Tramp69 hat geschrieben:
Habe soeben folgende Antwort von DBE bekommen (habe mich einfach mal beschwert, obwohl ich zum Glück nicht betroffen war):
Sehr geehrter Herr ,
mit Bedauern haben wir zur Kenntnis genommen, das Sie das Bruce Springsteen Konzert im Kölner Stadion nicht im vollen Maße genießen konnten. Wir möchten uns dazu, wie folgt äußern:
Bei der Planung des Bruce Springsteens Konzert wurde zwischen der Künstlerproduktion und uns, als örtlicher Veranstalter ein FOS Bereich im Innenraum festgelegt. Aufgrund von behördlichen Auflagen und zu Ihrer Sicherheit, musste innerhalb des Fos Bereichs ein Wellenbrecher installiert werden. Dieser diente nicht zur Unterteilung in einen 1. und 2. FOS Bereich, sondern ausschließlich um den Druck der hinteren Besucher in Richtung Bühne zu nehmen.
Für alle FOS Besucher bestand die gleiche Chance bei frühzeitigen Erscheinen in den Bereich vor dem Wellenbrecher zu gelangen. Nachdem die zulässige Gesamtkapazität, festgelegt durch die Behörden, erreicht wurde, wurden die nachkommenden Gäste in den hinteren Wellenbrecher -Bereich geleitet - welcher sich immer noch klar vom hinteren Innenraum abgrenzt.
Eine von uns geplante und genehmigte Gesamtkapazität wurde in keinem Bereich und zu keiner Zeit überschritten.
Gerne nehmen wir Ihre Anregungen für zukünftige Veranstaltungen zur Kenntnis.
Das ist ja alles schön und gut, trotzdem hätten sie den zweiten FOS-Bereich anders benennen müssen.
So sehe ich das auch. Stimme dir absolut im Fazit zu.
Es geht doch nicht darum, daß aus Sicherheitsgründen ein oder mehrere Bereiche mit Wellenbrechern durchzogen werden oder müssen. Damit habe ich kein Problem. Ein Problem habe ich dann, wenn diese Bereiche zu unterschiedlichen Preisen verkauft werden. Noch dazu, wenn diese Kategorien per Benennung etwas anderes suggerieren: Mit FoS verbindet jeder vor oder zumindest sehr nah an der Bühne zu stehen. Mit Innenraum verbindet kaum jemand, daß man maximal und im besten Fall nur bis zur Mittellinie kommt, egal wie früh oder spät man aufläuft.
Natürlich ist es nirgendwo definiert, was denn nun eigentlich FoS ist und was Innenraum. Wie ich in einem anderen Thread schon schrieb, der Veranstalter kann die Bereiche auch "Ding Dong" oder "Wumpidump" nennen. Wenn der Veranstalter allerdings gebräuchliche Definitionen für die Bereiche verwendet, dann grenzt es eben an Täuschung. DBE hat diese Entscheidung aus rein wirtschaftlichen Beweggründen gewählt. Mit Sicherheitsvorgaben hat das nichts zu tun. Das betrifft nur die Wellenbrecher und die zulässige Zuschauerzahl in diesen Bereichen, aber nicht die (Preis)Kategorien. Wie schon mehrfach von diversen Usern hier erwähnt, in Frankfurt und Berlin haben sie es transparenter, klarer und fairer gelöst.
Mein Fazit aus der Geschichte ist: Ich werde mir keine Konzerte mehr antun, die unter der Regie von DBE ablaufen. Wenn das deren interesse ist, ich kann es nicht ändern. Sollte Bruce noch einmal auf Stadion-Tour nach Deutschland kommen, was ich stark hoffe, denn ich liebe ihn und die E-Street-Band über alles, so werde ich in Zukunft auch auf den örtlichen Veranstalter achten und mich danach entscheiden (für mehrere Konzerte fehlt mir Geld und Zeit, nicht die Lust). Habe ich bisher nie gemacht, werde es aber nun tun.
Nicht falsch verstehen. Ich fand das Konzert in Köln klasse. Das lag aber an Bruce und seiner Band, nicht an den äußeren Umständen der fragwürdigen Einteilung aufgrund von Profitmaximierung (und die Preise waren nun auch für den Inneraum nicht gerade ein Schnäppchen). Letzteres stieß bei mir sauer auf.
Ich bin immer bereit, für eine gute Leistung auch gutes Geld zu bezahlen. "Geiz ist geil" ist nicht mein Ding, weil es zu nichts führt, außer zu niedrigen Löhnen oder/und schlechten Arbeitsbedingungen. Wenn allerdings die örtlichen Veranstalter in Frankfurt und Berlin es offensichtlich anders und besser hinbekommen (ohne am Hungertuch zu nagen), dann kann sich DBE nicht mit den behördlichen Auflagen herausreden. Denn diese schreiben wohl kaum vor, wie die aus Sicherheitsgründen getrennten Bereiche benannt werden und zu welche Preisen man sie verkauft.
Für die Zukunft: Bereiche klar und unmißversändlich benennen. Auch wenn FoS bzw. Innenraum dehnbare Begriffe sind, so gibt es doch eine relativ eindeutige Wahrnehmung/Annahme der Käufer, was es denn jeweils bedeutet. In Köln traf es nicht zu, in Frankfurt und Berlin schon. Das muß sich DBE auf die Fahnen schreiben. Da können sie lamentieren wie sie wollen. Es ist und bleibt Abzocke, und ich tue mich mit diesen Begrifflichkeiten nicht leicht oder verwende sie inflationär.
Klar, rein rechtlich ist da nicht viel zu machen. Worum soll man sich auch streiten, um 10 Euro pro Ticket? Nein, darum geht es nicht. Wenn ich allerdings ein Ticket kaufe, wie in meinem Fall für den Innenraum, dann will ich nicht spätestens an der Mittelline abgewiesen werden, denn das gibt die Bezeichnung nicht her (gilt für FoS umgekehrt natürlich ebenso). Punkt und "ich habe fertig".