Hab' mich nun doch mal an The Rivers Rat gehalten und mir von einem Ex-Kollegen die Rezensions-DVD des ersten Fall des neuen Dortmunder Teams ausgeliehen. Etwas verspätet mein Senf dazu:
The River hat geschrieben:
Das ist auch meine Meinung, ein Film mit sehr viel Lokalkolorit.
Den Lokalkolorit konnte ich nicht recht erkennen, bin aber auch Ruhrgebiets-Banause.
Zitat:
Interessant finde ich auch, dass es ein Ermittlerteam mit vier Kommissaren ist und das jeder Ermittler auch einen privaten Charakter hat. Die Muslima, die mit ihrem jungen Kollegen rummacht, der wiederrum ist Südtribünengeher und hat einen C-Fan als Bruder, die Kommissarin, die anscheinend auch als Hausfrau ihre Frau steht und der Kommissariatsleiter, der aus privaten Gründen zurück in den Pott geht und seine doch sehr seltsame Art, Fälle zu lösen, in dem er sich in den Täter hineinversetzt.
Gut charakterisiert. Als ungewöhnliche Konstellation keine schlechte Idee, die Umsetzung ließ für meinen Geschmack zu wünschen übrig. Weshalb steht der Hauptkommissar zu Beginn und am Ende auf dem Dach der Schule an der Kante? Wie rebellisch.
Billy hat geschrieben:
In dem Zusammenhang fand ich schon den Anfang irgendwie abstrus. Dort wurde die Liebesszene mit der ersten Mordszene zusammengeschnitten und abwechselnd eingeblendet. Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht.
Ich fand das auch eher missglückt. Netter Versuch, mittels Schnitt einen Hingucker-Einstieg zu wählen, Umsetzung aber suboptimal.
Zitat:
Der Lokalkolorit war auch für meinen Geschmack ok, allerdings das Einbinden der Fußballthematik (was für einen Dortmunder Tatort ja im Grunde unvermeidbar war), war für meinen Geschmack total plump und mehr gewollt als gekonnt.
Ging mir genauso. Gibt's in der WDR-Tatort-Redaktion niemanden, der sich mit der Fußball-Fanszene auskennt? Auch das Dasein des Münsteraner Hauptkommissars Thiel (Axel Prahl) als St.-Pauli-Fan wird immer so plump inszeniert.
Soweit zu den Ermittlern - der Fall selbst hatte das gewisse Nichts. Ein ermordeter Schwuler, Ermittlungen in der Szene, Undercover-Flirts in der Schwulenkneipe, der homophobe Vater - alles schon mal dagewesen. Und ausgerechnet beim Verlassen der Schwulenkneipe treffen die beiden Ermittler auf die BVB-Kumpels des einen ...
Den zweiten Dortmunder Fall werd' ich mir in Kürze wohl auch noch geben. Luft nach oben ist jedenfalls vorhanden.