Gestern Nachmittag schien doch tatsächlich ein bißchen die Sonne, so daß der Liegestuhl mit Decke und dem "Über Bruce Springsteen" Buch belagert wurde.
Das Unwort
des Buches stammt von Van Zandt: Bruce ist "messianisch".
Für mich interessant sind die Aussagen zwischen Bruce und seinen Mitmenschen. Das finde ich immer sehr prägend. Zu Beginn dachte ich immer, Bruce und seine ewig besten Freunde. Wie eben früher die Kinder von Bullerbü.
Aber die Realität sieht ja dann doch ein bißchern anders, ein bißchen realistischer aus.
So wird geschrieben, das "die Mitglieder der E Street Band nicht gleichgestellt mit Springsteen und nicht die Beatles sind. Sie bekommen ein Gehalt; 1989 wurde sie en masse gefeuert. Sie harren seines Anrufes zum Aufnehmen, zur Tournee, zum Proben."
Und zu Jake sagte er:"Aber dir muss klar sein, wenn du auf der Bühne Sax spielst, vergleichen dich die Leute nicht mit dem Clarence auf der letzten Tournee. Sie werden dich mit dem Clarence vergleichen, den sie in Erinnerung haben,mit ihrer Vorstellung von ihm."
Oder auch die Episode, als Springsteen Landau einlud, bei Dancing In The Dark, mit Gitarre auf die Bühne zu kommen, da Landau davon geträumt hatte, selbst ein Rockstar zu werden und als Landau am siebten Abend wieder auf die Bühne wollte, Bruce kurzerhand gesagt hat:"Weißt du, es ist toll, wenn du auf die Bühne kommst. Aber ich hab mir gedacht, vielleicht sollten wir's heute Abend mal lieber lassen." "Du meinst, ich bin gefeuert", sagte Landau. Springsteen lächelte und sagte: Hm, ja. Das ist es wohl."
Patti Scialfas Rolle wird in dem Buch auch als"eher metaphorisch als musikalisch" beschrieben. Sie spielt ihre Rolle als Angebetete, eben das Jersey-Girl.
Auch diese Sprüche über ihn selbst finde ich sehr lesenswert:
"...ich mochte den rosa Cadillac zu sehr, ich mach das Einfache und das rausgehauene, flüchtige Gefühl von Pophits, ich mag einen Riesenlärm, und auf meine Weise mag ich den Luxus und die Annehmlichkeiten, ein Star zu sein."
"Ich bin genau wie alle anderen, als man die gleichen Schwierigkeiten hat, die gleichen Probleme, jeder hat seine Vorzüge, jeder sein Sündenregister, es gibt die Sachen, die man gut kann, und die, die man ständig verbockt."
Auch wird sehr gut beschrieben, wie er jede einzelne Pose, Wirkung auf sein Publikum, Gesten etc. genauestens einstudiert. Und auf der Bühne sieht es dann so verdammt lässig aus. Ist schon ein Vollprofi.