Sooooo... nun ein paar Worte zu meinen 3 Shows die ich auf dieser Tour sehen durfte. Viele Berichte sind ja schon reingekommen seit dem Ende der Italientour. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte das ich drei SO geile Shows sehen würde, ich hätte es nicht geglaubt. Klar, in der Vergangenheit durfte ich bisher bei super Konzerten dabei sein, aber irgedendwie hatten diese drei Shows für mich etwas besonderes, keine Ahnung warum.
07.06.2012 Mailand
Zwei Shows durfte ich in Barcelona vor 4 Jahren sehen, aber Mailand war mir bisher vergönnt. Daher war das hier meine "Feuertaufe". Trotz Ankunft um 10:00 mit ein paar Fans aus Ungarn reichte es nicht für die Lotterie, die ersten 1500 Fans bekamen Bändchen, waren sicher im Pit, jedes Bändchen hatte eine Nummer. Diese wurde gezogen und die gezogene Nummer war Nummer 1 und dann kam alles dahinter rein und nach 1500 folgten. Nummer 1 und Rest. Schnell Jerseylady und Anhang getroffen wo wir uns eine schöne Zeit vorm Stadion machten, ok mit Jerseyladys Freud ein Kaffee zu finden war ein Abenteuer, Stände abklappern die Kaffe hatten (auf dem Preisschild) aber keinen Ausgaben, warum auch immer. Irgendwann fand sich dann doch etwas.
Auch wenn es für die Lotterie nicht reichte war es kein Problem in den Pit zu kommen und das Konzert von einer super Position zu genießen. Der Einlass lief sehr gut und unkompliziert. Die Position war ein paar Reihen von einem Steg (nicht der Mittelsteg) auf der Seite von Steve entfernt. Viele Grüße an dieser Stelle an meine Pit-Kumpanen der Show, Wendy und Jerseylady.
Vor dem Konzert machte dann die Laola auf der oberen Tribüne die Runde, Schilder wie "New York City Serenade" oder "Fire waren zu sehen". Im Pit gab es ein "Grazie Adele, Grazie Douglas" Schild (Bruces Mutter/Vater, Adele ist Italienischer Abstammung) Das hat Bruce im Konzert auch gesehen und gelacht. Zu Beginn etwas zum Sound gesagt: Der war in Mailand wohl am schlechtesten, die anderen Shows waren besser, aber es war auf jeden Fall laut, meine Ohrenstöpsel leisteten mir treue Dienste bei allen Shows, aber das hat das Erlebnis keiner Show geschmälert.
Wie gewohnt sollte es ein paar Minuten länger als auf dem Ticket dauern doch dann um 20:40 Uhr gab es keij Halten mehr. Passend zum Intro von "Once Upon A Time In The West" kam die Band unter riesen Applaus auf die Bühne. Schnell begann die Show mit "We Take Care Of Our Own", die Atmosphäre schon zu diesem Song hat einem Gänsehaut bereitet. Schnell war mir klar was ich die letzten drei Jahre vermisst habe.
Die kommenden Songs waren die üblichen (nicht abwertend gemeint) Songs der Tour die einen tollen Auftakt des Konzertes bildeten. "Wrecking Ball" ist ja schon älter aber es war toll es nach den Jahren auch mal live zu hören. Bei "Badlands" drehte die Menge dann total ab und der "ohohohoh" Teil war länger da Bruce das einfach nur genoss. Als Jake sein Saxophonsolo begann bekam ich wieder Gänsehaut, der Spirit des Big Man ist hier. Auf "Death To My Hometown" hatte ich mich sehr gefreut da es mein Lieblingssong des neuen Albums ist und live kommt es noch viel besser.
"My City Of Ruins" fand ich sehr berührend wie man die komplette Band vorstellte (Patti musste auf die Kinder aufpassen), bisjetzt der beste Song um das zu machen. Musikalisch ging es dann mit "Spirit In The Night" (das neue Intro ist nur genial!) und (ENDLICH
) "The E Street Shuffle" (inkl Drums/Percussionsolo) zu den Anfängen bevor man mit "Jack Of All Trades" zum neuen Album zurückkehrte, dazu gab es tolle Lichteratmosphäre im Stadion. Diesen Song mochte ich zwar schon zuvor aber irgendwie habe ich ihn während der Shows für mich entdeckt.
Der kommende Slot ist normal 3 Songs lang, doch am heutigen Abend gab es gleich fünf Songs darin. Es kam mir vor als ende es nimmer. Der Doppelschlag "Candy's Room" und "Darkness On The Edge Of Town" machte den Anfang bevor man die Rockversion von "Johnny 99" brachte, dieses Mal passend mit Bläsern. Die Bläser finde ich eine tolle Addition zur Band. Weiter ging es mit "Out In The Street" und einem "No Surrender" welches mit ZWEI Fehlstarts begann ("The E Street Band fucked up big time"/"We fucked up two tiiiimes"
) aber dann frenetisch gefeiert wurde. Max spielte sich vor allem am Ende in einen Rausch.
Mit der Akustikgitarre kam dann "Working On The Highway" was Bruce wie gewohnt am Mittelsteg sang und eine tolle Party weiter in Gang brachte. Da vorne kam er auch wieder zum zweiten Teil von "Shackled And Drawn" welches live viel besser kommt. Ein tolles Intro und ein verlängertes Intro sind nur die halbe Wahrheit, auch der Song selbst fängt richtig Feuer und was ich richtig toll fand ist das Gary an Steves Mikro den Refrain mitsang. Generel fiel er mir auf den drei Shows mehr auf, auch wenn er immer noch der ruhige ist, irgendwie kommt Gary viel lockerer auf der Bühne rüber als ein paar Tourneen zuvor.
"Waitin' On A Sunny Day" lies das San Siro wieder beben, inkl Kindergesang, anschließend The Promised Land". War das Konzert bis hier hin schon genial sollte sich ab jetzt das alles noch steigern als Bruce zum Piano ging und meinte "I had a lot of requests for this song so I will give it a shot". Ich dachte erst an "For You" aber dann kam es ganz groß mit "The Promise", damit hätte ich (vor allem in diesem großen Stadion) nicht gerechnet. Als darauf auch noch "The River" folgte waren meine Emotionen gebrochen und Tränen hörten nicht auf zu fließen, so eine tolle Version hatte ich davon noch nie gehört. Ich habe den Song auf den drei Shows wieder für mich entdeckt.
"The Rising" und vor allem "Radio Nowhere" brachten die Party wieder zurück, über letzteres habe ich mich sehr gefreut und gewundert warum er das so selten spielt. Die Reaktion sprach Bände es mal öfter zu bringen. Das Hauptset endete mit zwei neuen Songs (naja eigentlich einem). "We Are Alive" wurde angekündigt mit den Worten das er ein letztes Lied fürs Album suchte und dann merkte das die Story die er schreibt nie endet. Auf dem Apollo Bootleg dachte ich "ob das lange drin bleibt", es klang ein bisschen schräg aber mittlerweile kommt es richtig klasse und passt auch live sehr gut rein. "Land Of Hope And Dreams" beschloss nach über 2,5 Stunden (!) das Hauptset. Man fand eine Mischung zwischen der Studioversion und der früheren Liveversion (vor allem das Ende).
Ich will Mailand nicht mit anderen Shows vergleichen aber es ist schon Wahnsinn das bishier hin das Konzert ohne die Zugaben schon so lange ging wie zum Beispiel das ganze Barcelona 2002 Konzert.
Bruce dankte dem Publikum ausführlich, Mailand sei "very special", erwähnte das 1985er Konzert. "Milano, you are primo, always the best". Auch wenn manche Künstler diese Floskel eher zur Unterhaltung einstreuen wunderte mich die Aussage in Mailand nicht, das hatte sich das Publikum verdient. Irgendwo erwähnte er auch die Erdbeben um Modena, aber mein Italienisch ist nicht so gut um herauszufinden wo das war. Die Zugaben begannen mit einem "Prayer for better times". Ich hatte gehofft das man "Rocky Ground" nicht wegfallen lässt, zumindest nicht auf jeder Show, und auch im Stadion kam es sehr gut rüber. Michelle Moore machte ihren Rap-Part toll und es sangen auch einige den Refrain mit. Nebenbei gefällt mir auch sehr wie Bruce den "I'm a soldier" Teil singt sehr gut.
Nun ging es aber Schlag auf Schlag: "Born In The U.S.A." (mit einem riesen Milano Chor, Bruce ist mittlerweile "40 years burning down the road"), "Born To Run", auf Wunsch "Cadillac Ranch" (ein Fan vor uns hatte auch ein Schild und hüpfte wie wild, manchmal zu wild gell jerseylady?
), "Hungry Heart", "Bobby Jean" und dann "Dancing In The Dark" bei dem Bruce einer Frau den Wunsch "Can I Dance With Jake?" erfüllte und selber laut lachen musste (die Bilder auf der Leinwand waren eindeutig), nicht ohne sich selbst eine Tanzpartnerin zu schnappen. Nach Songende musste Steve wieder mit dem Schwamm zu Bruce eilen.
Nun kam das "Big Man" Tribute mit "Tenth Avenue Freeze-Out" welches nochmal groß gefeiert wurde und wie schon öfter geschrieben wurde die lauteste Schweigeminute enthielt. Das Video dazu war sehr angemessen und die ganze Band blieb still, bewegend. Dann ging es mit dem Rest des Songs wieder und die Show schien vorbei. (Naja in Rock In Rio zuvor war es auch nicht so von daher hat es mich nicht so verwundert).
Man sah das die Band nicht runterwollte und das alles nur genoss. Schnell ging es zu einer weiteren Zugabe mit "Glory Days", inkl. Hinternwackeln von Bruce am Ende. An der Seite standen schon Leute die hofften das Bruce bald fertig sei. Da war mir klar das nach "Glory Days" Schluss ist. Denkste! Nach ein paar Änderungen der Tonart hauten uns Bruce und die Band dann auch noch "Twist And Shout" um die Ohren, hört das denn überhaupt noch auf? Irgendwann dachte man es sei Schluss als Bruce sich seiner Weste und Krawatte entledigte um sein Hemd aufzuknöpfen und samt Unterhemd aufzureißen was viele weibliche Fans wohl sehr freute. Was war denn heute mit Bruce los dachten sich wohl die Meisten im Stadion. Die Leute die nur auf den Schluss warteten blickten ins Publikum und mussten über die Stimmung selber grinsen, einer ging sogar leicht mit
Nach Songende war es dann auch wirklich soweit das die Show aus war und man sich zum letzten Mal verbeugte.
An dieser Stelle etwas anderes. Ich war mit meinem Bekannten bei dem ich in Modena (zum Glück war das das Erdbeben ca 30 km weg von dort, man fühlte es trotzdem) ein paar mal in einem CD Geschäft dessen Chef schon 70 ist und viele Promoter kannte. Beim ersten Mal erzählten wir das ich zu Bruce ginge und beim letzten Mal kam er und sagte das der Promoter Bruce förmlich von der Bühne holen musste sonst würde er wohl heute noch spielen
Ich hatte keine Ahnung wie lange Bruce spielte aber dachte "hm Beginn 20:40, Ende 00:20, das kann ja nicht sein", aber es wurde bestätigt, Bruce spielte 3 Stunden 40, 33 Songs, das war wohl einmalig. (Wobei man weiß es nicht). Wir genehmigten uns erst mal ein Bier am Stadion, bzw zwei
Auf jeden Fall Danke an Bruce für diesen Abend, danke auch an Jerseylady, Wendy und all die anderen Fans.
Nachdem ich Jerseylady und Anhang noch Richtung Hotel begleitet hatte war klar ich komme nur mit einem Taxi an den Bahnhof. Dort traf ich ein paar Jugendliche die auf dem Konzert waren und mit denen ich auf meinen Zug warten konnte der dann gegen 05:00 Uhr ankam. Schließlich ging es über Milano Centrale nach Modena um mich zwei Tage zu erholen. Was sollte denn da in Florenz und Trieste noch folgen waren meine Gedanken.
10.06.2012 Florenz
In Florenz war es wieder nichts mit der Lotterie. Dazu waren viel mehr Leute um die Uhrzeit (10:00 Uhr) dort als in Mailand. Ich wartete mit zwei Engländern auf den Einlass, das Wetter war ok, manchmal dachte man es sei kurz vorm Regen, dann klarte es wieder auf. Regen war für Abend vorhergesagt, naja mal schauen. Meine Regenjacke hatte ich dabei.
Der Einlass war gegen Mailand ein Chaos und ich war froh als ich drin war. Es gab viel Gedrücke und durchdas man die Schleusen so aufstellte das man nach links und rechts musste, anstatt gerade aus einfach zu gehen, gab das auch noch Komplikationen. Ich endete dann in der ersten Reihe hinter dem Pit mit den beiden Engländern und war über den Platz dann auch erfreut, gerade nach dem Chaos. Als man dann den Pit nachträglich auffüllte konnte ich den gleichen Platz wie in Mailand ergattern, das war dann natürlich die Krönung. Eine Laola wurde gestartet und funktionierte sogar besser als Mailand da man hier nur eine Tribünenebene hatte.
Wieder gab es "Once Upon A Time In The West" als Intro bevor man dieses Mal mit "Badlands" begann, a "frenzy in Firenze" waren Bruces Worte. Am Ende gab es ein schräges Ende da Max nicht genau mit der Melodie den Auftakt brachte und Bruce vom Steg auch lachen musste. Nummer zwei machte "No Surrender", dieses Mal ohne Fehlstart. Dabei kamen die ersten noch harmlosen Regentropfen heruntern, naja es sah vor Beginn schon durchwachsen aus, daher hatte ich schon gleich die Regenjacke drübergezogen.
Darauf folgten gleich drei neue Songs: "We Take Care Of Our Own" (am Anfang setzte Nils normal ein und Bruce zählte "1,2,3,4", also Nils sollte dann erst reinkommen, klang ein bisschen strange), "Wrecking Ball" und "Death To My Hometown", ebenso "My City Of Ruins" ("where is my Madonna Patti?") und "Spirit In The Night".
Die erste Überraschung des Abends war die Tourpremiere von "Be True" welches ich 3 Jahre zuvor in Udine schon mal hören durfte aber hier viel besser ankam und mir den Song auch viel näher brachte, toller Version und viele Leute die es mitsangen.
Auf "Jack Of All Trades" folgten heute eine tolle Version von "Trapped", "Prove It All Night" (nicht mit 1978er Intro wie in Barcelona aber trotzdem einem klasse Solo von Bruce am Ende), ein ausgelassenes "Darlington County" inklusive "Honky Tonk Woman" Intro und ein Request für das Elvis Cover "Burning Love". Lustig, das hatte er 3 Jahre in Santiago de Compostela, der letzten Europa Show und meiner letzten Show von 2009, gespielt. Irgendwie kam mir die Setlist wie ein Mix aus Udine und Santiago 2009 vor.
Nun gab es die drei Songs mit Akkustikgitarre "Working On The Highway", "Shackled And Drawn" und "Waitin' On A Sunny Day". Bis dahin regnete es durchweg, mal mehr mal weniger und so machte "Waitin' On A Sunny Day" im nun strömenden (aber noch nicht wie später!) Regen richtig Spaß. Bruce holte in Frankfurt ein paar Wochen ein Kind auf die Bühne welches am Ende "Come On E Street Band" rief, das schiennt Bruce zu gefallen denn er flüsterte das dem Kind in Florenz zu und das rief dann selbiges
Eine weitere Überraschung gab es nun mit dem Apollo Medley, heute also kein "The Promised Land". Die Stimmung war bei anderen Songs besser aber trotzdem hatten viele ihren Spaß, vor allem die überdachte Tribüne, Bruce kam auf den Steg der sehr nahe dort war. Wieder gab es ein emotionales "The River" und "The Rising.
Aus dem nichts erklang dann "Backstreets". (Auf der Tribüne gab es ein Plakat von Fans die in Mailand 2008 und Rom 2009, dort gab es kein "Backstreets"). Ein Fan neben mir hatte ebenfalls ein Schild und war sichtlich ergriffen von der Performance, er war nicht der einzige. Bruce improvisierte lange im Mittelteil und im Stadion war es still bevor das große Finale folgte. Ich klopfte meinem Nachbar dann nur auf die Schulter, er mir ebenso, es war klar das die Version ganz groß war. Wie in Mailand endete man den Hauptteil mit "Land Of Hope And Dreams". Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, es regente quasi seit dem zweiten Song durch.
Nach dem Dank gab es wieder "Rocky Ground" zu hören. Was dann folgte ist wie Mailand nicht zu beschreiben, wieder schien die Party nicht zu enden. "Born In The U.S.A.", "Born To Run" (wo der Regen nun wirklich extrem wurde und Bruce ewig die Fans Gitarre spielen lies um selbst vom Regen durchnässt zu werden), "Hungry Heart", ein überraschendes "Seven Nights To Rock", "Dancing In The Dark" (Bruce tanze auch bei diesem Wetter mit einem Fan) und "Tenth Avenue Freeze-Out. Die ersten Fans verliesen die Gegentribüne, da dort kein Dach angebracht war, aber die Party welche der Innenraum fabrizierte war einmalig. Manche zogen ihr eh unbrauchbares T-Shirt aus, es wurde gehüpft getanzt, es wurde richtig zu einer Art "Sch auf das Wetter Party". Und Bruce? Der lief immer wieder durch den strömenden Regen auf die Stege und lies sich genauso vom Regen nass machen. Er war noch öfter auf den Stegen als bei trockenem Wetter hatte man den Eindruck. Als "Tenth Avenue" fertig war und die Leute immer noch am toben waren wunderte es mich nicht das alle wieder an die Instrumente gingen. Bruce selber staunte selbst und ein derartes Durchhaltevermögen und gab das auch zur Aussprache: "One more, you fuckin' die-hards!"
Wieder knallten uns Bruce und die Band "Twist And Shout" um die Ohren. Die Intensität des Regens lies nicht nach und es sollte noch lange so bleiben. Als "Twist" dann vorbei war und man der Menge dankte gingen sie aber schnell NOCHMAL zurück zur Arbeit und spielten den wohl passendsten Abschluss für dieses Konzert: Creedence Clearwater Revivals "Who'll Stop The Rain", ich hatte fast vermutet es zu bekommen aber dann spielte er es doch nicht und so schob man es als Zusammenfassung des Konzertes nach. Danach war es aber wirklich vorbei. Trotz des Regens gab es ein 3,5 Stunden Konzert welches sich im wahrsten Sinne gewaschen hat.
Nun ein paar Worte zur Reise von Florenz nach Triest
Leider konnte ich nicht zu den Engländern zurück da man das Stadion über die Seite verlassen musste, aber ich war so froh als ich aus dem Innenraum in einen Bereich kam der überdacht war und dort auch erst mal wartete und auch Fans traf die ich kannte. Es hörte nicht auf zu regnen und schließlich konnte ich mit einem Paar mitgehen die mir die Bahnhofstation in der Nähe des Stadions zeigten wo ich die Nacht verbrachte und am Morgen weiterfuhr. Ein neues (und sogar noch trockenes T-Shirt (wahnsinn) hatte ich dabei, meine Bahn-Tickets waren nicht mehr so trocken, immerhin war das Triest Ticket total unversehrt und das T-Shirt auch da ich es in Hosentaschen verstaut hatte wo die Regenjacke drüber war, für die Bahntickets wars wohl nicht genug, aber sie hielten die Reise aus. Das einzig doofe war die 3/4 lange Hose, ich hatte keine zweite Hose dabei und es war saukalt, immerhin war der Bahnhof offen. Morgens gab es den Zug nicht der auf meinem Ticket stand. Er war auf dem Display nicht angezeigt, ebenso auf dem Fahrplan und keiner wusste was Treno Urban oder so ist, und ich wusste nicht was ich machen soll, so kaufte ich mir ein komplett neues Ticket nach Trieste, das 2 Stunden später abfuhr und nur 45 Min später als mein ursprüngliches Ticket dann auch dort ankam. Für die 10 Min zum Hauptbahnhof in Florenz druckte man mir aber kein Ticket aus und als ich dafür ein extra Ticket kaufen wollte spinnte der Automat und ich hatte weder die 5 Euro (bzgw Rückgeld) noch das Ticket. Also nahm ich das ursprüngliche Ticket welches ich in Modena gekauft hatte was den Zug enthielt der nicht kam in der Hoffnung das mich die 10 Min keiner kontrolliert, meistens ist es ja gerade dann der Fall. Die Zugfahrt selbst mit Umsteigen in Bologna und Venezia Mestre verliefen dann aber ohne Problem, die Hose war sogar fast getrocknet, nur war ich froh als ich in Triest mir eine neue Jeans zugelegt hab und auch promt anzog, ich glaube selten hat sich eine neue Jeans besser angefühlt.
11.06.2012 Trieste
Am Stadion angekommen sah ich Leutemit Bändchen und mir war klar das die Lotterie geschlossen ist, ich lief umher und fragte wo der Eingang für die Leute ohne Lotterie ist da die eh schon zu ist, überraschend hies es "nein es gibt noch Bändchen", cool, also Nummer 948 besorgt, und das um 12:50 (!), und neben einem kleinen Supermarkt Abstecher an den Eingang. Im Gegensatz zu den anderen Einlasszeiten (beide Start 14:00 für die Lotterie, anderen ein bisschen später) dauerte es hier länger. Wettermäßig war es sehr gut, aber wenn bei Ankunft ein paar Tropfen runterkamen, ich fing schon an zu beten das es nicht eine zweite Wasserschlacht wird. Einlass war sehr leicht, man lief ganz langsam in den Pit und bei Konzertbeginn war ich so 6. oder 7. Reihe nicht ganz mittig, aber mittiger als in Florenz und Mailand. Die Setliste wurde ein paar mal abgeändert, jedenfalls ein paar Mal neugebracht und man merkte das Bruce sich viel Gedanken darum machte für den Auftritt. Soviel zu Beginn, die großen Raritäten blieben vielleicht aus aber es war eine tolle Setlist die vielleicht in der ersten Hälfte nachdenklich war, sich aber in der zweite Hälfte zur Party entwickelte.
Bevor ich zum Konzert komme, Beginn war angesetzt für 21:00, wie immer dauerte es ein bisschen länger, aber manchmal kommt mir Bruces Crew schon lustig vor, irgendwie träge, ich weiß sie sind es sicher nicht, aber wenn man die bei ein paar Shows beobachtet kommt es einem so vor. Es gab dann auch Probleme mit einer Leinwand, aber während der Show war das wohl nicht der Fall.
Das letzte Konzert dieses Italien Trio begann wieder mit "Once Upon A Time In The West" und den gleichen Songs wie in Florenz. Bruce begrüßte auch das angrenzende Kroatien. "Badlands" und "No Surrender" sorgten wieder für den zündenden Auftakt bevor man abermals das Trio "We Take Care Of Our Own" (gleiche Sache wie in Florenz Nils fängt an während Bruce einzählt, glaube Bruce sollte das da lieber nicht machen und sich an die Studioversion halten, bzw das in der Probe nochmal durchgehen
), "Wrecking Ball" und "Death To My Hometown" brachte. Hier sei mal gesagt das mir das neue Album immer besser gefällt und ich froh bin das er viel davon spielte, in Mailand war es mit 8 Songs am meisten vertreten und am wenigsten gab es in Trieste mit trotzdem noch 6 Songs.
Der Tribut "My City Of Ruins" und "Spirit In The Night" ist ein weiterer Eckpunkt, beide Songs passen super zusammen und das neue "Spirit" Intro (ich sage nur "yeeah yeeah") ist eine Bank. Während des Songs schnappte er sich eine Pappgitarre um darauf zu spielen, ich versuchte zu erahnen was auf der Gitarre für ein Song stand und als ich es sah hoffte ich das er sich das Schild nicht nur für den Spaß geschnappt hat und nein er nahm es mit und als "Spirit" vorbei war und die ersten Töne von "Downbound Train" erklangen war ich ganz erfreut denn das ist ein Song auf den ich schon ewig warte mal live zu hören. Zwei mal stand es bei Shows bei denen ich war auf der Setlist, mehrmals hatte ein Techniker vor manchen Shows das Intro angespielt (unter anderem auch in Mailand), aber wohl nur um die Gitarre zu testen, endlich war es mal im Set. Das Ende wurde ausgiebig gespielt, von mir aus hätte es auch noch länger gehen können. Einmal mehr erntete "Jack Of All Trades" großen Applaus.
Wie in Barcelona 2008 konnte man nun das Doppel "Youngstown" (wieder mit tollem Nils Lofgren Solo) und "Murder Incorporated" in brachialen Versionen bestaunen die wie eine Dampfwalze über alles rollten und wo man gerade schon dabei war schob man auch noch "Johnny 99" nach.
Das Akustikgitarrentrio "Working On The Highway", "Shackled And Drawn" (was für ein geiler Livesong) und "Waitin' On A Sunny Day" brachte die Stimmung weiter nach vorne.
Ich hatte nicht gerechnet nun wieder das "Apollo Medley" zu bekommen. Die Stimmung war auch hier ok, nicht wahnsinnig, aber ok, der Innenraum machte auf jeden Fall gut mit und somit war Mailand die einzige Show in Italien mit "The Promised Land", schon lustig. (Nebenbei, Bruce hat auf keiner Show "Lonesome Day" gespielt, auch ungewöhnlich)
Wieder hörte man die Begeisterung als der erste Ton von "The River" begann, ich hatte vor meinen Konzerten gewundert das er es so oft spielt, aber die Versionen die er im Moment davon hinlegt sind wirklich klasse. (Nach dem Konzert sah ich eine computergeschriebene Setlist, er hatte als Option für diese Stelle "The River" und "Racing In The Street", so toll letzteres gewesen wäre, es war richtig es nicht zu spielen, von der Stimmung her passte "The River" besser). Folgen sollte "Because The Night" mit einem Solo von Steve, technisch ist Nils sicher besser, aber ich fand Steves Solo am Ende auch super und die Menge war sofort wieder dabei.
Dieses Mal gab es keinen zweiten Epic, aber nach "The Rising" gab es wie in Mailand "We Are Alive" mit langer Ansage: "I was looking for a last song" (Publikum: "noooooooo"), "nonono, not now, I mean for the record, a last song for the record"
. Nun war ich gespannt ob es nun eine Änderung gab und tatsächlich sollte nun "Thunder Road" folgen, die Stimmung war natürlich wieder sofort da und ich war froh es mal wieder live zu sehen. Als Bruce danach schon die Gitarre ablegte, die Band aber weiterspielte, sah er ein Schild welches er sich prompt schnappte. "Can Rosie come out tonight?", yeeah, natürlich kann sie das! "Rosalita" war dann die Überraschung zum Ende des Hauptsets und die Party ging weiter, vor allem als Bruce das Mikro vorne am Steg benutzte und am Ende mit Steve abwechselt bellte
Wieder folgte nur eine kurze Verbeugung, ich frage mich wie Bruce und die Band solch eine Show abziehen wo sie am Vortag in Florenz gleiches getan haben, da sogar wettertechnisch unter sehr schweren Bedingungen. In Trieste waren die Wolken ab Konzertbeginn weg.
Heute fiel "Rocky Ground" der Stimmung zum Opfer, denn der Partyblock folgte direkt: "Born In The U.S.A.", "Born To Run" (mit Elliot Murphy der am Tag drauf in Trieste spielte und trotz extra Mikrostände nur am Ende kurz mit Bruce in den gleichen Mikroständer sang), "Bobby Jean", "Hungry Heart", ein nicht endendes "Seven Nights To Rock" (keine Ahnung wieviel Strophen er sang, bei der Letzten änderte er den Text ab und am Ende hielt er die Gitarrensaiten gegen den Mikroständer, lief in der Position um den Ständer herum und am Ende blieb die Gitarre so hinter Bruce das er mit dem Hintern wackelte und die Saiten an den Mikroständer erklangen. Ein paar Fans schauten sich nur beeindruckt an.
Bei "Dancing In The Dark" durfte nicht nur Jake wieder mit jemand tanzen, es gab ein Schild "Can I Dance With Soozie?" (die Geigerin), ihr Gesicht sprach Bände und so durfte auch mal ein Mann auf die Bühne
Daneben gab es jemand für Backgroundsängerin Cindy (der davor Garry und Steve umarmte
), und jemand für Bruce natürlich ("Can You Dance With My Mum?"), vielleicht noch jemand, urkomisch
"One More For The Fista in Triesta!" Den Abschluss des Konzertes bildete "Tenth Avenue Freeze-Out", einmal mehr als Big Band Tribute und toller Partystimmung. Dieses Mal gab es keine weitere Zugabe danach (wobei sich das mit "Rosalita" vorher schon ergeben hat). Ich hätte auf "Ramrod" getippt da in meiner Nähe ein Fan das Schild hatte wo drauf stand "Ramrod! Only Missing Song In Milano", Bruce hat das gesehen. Aber egal, so waren es 29 Songs und auch fast 3,5 Stunden Konzert, wo nehmen die nur diese Energie her 3 solche Shows in 5 Tagen zu machen?
Danach verabschiedete ich mich von ein paar Leuten und trat leicht melancholisch, aber hochzufrieden, den Weg zum Bahnhof mit einem Shuttlebus an. Dort traf ich einen Fan mit dem ich am Bahnhof ein Bier trank (das schmeckt nach so einem Konzert ja so gut!) und wir hatten auch morgens den selben Zug. Ich frage mich bis heute wie ich eine Stunde am Stück am Triester Hauptbahnhof gepennt habe, normal kann ich das nicht. Morgens gab es dann Frühstück und dann fuhr der Zug gegen 06:30 Uhr ab. Dieses Mal regnete es Stömen in Venedig Mestre, aber es war ja überdacht und mir irgendwie grad so egal denn diese zwei Shows zu überstehen hatte schon was besonderes. Ich vergesse nie zwei Männer, einer Stellte sich an den Rande des Bahnsteigs, aber so das er noch trocken blieb und ein anderer machte ein Bild mit ihm unter hinter ihm war der strömende Regen
Da mein Bekannter mich erst ab 12:30 in Modena abholen konnte, ich aber schon um 10:00 Uhr in Bologna war wartete ich ein bisschen und fuhr mit einem Regionalzug so weiter das ich kurz vor 12:30 in Modena ankam und erstmal (wie nach Mailand) das Standardprogramm nach einem solchen Trip einlegte: Duschen, Schlafen, Essen. (Reihenfolge ist sehr entscheidend
)
Seit Mittwoch abend bin ich wieder in Deutschland, danke an Bruce und die Band für drei unglaubliche Shows in Italien und an die Fans die ich treffen durfte, natürlich an meinen Bekannten in Modena bei dem ich 2,5 Wochen untergebracht war (bisschen Urlaub war vor den Shows auch noch möglich) und danke an denjenigen der uns von den Erdbeben unbeschadet lies.
Seeya further on up the road
Drumdani