smidisex hat geschrieben:
Zum einen ist es in der Tat die Veränderung eines Songs im Laufe der Zeit. Sei es durch verschiedene Versionen, Live-Eindrücke und vor allem die Situation in welcher man ein Lied wahrnimmt. Es wurde ja bereits Copland im Zusammenhang mit Drive all night erwähnt. Filme und Bilder sind prädestiniert nachhaltige Beziehungen zu einem Song zu erzeugen.
Ein anderer Punkt ist wohl auch, dass fast jeder seinen Boss anders mag. Ich selbst liebe die balladesk-epische Seite an ihm und vor allem seine Folk-Alben. Ein anderer bevorzugt die Wuchtbrummen alla Badlands oder Born to run. Wieder andere schätzen Springsteen für sein unglaubliches Pop-Appeal (fragt mal Little Steven) andere geißeln dies als Kitsch. Es ist doch schön, dass ein Künstler so viele unterschiedliche Wünsche erfüllen kann.
Wie es allerdings bei Drive all night zwei Meinungen geben kann, erschließt sich auch mir nicht.
Majestätisch, intensiv, leidenschaftlich mäandernd, voller Schmerz, Würde und Hoffnung. Einfach nur ganz groß.
Sehe ich sehr ähnlich! Bruce vereint so viele Musikstile auf seinen immer wieder völlig unterschiedlichen Alben wie kaum ein anderer Musiker/eine andere Band und spricht somit Fans an, die mit ganz unterschiedlichen Musikgeschmäckern ausgestattet sind bzw. aus ganz unterschiedlichen Ecken kommen. Da gibt es diejenigen, die eher aus der Rockecke kommen und große Fans von z. B. Metallica, Slayer, Iron Maiden usw. sind. Dann gibt es da Fans, die eher ein Faible für Country- und Folkmusik oder Klassik-Rock haben und wieder andere, die eher aus der Popecke kommen. Folglich freuen sich diese insbesondere an den Alben von Bruce, in denen sie ihre Musikrichtung am ehestens wiederfinden. Daher gibt es auch den größten gemeinsamen Nenner bei der großen Masse vor allem bei Alben wie BITUSA oder The River, weil die Pop und Rock am besten vereinen. Von Vorteil ist es daher, wenn man - wie ich
- allen Musikstilen, die Bruce bisher auf Platte gebracht hat, etwas abgewinnen kann. Mir gefallen zwar auch Rock (kein Heavy Metal) und Country/Folk besser als Pop, aber grundsätzlich habe ich rein gar nichts gegen guten Pop, und deshalb gefallen mir auch Alben wie WOAD, The Promise oder Songs wie beispielsweise Dancing in the Dark und Hungry Heart. Insoweit finde ich es auch extrem schwierig bzw. unmöglich, einzelne Alben miteinander zu vergleichen und in ein Ranking zu bringen. TOL oder GOTJ gehören zu meinen absoluten Lieblingsalben von Bruce, genauso aber auch Born to Run oder Darkness. Die Frage müsste daher eher lauten: Welche drei Bruce-Studioalben würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen? Aber auch diese Frage kann ich kaum beantworten, weil ich eigentlich auf keins der Alben bzw. zumindest auf einzelne Songs der Alben nicht verzichten möchte.