So, dann wollen wir mal. Wieder einmal muss ich mich missionarisch im Sinne guten Geschmacks betätigen und die absolute, absolut induskutable und sowieso ultimative Top 40 Liste (und ein bisschen mehr) abliefern
Vielleicht entdeckt ja irgendjemand was Neues. Würde mich freuen!
1. Lincoln Durham - The Shovel [vs] the Howling BonesDa hat das kleine, aber feine deutsche Plattenlabel Blue Rose Records, bei deren ebenso kleinen Online-Versand ich gerne mal bestelle, einen ganz großen Wurf gelandet. Sie haben sich Lincoln Durham geschnappt. Produziert von Ray Wylie Hubbard und George Reiff legt Durham ein schmutziges Alt. Country-, Blues- Album mit durchaus hörbaren Souther Rock-Anleihen von unglaublicher Intensität vor. Das Ding ist der Knaller und Lincolm Durham damit mein Newcomer 2012!
2. Cory Chisel & the Wandering Sons – Old BelieversBereits 2009 hatte Cory Chisel mit “Death Won’t Send A Letter” ein nahezu perfektes Album hingelegt. Ich habe mich also wie ein Schnitzel auf das neueste Werk gefreut – und mir klappte die Kinnlade herunter. Sein Alt.Country-Folk-Rock ging (zeitlich) ein ordentliches Stück zurück. Hervorragende Harmoniegesänge, zurückgestellte Instrumentierung und ein unglaublich zielsicheres Songwriting machen Chisel zu einem Garanten für perfekte Musik. Bitte, bitte mehr davon!
3. Ian Siegal & the Mississippi Mudbloods – Candy Store KidWas ein Hammer! Letztes Jahr auf “2” mit seinem Vorgängeralbum schafft er es erneut auf diese Position. Die Band unterscheidet sich – trotz des anderen Namens – nur geringfügig – die Musik dafür umso mehr. Vordergründig swampiger Blues, lässt Siegal so manche Überraschung einfließen. Soul-Chöre, „The Fear“ würde sich als Hardrocker zeigen, wären die Gitarren lauter, hispanische Einflüsse („Rodeo“) und zum Abschluss auch noch Electronica („Hard Pressed (what da fuzz?)“). Man muss es gehört haben (und bitte nicht nur die Soundschnipsel bei Amazon).
4. Anders Osborne – Black Eye GalaxyWas für ein herrlich schräges Album! Glatt ist da nichts – eher Schotterpiste. Wuchtig kommt Osborne daher. Seine Musik setzt sich nicht direkt in die Gehörgänge, dazu ist sie zu sperrig. Dazu bleibt sie umso nachhaltiger. Selbst ein Song wie „When will I see you again?“, der zunächst nahezu poppig daherkommt (na gut, für Osbornes Verhältnisse jedenfalls), erhält als Kontrapunkt zu Osbornes sanfter Stimme eine nicht nur verzerrte sondern schräge Gitarre. Und wenn er in der zweiten Albumhälfte den Folk findet ist das schlichtweg großartig. Genial!
5. Ben Folds Five – The Sound of the Life of The MindSeit 1999 war Funkstille dieses großartigen Alternative-(Piano)-Rock-Trios (nein, es sind und waren nie 5). Jetzt sind sie wieder da – und wie großartig. Es bleibt dabei: Keine Gitarren, nur Piano, Bass und Schlagzeug, bei zwei Songs von Streichern unterstützt. Die Harmoniegesänge sitzen. Die Musik scheppert in den rockigeren Stücken, wie man es in einer solchen Instrumentenbesetzung nicht erwarten würde, würde man Ben Folds Five nicht kennen. Die Songs selbst variieren herrlich in sich, die Balladen sind großartig und Ben Folds Five sind (wieder) auf der Höhe!
6. Chris Robinson Brotherhood – CRBWow, eine Zeitreise in die späten 60er bis frühen 70er, die Zeit der ausufernden Jams von Bands wie Grateful Dead und Allman Brothers. Dieses Feeling bringt die Band um Black Crowes Mastermind Chris Robinson hervorragend rüber. 7 Songs, über 60 Minuten Laufzeit lässt genügend Raum für musikalische Ausflüge. Das kann extrem in die Hose gehen, ist hier aber hervorragend gelungen. Hut ab! (Übrigens: Lasst Euch nicht vom Cover abschrecken. Dieses mag zwar auf Prog hindeuten – damit haben wir es hier aber (zum Glück) nicht zu tun!). (Leider konnte der Nachfolger „The Magic Door“ das extrem hohe Niveau nicht mehr ganz halten und verdiente nur noch das Prädikat „gut“. Ärgerlich: Als 2-CD in anderer Songreihung hätte es vermutlich sogar funktioniert)
7. Dave Matthews Band – Away From The WorldAls ich die Ankündigung las, war ich freudig überrascht: Steve Lillywhite sollte erneut produzieren, also der Mann, der für die erste Hochphase der Band mitverantwortlich zeichnete (zwischen „Under The Table And Dreaming“ und „Before These Crowded Streets“). Dass er dabei zusätzlich von John Alagia unterstütz wurde, ließ ebenfalls hoffen: Alagia war für das Debut „Remember Two Things“ und zahlreiche spätere Live-Alben der Band als Produzent verantwortlich und betätigte sich auch auf anderen Alben immer mal wieder. Der positive erste Eindruck sollte sich bestätigen: Was sich mit dem Vorgängeralbum bereits angekündigt hat, setzt sich fort: Nach eher schwächeren (Studio-)Alben ( „Stand Up“) befindet sich die DMB erneut in einer Hochphase. Ihre unnachahmliche Mischung zwischen Rock, Jazz, Funk – und eigentlich zig anderer Stile besticht erneut und reißt mit. Das Album des Jahres! (In Deutschland zunächst natürlich nur als Import erhältlich)
8. Ray Wylie Hubbard – The Grifter’s HymnalSeit den 70ern ist Hubbard unterwegs – meist recht erfolglos. Die aktuelle CD bietet einen recht rauen Alt.Country-Rock mit Folk Anleihen. Die Produktion wirkt mitunter ein wenig krude – das dürfte als Konzept durchgehen. Wer auf den späten John Mellencamp steht, sollte sich an Hubbard mal versuchen. Stilistische Ähnlichkeiten sind zwar nicht aufdrängend, aber erkennbar. Und es lohnt sich in jedem Fall mal reinzuhören!
9. Malcolm Holcombe – Down the RiverMalcolm Holcombe findet sich in allen Jahrescharts. Warum? Seine Alben sind mit das Authentischste, was man derzeit finden kann. Holcombe kreiert einen ureigenen Stil im Spannungsfeld von Folk, Blues, Country und Rock, den man nur mit knarzig beschreiben kann. Die Songs sind nahe am Prädikat „unwiderstehlich“ und seine Stimme wird von Mal zu Mal verbrauchter im besten Sinne. Diesmal erhält er prominente Unterstützung von Emmylou Harris und Steve Earle sowie (etwas weniger prominent Darrell Scott. Dennoch bleibt er, wie er seit langem ist.
10. The Departed – AdventusCody Canada verzichtet auf die Nennung seines Namens und betont damit das Bandprojekt – also ein Ende von Cross Canadian Ragweed zu Gunsten von The Departef? Dass die Jungs wollen, zeigt die deutlich forschere Herangehensweise. Auch wenn der deutsche Vertrieb eine gänzliche Abkehr von Red Dirt Music und (Can)Americana erkennen will, kann ich dem nicht ganz zustimmen. Sicher, The Departed haben den Härtegrad deutlich erhöht, jedoch schimmert in Ansätzen immer noch die Vergangenheit (auch von Cross Canadian Ragweed) durch. Eines ist aber spürbar: Mehr Offenheit für unterschiedliche Stile der Rockmusik mit starker Betonung auf „Rock“. Großartig!
11. American Aquarium – Burn.Flicker.DieAmerican Aquarium sind mir bereits bei ihrem vorherigen Album äußerst positiv aufgefallen. Hier verfeinern sie ihren Stil, der irgendwo zwischen Heartland Rock und Alt. Country angesiedelt ist. Als Produzenten haben sie den ebenfalls von mir hoch geschätzten Jason Isbell (Ex Drive-by Truckers) geholt. Als Gäste haben sie sich unter anderem Spooner Oldham (hat zahlreiche Neil-Young-Produktionen veredelt) oder Caitlin Cary (ex Whiskeytown) ins Studio geholt. Heraus kam ein rundes, hoffentlich endlich erfolgreiches Album!
12. Eric Bibb – Deeper in the WellDer Mann sieht aus wie 40, ist aber schon 60, hat zig Alben veröffentlicht und ist weiter hochgradig produktiv. Das aktuelle Eric Bibb Werk besticht durch sehr folkigen akustischen Blues, getragen von Bibbs großartigem Fingerpicking und seiner samtigen und doch intensiven Stimme. Die Songs sind von hervorragender Güte – zur Hälfte aus eigener Feder, zur Hälfte Coverversionen oder Traditionals (so intensiv hat man Dylans „The Times They Are A-Changin‘“ selten gehört). Die Band steht dem in nichts nach (großartig: Grant Dermody an der Mundharmonika). Dazu kommt noch eine astreine Produktion. Wer eine gute Anlage sein Eigen nennt, sollte mal genauer darauf achten, wie sich der (natürlich akustische) Bass in seine Eingeweide frisst. Dieses Album ist eine Klasse für sich!
13. Bob Dylan –TempestMeine Herren, was hat dieser Mensch einen Lauf. Seine letzten Alben waren allesamt hervorragend und lassen einige Durchhänger in seiner Karriere vergessen. Erneut selbst produziert, liefert Dylan ein mit Folk-Motiven gespicktes Americana-Rock-Album, an dem sich so manche Newcomer mehr als eine Scheibe abschneiden sollte. Die 2-LP-Version ist übrigens mit CD-Beilage für’s Auto ausgestattet. Da habe ich doch sofort zugegriffen.
14. Oli Brown – Here I amEine schöne Entwicklung lässt sich bei dem jungen Blues-Rocker Oli Brown ausmachen: Er wird mit jedem Album besser. Sowohl seine Stimme als auch sein Songwriting sind spürbar gereift. Die Gitarre hat er schon immer hervorragend beherrscht, jetzt kommt aber noch eine Schippe mehr Gefühl für die Stimmung dazu. Und noch etwas hat sich spürbar verbessert: Hat er bisher auf jedem der Vorgängeralben einen Klassiker eher – naja – suboptimal eingespielt, stellt sich nun auch ein Gefühl für Fremdkompositionen ein (allerdings nur 2 an der Zahl (I Love You More Than You’ll Ever Know von Blood, Sweat & Tears und Like A Feather von Nikka Costa)). Großartige Leistung!
15. Kevn Kinney – A Good Country MileJa, der Mann schreibt sich ohne “i”. Stilistisch reichert Kinney seinen Alt.Country mit durchaus hartem Rock an, spielt teilweise mit Cowpunk, setzt aber durchaus auch Akzente in etwas ruhigeren Gefilden. Stimmlich hat er durchaus was von Dylan, musikalisch setzt er sich zwischen alle o.g. Stühle. Das ist recht roh und ungefiltert, geht nicht direkt ins Ohr, hat aber was.
16. Avett Brothers – The CarpenterDiese Album hatte ich schon abgeschrieben. Beim ersten Hören wirkte es zu simpel, einfallslos. Das blieb nicht so. Erst mit der Zeit spielten sich die Zwischentöne nach vorne, fielen die hervorragenden Arrangements auf, gaben die (vordergründig) simplen Melodien einen Sinn. Schlussendlich muss ich schwer Abbitte leisten. Weiter so!
17. Ani DiFranco – Which Side Are You On?Hat Ani DiFranco nachdem sie nun Mutter ist an Biss verloren ?– Kein bisschen. Ihre Texte sind weiterhin spitz bis bissig, aber etwas mehr auf den Punkt. Die Musik wehrt sich weiterhin gegen jede Schublade. Ani greift sich heraus, was sie will: Jazz, Folk, Blues, Reggae, Rock, teils fragmentarisch, stets großartig zusammengemixt. Ihr aktuelles Album hat vielleicht den Vorteil ein wenig eingängiger zu sein. Im Vergleich zu dem, was man sonst zu hören gewohnt ist, bleibt es störrisch und schwer verdaulich – und einfach großartig!
18. Joanne Shaw Taylor – Almost Always NeverJoanne Shaw Taylor hatte mit White Sugar das Debutalbum schlechthin und zugleich mein Highlight 2009 hingelegt. Diamonds in the Dirt versuchte das Konzept des Debuts zu covern, musst sich jedoch hinten anstellen. Das 2012er Album zeigt eine gereifte JST. Sie verabschiedet sich zwar nicht gänzlich vom Blues Rock der ersten beiden Alben, öffnet sich stilistisch aber deutlich, auch mit dem Risiko „gefälliger“ zu klingen. Das führt aber keineswegs zu einem langweiligen Album. Das komplette Gegenteil ist der Fall! Weiter so!
19. Alabama Shakes – Boys & GirlsEs ist ein großartiges Album, was die Jungs und das Mädel vorlegen. Rock’n’Soul mag man den Stil nennen, wobei auch diese Schublade nur höchst unvollkommen beschreibt, welche Richtung eingeschlagen wird. Die Stimme von Brittany Howard klingt gleichzeitig „soulful“ und „rotzig“, auch das Instrumentarium haut gerne man drauf. Glattgebügelt geht definitiv anders – umso mehr wundert es, dass die Produktion hier schlicht gänzlich versagt (s. Enttäuschungen des Jahres)
20. Joe Bonamassa – Driving Towards The DaylightJoe Bonamassa is back. Nein, nein, weg war er nie… Und schlechte Alben hat er auch keine gemacht, aber er ist zurück beim Blues. Die Richtung seiner letzte (Solo-)Alben hat er nicht beibehalten, sondern sich eher wieder auf seine Wurzeln besinnt. Natürlich kracht es weiterhin gewaltig. Auch die mächtigen Blues-Balladen sind dabei. Zu den eigenen Songs gesellen sich einige Stücke legendärer Blueser (Robert Johnson, Howlin‘ Wolf, Willie Dixon – um nur einige zu nennen). Nur die Lobhudelei in den Special Editions auf Bonamassa und seine Gitarren geht mir langsam echt auf den Keks. Sonst ist das Werk hervorragend!
21. Jay Farrar, Will Johnson, Anders Parker, Yim Yames – New MultitudesNora Guthrie geht sehr sorgsam mit dem Erbe Woody Guthries um. Erneut hat sie jedoch das Archiv geöffnet und – wie einst Wilco und Billy Bragg (großartiges Album!)- erlaubt, aus den Texten Songs zu entwickeln. Das gelang erneut hervorragend und stilistisch weit gefächert: Irgendwo zwischen Folk, Alt. Country und Indie Rock sind die Songs angesiedelt. Je nach Songschreiber erhalten Sie eine höchst eigene Note. Die Herren sind wahrlich keine Unbekannten. Jay Farrar (ex Uncle Tupelo, ex Son Volt) hat das Alt. Country Genre stark beeinflusst (von einem Uncle Tupelo Album stammt die Bezeichnung „No Depression“, die teilweise als Synonym für dieses Genre verwendet wird) . Will Johnson ist Sänger der Indie Rock Band Centro-Matic, Jim James (hier: Yim Yames) ist Leadsänger und Gitarrist der Band My Morning Jacket. Einzig Anders Parker war mir bislang unbekannt. Was als bunter Haufen wirkt, kommt auf dem Album – trotz der unterschiedlichen Ausrichtung der einzelnen Songs – erstaunlich geschlossen rüber. Top! (In jedem Fall die Special Edition kaufen – die 2. CD ist ein wahres Kleinod!)
22. Calexico – AlgiersCalexico sind Meister der großartigen Melodien. Und nicht nur das. Sie würzen ihren Country-Folk-Americana weiterhin ausgiebig mit TexMex und lateinamerikanischen Elementen. Es entsteht eine Mischung, die auf eine seltsame Weise eingägnig ist und fesselt – und das, obwohl ich eigentlich gar kein Fan von Mariachi bin. Top!
23. Howlin Rain – The Russian WildsSo, Schubladendenken ausschalten. Was bei Led Zep beginnt, führt im Laufe des Albums über Progressive Rock, Psychedelic, Latin, Soul, Blues-Rock (im Stile der 70er), Harmoniegesang und was weiß ich noch. Derzeit bei Rick Rubins Amercan-Label unter Vertrag bietet dieses Album eine unglaubliche Bandbreite, wird aber allen gefallen, die den guten alten, angebluesten 70er-Jahre-Rock mit Wums vermissen.
24. Mumford & Sons – BabelTja, eine schwere Geburt. Im Gegensatz zum Erstling hat es etwas gedauert, mich mit dem Album anzufreunden. Der grundsätzliche Stil wird weiter verfolgt, allerdings fand ich die Songs weniger zugänglich. Sie waren mehr darauf ausgelegt, entdeckt zu werden. Und zu entdecken gibt es bei diesen hervorragenden Musikern eine ganze Menge. Weiter so!
25. The Tragically Hip – Now For Plan AInklusive ihrer Einstiegs-EP lieferten The Tragically Hip 5 hochklassige und ein wirklich gutes Album ab. Dann wurde es zusehends eintöniger bis „In A Violet Light“ 2002 einen neuen Höhepunkt bildete. Die Nachfolgewerke konnten mich nicht wirklich über zeugen und reichten von „ganz nett“ („World Container“) bis „naja“ („In Between Evolution“ und „We Are the Same“). Es scheint der gitarrenlastige, meist etwas lautere Alternative Rock steuert zum 25jährigen Bandjubiläum auf einen neuen Höhepunkt zu.
26. Simon McBride – Crossing the LineDass Simon McBride ein hervorragender Gitarrist ist, muss man nicht mehr betonen. Sein neues Album zeigt dies erneut, allerdings spielt er seine Gitarre stets songdienlich – und es muss auch nicht immer das waghalsigste Solo sein. Dazu hat sich seine stilistische Breite merklich fortentwickelt. Die Blues-Rock-Pfade verlässt er zwar immer noch nicht, allerdings erlaubt er sich einige Freiheiten, was seiner Musik merklich gut tut.
27. Thorbjörn Risager – Dust & ScratchesDieser Däne hat den Blues- und nicht nur das, auch den Soul und den Rock, dazu die Stimme und das Talent zu hervorragendem Songwriting. Präsentiert wird ein Album auf allerhöchstem Niveau mit großartigen Bläsern (Trompete, Saxofon) und ausnahmsweise ohne besondere Gitarrenverrenkungen. Direkt, auf den Punkt – Kaufen!
28. JD McPherson – Signs & SignifiersBis 2012 dauerte es, bis Rounder Records das 2010 mit Jimmy Sutton aufgenommene Album einem größeren Publikum darbot. Warum eigentlich? Recht schmutziger Rockabilly gepaart mit altmodischem Rhythm’n’Blues und Punk-Anleihen, produziert mit Ecken und Kanten im Soundgewand der 50er muss sich doch nicht verstecken. Weiß Gott nicht! Mehr davon!
29. Henrik Freischlader Band– House in the WoodsHernrik Freischlader hat wieder ein Band-Album aufgenommen. Hat er beim Vorgänger (Still Frame Replay) noch nahezu alle und beim Vorvorgänger (Recorded by Martin Meinschäfer) noch alle Instrumente selbst bedient, kehrt er nun zur Live-Aufnahme im Studio zurück. Die „neue“ Freischlader-Band, die ihn aber nach den vorgenannten Alben auf den Touren begleitet hat, ist deutlich rockiger ausgerichtet, als die auf den ersten beiden Freischlader-Alben aufspielende Band noch war. Zwar ist der Blues noch hörbar. Nicht zu Unrecht heißt es auf der CD: File under Rock! Mit Ausnahme von drei Balladen hauen Freischlader und Band dann auch richtig rein. Das ist zwar nicht derartig großartig wie das Vorgängeralbum aber immer noch hervorragend. Freischlader bleibt schlichtweg auf hohem Niveau verlässlich!
30. Aerosmith – Music From Another DimensionEs wäre so leicht gewesen: Mieses Album, unmotiviert, lieblos, nur alte Stiefel ausgetreten… Doch dann: Rein in den Player und schlichtweg massig Spaß gehabt! Aerosmith tragen ihren Trademark-Sound ins zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhundert. Dabei zitieren sie sich gerne selbst, das aber stets augenzwinkernd. Dieses Album rockt! – zumindest in den ersten 10m Liedern. Dann flacht es leider etwas ab.
31. Paul Thorn – What the hell is goin on?Paul Thorn, der mir in der Vergangenheit mit bluesigem Country-Rock mit Southern Rock Einschlägen aufgefallen ist, covert einige seiner Lieblingssongs. So scheint es zumindest, denn das Ergebnis ist erstaunlich rund und unterscheidet sich von üblichen Cover-Alben. Nicht die allseits bekannten Kracher werden verwurstet sondern durchaus Ungewöhnliches. So startet das Album mit einem Lyndsey Buckingham Song, der nach meiner Kenntnis nichts mit seiner Fleetwood Mac-Zeit zu tun hat. Auch ein Song von Free gehört nicht gerade zu deren Gassenhauern. Dazu gesellen sich Songs von Ray Wylie Hubbard, Buddy und Julie Miller, Elvin Bishop, Allen Toussaint oder Eli „Paperboy“ Reed (um nur die Bekannteren zu nennen). Insgesamt eine sehr runde Sache.
32. Mark Knopfler – PrivateeringIch weiß gar nicht, warum Mark Knopfler zum Teil so harsch kritisiert wird. Sicher, die Zeiten, in denen er Stadion gefüllt hat, sind seit dem Ende der Dire Straits vorbei. Allerdings hat sich seine Musik seither auch massiv gewandelt. Was wir hier erleben sind großartige Songperlen eines großartigen Musikers und Storytellers. Keltische Einflüsse, Bluesanleihen, Rockabillyverweise - natürlich schlägt Knopfler nie den puristischen Weg ein. Das wird aber auch nicht sein Anspruch sein. Heraus kommen auf jeden Fall nahezu perfekt komponierte Songs in perfekten Einspielungen. Auch letzteres führt nicht zu einer Überproduktion sondern zu einem rundum stimmigen (Doppel-)Album.
33. Köster Hocker & Band – Hösch Bloot LiveGerd Köster und Frank Hocker sind kölsche Urgesteine. Während man Gerd Köster noch kennen mag (Ex Schroeder Roadshow, Ex The Piano Has Been Drinking, großartiger Hörbuchvorleser, Cousin von Gaby Köster), dürfte Frank Hocker außerhalb Kölns gänzlich unbekannt sein. Nun wollte ich eigentlich keine Live-CDs hier aufnehmen. Allerdings ist das Material auf dieser CD neu – und großartig. Wer bisher nur BAP und Karnevalslieder aus Köln kennt, sollte dringend reinhören. Großartiger Rock, bluesbasiert, rauh (schon durch Kösters unnachahmliche Stimme) und mit hervorragender Band eingespielt. Allerdings: Köster und Hocker singen recht unverfälschtes Kölsch und dürften damit für die meisten schwer zu verstehen sein. Trotzdem: Gute Musik versteht man auch so!
34. Josh Smith – Don’t give up on meWer eine Wiederholung seines Vorgängers erwartet hat, hat sich geschnitten. Nun war „I‘m gonna be ready“ ohnehin nur die stark verspätete Deutschland-Veröffentlichung von Smiths 2007er Werk „Deep Roots“. Ob er sich bewusst hiervon abgrenzen wollte, weiß ich nicht. Fakt ist: Seinem elektrischen Blues fügt er eine deutlich stärkere Prise Jazz, Swing, teilweise Funk hinzu. Sein Gitarrenspiel bleibt dabei neben seiner Stimme die tragende Kraft der Songs. Eine gute Fortentwicklung, die die Spannung hält.
35. Little Feat – Rooster RagLittle Feat in eine Nische einordnen zu wollen, muss misslingen (Das englische Wikipedia führt für Little Feat derzeit 12 (!) musikalische Genres auf). Sie bedienen sich seit jeher verschiedenster Stile in unnachahmlicher Art und Weise. Auch das aktuellste Werk ist ein wahres Füllhorn. Wo gerade noch der Blues dominierte, tritt im nächsten Song eine countryeske Stimmung ein, gefolgt von Klängen, die aus dem Herzen New Orleans stammen könnten, ein bisschen Karibik gefällig – kein Problem, oder Jazz, Westcoast Rock - was weiß ich? Stets hervorragend gespielt und ganz weit vorn komponiert. Ein großartiges Spätwerk (auch wenn wir sicherlich noch weiter von den Herren hören werden.
36. The Gaslight Anthem – HandwrittenNick Hornby hat in seinen Liner Notes durchaus Recht: Alles schon mal dagewesen. Auch das Namedropping ist nicht falsch: Clash, Springsteen, Petty, Little Richard. Was die Band aber daraus macht ist durchaus eigenständig. Eines fällt auf: Die Arrangements sind ausgefeilter, dennoch kommen die Songs deutlicher auf den Punkt als beim Vorgänger (der keinesfalls schlecht war). Hier übrigens passt die Produktion von Brendan O’Brien: Alle Regler hoch ist bei dieser Musik nicht das Schlechteste. Übrigens: Gar nicht mit der Standardedition aufhalten, sondern direkt die „Deluxe-Edition“ kaufen (obwohl da nicht wirklich was „deluxe“ ist (3 Songs mehr, insgesamt trotzdem nur 51,5 Minuten und ein Booklet – früher war das Standard…)
37. Jon Dee Graham – Garage SaleDas zweite Album nach überstandenem Autounfall zeigt Graham roh, wie vielleicht noch nie. Sämtliche Songs entstanden eher spontan im kleinen Kreis. Die Songs sind allesamt nicht ansatzweise glatt produziert – man könnte die Produktion auch höchst eigensinnig nennen (bereits die Lautstärke der einzelnen Songs unterscheidet sich merklich, Fehler sind nicht überarbeitet worden). Doch genau das ist Programm, entstammt das Album doch Graham geschenkten Studiotagen, an denen er sich ohne Beschränkungen austoben konnte (wenn man der Plattenfirma Glauben schenken darf). Weggefährten gesellten sich hinzu, nahmen spontan mit auf, Songs entstanden zum Teil erst vor Ort. Soli wurden quasi komplett gestrichen. Die Songs sind auf das Wesentliche konzentriert und im weitesten Sinne im Americana/Singer-Songwriter-Gerne angesiedelt. Ein spannendes Album, das immer wieder den Weg in den Player finden wird.
38. Leeroy Stagger – Radiant LandLeeroy Stagger hat, wie er selbst im Innenteil der CD schreibt, einige seiner besten Songs verfasst. Das ist nicht lediglich ein plumper Werbespruch sondern schlicht und ergreifend wahr. Hoch melodischer Roots Rock, zugänglich mit Ohrwurmcharkter. Seine Kurve steigt nach oben. Bislang war jedes seiner (nie schlechten) Alben besser als sein Vorgänger. Weiter so!
39. Skydiggers – Northern ShoreMehr als 20 Jahre gibt es diese Band schon. In Kanada rangieren sie im Americana/Alt.Country-Sektor weit vorne – hier kennt sie keine Sau. Schade eigentlich, denn die Songs sind großartig. Sie bewegen sich zwar stilistisch in einer relativ engen Bandbreite, das aber nahe an der Perfektion. Stets etwas melancholisch angehaucht, verströmen die Songs eine große Anziehung. Ärgerlich, dass man auf solche Bands häufig erst spät aufmerksam wird. (Zum Glück erschien parallel zu dieser CD noch eine Best of-CD mit Bonus DVD zum Kennenlernen der Band)
40. Darrell Scott – Long Ride HomeWas für ein herrlich altmodisches Album! Darrell Scott ist ein hervorragender Storyteller, der sich hier klassischen Countrysongs annähert. Sein Songwriting und seine Stimme machen dieses Album zu einem herrlichen Erlebnis. Auf dem (großartigen) Vorgänger war Scott zwar sein Faible für Country und Folk anzuhören. Hier kehr er im wahrsten Sinne nach Hause zurück – in den Liner Notes schreibt er, Country sei die Musik seiner Kindheit gewesen. Das Album widmet er seiner jüngst verstorbenen Mutter. Die heimelige Athmosphäre lässt die Wärme seines Elternhauses deutlich spüren! Ganz groß!
Auch gut:Renegade Creation – Bullet
Das Debut dieser Supergroup erschien noch unter dem sperrigen Titel Michael Landau – Robben Ford – Jimmy Haslip – Gary Novak und hieß Renegade Creation. Für den Nachfolger hat man diesen Titel schlicht als Gruppennamen gewählt. Geändert hat sich nicht viel, allerdings sind die Songs etwas ausgefeilter und das Album wirkt mehr als Gruppenarbeit als zuvor. Weiterhin teilen sich Ford und Landau die Kompositionen, wobei Landaus Songs etwas direkter und härter, Fords Kreationen eher ein wenig „feiner“ und melodiöser daherkommen. Dazu gibt’s noch ein Dylan-Cover (Too much of Nothin‘ Insgesamt ein großartiges Zweitwerk.
Blackberry Smoke – Whippoorwill[/b]
Blackberry Smoke bieten Southern Rock mit deutlichem Country(-Rock)-Einschlag. Das allein ist bei diesem häufig countryfizierten Genre noch nichts Ungewöhnliches. Allerdings ist die Spielfreude deutlich spürbar. Das Klavier sticht positiv hervor und lässt eine gewisse Saloon-Atmosphäre aufkommen, auch andere häufig im Hintergrund befindliche Instrumente finden in den Arrangements ihren Weg an die Front (Banjo bei „Leave a Scar“). Alles in allem ein stimmiges (und stimmungsvolles) Album, was immer wieder den Weg in den CD-Player fand (und finden wird)
Amy Ray – Lung of LoveAmy Ray ist ein Teil des Duos Indigo Girls. Gehen die Indigo Girls etwas ruhiger zu Werke, findet man im Solo-Werk von Ray schon einmal punkige Anleihen und ordentlich Wumms in ihren Alt.Country- bis Folk-Rock-Stücken. Stimmlich durchaus rau und von der Produktion durchaus gewollt ungeschliffen ist dieses Album rundheraus zu empfehlen.
Walter Trout – Blues for the Modern DazeNach dem eher schwächeren Vorgänger “Common Ground” lässt Trout den Rock ein wenig mehr in den Hintergrund treten und legt das Gewicht deutlicher auf elektrischen (freilich dennoch rockigen) Blues. Textlich bleibt er dem „einfachen“ Wort verhaftet und schafft so ein unmittelbares Meisterwerk, welches einen deutlichen Schwerpunkt auf die Gitarrenarbeit setzt und mit über 77 Minuten bis an den Rand der CD-Kapazität vollgepackt ist. Die sehr empfehlenswerte Special Edition beinhaltet nicht nur alle Texte sondern auch eine Kurzbiographie und Erläuterungen zu allen Songs.
[b]Robert Cray Band – Nothin but love[/b]
Kevin Shirley produziert gefühlt 50% aller Neuerscheinungen im Blues-Dunstkreis, auch das neue Album des Altmeisters Robert Cray. Dass Shirley nicht nur in die rockige Schiene produzieren kann, beweist dieses Album. Äußerst entspannt geht Cray zu Werke. Seine soulige Stimme wird von seinem eleganten Gitarrenspiel umschmeichelt. Das klingt großartig und im positivsten Sinne zeitlos. Die Produktion ist warm und angenehm.
Delta Moon – Black Cat OilHm, anfangs war ich fast frustriert, fand ich die Vocals von Tom Gray beinahe gelangweilt und das Songwriting uninspiriert. Doch siehe da, nach und nach fraß sich das Album ins Ohr. Southern Rock mit Delta Blues Einflüssen in großartiger Manier. Da lässt sich selbst über die recht dumpfe Aufnahmequalität hinwegsehen.
Shooter Jennings – Family ManDer Mann hat ein Erbe zu verteidigen: Als Sohn von Waylon Jennings musste er fast zwingend zum Country zurückfinden. Das tut er mit Family Man in beeindruckender Weise – nicht ganz unähnlich zum frühen Steve Earle. Der Opener rockt zwar noch wirklich hart, macht dann aber Platz für zeitgenössischen Country und wirklich gutes Songwriting. Dass das Album ursprünglich 18 Titel enthalten sollte, dann jedoch in zwei Teile gesplittet wurde, mag ärgerlich sein, lässt aber auf ein weiteres gutes Werk in 2013 hoffen.
Leonard Cohen – Old IdeasCohen singt wenig, mehr haucht er seinen Bariton in rhythmischer Sprechweise. Auch musikalisch hat das Album alles andere als einen eng gewebten Klangteppich zu bieten. Und dennoch: Es geht eine Magie von diesen Songs aus, die Cohen seit langer Zeit nicht mehr erreicht hat. Das Album packt, es berührt – und es ist definitv kein Album zum Nebenbeihören. Ohren spitzen ist angesagt. Wer dies beherzigt wird intensive 40 Minuten erleben.
Sons of Bill – SirenNein, die Sons of Bill sind immernoch nicht rasend innovativ. Stilistisch wird hier nichts wirklich Neues geboten. Diese Form von Gitarren-Rock mit einer Spur Alt.Country hat es bereits vielfach gegeben. Dennoch ist das Album (erneut) etwas durchaus Besonderes. Die Söhne Bills erlauben sich nämlich zunächst einmal keine Schwächen im Songwriting. Stets etwas melancholisch, vorwiegend im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt, ziehen die Songs einen in ihren Bann. Das ist doch bereits aller Ehre wert!
The Jimmy Bowskill Band – Back NumberEine weiterer Vertreter der jungen Blues-Rock-Schiene. Die Gitarrenarbeit kommt eher schrammelig als sauber daher, was dem ganzen einen gelungenen Drive gibt. Die Soli sind durchweg songdienlich, ohne abzuheben. Kurz es wird geboten, was man von einer Blues-Rock-Band erwartet – und noch mehr. Denn irgendwie entfaltet jeder Song seine eigene Besonderheit, was insbesondere an den abwechslungsreichen Drums liegen dürfte.
JW-Jones – The Seventh HourDer kanadische Blues-Man präsentiert seinen Blues diesmal recht swingend, teils auch rock’n’rollend, aber immer auf den Punkt. Seine perfekte (aber nicht aufdringliche) Gitarrenarbeit rundet das Album ab, welches etwas „out of time“ wirkt. Sympatisch!
Justin Townes Earle – Nothing’s gonne change the way you feel about me nowEtwas irritierend ist es schon, dass JTE seinem Vater (Steve Earle) keine “Thanks” zukommen last, seiner Mutter aber schon. Beim Vorgängeralbum war es noch anders. Die stilistische Verwandtschaft jedenfalls kann er nicht leugnen, wenngleich Justin Townes Earle deutlich poppiger und zugänglicher daherkommt. Seine Alt.Country-Wurzeln sind nicht verkennbar, verblassen jedoch leicht. Trotzdem ein gutes Album, mit gerade einmal 30 Minuten aber zu kurz.
Wallflowers – Glad all overGespannt habe ich die LP aus der Hülle genommen, ebenso gespannt aufgelegt und war stutzte… Was war das? Es klang irgendwie nach Wallflowers, dann aber doch nicht. Seltsame Beats bei wiedererkannter Melodieführung. Das verstörte etwas und ich wusste lange nicht, wie ich diese LP-Seite einordnen sollte. Seite 2 war schon klarer: Die typischen Wallflowers-Qualitäten traten in den Vordergrund – und doch blieb etwas Unbekanntes. Insgesamt spielte sich das Werk dann nach und nach doch in meinen Gehörgang. Ich bin gespannt, was da noch kommt.
Und zum Abschluss noch die Enttäuschungen des Jahres:Alabama Shakes – Boys & Girls (Die Produktionstechnik)Das hatte ich auch noch nicht: Ein Album, welches zu meinen Top-Alben des Jahres und zugleich zu den Enttäuschungen zählt. Warum? Die Produktion ist grottig (wenngleich sie die phänomenalen Songs nicht ganz kaputt bekommt). Alles wurde auf Maximalpegel getrimmt. Keine Dynamik, insbesondere keine leisen Stellen, alle Regler auf Anschlag: Und der Gewinner im „Loudness War“ ist: Alabama Shakes – Boys & Girls!
Ponderosa – Pool PartyÄhm, was ist denn das? Nach dem hervorragenden 2010er Album „Moonlight Revival“ scheinen Ponderosa in den Psychedelic-Topf gefallen zu sein. Der vorherige (Southern) Rock wurde ganz in die Ecke gestellt. Die Produktion ist grottig, die Songs alles andere als stimmig. Hilfe!
Nik Kershaw – Ei8htSchade, schade. Ich bin sicherlich nicht sonderlich Pop-affin, allerdings habe ich Nik Kershaw als Songwriter und Interpreten immer geschätzt. Auch nachdem seine erfolgreiche Zeit längst vorbei war, hat er großartige Alben produziert („To Be Frank“, „15 Minutes“). Und was ist das? Uninspiriertes Songwriting, einfach nur runtergespielt, ein bisschen soundmäßig an die aktuelle Zeit angepasst (auch wenn das eher bemüht wirkt). Nächstes Mal (hoffentlich wieder besser…)
Royal Southern Brotherhood – Royal Southern BrotherhoodIch habe mehrfach hingehört. Da musste doch mehr drin sein. Ein Alman-Spross, ein Neville-Brother, dazu Mike Zito, was konnte da schief gehen. So ganz kam ich lange Zeit nicht dahinter, was mich störte. Zunächst nämlich scheinen sich die unterschiedlichen Stilrichtungen hervorragend vermischen zu lassen. Aber genau das klappte hier nicht. Warum nicht? Es fehlte das letzte Zutrauen. Wohl um das Album nicht zu kantig geraten zu lassen, wurde das Werk mit einer gehörigen Portion AOR versehen. Und sorry: Toto passt nun wirklich nicht in die oben genannte Kombination. Beim nächsten Album muss gelten: Mehr Wagnis, weniger auf das Radio schielen!