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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 02.08.2010 23:26 
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tougher2504 hat geschrieben:
Eben mal wieder auf Arte gesehen......einer der besten Western ( für mich )
"Der weite Himmel".
einfach nur grandios !



War also tatsächlich der gesuchte?!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 03.08.2010 08:17 
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Geronimo hat geschrieben:
[...]hat er nur einen genialen Moment [...] und HENRY FONDA!!!

Kotelette hat geschrieben:
[...]Mir schwebt als annehmbar der im Kopf, in dem die beiden einer Horde Mormonen helfen.


Der Zweischläfrige hat geschrieben:
Mein Name ist Nobody (Link)
Die rechte und die linke Hand des Teufels (Link)
Vier Fäuste für ein Halleluja
Verflucht, verdammt und Halleluja
Vier für ein Ave Maria
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Gott vergibt - wir beide nie
Der Teufel kennt kein Halleluja
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Heute ich... morgen du!
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Hügel der blutigen Stiefel
Die letzte Rechnung zahlst Du selbst
Django und die Bande der Gehenkten


Ragman hat geschrieben:
Ja, das war einer von den beiden Trinità-Filme, das sind aus dem einfachen Grund die besten Bud Spencer/Terence Hill Filme, weil ihre ganze Karriere nur darin bestand, ständig das Erfolgsschema dieser Filme wieder und wieder zu kopieren.

Kann man in der Tat fast so stehen lassen. Die "guten", erfolgreichen waren vom Stil her sicher massiv an die beiden Filme angelehnt. Die Filme (es sind ja insgesamt immerhin deutlich über hundert, die anders aufgezogen wurden, waren entweder kommerziell unbedeutend, oder aber GROTTENSCHLECHT, sogar durch die rosarote Fanbrille gesehen... (Ganz schlimm wurde es übrigens fast jedes mal, wenn Herr Hill selbst Hand an das Drehbuch oder Hintern an den Regiestuhl gelegt hat... :shock: )


Zuletzt geändert von Der Zweischläfrige am 03.08.2010 09:26, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 03.08.2010 08:20 
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tougher2504 hat geschrieben:
Eben mal wieder auf Arte gesehen......einer der besten Western ( für mich )
"Der weite Himmel".
einfach nur grandios !


Es ist zum Kotzen: Bei uns im Haus ist seit Wochen kein ARTE mehr empfangbar. :x ("Das Vierte" fehlt auch - kann man aber eher verschmerzen - obwohl um 20.15 doch ab und zu gute Filme gezeigt werden...)


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 05.08.2010 20:49 
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Was lange währt, wird endlich gut

Ich bin’s Geronimo schuldig, einem seiner Filmfavoriten dieses jungen Jahrtausends ausführlich Tribut zu zollen. Es sei:

The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford

Drehbuch & Regie: Andrew Dominik – erst seine zweite Regiearbeit. 2000 machte er mit dem biografischen Krimi-Drama Chopper mit Eric Bana in der Titelrolle des notorischen australischen Kriminellen Mark Brandon „Chopper“ Read auf sich aufmerksam.

Geronimo hat The Assassination … das Attribut Meisterwerk verpasst. Ich bin zwar ähnlich selbstbewusst wie er, was die qualitative Einordnung von Spielfilmen jenseits von Geschmacksfragen angeht, neige aber zu der Ansicht, ein Film könne derart erst nach einer Phase des Sackens eingeordnet werden, im Idealfall gar erst, nachdem es diverse weitere Genrebeiträge gegeben hat – was im Westerngenre eine Weile dauern kann. Dennoch: Ich halte es für sehr gut denkbar, dass Geronimos Einschätzung auch in zehn Jahren Bestand hat, zumal er nicht der einzige ist, der The Assassination … so überschwänglich beurteilt.

Die Blütezeit des Westerns endete irgendwann in den 70er-Jahren, wenn nicht früher. Vielleicht markiert gar Sergio Leones Once Upon a Time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod) von 1968 einen Endpunkt der Westernära, auch wenn es danach noch qualitativ gute Nachzügler gegeben haben mag. Es schien, als sei alles erzählt worden, was das Genre hergibt. Hollywood rückte nur noch selten Geld für neue Western raus. Trotzdem oder gerade deswegen waren die wenigen Produktionen ab den 80er-Jahren oft gar nicht so schlecht. Silverado (1985) war gut besetzt und unterhaltsam. Dances With Wolves (1990) ist kein persönlicher Favorit, steht aber wie ein Monument in der Filmgeschichte. 2003 legte Kevin Costner mit Open Range sogar gelungen nach. Clint Eastwoods Unforgiven ist ohnehin über Zweifel erhaben. Auch Ed Harris’ noch frische Regiearbeit Appaloosa (2008) mit Viggo Mortensen hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn er dem Genre keine neuen Impulse gegeben hat. Jim Jarmuschs Dead Man (1995) ist mir allerdings zu eigenwillig, um ihn mir nichts Dir nichts ins Westerngenre einzureihen. Über Banalitäten vom Schlag The Quick And The Dead (Schneller als der Tod, 1995) decke ich den Mantel des Schweigens. Neo-Western wie All The Pretty Horses (2000) und Brokeback Mountain (2005) will ich an dieser Stelle ebenfalls außer Acht lassen.

Das also ist meine Einschätzung des Westerngenres seit den 80er-Jahren; nicht ganz tot, hin und wieder zuckt’s etwas, und ganz selten gibt’s mal einen Quantensprung – so wie mit The Assassination … Ein großer Film, der sich Zeit nimmt, wie sie sich das von Bombast-Produzent Jerry Bruckheimer geprägte heutige Hollywood kaum noch nimmt. Ruhige Sequenzen, viel Zeit für die Ausarbeitung der Figuren, sorgfältige Dialoge, geschickte Wechsel zwischen Totalen und Nahaufnahmen, eine visuelle Kraft, die im Kino und auf anständiger technischer Heimausstattung wunderbar zur Geltung kommt. Wer nur Bruckheimer & Co. konsumiert, wird sich womöglich langweilen. Die Geschichte selbst ließe sich weitaus kürzer erzählen als in den zwei Stunden und 40 Minuten, die The Assassination … lang ist. Nachhall und Nachhaltigkeit jedoch benötigen genau dieses Erzähltempo.

Die Geschichte vom Tod des Outlaws Jesse James (Brad Pitt) durch die Hand eines seiner Bandenmitglieder könnte als Doku-Drama durchgehen, so sehr berücksichtigt Regisseur Andrew Dominik selbst kleine Details der wahren Geschichte. Der Film ist jedoch viel zu sehr als Spielfilm erkennbar, um ihm das Attribut Doku-Drama zu verpassen. Meiner Ansicht nach will er weniger die Geschichte von Jesse James’ Tod erzählen als die Geschichte, wie ein solcher Mythos entstehen kann – an dem Robert Ford (Casey Affleck) letztlich zerbricht. Schon der Filmtitel deutet dies an, denn eine assassination bzw. ein Mord im juristischen Sinne war die Erschießung James’ wohl nicht, da staatlich sanktioniert.

Die Szene der Ermordung Jesse James’ ist bis ins Detail dem Bericht des echten Robert Ford nachempfunden: James hat Ford und dessen Bruder (klasse: Sam Rockwell) in seinem Haus aufgenommen, wo er mit Frau und Kindern lebt. Eines Tages kehrt er zum Essen heim, bei sich eine Tageszeitung. Auf Seite 1 findet sich ein Bericht über ein Mitglied der Jamesbande, das sich drei Wochen zuvor gestellt hat – ein Kumpan Robert Fords. Ford ahnt, dass James seinen geplanten Verrat durchschaut, doch James gibt sich vertrauensvoll. Er nimmt gar seinen Revolvergurt ab und beginnt, ein an der Wand hängendes Bild vom Staub zu befreien. Zu viel Vertrauen: Robert Ford nutzt die vielleicht einzige Gelegenheit und schießt Jesse James eine Kugel in den Kopf.

All dies ist haarklein dem Bericht Robert Fords von 1882 entnommen – der natürlich nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen muss. Ford interpretierte James’ vertrauensvolles Verhalten übrigens nach eigenen Angaben so, dass James Ford offenbar in Sicherheit wiegen wollte, weil er ihn nicht vor den Augen seiner Familie töten wollte, sondern erst abends an anderem Orte. Brad Pitt fügt dieser Theorie nach meinem Empfinden in seiner Darstellung weitere Facetten hinzu: Für mich ist sein Verhalten ein Mix aus Vertrauen, Unglauben, Müdigkeit, Resignation und vielleicht auch In-Sicherheit-Wiegen.

Gegen Ende des Films – nach James’ Tod – kommt es in einer Bar zu einer kurzen Konfrontation zwischen Robert Ford und einem Bänkelsänger. Dieser wird von keinem Geringeren als Nick Cave verkörpert. Er singt die Ballade Jesse James, die wir auch schon aus dem Mund eines uns wohlbekannten Rocksängers gehört haben. Nick Cave zeichnet auch für die Originalmusik des Films verantwortlich.

Überhaupt Musik: Es ist schön, wenn ein Filmemacher den Soundtrack – sei es Score oder seien es Songs – gezielt einsetzt und ihn nicht inflationär jeder Szene überstülpt. Ein Film wie The Assassination … braucht zwingend ruhige Szenen ohne musikalische Untermalung, damit der Zuschauer sich ganz auf Gesichter und Dialoge konzentrieren kann. Auch Spannungskurven können ohne Musik erzeugt werden, wenn man sein Handwerk versteht. Geschickte Konstruktion einer Szene und virtuose Kameraführung reichen oft aus – dafür bietet dieser Film etliche perfekte Beispiele.

Der Film endet mit der Ermordung Robert Fords zehn Jahre später durch einen selbsternannten Rächer namens O’Kelly. Während es auf diese Sequenz hinauslief, fragte ich mich, was ich besser finden würde: wenn der Tod Fords gezeigt wird oder wenn eine Texttafel Robert Ford wurde am … (o. ä.) den Film beendet. Auch da macht Regisseur Dominik alles richtig, indem er einen Mittelweg wählt: Der Rächer richtet seine Flinte auf Ford, der dreht sich um – und der Abspann beginnt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 05.08.2010 21:44 
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Kotelette hat geschrieben:
Was lange währt, wird endlich gut

Ich bin’s Geronimo schuldig, einem seiner Filmfavoriten dieses jungen Jahrtausends ausführlich Tribut zu zollen. Es sei:

The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford

Drehbuch & Regie: Andrew Dominik – erst seine zweite Regiearbeit. 2000 machte er mit dem biografischen Krimi-Drama Chopper mit Eric Bana in der Titelrolle des notorischen australischen Kriminellen Mark Brandon „Chopper“ Read auf sich aufmerksam.

Geronimo hat The Assassination … das Attribut Meisterwerk verpasst. Ich bin zwar ähnlich selbstbewusst wie er, was die qualitative Einordnung von Spielfilmen jenseits von Geschmacksfragen angeht, neige aber zu der Ansicht, ein Film könne derart erst nach einer Phase des Sackens eingeordnet werden, im Idealfall gar erst, nachdem es diverse weitere Genrebeiträge gegeben hat – was im Westerngenre eine Weile dauern kann. Dennoch: Ich halte es für sehr gut denkbar, dass Geronimos Einschätzung auch in zehn Jahren Bestand hat, zumal er nicht der einzige ist, der The Assassination … so überschwänglich beurteilt.

Die Blütezeit des Westerns endete irgendwann in den 70er-Jahren, wenn nicht früher. Vielleicht markiert gar Sergio Leones Once Upon a Time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod) von 1968 einen Endpunkt der Westernära, auch wenn es danach noch qualitativ gute Nachzügler gegeben haben mag. Es schien, als sei alles erzählt worden, was das Genre hergibt. Hollywood rückte nur noch selten Geld für neue Western raus. Trotzdem oder gerade deswegen waren die wenigen Produktionen ab den 80er-Jahren oft gar nicht so schlecht. Silverado (1985) war gut besetzt und unterhaltsam. Dances With Wolves (1990) ist kein persönlicher Favorit, steht aber wie ein Monument in der Filmgeschichte. 2003 legte Kevin Costner mit Open Range sogar gelungen nach. Clint Eastwoods Unforgiven ist ohnehin über Zweifel erhaben. Auch Ed Harris’ noch frische Regiearbeit Appaloosa (2008) mit Viggo Mortensen hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn er dem Genre keine neuen Impulse gegeben hat. Jim Jarmuschs Dead Man (1995) ist mir allerdings zu eigenwillig, um ihn mir nichts Dir nichts ins Westerngenre einzureihen. Über Banalitäten vom Schlag The Quick And The Dead (Schneller als der Tod, 1995) decke ich den Mantel des Schweigens. Neo-Western wie All The Pretty Horses (2000) und Brokeback Mountain (2005) will ich an dieser Stelle ebenfalls außer Acht lassen.

Das also ist meine Einschätzung des Westerngenres seit den 80er-Jahren; nicht ganz tot, hin und wieder zuckt’s etwas, und ganz selten gibt’s mal einen Quantensprung – so wie mit The Assassination … Ein großer Film, der sich Zeit nimmt, wie sie sich das von Bombast-Produzent Jerry Bruckheimer geprägte heutige Hollywood kaum noch nimmt. Ruhige Sequenzen, viel Zeit für die Ausarbeitung der Figuren, sorgfältige Dialoge, geschickte Wechsel zwischen Totalen und Nahaufnahmen, eine visuelle Kraft, die im Kino und auf anständiger technischer Heimausstattung wunderbar zur Geltung kommt. Wer nur Bruckheimer & Co. konsumiert, wird sich womöglich langweilen. Die Geschichte selbst ließe sich weitaus kürzer erzählen als in den zwei Stunden und 40 Minuten, die The Assassination … lang ist. Nachhall und Nachhaltigkeit jedoch benötigen genau dieses Erzähltempo.
Die Geschichte vom Tod des Outlaws Jesse James (Brad Pitt) durch die Hand eines seiner Bandenmitglieder könnte als Doku-Drama durchgehen, so sehr berücksichtigt Regisseur Andrew Dominik selbst kleine Details der wahren Geschichte. Der Film ist jedoch viel zu sehr als Spielfilm erkennbar, um ihm das Attribut Doku-Drama zu verpassen. Meiner Ansicht nach will er weniger die Geschichte von Jesse James’ Tod erzählen als die Geschichte, wie ein solcher Mythos entstehen kann – an dem Robert Ford (Casey Affleck) letztlich zerbricht. Schon der Filmtitel deutet dies an, denn eine assassination bzw. ein Mord im juristischen Sinne war die Erschießung James’ wohl nicht, da staatlich sanktioniert.

Die Szene der Ermordung Jesse James’ ist bis ins Detail dem Bericht des echten Robert Ford nachempfunden: James hat Ford und dessen Bruder (klasse: Sam Rockwell) in seinem Haus aufgenommen, wo er mit Frau und Kindern lebt. Eines Tages kehrt er zum Essen heim, bei sich eine Tageszeitung. Auf Seite 1 findet sich ein Bericht über ein Mitglied der Jamesbande, das sich drei Wochen zuvor gestellt hat – ein Kumpan Robert Fords. Ford ahnt, dass James seinen geplanten Verrat durchschaut, doch James gibt sich vertrauensvoll. Er nimmt gar seinen Revolvergurt ab und beginnt, ein an der Wand hängendes Bild vom Staub zu befreien. Zu viel Vertrauen: Robert Ford nutzt die vielleicht einzige Gelegenheit und schießt Jesse James eine Kugel in den Kopf.

All dies ist haarklein dem Bericht Robert Fords von 1882 entnommen – der natürlich nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen muss. Ford interpretierte James’ vertrauensvolles Verhalten übrigens nach eigenen Angaben so, dass James Ford offenbar in Sicherheit wiegen wollte, weil er ihn nicht vor den Augen seiner Familie töten wollte, sondern erst abends an anderem Orte. Brad Pitt fügt dieser Theorie nach meinem Empfinden in seiner Darstellung weitere Facetten hinzu: Für mich ist sein Verhalten ein Mix aus Vertrauen, Unglauben, Müdigkeit, Resignation und vielleicht auch In-Sicherheit-Wiegen.
Gegen Ende des Films – nach James’ Tod – kommt es in einer Bar zu einer kurzen Konfrontation zwischen Robert Ford und einem Bänkelsänger. Dieser wird von keinem Geringeren als Nick Cave verkörpert. Er singt die Ballade Jesse James, die wir auch schon aus dem Mund eines uns wohlbekannten Rocksängers gehört haben. Nick Cave zeichnet auch für die Originalmusik des Films verantwortlich.

Überhaupt Musik: Es ist schön, wenn ein Filmemacher den Soundtrack – sei es Score oder seien es Songs – gezielt einsetzt und ihn nicht inflationär jeder Szene überstülpt. Ein Film wie [b]The Assassination … braucht zwingend ruhige Szenen ohne musikalische Untermalung, damit der Zuschauer sich ganz auf Gesichter und Dialoge konzentrieren kann. Auch Spannungskurven können ohne Musik erzeugt werden, wenn man sein Handwerk versteht. Geschickte Konstruktion einer Szene und virtuose Kameraführung reichen oft aus – dafür bietet dieser Film etliche perfekte Beispiele.Der Film endet mit der Ermordung Robert Fords zehn Jahre später durch einen selbsternannten Rächer namens O’Kelly. Während es auf diese Sequenz hinauslief, fragte ich mich, was ich besser finden würde: wenn der Tod Fords gezeigt wird oder wenn eine Texttafel Robert Ford wurde am … (o. ä.) den Film beendet. Auch da macht Regisseur Dominik alles richtig, indem er einen Mittelweg wählt: Der Rächer richtet seine Flinte auf Ford, der dreht sich um – und der Abspann beginnt.



Also Meisterwerk?! :wink:

Ich gebe dir dahingend recht,das ein Film erst sacken muss..das vlt. erst einige Jahre ins Land gehen sollten,bevor man ihm dieses "Attribut" verpasst.
Aber da ich gerade dieses Genre betreffend genügend "Beiträge" konsumiert habe ,und ich den Film innerhalb von 48 Stunden zweimal sah,weil ich mir beim erstenmal nicht schlüssig war,was da genau vor meinen Augen und Ohren ablief und ob der Eindruck den er auf mich machte vlt. nur eine "Laune" meinerseits war,wage ich trotz deiner gerechtfertigten Einwände mein Urteil aufrecht zu erhalten.

Vielleicht lässt du mich an deinen Empfindungen teilhaben,wenn du diesen Film "hast sacken lassen" und ihn vlt. ein zweites,ein drittes oder gar ein viertesmal gesehen hast. Ich werde dann wahrscheinlich schon im zweistelligen Bereich sein. :tomato

Deine "Kritik" wird diesem Werk aber gerecht....sehr gut geschrieben. :thumbs1

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 17.05.2011 18:16 
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Da ich den Film mittlerweile auch sehen konnte, noch 2-3 kleine Anmerkungen dazu unter Zuhilfenahme von Kotelettes ausgezeichnetem Review.

Kotelette hat geschrieben:
Was lange währt, wird endlich gut

Nun, man muss sich definitiv Zeit nehmen und wissen, dass man annähernd 3 Stunden Ruhe hat, sonst wird es nichts.


Zitat:
Drehbuch & Regie: Andrew Dominik – erst seine zweite Regiearbeit

Bis heute blieb es dabei. Im Abspann habe ich mehr oder weniger erstaunt festgestellt, dass u.a. Ridley Scott als Produzent verantwortlich war. Schon während des Films fühlte ich mich in einigen Szenen an Gladiator erinnert, z.B. bei dem fast typischen Fahren mit der Hand durch die Ähren eines Getreidefelds.


Zitat:
Die Szene der Ermordung Jesse James’ ist bis ins Detail dem Bericht des echten Robert Ford nachempfunden: James hat Ford und dessen Bruder (klasse: Sam Rockwell) in seinem Haus aufgenommen, wo er mit Frau und Kindern lebt.

Für mich die beeindruckendste Szene des Films, insbesondere weil sie eine Reihe Interpretationen zulässt, was die Protagonisten - insbesondere Jesse -in diesem Moment gedacht haben und durch Gestik und Verhalten erreichen wollten.


Zitat:
Ford interpretierte James’ vertrauensvolles Verhalten übrigens nach eigenen Angaben so, dass James Ford offenbar in Sicherheit wiegen wollte, weil er ihn nicht vor den Augen seiner Familie töten wollte, sondern erst abends an anderem Orte. Brad Pitt fügt dieser Theorie nach meinem Empfinden in seiner Darstellung weitere Facetten hinzu: Für mich ist sein Verhalten ein Mix aus Vertrauen, Unglauben, Müdigkeit, Resignation und vielleicht auch In-Sicherheit-Wiegen.

Bei mir entstand beim Ansehen der Eindruck, Jesse wusste, was Bob vorhatte und gab ihm so die Gelegenheit, es auch wirklich durchzuziehen. Also eher Richtung Resignation und (Lebens-)Müdigkeit.


Zitat:
Überhaupt Musik: Es ist schön, wenn ein Filmemacher den Soundtrack – sei es Score oder seien es Songs – gezielt einsetzt und ihn nicht inflationär jeder Szene überstülpt. Ein Film wie The Assassination … braucht zwingend ruhige Szenen ohne musikalische Untermalung, damit der Zuschauer sich ganz auf Gesichter und Dialoge konzentrieren kann.

Tatsächlich fand ich, dass der typische Score (der im Grunde immer gleich war) relativ oft zu hören war und sich erst gegen Ende etwas veränderte. Auch das erinnerte mich wieder an Gladiator. In Summe aber sehr schön und passend.


Zitat:
Während es auf diese Sequenz hinauslief, fragte ich mich, was ich besser finden würde: wenn der Tod Fords gezeigt wird oder wenn eine Texttafel Robert Ford wurde am … (o. ä.) den Film beendet. Auch da macht Regisseur Dominik alles richtig, indem er einen Mittelweg wählt: Der Rächer richtet seine Flinte auf Ford, der dreht sich um – und der Abspann beginnt.
Das fand ich auch vorzüglich gewählt. Zusammen mit dem Text der Off-Stimme ein perfektes Ende.

Den Titel Meisterwerk würde ich jetzt ad hoc auch (noch) nicht vergeben, zumal ich im Western-Genre nicht unbedingt komplett zu Hause bin. Aber in jedem Fall ganz großes Kino!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 17.05.2011 22:04 
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Den Vergleich mit Gladiator empfinde ich als Beleidigung. :confuse

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 18.05.2011 07:10 
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Geronimo hat geschrieben:
Den Vergleich mit Gladiator empfinde ich als Beleidigung. :confuse


Selbst Schuld! :wink:

Ich habe ja nur vereinzelte Punkte verglichen und die Ähnlichkeiten sind wohl auch nur schwer abzustreiten. Im Übrigen würde ich Gladiator umgehend als Meisterwerk bezeichnen.

Gö, da schaust!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 18.05.2011 20:58 
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Billy hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Den Vergleich mit Gladiator empfinde ich als Beleidigung. :confuse


Selbst Schuld! :wink:

Ich habe ja nur vereinzelte Punkte verglichen und die Ähnlichkeiten sind wohl auch nur schwer abzustreiten. Im Übrigen würde ich Gladiator umgehend als Meisterwerk bezeichnen.

Gö, da schaust!


Ich streite sowohl das eine (also die Ähnlichkeiten),als auch das andere (das mit dem Meisterwerk) ab.
Jetzt schaust du! :tomato

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 04.08.2011 22:28 
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Servus,

Ich bin nicht unbedingt im Genre daheim, als Kind und Jugendlicher habe ich sehr gerne Western geschaut, mit der Zeit bin ich da sehr kritisch geworden, hab letztens mal Pat Garrett und Billy the Kid gesehen, außer die Musik vom guten Bob ist der Film in MEINEN Augen einfach nur dazu geeignet zum Einschlafen zu bewegen, allerdings habe ich immer eine bestimmte Erwartung an einen Western, "The Good, The Bad and The Ugly" ist mein absoluter Lieblingsfilm, die Musik ist großartig, die Bilder so gewaltig und der Showdown der Hit in Tüten, "The Ectasy of Gold"!

Ich habe nun leider die beiden anderen Dollar Filme noch nicht gesehen (oder kann mich nicht mehr erinnern :?: , bin ja noch jung, wie sind sie im Vergleich, sind sie ähnlich sehenswert??

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 04.08.2011 23:26 
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Human Touch hat geschrieben:
Servus,

Ich bin nicht unbedingt im Genre daheim, als Kind und Jugendlicher habe ich sehr gerne Western geschaut, mit der Zeit bin ich da sehr kritisch geworden, hab letztens mal Pat Garrett und Billy the Kid gesehen, außer die Musik vom guten Bob ist der Film in MEINEN Augen einfach nur dazu geeignet zum Einschlafen zu bewegen,

:skandl

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 05.08.2011 06:45 
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Geronimo hat geschrieben:
Human Touch hat geschrieben:
Servus,

Ich bin nicht unbedingt im Genre daheim, als Kind und Jugendlicher habe ich sehr gerne Western geschaut, mit der Zeit bin ich da sehr kritisch geworden, hab letztens mal Pat Garrett und Billy the Kid gesehen, außer die Musik vom guten Bob ist der Film in MEINEN Augen einfach nur dazu geeignet zum Einschlafen zu bewegen,

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 08.01.2012 11:05 
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Kennt jemand diesen hier ?

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 Betreff des Beitrags: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 08.01.2012 13:20 
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Schau mal die 6 Seiten durch. Lonesome Dove wurde da schon besprochen


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Western-Thread
BeitragVerfasst: 09.01.2012 14:42 
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Lasse hat geschrieben:
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Danke für den Tipp! Hatte ohnehin gerade eine Order in der Pipeline, weil ein Kumpel in den USA weilt und ich an seine US-Büroanschrift versenden kann.

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