Billy hat geschrieben:
Bono muss man zugute halten, dass er seine Popularität für einige karitative Zwecke nutzt. Allerdings ist mir das oft zu aufdringlich in Szene gesetzt. Aber lieber so als gar nicht.
Das geht mir gelegentlich genauso, wenn irgendein Promi sich öffentlichwirksam für eine gute Sache inszeniert. Wo endet die öffentliche Fokussierung aufs Thema und wo beginnt die Selbstdarstellung? Da ich das aber in aller Regel nicht beantworten kann, weil ich dem Promi nicht in den Kopf zu schauen in der Lage bin (außer, wenn Kader Loth und andere Kapeiken sich karitativ einsetzen, hihi), tendiere ich zu der Haltung: Der karitative Einsatz ist 'ne gute Sache, auch wenn die Motivation eine selbstsüchtige sein mag. Wie Du schreibst: Lieber so als gar nicht. Und speziell Bono hat große Verdienste um das Thema
Schuldenerlass Dritte Welt erworben - das ging nur über Öffentlichkeitsarbeit.
Unser aller Objekt der Begierde - ein gewisser Herr aus New Jersey - hat in der Hinsicht vieles richtig gemacht, wie ich finde.
Lasses Gedanken stimme ich zu. Bei vielen Teenie-Bands sind die Konzertsäle voll mit von Weinkrämpfen geschüttelten Mädchen.
Das ist eine Überbewertung sondergleichen, allerdings kein Anlass für eine irgendwie interessante Debatte über die Musik dieser Bands.
Ich finde allerdings Genesis'
The Lamb Lies Down On Broadway nicht über-, sondern die anderen genannten Alben im Vergleich dazu unterbewertet (vor allem
Nursery Cryme, mein Favorit). Aber das sind Feinheiten.
Überhaupt ist schwierig festzustellen, wie man diese Über- oder Unterbewertung konstatiert. Die Musik von
AC/DC beispielsweise gilt gemeinhin bei vielen Musikhörern als recht simpel gestrickt, man könnte die Band somit ob ihres Superband-Status für überbewertet halten. In Fachkreisen allerdings - also unter Musikern - genießt ein Gitarrist wie Malcolm Young einen hervorragenden Ruf. Auch über den Schlagzeuger Phil Rudd war kürzlich im Schlagzeug-Special der
Rock Hard (lesen!) Lobenswertes zu lesen - seine von Feinheiten befreite Technik passe perfekt zur Musik der Band (o. ä.). Wenn man dann noch bedenkt, wieviele Bands seit
AC/DCs Anfangstagen wie
AC/DC klingen, kann von Überbewertung keine Rede mehr sein.