So, jetzt zum vernünftigen Beitrag
In MG war ich aufgrund der "tollen" Parkplatzorganisation erst um 3.30 h im Bett , Sonntag um 8.00 Uhr aufgestanden und weitergefahren zum Forumstreffen nach Bad Hersfeld, dort um 2.00 h im Bett, Sonntag um 7.00 h aufgestanden und mit dem Zug nach Leipzig. Wieder mal allein. Mein Hotel lag direkt dem Bahnhof gegenüber. Eingecheckt, kurz aufgerüscht und direkt los mit der Straßenbahn. Außer zwei Pötten Kaffee zum Frühstück nix gegessen oder getrunken; auch nichts dabeigehabt. Aber ich trinke auf Konzerten ja eh weniger, weil mich ansonsten die Pipi-Logistik nerven würde.
Um 14.30 h war ich vor dem Stadion und freute mich schon über die kurze Schlange *haha*
Daß die 600 Rollcaller schon drin sind, hat mich zunächst ein wenig gefrustet; wieder keine Nummer. Mit einigen netten Leuten um mich herum ging die Wartezeit in der prallen Sonne mit vielen Anekdoten und Gelächter aber gut vorüber. Dann der Soundcheck; da kam draußen schon ein wenig "Neid" auf. Zu dem Zeitpunkt wußten wir ja noch nicht, daß die Rollcaller im Tunnel standen, sondern wähnten sie bereits dicht an Bruce.
Ich fand den Einlass an sich nicht so übel. Im ersten Moment war ich dann allerdings überrascht von diesem stockdunklen Tunnel; zumal sich das ja noch verstärkt, wenn man vorher einige Zeit in der Sonne stand. Auf den ersten Metern konnte ich überhaupt keinen Boden erkennen, so daß ich da etwas unsicher herumtappte. Aber dann ging es, und ich legte einen Zahn zu. Auch im Stadion... "nicht laaaaufen"
hörte man natürlich ein paarmal; also rannte ich nicht mehr, sondern lief eher so "schlurfend" und meinte zu einem der Typen: "Ich laufe doch ganz
dezent"
Konnte dann mein Glück nicht fassen, daß der rechte Steg beinahe noch komplett unbesetzt war. Da wäre ich tatsächlich mal in der ersten Reihe gelandet; allerdings recht weit außen. Daher bin ich dann doch zu Lasten der ersten Reihe weiter nach links vorgestoßen und habe dann einen recht guten Platz in der 5. Reihe erwischt. Je nach Verschiebungen ist es dann halt auch mal die 4. oder 6. Erst mal in Ruhe hingesetzt und ein bissel Gespräche angefangen. Auch wieder nur ausnehmend nette Tramps um mich herum.
Ich kann nicht sagen, was ich nach Mönchengladbach erwartet hatte. Tatsächlich hoffte ich aber auch auf solche "Kuriositäten" wie am Freitag. Ich hatte einfach nur dieses
Gefühl, Bruce könnte in einer etwas "ungewöhnlichen" Spiellaune sein, was ja auch bestätigt wurde.
Für mich die Besonderheiten: Roulette, Lucky Town, You never can tell, Back in your arms (da flossen um mich herum schon ein paar Tränchen) - das war so intensiv und wunderschön -, Murder Inc. (mag ich, wollte ich immer schon mal), Human Touch, Open all Night und Cadillac Ranch.
Nach CR drehte sich mein Vormann um und reichte Wasser im Becher herum (könnte sein, daß man kurz vorher erst den einen Tramp aus der Menge gezogen hatte), und auch Traubenzucker, was ich äußerst fürsorglich fand!
Danke nochmal dafür!
Ich kann für mich nur immer wieder eines feststellen: Man kann in einer Menge Tausender Unbekannter stehen, ohne sich fremd zu fühlen. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl. Wenn die Bässe in den Gedärmen wummern und die Gitarren in den Ohren kreischen, dann geht's mir gut. Dann fühle ich mich einfach
lebendig und genieße mit allen Sinnen. Mitgröhlen, mitsingen, rumhüpfen... bis zur Erschöpfung; so muß das sein.
MG fand ich von der Setlist ein bißchen besser, aber Leipzig hat das ganz hervorragend ergänzt.
Und dann geht die Band von der Bühne, ich sehe Bruces Rücken und ihn quasi schon entschwinden, da schnappt er sich die Gitarre, dreht sich nochmal um und kommt
zurück Thunderroad, mein all-time favorite. Ich glaube, TR war der erste Song, dessen Text ich nach kurzer Zeit drauf hatte. Das war so berührend. Da ließen sich die Emotionen nicht mehr zurückhalten. An der Stelle "so you're scared and you're thinking that maybe we aint that young anymore" liefen mir schon die Tränen runter, weil das nun mein letztes Konzert war, tja, und er und ich ich ja nicht mehr die jüngsten sind. Da ist immer die Angst, daß er nicht mehr kommen könnte, daß es irgendwann mal vorbei sein wird mit diesen überbordenen Lebens-Gefühlen. Zum Schluß hin habe ich jedenfalls hemmungslos geheult, und nicht nur ich. Ein Mädel vor mir war genauso tränenüberströmt. Soooo schön!
Wenn das einer "nur" mit seiner Musik aus einem rausholen kann, dann ist das eine ganz fantastische Gabe!
Aber dann waren da noch seine Worte: "Jetzt sind wir ganze 2 Jahre auf Tournee! Und wir haben noch immer nicht genug!" (Oder: "sind immer noch nicht müde", genau weiß ich es nicht mehr). "Because... we can't live with ourselves... we need something to DO... we need YOU!
Und das, wie die Nachricht, daß er wieder am Basteln ist, gibt mir doch am Ende dieses Tages meinen persönlichen "Reason to believe".