Bruce Springsteen Forum

Den Film fand ich sehr schön. Natürlich hegte man mit den einzelnen Protagonisten mehr oder weniger Symphatie, in meinem Fall mehr für den mitgeschleppten Ehemann, den Elvis, die Jersey-Mom, den Straßenmusiker, weniger für die Lockenkopf-Tante, die ihren langen langweiligen Text offensichtlich vom Bildschirm abgelesen hat, während sie in die Laptop-Kamera sprach, oder der Herr im Auto, der während des Redens in Minutenschlaf gefallen war, um dann seinen nahezu wortlosen Monolog mit Tränen zu beenden. Alles Geschmacksache.

Gelungen ist der Querschnitt durch das Leben verschiedener Fans. Keineswegs peinlich. Einen Master's degree in der Tasche haben und trotzdem keinen Job finden. Als Fabrikarbeiter 20 Jahre für ein Konzert sparen. Gar keine Kohle für ein Konzert haben und in der Küche zu Radio Nowhere tanzen. Das klingt doch nach den Geschichten, die das Leben schreibt. Oder Bruce selbst.
Und dann aber auch diejenigen, die sich schon eine Vielzahl von Konzerten leisten konnten. Der Film erhebt vermutlich gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit, man könnte auch gar nicht jeden "Typus Fan" repräsentativ abbilden. Die Auswahl erschien sehr willkürlich und dadurch aber so gekonnt. Sehr angenehm empfand ich, dass es total egal war, ob einer 0 oder 100+ Shows gesehen hat. Und Leute gehört wurden, die nicht "Springsteen's Schuhgröße" kennen. Oder die eben verwechseln, in welchem Jahr und in welcher Stadt sie Blood Brothers gehört haben, oder ob es in Kopenhagen eben doch If I Should Fall Behind war, aber mit Sicherheit noch wissen, wie ergriffen sie waren. Oder die nicht mitgezählt haben, bei wie vielen Konzerten sie schon waren.
Gut zu wissen, dass es noch so viele viele Leute auf der Welt gibt, die beim Hören der Songs ähnliche Emotionen haben wie man selbst. Es gibt halt noch viel mehr Tramps als die paar Hundert, die man immer wieder bei Rollcalls trifft. Viel mehr, als die paar Tausend, die sich im Internet in Fan-Communities organisieren. Und noch viel mehr, als die paar Zigtausend, die im Stadion stehen und sitzen. Das macht daraus irgendwie eine "große Sache". "WIR" sind viele und "WIR" sind überall auf der Welt. Ist das nicht toll?![/quote]

YES[

Ich fand den Film sehr gelungen und natürlich gibts hier im Forum in erster Linie positive Reaktionen. Denen kann ich mich nur anschließen. War gestern mit meiner Partnerin im Kino, die mich (bisher) auf den Konzerten nicht begleitet hat. Und Ihr Fazit stelle ich gerne mal hier ein:

"beim nächsten konzert bin ich dabei, versprochen! Ja die geschichten waren so menschlich und gingen z. t. echt unter die haut. schön wie die leute beschrieben haben was sie mit der musik von bruce verbindet und was seine musik für sie bedeutet. Erstaunlich wie viel unterschiedliche menschen seine musik auch anspricht und das er nach so vielen jahren immer noch so erfolgreich ist. Bin ja nicht wirklich ein fan von rockmusik, aber es gibt viele lieder von ihm die mir auch sehr gut gefallen...... Ja das war wirklich ein toller musikfilm..! Bin jetzt auch bs fan"

Ein Fan ist dazugekommen
Und das freut mich sehr

Ich habe den Film gestern auch gesehen und habe mich zu 60% fremdschämen müssen. Wären die Musik EInspieler von Bruce nicht gewesen dann wäre der Abend nix gewesen.

Der Hammer allerdings war Hydepark 2012.

So war der Abend gerettet.

... der Film war klasse. 70km Fahrt ins nächste "Springsteen&I"-Kino haben sich vollstens gelohnt!

Zugegeben, ein wenig Bedenken hatte ich schon, ob das Ganze nicht zu sehr pathetisch würde oder beweihräuchernd. Nein, dieses Filmprojekt aus Fanbeiträgen war ein gelungener Querschnitt dessen, was es bedeuten kann, ein Springsteen-Anhänger zu sein. Augenzwinkern und Selbstironie kamen nicht zu kurz, und das war wohltuend.
Zum "fremdschämen" gab es wenig, außer Ganz genau so sehe ich das auch
..oder eben die Frau, die ihrem Kleinen das Foto von Bruce vor die Nase hält und "Daddy" sagt. Schon ziemlich gestört...

Es war einfach ein großartiges Erlebnis, diesen Film im Kino mit "anderen Verdächtigen" zu schauen - und, nebenbei: Was für ein SOUND! - Wann kriegt man unsere Lieblingsmusik denn schon mal so umwerfend und klar geboten - Nicht auf nem Konzert und zu Hause bei mir im Wohnzimmer schon gar nicht.

Sehr gelungen fand ich die Mischung aus den Fanbeiträgen und der Musik - Vor dem Kinosaal wurden die Besucher mit mehreren Aushängen darauf hingewiesen, nach dem Abspann "mitten" im Film noch nicht zu gehen, sondern noch die exklusiven Aufnahmen aus dem Hyde Park 2012 zu genießen. Vom Epilog war da noch nicht die Rede, aber der folgte direkt im Anschluss, sodass man gar keine Chance hatte, ihn zu verpassen. Wäre auch jammerschade drum gewesen!

@ Mary-Queen: Treffendes Posting - dem ist nichts hinzuzufügen.

"Togetherness"!

P.S.:
...hätte ich auch, aber dazu wäre eine gewisse Freiwilligkeit vonnöten. *g*

Genaugenommen müsste es heißen "Mary Queen hat geschrieben" - "Lost in Berlin" hat nur das Zitieren nicht richtig hingekriegt und Mary Queens Beitrag lediglich drei zustimmende Daumenhochsmilies hinzugefügt.

Danke an alle für eure Eindrücke.

Leider hab ich das letztemal vor einem Monat nachgesehen, ob der Film in Tirol auch läuft, aber da war nichts zu entdecken. Dachte dann, daran ändert sich wohl auch nichts mehr. Nun, gestern hab ich nochmal die Vorführungen in den Innsbrucker Kinos nachgesehen. Siehe da, im Metropol wäre er dann doch gelaufen.

Es wäre sicher mal was ganz spezielles gewesen, diesen Film auf großer Leinwand und tollem Sound anzusehen. Das gibt unser Heimkino auch nicht her.

Aber nützt nix - selber schuld gewesen.

der Sound von den londonsongs war klasse.
während des hauptfilms hörte man leider öfters das krachen,wummern und schießen im Kinosaal nebenan.
gut hat mir der typ mit seinen 15minuten ruhmversion gefallen.er war ja fast schon bekannt durch seinen gig mit bruce in auf der straße.
bei dem paar auf der Couch musste ich an Harry und Sally denken,da kommen auch immer wieder
paare vor die von der liebe redeten und wie sie sich gefunden haben.
diesmal ging es dafür um die liebe zum boss.

ein sehr schöner film von fans für fans vom springsteen.

Oh wie aufmerksam, Wendy! Danke.

Nun sei mal nicht so päpstlich dir gegenüber. Wir haben uns gegenseitig ein bisschen belehrt - solche kleinen Scharmützel halten das Forum doch lebendig.Ah - auch mal die Pfade der Political Correctness verlassen. Sehr schön.Ok. Obwohl das jetzt auch keine eine Entschuldigung erforderlich machende Sünde war.Warum auch nicht? Gut möglich, dass er mir ebenfalls gefällt. Ich glaub' nur, dass die Sichtweise des Süddeutsche-Schreibers ebenfalls nachvollziehbar ist, auch wenn er im ersten Teil und ganz am Ende der Häme etwas zu viel frönt. Wie man hier liest, stößt der Film bei vielen Fans auf breite Zustimmung.

Interessant zu lesen wären Meinungen von Fans anderer Künstler - ob die dem Film etwas abgewinnen können, und auch Ansichten von Leuten, denen Fandasein generell fremd ist - ob der Film das für sie nachvollziehbarer macht oder im Gegenteil vollends ins Lächerliche zieht. Hatte jemand hier solche Begleiter dabei?

Ich hatte einem Kollegen (20 Jahre jünger als ich) und seiner Frau den Kinobesuch geschenkt, beide kannten Bruce natürlich, waren aber nicht so mit seiner Musik vertraut, geschweige denn jemals in einem Konzert gewesen. Beim Verlassen des Kinos habe ich sie gefragt: Wollt ihr denn mal mitkommen, falls es eine neue Tour gibt? Beide antworteten gleichzeitig und wie aus der Pistole geschossen mit "Ja!" Und das ging schneller als das Ja bei ihrer Hochzeit.

Schön auch, dass beide nicht sicher waren, was sie nun mehr beeindruckt hat, also ob es die Konzertausschnitte waren oder der unfassbar enge Kontakt des Bosses zu seinen Fans und sein bodenständiges Wesen.

Ich selbst frage mich seit Montagabend, ob ein solcher Film auch mit/über andere/n Künstler/n dieses Formates vorstellbar ist. Mir ist bis jetzt, ehrlich gesagt, keiner eingefallen.

Hatte niemanden dabei und ehrlich gesagt, will ich den Film auch niemanden zeigen, der nicht Springsteen-Fan ist. Dazu ist mir der Fremdschämfaktor des Films dann doch zu hoch. Der- bzw. diejenige könnte ja auf die abwegige Idee kommen zu glauben, alle Springsteen-Fans seien so (so einige Nerds waren ja dann schon dabei). Ich persönlich konnte mich kaum mit einer der gezeigten Personen identifizieren, vielleicht am ehesten noch mit der Hockey-Mom (weil bei uns im Auto auch fast immer Bruce läuft ). Aber ansonsten wurde hier ein zwar unterhaltsames, aber sicherlich nicht repräsentatives Bild von Springsteen-Fans gezeigt. Fans wie ich und die vielen anderen, die ich kenne wären wahrscheinlich auch viel zu langweilig, um gezeigt zu werden.

Ich hatte einen Springsteen-fernen Musikfan dabei und ihr hat es, und das war kein "Gefälligkeitsgutachten", sehr gut gefallen, von Fremdschämen war da jedenfalls nichts zu sehen.

meiner freundin und meinem besten kumpel, die ich vorher zu ihrem ersten bruce konzert nach hannover mitgenommen hatte, hat der film prima gefallen. manche beiträge, wie z,b. den weinenden mann im auto oder diese seltsame herrische mutter, die den jungen vor die kamera zitierte, fanden die beiden auch etwas merkwürdig, aber alles in allem fanden sies super. die kommen bei der nächsten tour auf jeden fall wieder mit.