Bruce Springsteen Forum

Am 14, Mai 2013 veröffentlicht der “Berlin Verlag” ein neues Buch über Bruce Springsteen. “Über Bruce Springsteen” stammt aus der Feder des amerikanischen Autors David Remnick, der seit vielen Jahren als Chefredakteur für den “New Yorker” tätig ist. Die deutsche Übersetzung stammt von Eike Schönfeld.

Über das Buch:

Pressestimmen:

Über den Autor:

Über Bruce Springsteen wird am 14. Mai 2013 veröffentlicht. Das 80seitige Buch kann über Amazon.de bezogen werden.

Danke für den Tipp, aber nur 80 Seiten?!?!

es sollen wohl alle artikel aus dem new yorker über bruce sein, die remnick geschrieben hat. daher nur 80 seiten.das buch von ihm über muhammad ali hab ich auch, ist sehr interessant und gut geschrieben!

Gestern war ein Vorabdruck aus dem Buch in der "Süddeutschen". Das ist dann wohl der Artikel, der vor ein paar Monaten auch im "New Yorker" stand? Klingt jedenfalls interessant, in der Art der Reportagen von Gay Talese ("Frank Sinatra ist erkältet", wer´s kennt, oder auch "Ehre deinen Vater").
Nur mit dem Coverbild hätte sich der deutsche Verlag mehr an der Gegenwart orientieren können.

bei Amazon lieber Floyd: gewöhnlich versandfertig in 1-3 MONATEN!

die rechnen wohl mit einem langen Streik?

Bruce in grau und das Tuch in rot hervorgehoben, das hat was.
Ich mag solche Fotos, schwarz/weiß /rot.

aktuelles Lieferdatum: 17. Mai

Hab es heut in der Buchhandlung im Regal stehen sehen, leider eingeschweißt. Und ich hatte zuwenig Zeit.

Das Buch wurde auf WDR 5 in der Sendung Scala vom 15.5.2013 besprochen.

Der Link wurde schon unter Sonstiges gepostet, aber da es konkret um dieses Buch geht poste ich ihn hier nochmal.


Hier ist nur der Text:
http://www.wdr5.de/sendungen/scala/s/d/15.05.2013-12.05/b/boss-und-held-der-arbeiter.html

Die ausführliche Sendung mit Musik und einigen Episoden von Bruce selber (die aber auch noch u. a. über das neue Buch von Dan Brown geht) kann man hier nachhören: http://www.wdr.de/radio/home/podcasts/channelausspielung.phtml?channel=scala

Süddeutsche Zeitung Onlineausgabe vom 19.Mai 2013
http://www.sueddeutsche.de/politik/poli ... -1.1669731

Gestern Nachmittag schien doch tatsächlich ein bißchen die Sonne, so daß der Liegestuhl mit Decke und dem "Über Bruce Springsteen" Buch belagert wurde.

Das Unwort des Buches stammt von Van Zandt: Bruce ist "messianisch".

Für mich interessant sind die Aussagen zwischen Bruce und seinen Mitmenschen. Das finde ich immer sehr prägend. Zu Beginn dachte ich immer, Bruce und seine ewig besten Freunde. Wie eben früher die Kinder von Bullerbü. Aber die Realität sieht ja dann doch ein bißchern anders, ein bißchen realistischer aus.

So wird geschrieben, das "die Mitglieder der E Street Band nicht gleichgestellt mit Springsteen und nicht die Beatles sind. Sie bekommen ein Gehalt; 1989 wurde sie en masse gefeuert. Sie harren seines Anrufes zum Aufnehmen, zur Tournee, zum Proben."

Und zu Jake sagte er:"Aber dir muss klar sein, wenn du auf der Bühne Sax spielst, vergleichen dich die Leute nicht mit dem Clarence auf der letzten Tournee. Sie werden dich mit dem Clarence vergleichen, den sie in Erinnerung haben,mit ihrer Vorstellung von ihm."

Oder auch die Episode, als Springsteen Landau einlud, bei Dancing In The Dark, mit Gitarre auf die Bühne zu kommen, da Landau davon geträumt hatte, selbst ein Rockstar zu werden und als Landau am siebten Abend wieder auf die Bühne wollte, Bruce kurzerhand gesagt hat:"Weißt du, es ist toll, wenn du auf die Bühne kommst. Aber ich hab mir gedacht, vielleicht sollten wir's heute Abend mal lieber lassen." "Du meinst, ich bin gefeuert", sagte Landau. Springsteen lächelte und sagte: Hm, ja. Das ist es wohl."

Patti Scialfas Rolle wird in dem Buch auch als"eher metaphorisch als musikalisch" beschrieben. Sie spielt ihre Rolle als Angebetete, eben das Jersey-Girl.

Auch diese Sprüche über ihn selbst finde ich sehr lesenswert:
"...ich mochte den rosa Cadillac zu sehr, ich mach das Einfache und das rausgehauene, flüchtige Gefühl von Pophits, ich mag einen Riesenlärm, und auf meine Weise mag ich den Luxus und die Annehmlichkeiten, ein Star zu sein."
"Ich bin genau wie alle anderen, als man die gleichen Schwierigkeiten hat, die gleichen Probleme, jeder hat seine Vorzüge, jeder sein Sündenregister, es gibt die Sachen, die man gut kann, und die, die man ständig verbockt."

Auch wird sehr gut beschrieben, wie er jede einzelne Pose, Wirkung auf sein Publikum, Gesten etc. genauestens einstudiert. Und auf der Bühne sieht es dann so verdammt lässig aus. Ist schon ein Vollprofi.

Ich hab das Buch auch grad gelesen.
Ist gut geschrieben, und auch , wenn man schon viel weiß über Bruces Geschichte, die eine oder andere Aussage gibt einem zu denken, macht nachdenklich oder bestätigt Vermutungen über Bruce und seine Band.
Übrigens die Aussage zu Pattis Rolle in der Band ("eher metaphorisch als musikalisch" ist exakt (wörtlich) das, was sie vor kurzem in einem Interview gesagt hat; sie hat noch hinzugefügt: "Aber es ist auch okay."
Bruce ist der absolute Boss, auch das wird, wie es Sokki hervorgehoben hat, in dem Buch deutlich.

Steven ist sehr klug, und übrigens der musikalische Kopf/Ratgeber der Band, auf den Bruce schon sehr hört. Mit dem Begriff "messianisch" triff er den Kult schon. Aber er muss ja nicht für jeden Fan der Messias sein. Ich glaube, er meint es gar nicht kritisch. Es ist eben so. Auch dem Steven hat Bruce einiges zu verdanken; an einer Stelle beschreibt der Autor, wie er ihm einmal den Kopf gewaschen hat.

Danke für die Schilderung Eurer Eindrücke. Lese selbst noch immer (das sehr gute) Buch "Springsteen on Springsteen", will anschließend aber auch das kleine Büchlein "Über Springsteen" lesen.

In "Bruce" wurde ja auch schon das eine oder andere Bild, das man so von Bruce hatte, etwas zurecht gerückt. Ich persönlich finde das allerdings alles sehr menschlich. Es hatte durchaus auch seine Gründe, weshalb die Bruce-Alben allesamt als "Bruce Springsteen"-Alben veröffentlicht wurden und nicht als "BS and the E Street Band". Bruce war und ist der Boss und die Band seine Angestellten (auch Patti). Ich bin aber fest davon überzeugt, dass das der einzige Weg ist, um so eine "Maschine" am laufen zu halten und wir wissen auch heute, dass die Entscheidung, Ende der 80er die Band zu feuern, aus künstlerischer Sicht das beste war, was er machen konnte. Wer weiß, wie es ansonsten mit der Band weitergegangen wäre? Alle großen Bands, die mehrere "Bosse" hatten, sind doch früher oder später daran zerbrochen, siehe als prominentestes Beispiel die Beatles und ob die ewige Fehde zwischen Jagger und Richards jetzt eher förderlich und hinderlich für die Karriere war, ist spekulativ. Es ist letztlich wie im Arbeitsleben: Einer muss das Sagen haben, muss der Boss sein. Daneben braucht's loyale Freunde/Mitarbeiter, die einem bei der einen oder anderen Entscheidung mal die Meinung sagen. Bruce gehört sicher zu denen, die diese Meinung auch gelten lässt. Diese Leute sind bei Bruce offensichtlich Stevie und Jon Landau (und in anderen Lebensbereichen ganz sicher auch Patti). Und in einer solchen Partner- oder Freundschaft muss ein Jon Landau auch vertragen, wenn Bruce ihn kurzerhand von der Band verbannt. Das hat übrigens Jon Landau erst kürzlich in einem Interview selbst erzählt und da erschien es mir nicht so, dass er da ein Problem mit hatte, habe das sogar eher als Gag verstanden. So etwas sollte für eine fast 40-jährige währende Freundschaft eh kein Problem darstellen.

Ich kann deinen Gedanken nur zustimmen.
Die Trennung von der Band nach der TOL-Tour (über die Art und Weise kann man sicher geteilter Meinung sein) hat ihm und seiner Musik gut getan. Außerdem war die Trennung ja auch keine endgültige, d.h. keine Auflösung der Band. Letzten Endes hat das Verhältnis untereinander auch nicht dauerhaft gelitten, sonst wären sie ja nicht in Nullkommanichts zur Aufnahme der Greatest Hits zusammengekommen. Und dann hatte er ja auch Zeit für eine Solo-Tour mit "The Ghost of Tom Joad", einem hervorragenden Album.

Und es hätte auch nicht die grandiose Reunion-Tour gegeben. Landau sagt übrigens, dass sie den Begriff "Reunion" nie benutzt haben.
Und was danach an Musikalität und Touren alles kam, wissen wir zur Genüge. Trotzdem hat sich Bruce auch hier wieder Auszeiten von der "E Street Familie" (Devils & Dust, Seeger Sessions) genommen. Schließlich schätzen die meisten Fans diese Variabilität.
Er ist und bleibt der Boss, der Chef des "Unternehmens" Bruce Springsteen. Und für das Bestehen des Konstrukts ist es sicher von Vorteil, wie Tramp69 beschreibt, dass er die Firma leitet und seine Angestellten bezahlt, wobei er ja in jeder Hinsicht Vorbild ist. Und die E Streeter wissen schließlich, was sie B.S. zu verdanken haben.

Das ist schon ok,dass Bruce die Mütze aufhat.
Aber so richtig berechenbar ist er für seine Bandmitglieder nicht. Ob das die Ankündigung der Setlist ist, oder wer in der kommenden Tour wieder mit dabei ist. Genau das ist es wohl auch, was es für uns so unsagbar spannend macht, eben auch unberechenbar. Und zum anderen zwingt es die Mitglieder dazu, auch selbständig zu bleiben. Sehr förderlich für die Kreativität und führt dazu, dass sich die Bandmitglieder nicht zu sehr abhängig machen.

Manchmal allerdings, hat er m.E. auch ins Fettnäpfchen getreten. Z.B. hat er Garry Tallent und Danny Federici über die Buchhaltung anrufen lassen, um zu fragen, ob sie bei der Reunion-Tour mit dabei sein wollen verbunden mit einem unverschämt niedrigem Gagenangebot. Da waren die beiden natürlich stinksauer und Bruce verhandelte anschließend mit ihnen und fand es wohl amüsant, dass sie sich beschwerten.
Ist halt ein bißchen rau der Junge.

Im Gesamtergebnis ist sein Unternehmen richtig gut aufgestellt. Mit viel persönlichem Engagement, straffer Ordnung und der Chef sagt, wo es langgeht. Jawohl.