monkeys – AM
- Biffy Clyro – Opposites
- The Strypes – Snapshot
- Babyshambles – Sequel to the Prequel
- Jake Bugg – Shangri La
- Die Höchste Eisenbahn – Schau in den Lauf Hase
- Element of Crime – Bluebird Tapes Berlin live 2013
- Element of Crime – Bluebird Tapes Basel live 2013
- Foals – Holy Fire
- Shout out louds – Optica
- I am Kloot – Let it all in
- Depeche Mode – Delta Machine

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„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“
Friedrich Nietzsche


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 07.12.2013 19:26 
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Meine Top-Alben des Jahres (sind allerdings nur 8 geworden):

Son Volt - Honky Tonk
The Avett Brothers - Magpie and the Dandelion
Valerie June - Pushing Against a Stone
Frank Turner - Tape Deck Heart
Pearl Jam - Lightning Bolt
John Fogerty - Wrote a Song for Everyone
The Mavericks - In Time
Reckless Kelly - Long Night Moon

Hoffe, ich hab' keins vergessen.:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 08.12.2013 22:47 
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Meine 10 Lieblingsscheiben in diesem Jahr:

1. Pearl Jam - Lightning Bolt 8)
2. Biffy Clyro - Opposites
3. Frank Turner - Tape Deck Heart
4. Kings of Leon - Mechanical Bull
5. Placebo - Love like loud
6. Dawes - Stories don't end
7. Jake Bugg - Shangri La
8. Dave Hause - Devour
9. Sportfreunde Stiller - New York, Rio, Rosenheim
10. Jonathan Wilson - Fanfare

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We are the last of the jukebox Romeos...


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 11.12.2013 18:39 
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Top 15. Nick Cave - Live from KCRW
Neil Young - Live at the Cellar Door
The Rolling Stones - Hyde Park Live
Metallica - Through the never
Pearl Jam - Lightning bold
Mike Oldfield - Crisis Deluxe Edition
John Mellencamp - 1982-1989
Rush - Clockwork Angels Tour
Joe Bonamassa - Acoustic evening
Eric Clapton - Old sock
Black Sabbath - 13
John Fogerty - Wrote a song for everyone
Gov't Mule - Shout
Sammy Hagar - And Friends
Bob Dylan - Another Self Portrait


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 12.12.2013 21:26 
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Es kann nicht sein,was nicht sein darf


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 13.12.2013 00:01 
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Meine Top 15:

01. Modern Vampires Of The City - Vampire Weekend
02. Yeezus - Kanye West
03. Reflektor - Arcade Fire
04. AM - Arctic Monkeys
05. Random Access Memories - Daft Punk
06. New - Paul McCartney
07. Pure Heroine - Lorde
08. Jake Bugg - Jake Bugg
09. ...Like Clockwork - Queens Of The Stone Age
10. Trouble Will Find Me - The National

11. The Worse Things Get... - Neko Case
12. Days Are Gone - Haim
13. Lightning Bolt - Pearl Jam
14. The Next Day - David Bowie
15. Tooth & Nail - Billy Bragg


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 30.12.2013 10:17 
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Beiträge: 1454
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So, kurz vor Ende dann auch mal meine Top 10 des Jahres:

Atlantean Kodex - The White Goddess
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The Editors - The Weight Of Your Love
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Black Sabbath - 13
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Amplifier - Echo Street
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Corsair - Corsair
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Steven Wilson - The Raven That Refused To Sing
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Frank Turner - Tape Deck Heart
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Amorphis - Circle
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Pearl Jam - Lightning Bold
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Nick Cave & The Bad Seeds - Push The Sky Away
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Außerdem gab es noch diese tollen Alben:
Long Distance Calling - The Flood Inside
Joe Bonamassa - An Acoustic Evening
Stone Sour - House Of Gold & Bones (Part 2)
Dream Theater - Dream Theater
Alter Bridge - Fortress
Placebo - Loud Like Love
Kings Of Leon - Mechanical Bull

Insgesamt für mich ein sehr gutes Musikjahr. Mal sehen, was 2014 bringt!

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99 Berlin+Bremen
02 Berlin
03 Gelsenkirchen+HH
05 HH
06 FFM+HH
07 Mannheim+Köln
08 Düsseldorf+HH+Mailand+Kopenhagen
09 3xStockholm+FFM
12 FFM+Köln+2xParis
13 Hannover+London+Mönchengladbach+Leipzig
16 Berlin+2xGöteborg+Horsens
23 3xGöteborg+HH


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 18.01.2014 20:48 
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So, dann wollen wir mal wieder. In diesem Jahr habe ich es mit den Neuanschaffungen (keine Downloads, nur originale CDs oder LPs) vielleicht etwas übertrieben. Naja, das sind auf jeden Fall meine Top 50 und - am Ende - meine Enttäuschungen des Jahres. Wie immer würde es mich freuen, wenn ich dem einen oder anderen einen Tipp geben konnte:

1. JJ Grey & Mofro – This River
Es gibt keine Diskussion! Dieses Album ist das Album des Jahres, ja das Album von JJ Grey & Mofro schlechthin. Ein Schritt in die Vergangenheit, einer in die Zukunft, so könnte man es bezeichnen. JJ Greys Soul-Funk-Swamp-Blues-Rock erinnert an die etwas schwerer zugängliche Anfangszeit, allerdings ausgereifter und (da sind wir beim Schritt in die Zukunft) mit großartigen Arrangements, die er mit der aktuellen Mofro-Besetzung realisieren kann. Wie immer von Dan Prothero äußerst direkt und „analog“ produziert, verströmt das Album einen Klang, dem man sich nur schwer entziehen kann. Und noch etwas fällt auf: Abseits der drei (großartigen) Balladen überwiegt eine Lebensfreude, die man nur schwer in Worte fassen kann. KAUFEN! KAUFEN! KAUFEN!

2. Jason Isbell – Southeastern
Isebell dürfte neben Ryan Adams der talentierteste Songwriter des Alt.Country/Americana-Genre sein (zumindest nach meiner Meinung). Nun also scheint seine Band, mit der er die letzten beiden Studio-Alben aufgenommen hat (the 400 Unit) außen vor gelassen zu sein. Naja, Umbesetzungen hat es immer gegeben und zumindest zwei der vier Musiker sind ihm erhalten geblieben. Das Album besticht durch im Wesentlichen ruhige, hochmelodische, meist melancholische Songs, die sorgsam arrangiert und unwiderstehlich wiedergegeben sind. Großartig!

3. Hugh Laurie – Didn’t it rain
Nein, ich wollte es nicht kaufen. Ist halt doch nur ein singender Schauspieler – dachte ich. Dann haben mich die Kritiken neugierig gemacht, ich habe es gekauft und nicht bereut. Wer dachte, dass man Klezmer so hervorragend mit Blues mixen kann (The St. Louis Blues)? Dazu gesellt sich ein Tango, teils traditioneller, teils jazziger Blues. Laurie hat nicht die beste aller Stimmen, setzt sie aber perfekt ein und – das fehlt vielen – kennt seine Grenzen. Dort, wo es nicht reicht, übernimmt er halt nicht die Volcals sondern lässt großartige Sänger/innen ran. Dass Taj Mahal das Album veredelt ist dann fast nur noch eine Randnotiz.

4. Tedeschi Trucks Band – Made Up Mind
Das zweite Studioalbum der Band um das Ehepaar Derek Trucks und Susan Tedeschi besticht in jeder Hinsicht. Im Spannungsfeld zwischen Rock, Soul, Blues und Funk schert es sich nicht um stilistische Gradlinigkeit und liefert eine unglaublich kompakte und intensive Mischung ab. Die – ähnlich den Allman Brothers – beiden Drummer (J.J. Johnson rechts und Tyler Greenwell links) hinterlassen ein großartiges Rhythmusfundament, wobei ganz bewusst eine Aufteilung der Schlagzeugfiguren erfolgt, sich der Rhythmus also quasi zwischen den Boxen hin und herwirft. Auch der Rest der Band ist spürbar zusammengewachsen (nur ein ständiger Bassist fehlt weiterhin, meist übernimmt kein geringerer als Pino Palladino den Job). Nun stellt sich heraus, dass das Debut nicht mehr als eine Fingerübung war (und das war schon ganz groß). Was erwartet uns da noch alles?

5. Gov’t Mule – Shout
Diesmal haben sie sich mit einem neuen Studio-Album Zeit gelassen. Und was kommt da für ein Brecher! Die Mannen um Warren Haynes und Matt Abts haben ihren Sound wiederum weiter entwickelt. Die Keyboards erhalten einen weiteren Raum und man kann mit Fug und Recht sagen, dass das aktuelle Mule-Album stylistisch am weitesten gefächert ist. Die Gitarre und die Stimme von Haynes dominieren freilich immer noch, dennoch zeigt die zweite CD in überraschender Manier, wie stark die Songs sind. Hier wagt die Band ein ungewöhnliches Experiment: Alles Songs werden von namhaften Gastsängern (Dave Matthews, Elvis Costello, Steve Winwood, Dr. John, Toots Hibbert, Ben Harper, Glenn Hughes – um nur einige zu nennen) erneut eingesungen. Das geschieht nicht zum ursprünglichen Playback sondern die Band hat die Songs neu eingespielt, teils ergibt sich sogar eine völlig andere Stimmung (etwa bei dem von Grace Potter interpretierten Whisper in Your Soul). Teils hörte man übrigens tatsächlich bereits bei den Originalarrangements der ersten CD, wer später singen wird (besonders bei Funny Little Tragedy – Elvis Costello und When The World Gets Small – Steve Winwood). Wieder einmal ein Knaller!

6. Dawes – Stories Don’t End
Zunächst wirkt das Album nicht besonders aufregend: Vorwiegend melodische Midtempo Singer/Songwriter-Musik mit sanfter Stimme vorgetragen. Stutzen lässt die mitunter ungewöhnliche Instrumentierung, die den Songs ihre Spannung und ihre Einzigartigkeit verleiht. Die Produktion ist transparent und auf das einzelne Instrument ausgerichtet, wenngleich vielleicht mit zu wenig Dynamik produziert wurde – aber das ist man ja schon fast wieder gewohnt.

7. Anders Osborne – Peace
Die EP zu Beginn des Jahres, war wohl nur – wie sich jetzt herausstellt – zweite Wahl, obwohl auch diese durchaus gelungen, wenn nicht sogar sehr gut war. Jetzt legt Osborne nach: Merklich rockiger, immernoch mit Americana-Bezug, im Wesentlichen aber stilistisch offen legt er ein Brett von einem Album hin. Trocken musiziert mit hervorragend eingespielter Band schafft es Osborne erneut zu begeistern. Wie von ihm gewohnt mit Ecken und Kanten, nie überraschungsarm und schon daher immer wieder hörenswert, entdeckt man doch stets neue Facetten. Bitte dringend das nächste Album in Angriff nehmen.

8. Eric Bibb – Jericho Road
Die sanfte Stimme, und das hervorragende Fingerpicking sind die Markenzeichen des Eric Bibb. Ruhig geht es auf seinen Alben zu (wenn auch teils recht schwungvoll), musikalisch aber dennoch spannend, bedient sich Bibb, der im Folk-Blues beheimatet ist, aller möglichen Stile, denen er auf dem aktuellen Album teils einen deutlich afrikanischen Touch zu Teil werden lässt. Wieder einmal super!

9. Andy Fairweather Low – Zone-O-Tone
Wäre die Welt gerecht, würde der langjährige Gitarrist von Eric Clapton deutlich mehr gehört. Das gilt auch für dieses kaum klassifizierbare Album: Auf Rockabilly folgt Bar Jazz, gefolgt von Rhythm’n’Blues und was weiß ich noch alles. Großartig dargeboten wird das Ganze. Einige Weisheiten lässt Andy Fairweather Low vom Stapel. Ein Album, welches entspannt wirkt und vor Spielfreude nur so strotz, zudem mit der Wahrheit des Jahres: „ Too much la-la-music goin‘ round“

10. Steve Earle & the Dukes (& Duchesses) – The Low Highway
Nun, trotz des Bandnamens im Titel kehrt Earle nicht zu seinen Anfängen zurück. Vielmehr basiert seine Musik auf dem Country-Folk der letzten Jahre. Die Dukes geben dem Ganzen nur zum Teil einen rockigen Touch. Dennoch wirkt Steve Earle insgesamt rockiger (aber nicht härter). Das Songwriting hat er weiter entwickelt und – zum Glück – die Ecken und Kanten nicht abgeschliffen. Super!

11. Spin Doctors – If the River Was Whiskey
Wie unfair es ist, die Spin Doctors auf “Two Princes” zu reduzieren (obwohl das ein großartiger Song ist), zeigt ihr aktuelles Album. Merklich gereift, stärker im Blues verwurzelt hebt sich ihr Sound von dem der 90er Jahre deutlich ab. Dennoch bleiben sie stets erkennbar, was nicht nur an Chris Barrons Stimme liegt. Auch die (hier nur leichte) Funk-Attitüde tut ihr Übriges. Was erwartet uns sonst? Ein rohes Album ohne Overdubs.

12. The Delta Saints – Death Letter Jubilee

Was für eine Kraft. Gleich ob Swamp Blues, Blues Rock, funkig oder jazzig angehauchte Stücke, experimentell oder klassisch akustisch. Die Delta Saints blasen einen Sound aus den Boxen, der mitreist. Mehr gibt es nicht zu sagen!

13. Lincoln Durham – Exodus of the deemed unrighteous
Man muss sich nur das Cover von Durhams 2010 erschienener EP ansehen und es mit dem Foto im Klappcover der aktuellen CD vergleichen. Man wird feststellen, dass der Mann ein deutlich morbideres Aussehen hat. Das spiegelt sich in der Musik wieder. Noch spärlicher instrumentiert, ist die CD äußerst düster und spannend gehalten. Rumpelig ist Durham geblieben. Melodieseligkeit ist nicht wirklich seins. Stimmlich ist er aber voll auf der Höhe und Seele hat seine Musik auch (und nicht wenig). Wird Zeit, dass Durham, der zumeist solo auftritt und alle Instrumente selbst bedient (inkl. Drums), endlich mal hierzulande auftritt.

14. Uncle Lucius – And You Are Me
Wow, wow, wow – Uncle Lucius spielen irgendwas zwischen Classic- und Southern Rock mit Americana- und Gospel-Soul-Einschlag. Das Ganze wird mit frischen Grooves garniert und geht garantiert ins Ohr. Dazu gesellt sich eine großartige Stimme (Kevin Galloway) und stets die eine zündende Idee mehr als die meisten ihrer Genre-Kollegen. CD rein und los geht’s!

15. Whitehorse – The Fate of the World Depends On This Kiss

Ein Album, welches überrascht: CanAmericana gemixt mit Indie und Folk, gemischt mit elektronischer Musik, dominantes Schlagzeug, Pop-Melodien, die ins Ohr gehen, insgesamt dennoch gegen den Strich gebürstet. Die Kanadier liefern ein hoch interessantes und intelligentes Album ab. Herrlich!

16. Seasick Steve – Hubcap Music
Steve Wold kann machen, was er will: Er bleibt er selbst. Wieder packt er seine zusammengebastelten Gitarren aus, lässt sich von zum Teil äußerst namhaften Kollegen begleiten (John Paul Jones, Jack White, Luther Dickinson) und bleibt doch sich selbst treu. Daran ändert auch der für Steves Verhältnisse üppig orchestrierter Schlusssong nichts. Knarzig, folkig, rockig, bluesig (wie nie zuvor) und einfach gut!

17. Henrik Freischlader – Night Train to Budapest
Der Titelsong zeigt schon mal wo der Hammer hängt. Man kann fast sagen, dass Freischlader über die Jahre vom Blues Rock zum Rock mit Bluesanleihen gewechselt ist, wären da nicht seine Balladen. Hier hat er jedenfalls nur wenige davon eingepackt. Das Meiste geht ordentlich zur Sache. Wieder einmal lässt Freischlader übrigens seine Band zu Hause und lässt nur Moritz Fuhrhop an der Orgel neben ihm zu. Gitarren, Bass und Schlagzeug bleiben vollständig in den Händen des Chefs. Hat der seine letzten Alben von Martin Meinschäfer veredeln lassen, sitzt nun Marc Sokal hinter den Reglern. Vielleicht einen Tick weniger organisch, aber das ist meckern auf höchstem Nieveau. Wieder ein Top-Album von Freischlader!

18. Mike Zito – Gone to Texas

Mike Zito floh nach Texas um seiner Drogensucht zu entkommen. Dabei sog er offenbar die dortige Musikszene in sich auf. Vom Chicago Blues seines 2010er Albums Pearl River ist freilich die Grundierung übrig geblieben, wenngleich es jetzt mehr nach Texas Blues klingt (besonders gut in „The Road Never Ends“ zu hören). Dazu tritt nun eine Prise (Outlaw-)Country und Soul. Die Mischung ist ihm hervorragend gelungen (und zum Glück hat er diesen schrecklichen AOR-Unterton der Royal Southern Brotherhodd nicht (vollständig) auf sein eigenes Album übertragen).

19. The Whipsaws – The Whipsaws
Wir befinden uns im guten alten Gitarrenrock mit Americana-Anleihen, gespielt von einer Band aus dem doch eher frostigen Alaska. Während der Vorgänger (60 Watt Avenue) deutlich stärker in die Americana-Gefilde driftete, liegt der Schwerpunkt im gitarrenlastigen Rock mit ein wenig Alternativitätsanspruch. Das tut der Band und dem Album gut. Nicht, dass der Vorgänger nicht gut gewesen wäre (das Gegenteil ist der Fall), eine Wiederholung des Rezeptes hätte aber vermutlich nicht funktioniert. So ist dieses Album der konsequente nächste Schritt. Weiter so!

20. Chuck Leavell – Back to the Woods
Nicht umsonst trägt diese CD den Untertitel “a tribute to the pioneers of blues piano”, nimmt sich Chuck Leavell doch die Songs solcher Pioniere vor. Nun, mir waren bislang von den im Booklet zitierten Namen nur Memphis Slim, Otis Span und (natürlich) Ray Charles ein wirklicher Begriff. Den Namen Leroy Carr hatte ich schon mal gehört, aber konnte ihn nicht zuordnen. Der Rest war mir völlig unbekannt – zu Unrecht, wie sich zeigte. Wird der Blues zumeist durch Gitarren dominiert, zeigt sich hier, was ein (großartig gespieltes) Piano zu leisten vermag. Ganz großes Kino!

21. Turnpike Troubadours – Goodbye Normal Street
Fiddle, Akkordeon, Pedal Steel Guitar, Instrumente, die man in Country, Country-Rock und Alt. Country-Songs erwartet. Genau dahin geht dieses Album. Allerdings – und dies muss betont werden – geht es nicht nur in die Beine sondern auch zu Herzen. Die Troubadours verlassen sich zudem nicht (nur) auf Altbewährtes sondern drücken dem Album ihren eigenen Stempel auf. Dass im Übrigen Red-Dirt-Veteran Mike McClure seinen Teil dazu beigetragen hat, passt.

22. Various – Ghost Brothers of Darkland County

John Mellencamp und Stephen King schreiben ein Musical. Produziert werden die Aufnahmen von T Bone Burnett. Das das kein „Cats“, „Les Miserables“ oder was auch immer wird, ist wohl zu erwarten. Das das Ganze aber so gut funktioniert, war nicht unbedingt zu erwarten. Die verschiedensten Spielarten des Folk und Americana treffen aufeinander, dargebracht von Elvis Costello, Kris Kristofferson, Taj Mahal, Ryan Bingham, Sheryl Crow und was weiß ich wem noch. Wirklich ganz großes Kino! (s. aber „Enttäuschungen des Jahres“)

23. Tony Joe White – Hoodoo
White besitzt mehrere Markenzeichen, die er auch auf seinem aktuellen Album erneut umfänglich einsetzt: Da wäre zunächst seine knarzige und tiefe Stimme, mit der er weniger singt, als vielmehr melodisch spricht. Hinzu tritt diese auf das Wesentliche reduzierte Musik, verbunden mit einem Klang, der einen sofort in schwüle Sumpfgegenden versetzt. Definitiv ein Album zum Zuhören, welches sich hinter den älteren Werken Whites nicht verstecken muss. Vermutlich aber wird er auch durch dieses Album nicht bekannter. Vielleicht werden aber wieder andere seine Songs bekannt machen (wie einst Joe Cocker mit „Let the Healing Begin“ oder Tina Turner mit „Steamy Windows“ – freilich in anderen Arrangements).

24. Eric Burdon – Til Your River Runs Dry
Respekt! Eric Burdon hat mittlerweile die 70 überschritten, schafft es aber mit seinem aktuellen Album (erneut) zu begeistern. Stets geerdet und an den Blues angelehnt, präsentiert Burdon ein durchaus rockiges, vereinzelt auch folkig oder gar gospelig („River is Rising“) anklingendes Album mit durchgängig großen Songs. Das gilt nicht nur für seine eigenen Stücke sondern auch für die Coverversionen („Medicine Man“ von Marc Cohns Album „The Rainy Season“ und den Klassiker „Before You Accuse Me“ von Bo Diddley).

25. The Avett Brothers – Magpie and the Dandelion
Schöne Alben gibt es viele – meist sind sie langweilig. Bei den Avett Brothers ist es anders: Schöne Melodien, schöne Instrumentierung, schöner Gesang – und doch besonders, irgendwie fesselnd. Es gibt nicht mehr dazu zu sagen. Augen zu und genießen!

26. John David Kent – Before the sun comes up
Ja, manchmal muss es auch die etwas einfachere Schiene sein. Country-Rock der nicht gerade innovativen Sorte, aber mit dem Feeling für Rhythmus und nicht zu seicht. Kent bleibt seinem Credo treu und langweilt keine Sekunde. Gut für einsame Autofahrten durch die Prairie…

27. Eric Brace & Peter Cooper – The Comeback Album
Manchmal muss es einfach auch poppiger und zugänglicher sein. Eric Brace hatte über Jahre hervorragende Alben mit Last Train Home veröffentlicht, war dann solo oder eben mit Peter Cooper unterwegs. Nun also „The Comeback Album“ (angesichts der Tatsache, dass das letzte Album der beiden von 2010 stammt wohl eher nicht allzu ernst zu nehmen). Was wir haben, ist Country Pop der angenehmen Sorte, melodienselig, nie langweilig, zum Mitwippen anregend, mitunter melancholisch, dann wieder fröhlich. Dazu gesellt sich wie in den letzten Zügen von Last Train Home (auf dem bislang letzten Album von 2007) die großartige Jen Gunderman an den verschiedenen Tasteninstrumenten – und sie ist für jeden Song eine Bereicherung.

28. Owen Temple – Stories They Tell
Temple ist eher der stille Songwriter. Midtempo ist bei ihm schnell, die Songs basieren regelmäßig auf akustischen Arrangements. Temple verlässt sich dabei ganz auf sein Songwriting, die Melodie und die wenig verschlüsselten Texte. Das gelang beim letzten Album schon gut. Jetzt ist er spürbar gereift. Empfehlenswert ist übrigens besonders die Special Edition, die eine zusätzliche Live-CD enthält, die vor allem auf dem Vorgängeralbum „Mountain Home“ basiert, aber auch weitere, noch unveröffentlichte Stücke präsentiert.

29. Daniel Kahn & the Painted Bird – Bad Old Songs

Was für ein Hammer! Daniel Kahn habe ich 2011 durch Zufall entdeckt. Klezmer-Rock. Hilfe, mag man schnell denken, aber weit gefehlt. Kahn hat ein unglaubliches Talent, glaubhaft Klezmer zu modernisieren. Dabei sind die Songs teils in englischer, teils in deutscher Sprache, teils sogar in Yiddisch. Sollte nun der eine oder andere abgeschreckt sein, kann ich nur empfehlen, sich vorurteilsfrei an dieses großartige Album heranzuwagen. Kahn ist nicht nur ein großer Songwriter sondern dazu auch ein großer Interpret.

30. Beth Hart & Joe Bonamassa – Seesaw
Was einmal gut funktioniert, kann so falsch nicht sein. Also gibt es nun Album Nr. 2 von Stimmwunder (Hart) und Gitarrenwunder (Bonamassa), der sich erneut erfreulich zurückhält. Beth Hart singt sich die Seele aus dem Leib und interpretiert erneut Klassiker zwischen Soul, Gospel und gutem alten Rhythm’n’Blues, der (ich kann es nicht müde werden zu betonen) mit „modernem“ R’n’B nichts zu tun hat. Erstaunlich: Selbst Klassiker wie Nutbush City Limits wirken frisch und unverbraucht. Chapeau!

31. Wheeler Brothers – Portraits
Tja, wo befinden sich die Wheeler Brothers. Eigentlich finden sich Kleinigkeiten verschiedener Bands des Americana/Alt.Country/Folk/Rock-Sektors in der Musik wieder. Die Avett Brothers scheinen hervor. Auch ein wenig Deadman, sicherlich eine Prise Mumford & Sons, aber eigentlich sind die Wheeler Brothers höchst eigenständig. Sie sorgen für die eine oder andere musikalische Überraschung und bieten ein höchst spannendes Album.

32. James Hunter Six – Minute by Minute

Wenn ein Album den Stempel “Retro” verdient, dann dieses Werk. Fest zwischen den 50er und 60er Jahren festgeschnallt, entfaltet es auch klanglichen das Gefühl dieser Zeit. Stilistisch bewegt sich James Hunter mit seinen Mannen zwischen altem Rhythm’n’Blues und Soul. Stimmlich stellt sich Hunter auf die großen Vorbilder dieser Ära und dieser Musikrichtung ein. Besser geht es kaum.

33. Ben Harper & Charlie Musselwhite – Get Up!

Was für ein Brett! Meine erste Berührung mit Ben Harper war das Live-Doppel-Album “Live From Mars”. Fürchterlich langweilig fand ich das (und finde es auch immer noch). Dennoch musste ich aufgrund der äußerst positiven Bewertungen dieses Album dringend kaufen. Was für ein Glück. Musselwhites Mundharmonika, Harpers Gesang und Gitarrenspiel passen unglaublich gut zusammen. Die Songs entstammen dem traditionellen Blues und sind leicht „modernisiert“, teilweise durchaus rockig arrangiert, ohne dass dies anbiedernd wirkt. Großartig!

34. Markus Rill – My Rocket Ship
Tatsächlich kommt er an sein 2006-er Meisterwerk langsam wieder heran. Markus Rill hat noch nie ein schlechtes Album veröffentlicht. Dieses zählt dennoch zu seinen besten. Rill bleibt seiner Interpretation von Americana treu und setzt sie noch ein wenig besser um als zuletzt. Seine Band wirkt eingespielter, die Songs ausgereifter, die Arrangements ein wenig überlegter. Insgesamt ist es rund, wobei der ausgerechnet der Opener ein falsches Bild von dem vermittelt, was dann folgt.

35. Band of Heathens – Sunday Morning Record
Beim ersten Hören schien es, als sei mit dem Weggang von Colin Brooks die Luft raus. Gut, mit ihm haben auch Drummer John Chipman und Bassist Seth Whitney die Band verlassen, aber Brooks dürfte die größte Lücke geschlagen haben. Nach und nach, als ich mehr auf die Zwischentöne gehört habe, schlich sich das Album in die Gehörgänge, wurden die Strukturen klar und wirkten plötzlich gar nicht mehr so standardmäßig. Vielmehr wirkte alles plötzlich viel klarer, aufeinander abgestimmt, rund.

36. Richard Thompson – Electric
Ein Glück! Richard Thompson ist zurück. Nach dem eher enttäuschenden „Dream Attic“ hat sich Thompson nunmehr Buddy Miller als Produzenten geholt. Nun ist er wieder auf Spur: Herrlicher Folk-Rock mit großartigen Melodien. Dieses Album macht einfach Spaß. Übrigens: In jedem Fall die Deluxe-Version kaufen. Auf der dortigen zweiten CD geht’s lustig weiter!

37. Hellsingland Underground – Evil Will Prevail
Rockiges Album der Schweden, welches in zahlreiche Richtungen abdriftet, ohne dabei beliebig zu wirken: Singer/Songwriter, Pop, Prog (den ich eigentlich nicht mag), etc. Dabei bedient sich das Sextett durchaus in der Pop-Rock-Vergangenheit, ohne dass dies peinlich wirkt. Super!

38. Todd Thibaud – Waterfall

Ach, ich weiß es ja auch nicht. Todd Thibaud ist nicht besonders innovativ. Seine Musik birgt keine Überraschungen. Es ist schlicht auf den Punkt gespielter Country-Americana-Rock-Pop, wie man ihn stilistisch durchaus nicht selten hört. Aber irgendwas hat er. Ich weiß! Seine Musik ist sympathisch. Vielleicht ist das der Grund, warum ich alle Todd Thibaud CDs inklusive die seiner alten Band Courage Brothers mein Eigen nenne. Es ist halt immer nett von ihm zu hören…

39. Layla Zoe – The Lily

Layla Zoe besitzt eine extrem kraftvolle Stimme. Zudem besitzt sie die Gabe, diese durchaus differenziert und songdienlich einzusetzen. Vorteilhaft ist außerdem, dass sie sich erneut mit Hendrik Freischlader zusammengetan hat. Von ihm stammt die Musik, Zoe steuert die Texte zu. Im Vergelich zum Vorgänger ist das aktuelle Album abwechslungsreicher, facettenreicher und einfach besser geworden. Weiter so!

40. Robben Ford – Bringing it back home
Ich mag den Gitarrenstil von Robben Ford. Er bringt so eine Leichtigkeit, so etwas Luftiges in seinen Blues. Auch hier ist im wieder ein äußerst gutes Album gelungen, wobei er Leider zu 90 % auf Fremdkompositionen vertraut. Dennoch: Alles in allem sehr gelungen!

41. The Dirty Guv’nahs – Somewhere beneath these southern skies

Ein wenig Southern Rock, viel rockige Americana, dazu ein Shouter, der seine Songs gerne mal rausrotzt. Nicht besonders innovativ, wenngleich immer mal wieder nette Ideen aufblitzen, im jedem Fall aber effektiv und begeisternd. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

42. Lloyd Cole – Standards

Anders als viele sehe ich Coles 84er Werk „Rattlesnakes“ nicht als sein größtes an. Dann vielleicht eher „The Negatives“ aus dem Jahre 2000 oder – noch besser – „Broken Record“ aus 2010. Und jetzt das hier: Standards zeigt Cole auf dem Weg, den er 2010 erfolgreich gegangen ist. Pop-Rock vom Feinsten, nicht aus der Retorte und schon gar keine „Standards“, wie Lloyd auf den ersten Blick glauben macht, präsentiert er hier. Rundum gut!

43. Mark Selby – Blue Highway

Mark Selby verabschiedet sich zunächst immer weiter vom Blues, geht in Richtung Radio-Rock und Americana mit leichten Blues-Rock-Einschüben. Erstaunlicherweise ist das gar nicht unangenehm – im Gegenteil. Meist mit seiner Frau Tia Siller schafft er großartige und wirklich gut instrumentierte Songs, die ins Ohr und ins Bein gehen. Und wer denkt, mit einer Coverversion (der einzigen auf dem Album) von „Let’s spend the night together“ könne man nur untergehen, wird eines Besseren belehrt.

44. Edwyn Collins – Understated
Edwyn Collins wird man kaum als besonders hip oder gar neumodisch bezeichnen können. Aber er hat immernoch ein untrügliches Gespür für gute Songs, hervorragende Melodien. In seiner Musik steckt Seele und Kraft – obwohl er dazu weder laut werden muss noch einen besonders dichten Soundteppich benötigt. Er klingt im besten Sinne altmodisch. Umso mehr Respekt verdient das Album, als sich Collins mit unglaublicher Kraft nach zwei Schlaganfällen zurück ins Leben gekämpft hat. Daher: LP kaufen (CD liegt bei).

45. Rob Moir – Places to die
Das Album beginnt mit einem Song, der auch von Bruce sein könnte, fügt dann aber dem weiteren Blue-Collar-Rock/Americana eine gehörige Prise Rotz hinzu. Ein Album, das nicht beim ersten Hören überzeugt, sich aber nach und nach durchaus festsetzt. Fortsetzung dringend gewünscht.

46. Anders Osborne – Three Free Amigos (EP)

Man mag beim ersten Hören stutzen. Was Osborne hier an den Tag legt, ist stilistisch gar nicht mehr festgelegt. Die EP startet mit einem herrlichen Alt.Country-Song, der dann doch musikalisch (positiv) ausartet. Danach kommt ein Ausflug ins Reggae-Fach, bevor ein zurückhaltender, ungewöhnlich instrumentierter Rock’n’Roll-Song aufmerken lässt. Folk-Pop und Songwriter-Songs folgen. Dennoch wirkt das Ganze wie aus einem Guss. Super!

47. Willie Nile – American Ride
Vieles kommt einem bekannt vor. Nile bedient sich im Songwriting der 80s, freilich nicht in der Produktion – die transportiert ihn ins Jetzt. Was rauskommt ist irgendwo zwischen Pop, Rock und punkigem New Wave angesiedelte Musik. Übrigens: Einige der Stücke könnten glatt, wären sie anders arrangiert, vom Boss stammen.

48. The Mighty Mojo Prophets – Flyin‘ Home From Memphis

Nein, neu erfunden wird hier nichts. Stark geerdet im Blues, teilweise Chicago Blues, teils mehr Westcoast, ein wenig Rock’n’Roll, eine Prise Memphis Soul, ein wenig Boogie, aber eine hohe Spielfreude. Keine ewig langen Gitarrensoli sondern pur und reduziert. Ein sehr angenehmes Album.

49. Ana Popovic – Can You Stand the Heat
Nun ja, etwas schwächer als der Vorgänger ist das neue Album von Ana Popovic. Andere bluesbasierte Künstler würden sich dennoch die Finger danach lecken. Popovic ist im Blues geerdet, findet dort aber nicht ihre Grenzen. Ausflüge in Bar Jazz, Funk und Hip Hop sind nicht ungewöhnlich. Dazu gesellt sich Popovics unglaublich intensive Stimme, die nur noch von ihrem Gitarrenspiel eingeholt wird.

50. Bart Walker – Waiting on Daylight

Der junge Amerikaner macht Druck im Blues-Rock-Land – und das nicht zu knapp. Dienliche, nie übertriebe Gitarrenarbeit, ein eher tiefes Timbre in der Stimme und einfach auf den Punkt. Modern ist da nichts, Vieles erinnert an die 70er – und das ist ja nicht immer schlecht, zumindest nicht im Bluesrock. Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen.


Enttäuschungen des Jahres

Deluxe Edition von Ghost Brothers of Darkland County
So großartig die Musik ist (siehe oben), so ärgerlich ist die Vermarktung: Die Super Deluxe Edition wird als „Hardcover“ mit 2 CDs und einer DVD angepriesen. Dazu soll es „Handwritten Notes“ geben. Was bekommt man? Einen stabilen Papp-Einband, indem sich ein Softcover-Buch befindet. Von Handwritten Notes keine Spur. Die CDs sind inhaltlich weitestgehend identisch, nur dass die eine CD gesprochene Textausschnitte enthält, die andere nicht. Dafür aber sind die Songs „“And You Can Dream“, „Laughing Around In Heaven“, „On Belle Revere Time“, „Put Me In The Ground“ und „A Rose For Poor Anna“ vorsichtshalber auf keiner der beiden CDs enthalten – eigentlich ein Armutszegnis. Auf DVD gibt’s nur ein schmales Interview und ein Musikvideo, keine gefilmte Aufführung oder Ähnliches, dafür aber ein pdf mit dem Libretto (was aber bereits ausgedruckt im „Buch“ vorliegt). Also: Spart Euch die teure Version. Die Musik ist freilich großartig.

Wolfgang Niedecken – Zosamme Alt
Dass Niedecken ein Meister des Recyclings in Bezug auf eigene Songs ist, hat er mehrfach gezeigt: Mit BAP hat er bereits beim Album Tonfilm einige Songs früherer Alben erneut in akustischerem Gewand aufgenommen. Unvergessen ist natürlich auch sein Album mit der WDR Big Band, bei dem wieder BAP Songs neu aufgenommen wurden. Bei dem BAP Album „Pandora“ hat man dann von vornherein zwei Versionen herausgebracht. Nun also „Zosamme alt“, quasi das Tribute-Album für seine Frau. Was bei den o.g. Werken noch hervorragend bis gut funktioniert hat, geht hier in die Hose. Nicht nur, dass die Titelwahl durchgängig nur eine Richtung kennt (schön kuschelrockig); auch die Arrangements sind nicht immer das Gelbe vom Ei (und da kann man noch so oft betonen, was für amerikanische Studiocracks dabei waren). Insgesamt gewinnen eigentlich nur zwei Songs („Rääts und links vum Bahndamm“ und „Griefbar noh“), die die 80er und frühe 90er Produktion abschütteln können. Danach gewinnen die Lieder bestenfalls nicht hinzu oder gehen, wie leider nicht selten vollends unter („Waat ens grad“, in dem er seine Frau für einen Moment vom Schlafen abhalten will, um ihr zu sagen, was er empfindet, war noch nie der Knaller, wird in diesem Fall allerdings zu einem sofortigen Tiefschlaf führen). Da kann auch die großartige Harp von Julian Dawson nichts mehr retten.

David Bowie – The next day
Boooh, was wurde das Album hoch gelobt (und wenn man ehrlich ist, danach vollständig ignoriert. Warum? Es ist nur beim ersten Hörduchgang gut. Beim zweiten Mal stellt man fest, dass eigentlich nichts wirklich Aufregendes passiert, beim dritten Mal ist man schon eingeschlafen. Mr. Jones bedient sich (schlecht) in seiner eigenen Vergangenheit (anhand des Covers hätte man es bereits erwarten können) und wirkliche Lust scheint er auch nicht zu haben. Da nützt es nichts, dass Sony/Columbia es nun auch verstanden und die Deluxe-Version auf Vinyl gebannt hat (bei Bruce ist das ja zuletzt deutlich in die Hose gegangen).

Jonny Lang – Fight for my Soul
Was musste er für Prügel einstecken. Ein Verrat am Blues sei ein Album (als ob Lang dauerhaft beim Blues verharrt wäre), inspirationslos sei es, Lang würde sich anbiedern. Stimmt (leider)! Nichts ist mehr spannend, alles auf Radiotauglichkeit angepasst, nicht ansatzweise glaubhaft. Grottig!


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Alben des Jahres 2013
BeitragVerfasst: 30.07.2022 22:14 
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Andibuss hat geschrieben:
43. Mark Selby – Blue Highway[/b]
Mark Selby verabschiedet sich zunächst immer weiter vom Blues, geht in Richtung Radio-Rock und Americana mit leichten Blues-Rock-Einschüben. Erstaunlicherweise ist das gar nicht unangenehm – im Gegenteil. Meist mit seiner Frau Tia Siller schafft er großartige und wirklich gut instrumentierte Songs, die ins Ohr und ins Bein gehen. Und wer denkt, mit einer Coverversion (der einzigen auf dem Album) von „Let’s spend the night together“ könne man nur untergehen, wird eines Besseren belehrt.

Wußte doch, daß hier schonmal die Rede von dem Mann war ... und das Jahr paßt auch: Gestern kam bei DLF On Stage ein Radiokonzert von Mark Selby & Band aus der Bluesgarage Isernhagen von 2013, das man noch eine Weile nachhören kann ... und anscheinend nicht nur in der gesendeten auf 50min gekürzten Fassung ...
https://www.deutschlandfunk.de/history- ... d-100.html
... sondern auch ungeschnitten mit 1 Stunde 45min:
https://www.deutschlandfunk.de/mark-sel ... 5-100.html

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