martin35 hat geschrieben:
NikkiJoka hat geschrieben:
Wenn dir die Box allerdings zu teuer ist empfehle ich die das Filmore Konzert.
Ich habe mir die Box für 20 Euro damals gekauft, ist bei amazon auch immer mal wieder für 20 Euro drin, nur leider gerade nicht
super, danke! werd ich mal nach ausschau halten....
Vielleicht interessiert Dich meine seinerzeitige Amazon-Rezension zur Box:
4 von 5 Amazon-SterneHervorragende Box mit kleinen Schwächen, 10.1.2008Von den vier allgemein als Heartland-Rocker bezeichneten Großen - Bruce Springsteen and the E Street Band, Bob Seger and the Silver Bullet Band, John Cougar Mellencamp und schließlich Tom Petty and the Heartbreakers - war Letzterer für mich eigentlich immer der Unbekannteste. Das hat sich mit dieser sehr guten Dokumentation nunmehr geändert. Bis ins kleinste Detail geht die Dokumentation. Allerdings muss man sich wirklich fragen, ob es vier Stunden sein mussten. Ich glaube, nicht einmal das Leben von Jesus bedarf einer solch langen Beschreibung. Das führt denn auch zu einem Abzug von einem Stern. Als Produkt ist diese Box allemale 5 Sterne wert: Sound top, Bild ebenso. Menüführung sehr einfach. O.K. wie schon von anderen bemerkt, fehlen die Untertitel, aber das ist nicht wirklich entscheidend. Wer sich für den Künstler Tom Petty wirklich interessiert und sich auch mit seinen Texten beschäftigt, muss ja auch der englischen Sprache mächtig sein.
Ich bin aus einem anderen Grund jedoch nicht vollends zufrieden: In der Doku wird mir die Leistung von T. P. etwas zu sehr herausgestellt und die Leistungen seiner zahlreichen Songwriter-Kollegen oder Mitmusiker vernachlässigt. Gerade ein Mike Campbell ist viel mehr als nur der Gitarrist der Heartbreakers. Über seine (Neben)Projekte und seinen Anteil an den T.P. Songs hätte ich gerne mehr erfahren. Auch kommt es an mancher Stelle so vor, als sei das Verhältnis innerhalb der Band und insbesondere zu T.P. nicht immer ganz so toll und reibungslos wie hier dargestellt. Man gewinnt den Eindruck, der eine oder andere Musiker (Stan Lynch!) hätte gerne noch etwas mehr ausgeplaudert, durfte aber nicht. Auch hätte mich interessiert wie denn so einzelne Songs entstehen, wie die Rollenverteilung ist, wenn ein T. P. mit einem Jeff Lynne zusammen einen Song komponiert. Bei 4 Stunden Dauer wäre doch hierfür etwas Zeit gewesen.
Etwas einseitig finde ich auch, dass die Heartbreakers gerade zum Ende der Doku hin als DIE beste, einzige oder am meisten zusammenhaltende Band der Rockgeschichte bewertet wird. Zumindest die E Street Band hätte in dem Zusammenhang auch mal erwähnt werden müssen.
Zur Konzert-DVD: Von dieser bin ich auch etwas enttäuscht. Zum einen die Setlist, die zu viele der neueren Sachen (die ich durchaus sehr mag) und zu wenig alte rockige Sachen enthält. Darunter leidet m. E. die Stimmung enorm. So richtige Stimmung kommt eigentlich nur bei You wreck me und I wont back down, vielleicht noch beim Titeltrack auf. Ansonsten ist doch sehr viel Leerlauf, zumal das Konzert keine 2 Stunden lang ist, obwohl T. P. zu Beginn das Publikum einen langen Abend verspricht. Wenn man von der Bruttospielzeit dann noch die Zeit abzieht, in der sich T. P. meines Erachtens viel zu ausgiebig feiern lässt, bleiben vielleicht 90 Minuten Spieldauer übrig. Im Vergleich zu Bruce Springsteen und seinen Konzerten (Bsp: DVD - Live in Barcelona von 2002) und der Stimmung dort sind da Riesenunterschiede. So langsam, wie sich TP über die Bühne bewegt, wundert es einen nicht, dass er nicht mal richtig ins Schwitzen kommt. Da habe ich mir wirklich sehr viel mehr erwartet.
Die Bonus-CD: 37 Minuten lang, auch hier hatte ich mehr erwartet. Einige Perlen sind drauf wie Lost Highway oder Keeping me alive, aber es hätten ruhig etwas mehr sein können. Außerdem wäre es schön gewesen, eine komplette Live-CD zu erhalten, wegen mir auch von dem Jubiläumskonzert in Gainesville.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin ein großer Fan von Tom Petty und seiner Musik, auch die Box finde ich ja insgesamt gut. Aber es sind doch so ein paar wenige Dinge, die mich nicht ganz befriedigen.
Dennoch gebe ich eine volle Kaufempfehlung ab, denn man lernt auch sonst sehr viel über das Rockbusiness. Überhaupt wird es meines Erachtens solche Rockstars nie mehr geben, die nach so vielen Jahren noch so gut im Geschäft sind und für jede junge Band ein Vorbild sein sollten. Oder glaubt allen Ernstes jemand, dass ein Musiker mit dem Aussehen eines Tom Petty (sorry!) heute noch ein Star werden würde? Leider kommt es nicht mehr auf die wesentlichen Dinge in diesem Business an, für die gerade ein Tom Petty seit Beginn seiner Karriere gekämpft hat: für ehrliche Musik, die nicht nur auf den schnellen, kurzfristigen und meist einmaligen Charterfolg schielt, sondern für die Ewigkeit ist, weil sie aus dem Herzen kommt. Alle oben genannten Künstler zählen sicherlich dazu, auch wenn es um den einen oder anderen (Bob Seger?) immer mal wieder sehr ruhig geworden ist.