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Mr.Outside´s Wünsche, Ideen, Anmerkungen zur Zukunft der E Street Band: Die Diskussionen dass Bruce mit der E Street Band schnell noch auf Tour gehen muß, da der ein oder andere nicht mehr ganz so fit ist um zukünftig dabei zu sein, halte ich für Gedanken in die falsche Richtung. Eher sollte man sich mit sich selbst auseinander setzten, und sich mit der Musik von Bruce und der E Street Band intensiver auseinander setzen. Sie sind, und sollten auch, den wesentlichen Teil eines Konzertes ausmachen.
Unter diesem Aspekt wird die E Street Band noch lange Touren können - aber eben etwas verändert.
Denken wir zurück an den Beginn der E Street Band Anfang der Siebziger. Hier wurden großartige Konzerte gespielt, mit Schwerpunkt auf die Musik und Meisterwerke von den Alben "Greetings From Asbury Park N.J." oder "The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle". Die Band konzentrierte sich dabei voll auf Ihre Songs, auf Ihr Zusammenspiel, und erntete viel Beifall.
Als die Ankündigung zur "Darkness-Box" kam, und von dem zuschauerlosen Asbury Park Live Aufnahmen gesprochen wurde, dachte ich mir auch, was soll das denn? Als ich diese DVD dann zum ersten Mal sah - Wahnsinn....! Die Band hochkonzentriert, gefühlvoll und nicht abgelenkt von dem stadientypischen "Live Konzert Tralala" (das sicherlich Spaß macht und zu den Stadienkonzerten auch dazugehört, aber nicht der Kern einer Bruce-Show sein sollte, denn mit 70 Jahren wird man es Bruce vielleicht auch nicht mehr abnehmen und ihn eher belächeln).
Standard-Songs wie "The Promised Land", "Badlands" oder mittlerweile auch "Prove It All Night" kommen in den Paramount Live-Aufnahmen so großartig ´rüber, dass ich Lust bekommen habe grade auch diese Songs wieder im Set zu sehen. Die Art und Weise wie sich Bruce und die Band den Darkness-Songs auf der Bühne angenommen haben, könnte (sollte) die glaubwürdige Zukunft der E Street Band sein.
Ähnlich wie Lasse es beschrieben hat, träume ich von (möglichst Hallentouren) in der Besetzung der Grund-E Street Band (Asbury Park 2009 + Nils Lofgren). Abgedunkelte Halle und Konzentration auf die Musik. Ein sympathischer Bruce, eine sympathische Band, mit Ansagen zu den Songs, Geschichten zu den Songs und dann eben die Springsteen-Songs (hier spielen die Alben keine Rolle, es können "Jungleland" genauso wie "The Wrestler" im Set enthalten sein). Bruce hat ein so großes Repertoire, dass in den Konzerten einige Raritäten und Klassiker die Shows bestimmen.
Auch wenn man die Beiden von Ihrer Performance her nicht vergleichen kann, so sollte man dennoch die Konzerte einmal nebeneinander stellen. Bob Dylan, seit über 40 Jahren Live auf der Bühne, hat in den Sechzigern und Siebzigern sogar richtig gerockt. Mit Beginn der "Never Ending Tour" Ende der Achziger, tourt Bob kontinuierlich durch die Welt. Er konzentriert sich mit unterschiedlichen Bandbesetzungen, auf seine Songs. Er redet nun wirklich nicht viel, dass unterscheidet ihn am meisten von Bruce, aber er wirkt nachwievor (er wird nächstes Jahr 70) glaubwürdig, und nicht albern auf der Bühne. Man mag ihn mögen oder nicht, aber im Vergleich zu "Rock-Senioren" wie den "Rolling Stones", wirkt er nicht auf "schaut mal ich bin zwar alt, aber trotzdem so sexy wie ein 20 jähriger"..., das macht ihn für mich so glaubwürdig und eben nicht albern. Er verkörpert für mich
nicht das Gefühl..."hm, er solle lieber aufhören".
Erwartet man nun immer wieder "tralala, hoppsassa, Winken hier, Mädels anlächeln da"..., dann heißt es sicherlich irgendwann mal "ohhh...sind die nicht langsam ein bißchen alt für das Getue...". Und mal ehrlich, weshalb geht man auf ein Konzert - ich hoffe doch wegen der Musik, wegen den Geschichten, wegen des Erlebnisses die Band bei Ihrem Live-Zusammenspiel zu beobachten, und nicht wegen des Gefühls "Bruce hat so tolle Oberarme, er hat mich das 3. Mal gegrüßt, er soll mir jetzt unbedingt meinen Wunschsong spielen".
Ich wünsche mir, dass Bruce und die E Street Band noch lange zusammen Musik machen und vor allem auch Live spielen. Aber je älter sie werden, bitte desto konzentrierter auf die Musik. Sie haben so großartige Meisterwerke, so schöne Songs, so einen musikalischen Background und so ein klasse Zusammenspiel, dass sie auch ohne "gehopse" und "tralala" die Hallen rocken. Ob dann ein Clarence die ganze Zeit im Sessel sitzt und ins Horn bläßt, oder Nils auf einem Barhocker sitzt - wen stört es, wenn die Songs ins Herz und Mark gehen...
Dennoch stehe ich auch der Sessionband offen gegenüber, und vor allem dem Solo-Bruce. Auch hier können wir noch viel von Bruce erwarten. Bruce Springsteen & The E Street Band sollte die Basis sein. In seinen Konzerten kann er auch (ähnlich wie bei Neil Young & Crazy Horse) schöne Solo-Akustik-Parts einbauen... Zwischendurch dann mal eine Tour mit der Sessionband....Solange Bruce Lust hat, können wir noch viel von ihm erwarten - sichrlich (auch von seiner Seite) mit dem Fokus auf die E Street Band. Wir sollten uns aber damit abfinden, dass Musiker Konzerte spielen, und wenn sie auch im Alter glaubwürdig und nicht albern ´rüberkommen sollen, dass sie sich dann auch auf Ihre Musik konzentrieren. "Asbury Park 2009" war eine tolle Generalprobe - sowas nun vor Publikum - für mich ein Traum!
Greetings
Mr.Outside
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HEY HO ROCK´N ROLL DELIVER ME FROM NOWHERE
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Hallo Mr. Outside,
so etwas würde ich auch gerne haben, ein richtiges konzentriert gespieltes Konzert. Ohne Ablenkung durch irgendwelche blöden Spielchen wie die mit den kleinen Kindern.....Na, ja, vielleicht bin ich in der Minderheit, die sowas denkt, aber meiner Meinung nach gehören so kleine Kinder nicht in ein Rockkonzert.
Vor allem die Amis sind damit schrecklich, habs auf den Videos vom Giants Stadium gesehen.......
Nun gut so ein konzentriertes Konzert kann nur funktionieren, wenn das Publikum auch gewillt ist konzentriert zuzuhören, und nicht jede Liedzeile so amelodisch wie möglich mitzugrölen oder zu schreien. Ich bin eine durch Chor und Vocalensemble gebildete Barocksängerin im Mezzosopran und fand es immer schön, bei der Session Band den Part meiner Stimmlage mitzusingen, aber wirklich zu singen. Das war ja auch so gewollt. Nur regt es mich im Rock Konzert machmal tierisch auf, wenn die umstehenden unbedingt beweisen müssen, wie textsicher sie sind, so daß ich Springsteen kaum noch höre. Ich hatte mal so schreiende Mädels hinter mir auf dem Rang während eines wunderschön gesungenen "I'm on Fire" und ich hätte sie eine nach der anderen ermorden können. Ich habe geweint vor Wut, denn so haben sie mir das Lied und den Genuß des Hörens zerstört.
So, das mußte auch mal gesagt werden.
Euch allen ein Frohes Neues Jahr.