Nun auch noch von mir ein paar Eindrücke zu Leipzig.
Vorneweg: es war eine tolle Show mit vielen Highlights - habe es diesmal auch gar nicht vermisst, dass es keine Album-Show gegeben hat.
Wir sind am Vorabend um 18 Uhr rum beim Stadion angekommen und habe dann noch die Nummer 285 erhalten. Kein Vergleich mehr zu letztem Jahr, als ein Ankommen in Wien um zehn Uhr abends noch für die Nummer 54 und die erste Reihe gereicht hat.
Aber ich habs sehr entspannt gesehen, es war jetzt meine letzte Show auf dieser Tour und da wollte ich mir einfach nochmals das "volle Programm" geben. Den Rollcall mitzumachen hat sich im nachhinein anscheinend auch noch als sehr sinnvoll erwiesen, wie ich hörte, soll der "normale" Einlass etwas chaotisch gewesen sein.
War dann um 23 Uhr mit meinem Freund nochmal da (es ist schon super, dass er da so geduldig dabei ist, wo er ja seit langem Tribünenplätze hat), der nächste Rollcall dann erst am nächsten Tag um 9 Uhr. Sehr human von den Zeiten und gebe denen natürlich recht, die da sagen, dass dies kein "echtes" Erarbeiten mehr ist, kann mich noch an andere Rollcalls erinnern, wo es auch hieß, z.B. bereits um 6 Uhr morgens dann wieder da zu sein... Aber das lasse ich mal alles dahin gestellt, jedenfalls hat es super geklappt und war bestens organisiert.
Der Zufall wollte es, dass ich dann mit Ilja aus Wien (kennen uns schon seit Urzeiten) und Freunden nummernmäßig zusammen kam, das fand ich sehr schön. Auch ein anderer Freund von mir mit seinem Anhang war nur unwesentlich dann von mir entfernt. Leider hat es sich dann so ergeben, dass andere Freunde von mir erst später kamen und ich dann nicht mehr beim Konzert mit Ihnen zusammen sein konnte, weil ich den tollen Platz in der zweiten Reihe, Nähe dem Mittelsteg dann auch nicht mehr aufgeben wollte, obwohl meine Lieben auch mit 700er Nummern noch einen tollen Platz gefunden haben. Zudem gab es bei der Wartezeit im Stadion auch schon einen dieser unerklärlichen Stage-Rushs, wo man dann kaum mehr rauskonnte und ich diesen Aufwand dann auch gar nicht mehr betreiben wollte.
Ok, bin etwas abgeschweift
Jedenfalls war es schön, während den Rollcalls einige bekannte Tramps wieder zu treffen oder auch mal wieder Gesichter zuzuordnen, die man nur vom Forennick her kennt.
Ab zwölf hieß es dann auch vorort bleiben, aber uns wurden dann schöne schattige Plätze unter Bäumen zugewiesen, mein Freund hat dies beobachtet und meinte dann auch, das hätte schon was von einer Sektenwanderung - wo er ja vielleicht auch nicht ganz falsch liegt
... Um 14 Uhr rum gings dann wieder ein Stück voran und schließlich sind wir alle im "Tunnel of Love" gelandet, wo es aber auch sehr entspannt und vor allem auch kühl war. Dann war ein sehr langer Soundcheck im Gange (Roulette und Lucky Town wurde mir berichtet, was es natürlich dann schon wieder sehr spannend gemacht hat) und eingelassen wurden wir dann schlussendlich irgendwann nach 17 Uhr. Aber eben perfekt organisiert, kein Gedränge oder Geschiebe und dann gabs wirklich einen schönen Platz in der zweiten Reihe in der Mitte, für, wie ich finde, wenig Aufwand, den man dafür hatte.
Habe dann gehört, dass der "normale" Einlass dann schon etwas chaotischer abgelaufen sein soll, allein dafür hat es sich dann auch gelohnt. Auch bei meinem Platz konnte ich beobachten, dass wohl der ein oder die andere sich da reinschieben wollten - aber schlussendlich stand dann alles so, wie ich finde, es sich auch verdient hat.
Zum Konzert selber (das gabs ja auch noch *g*): es war toll! Einige schöne Überraschungen, mein Highlight, neben Roulette, Lucky Town, Sherry Darling (hat ja auch toll zu der Sommernacht gepaßt), Human Touch, Light of Day - dann natürlich vor allem "Back in your Arms". Das hatte ich live noch nie und gehört auch zu den Songs, wo ich mir immer gewünscht habe, das mal an einem Konzert zu hören. Beinah gleich viel, als "Drive all Night".
War auch eine unglaublich starke und intensive Darbietung von Bruce und für mich der emotionalste Moment, neben natürlich auch Thunder Road am Ende, auch wenn es mich da nicht mehr so gepackt hat, wie letztens in Mailand.
Bruce war auch wieder in unglaublicher Spiellaune, es gab viele witzige Einlagen, wie die Tribünenhocker, die da auf der Leinwand gezeigt wurden, eine Uhr die runterzählt und dann sollten die "German Asses" aufgestanden sein. Hat fast geklappt und eine ältere Dame war dann Bruces Baby, wo er sehr amused war, dass die dann so toll mitgerockt hat.
Oder natürlich auch die tolle Coverversion von "Never can tell" - eh ein Song der zu einem Lieblingsfilm von mir gehört (Pulp Fiction) und es war schon unglaublich, wie das dann schlussendlich auch noch professionell und mit tollen Bläsereinlagen rüberkam - in der Tat - cool.
Natürlich auch wieder "Waitin", diesmal wieder ein sehr liebes Mädl, das das Glück hatte und sich sichtlich gefreut hat (ändert aber nichts daran, dass mir das inzwischen total auf die Nerven geht). Noch übler fand ich die Kleine, die er bei "Dancing" geholt hat und dann mit der Gitarre mitklampfen sollte. Die hat mir dann fast leid getan, stand wirklich total neben der Spur, aber irgendwie wurde auch diese Situation "gerettet".
Worauf ich vollkommen verzichten hätte können war wieder mal "Lonesome Day".
Ich fand das Konzert vor allem in der ersten Hälfte total super, danach kam ich irgendwie nicht mehr so ganz in Fahrt. Thunder Road am Ende wieder sehr schön, aber da hab ich alle Tränen schon im San Siro gelassen (sowas klappt nicht auf Bestellung, da muss das Empfinden einfach da sein)...
Ist aber auch andererseits gut, mittlerweile hoffe ich halt einfach auch, dass es wieder eine Fortsetzung mit E Street Band gibt.
Generell zur Show gibt es zu sagen, dass sie wirklich klasse war, aber schlechte Show von Bruce und E Street Band gab es für mich noch nie. Vielleicht muss ich inzwischen so bewerten, wie sehr er und die Band mich im innersten trifft - da steht Mailand an einsamer Spitze dieses Jahr, gefolgt von Padua, wo die Born to Run Albumshow auch so unglaublich schön und intensiv für mich war.
München war leider zu kalt, diesen Sonntag war es perfekt. Eine tolle Show, die ich keinesfalls missen möchte.
Setlists machen für mich auch nach wie vor keine Show aus - jeder empfindet anders, hat andere Lieblingssongs vom Boss - für mich muss einfach das Gesamtpaket stimmen.
Danach gabs dann auch noch ein nettes Beisammensein mit Freunden - und das schätze ich zudem dann noch so sehr und macht es halt dann noch ganz besonders - weil solche Erlebnisse dann mit Freunden zu teilen, auch mit das Schönste ist.
In diesem Sinne grüße ich alle Tramps, die ich getroffen habe (Namen nenne ich keine, um auch niemand zu vergessen) - tramps like us, are born to run! Forever!