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BeitragVerfasst: 14.11.2010 03:02 
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Ich habe eine Weile überlegt, ob ich meine „Musterung“ zu „The Promise“ schreiben soll; vor allem, nachdem ich nur zwei Tage nach offiziellen Erscheinen in Deutschland bereits gefühlte 90 Rezensionen gelesen und davor 101 vorab-Clips sowohl gesehen als auch gehört habe.
Eines fiel mir die letzten 20 Stunden aber dennoch immer wieder auf: die Aufmachung der „Box“ scheint in sehr vielen Händen und Augen Mutter- Vater- Oster- und Weihnachts-, und partiell auch Neujahrsgefühle auszulösen!

Hey, wo bleibt die Musik?

...als ich (im Übrigen für 56,00 Euro!!!) das Teil in Hamburg gekauft habe, es vom Zellglas befreit hatte, wurde mir klar, warum! Ich habe niemals zuvor so etwas hochwertiges für „Fans“ und „Interessierte“ zu solch einem Preis in den Händen gehalten! Und selbst jetzt, es liegt auf meinem Schoss, könnte kein 3-D Fernseher, kein HD mein Gefühl beschreiben.
Da ist ein Colleg-Block auf meinem Schoss, der aussieht wie mein Tagebuch von 1983, als ich versuchte, in völlig beknackten Worten erwachsen zu werden! Hab schon dran gekratzt, gepult – es geht nichts ab, es ist einfach nur brillant gemacht... Für mich mehr als ein Meilenstein für künftige, ähnliche „Boxen“!

Die Musik..., natürlich ist das „remastered“ elf Tage vor Heiligabend in 2009 (Paramount Theatre) großartig! Wäre es gleichermaßen nicht noch schöner vor vier-sechs hundert Fans? So ein bisserl „backround“? -- -geschmackssache! Von fünf Sternen gebe ich dafür auf jeden Fall sechs!!! Die Ton-Techniker unter Euch geben mir bestimmt recht, dass hier alles perfekt ist!

„The making of“ ist für mich..., vielleicht bin ich zu pathetisch, oscar-reif! Also ich vergebe ihn!

Beim Rest hülle ich mich ein Stück weit in Schweigen; „Save my love“ (wer von uns "kerlen" will da nicht so stehen, so singen, so in die saiten hauen"?) hätte und könnte, richtig präsentiert, ein „Knaller“ (kommerziell) werden können; der Rest ist und war nach www. und www. bekannt. Keine Worte über „because the night“, „fire“ oder so; wirtschaftlich war dort Springsteen bescheuert!

Die Aussage von Steve van Zandt stimmt: Springsteen hätte der größte „Pop“-Schreiber der Welt werden können. Wollte er aber nicht – gut so! Für mich wird, wenn ich all das jetzt gerade lese, verstehe, höre und sehe mehr wahr als vor 30 Jahren.

Es wird nichts gleiches mehr geben! Mein persönliches Fazit: Danke!

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I learned more from a three-minute record than I ever learned in school

Idem ius omnibus


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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 14.11.2010 03:38 
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Steve B. hat geschrieben:

...als ich (im Übrigen für 56,00 Euro!!!) das Teil in Hamburg gekauft habe, es vom Zellglas befreit hatte, wurde mir klar, warum! Ich habe niemals zuvor so etwas hochwertiges für „Fans“ und „Interessierte“ zu solch einem Preis in den Händen gehalten!



Die Motown-Box letztes Jahr war aber auch nicht von schlechten Eltern (zwar kein direkter Vergleich, aber ein absolutes Highlight an Box Sets mit dem Motown-Gebäude als Verpackung)

Bild

http://www.amazon.de/Complete-Motown-No ... 171&sr=8-3

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 14.11.2010 08:57 
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Ich kann Seve B. nur zustimmen. Habe bislang auch noch nichts vergleichbares gesehen. Berufsbedingt schaut mein "grafisches Auge" immer mit. Schön aufgemachte Boxsets gibt es viele, aber eine so liebevolle Umsetzung kannte ich bislang nicht. Springsteen lässt uns mit der Box an etwas sehr persönlichem teilhaben finde ich.

Das Konzert vom Dezember 2009 im Paramount Theatre hat für mich auch etwas "geheimnisvolles/reizvolles", so ganz ohne Publikum. Aber sehr intensiv performt und ebenso toll gefilmt.

Bei der "Making of" schauderte es mich etwas, als am Ende (kurz vor den Credits) die Beteiligten in damals/heute-Sequenzen gefilmt wurden. Irgendwie eine traurige, unheimliche Abschiedsstimmung, auch als Bruce am Klavier sitzend seine Takamine wegstellt und er so grübelnd guckt. Schön zu sehen, wie sich die Band im Laufe der Jahre verändert hat. Die Gesamtstimmung der Platte wird hier schön visuallisiert.

Für mich war (ist) "Darkness" schon immer mein Lieblingsalbum von ihm gewesen. 30 Jahre später wurde das noch mal untermauert.

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 15.11.2010 18:54 
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Ein netter Thread, der da aufgemacht wurde.

Heute endlich ist die Box aus der Dunkelheit ins Licht gekommen.
Zugegebenermaßen konnte ich am Samstag nicht widerstehen und hab schon mal drin geblättert, auf einer gemütlichen Couch, bei einer Tasse Kaffee und im intimen Kreis von Gleichgesinnten.

Es ist unglaublich, ich bin begeistert. Bisher habe ich mich erst "The Promise" näher widmen können. Die DVDs werden nach und nach gesehen werden.

Mittlerweile wohl gefühlte 100x durchgeblättert, eine spannende Reise bietet dieses Buch. Man fühlt sich zurückversetzt, man sieht irgendwie den rast- und ruhelosen Bruce. Der musikalisch verschiedenste Wege eingeschlagen hat, textlich tiefgehend, dann wieder einfach schönstes Schlagerschmalz, das mir aber auch durchaus zu gefallen vermag. Ich freu mich aufs weitere Entdecken.

:vernei :vernei :vernei

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 15.11.2010 22:07 
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jerseylady hat geschrieben:
Ein netter Thread, der da aufgemacht wurde.




Dem stimme ich zu!!!!!

Nach all den Meinungen schließe ich mich ohne weitere Worte an. Ich bin einfach nur sprachlos über so etwas Tolles!!! Danke Bruce, das ist für mich vorgezogenes Weihnachten und es wird schwer zu toppen sein für kommende Boxsets!

Bild Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 15.11.2010 23:05 
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Haben auf dem München-Treffen am Samstag schon die Optik für die BitUSA-Box beschlossen. Sie wird in Jeansform daherkommen, das Käppi ist abnehmbar und das Booklet (schööööön mit vielen Bildern) wird in der Hosentasche hinten stecken.... ha, da freu ich mich schon drauf.

Die Darkness-Box ist natürlich der Knaller. Ein Schmuckstück, das ich mir am liebsten mitten in den Weg stellen würde, damit ich es dauernd anschauen kann. Für alle, die die Box zu Weihnachten kriegen: Freut Euch drauf. Das Notizbuch ist unglaublich toll gemacht. Fast wie ein Original...

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 15.11.2010 23:11 
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Kann nicht mal einer unserer fähigen Admins alle Freds zu diesem Meisterwerk in einem zusammenfassen? Irgendwer hatte die Bitte woanders schon mal geäußert. Hier existieren mehrere Paralleluniversen.

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 Betreff des Beitrags: Re: musterung
BeitragVerfasst: 15.11.2010 23:22 
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rikki hat geschrieben:
Kann nicht mal einer unserer fähigen Admins alle Freds zu diesem Meisterwerk in einem zusammenfassen? Irgendwer hatte die Bitte woanders schon mal geäußert. Hier existieren mehrere Paralleluniversen.


Das stimmt, aber alle in einen zusammenfassen, ist wohl zu aufwändig, leider.

Dieser hier würde sich aber für weitere Rezensionen der Member sehr gut eignen.

Auf Wunsch hab ich auch den Threadtitel geändert.

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BeitragVerfasst: 16.11.2010 09:26 
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Darkness ist mein Lieblingsalbum. Ich liebe diese Songs, sie bedeuten mir ungeheuer viel. Ich hätte nie erwartet, dass die Box so liebevoll und aufwändig gemacht daherkommt. Das ist man von Bruce eigentlich nicht gewohnt. Dieses Notizbuch ist so persönlich. Bruce gewährt uns einen Einblick in diese Zeit, der wirklich einzigartig ist.

Die DVD werde ich mir ansehen, wenn ich wirklich Zeit dafür habe. Ich freu mich!

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No retreat, no surrender!


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BeitragVerfasst: 16.11.2010 19:27 
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So, ich gebe jetzt mal mein review ab; ich habe ja schon hier und da ein bisschen was dazu geschrieben, also verzeiht mir, wenn ich Sprachen durcheinander mixe oder euch etwas bekannt vorkommt :wink: .

Zum Darkness-Remaster kann ich nicht viel sagen. Zum einen bin ich nicht im Geringsten audiophil und zum anderen klingen die Songs für meine Begriffe selbst über vernünftige Kopfhörer nicht großartig anders (wäre allerdings auch irgendwie schlimm, wenn es so wäre). Muss aber auch sagen, dass mich diese Remasters generell völlig kalt lassen. Entweder die Songs sind gut, oder sie sind es eben nicht. In dem Fall sind sie es. Das Sound-Problem hat man ja gottseidank auf andere Weise in den Griff bekommen :wink: .

Zu den Promise-CDs:

1. Racing (Alternate) - eine Version, die mir hervorragend gefällt. Nicht besser als die bekannte, aber ich bin froh, dass sie jetzt in Top-Quali vorliegt. Finde es bei Bruce eh immer spannend, wie viel teils komplett andere Version eines einzelnen Songs er hat.

2.) Gotta Get that Feeling ist ein Song, der mir nichts sagt. Kann wenig nachvollziehen, warum offensichtlich sehr viel nachbearbeitet wurde, denn die Bootleg-Version ist, wenn ich mich recht entsinne, ziemlich vollständig. Vielleicht gaben die Original-Tapes nicht mehr her? Egal, der Song als solcher ist relativ belanglos. Stört nicht.

3.) Outside Looking In - mein heimlicher Favorit, schöner Text, toller Gesang, gefiel mir schon in grauenhafter Boot-Quali prima. So umso besser.

4.) Someday (We'll Be Together) - für mich das komplette Lowlight auf der Platte. Damit könnte er ungelogen im Musikantenstadl auftreten. Grauenhaft bis geradezu ekelerregend :wink: .

5.) One Way Street - Ein Song, der vor sich hin plätschert, aber schon irgendwie Potential hat. Muss ich vielleicht noch ein paar Mal hören, vorläufig und in Schulnoten ausgedrückt eine 2-

6.) Because the Night - dafür, dass offenbar große Teile, inkl. des wohl kompletten Gesangs neu eingespielt sind, muss ich sagen, Hut ab, eine fast perfekte Replik des damaligen Sounds. Nur warum er Patti Smiths Text singt, weiß der Geier.

7.) Wrong Side of the Street - erinnert mich ein bisschen an Jackson Cage, das ich sehr mag. Ein netter Rocker mit Live-Potential

8.) The Brokenhearted - da weiß ich, warum es ein Outtake war. Nicht mein Fall, dieses leierige Zeugs.

9.) Rendezvous - mochte ich auf der Tracks schon gut leiden, hier ebenso.

10.) Candy's Boy - interessant als Frühversion von Candy's Room, sonst aber eher belanglos. Vor allen Dingen musikalisch unheimlich schwerfällig, allerdings mit schönem Orgelsolo.

Disk 2

1) Save my Love - ein recht sympathischer Song, nichts Bahnbrechendes, aber solide. Nette Melodie.

2) Ain't Good Enough for You - yeah, bar band-feeling, geht gut ab, ein heimlicher Gewinner. Sehr cool.

3) Fire - eine schöne Version, wird aber nie die Version mit Nils und Danny vom Bridge-Benefit 1986 schlagen. Da sieht man übrigens auch mal sehr schön, wie verdammt gut Bruce keine 10 Jahre später seine Stimme im Griff hatte.

4) Spanish Eyes - ist noch eines dieser legendären Outtakes, die mich nie so richtig begeistern konnten. Sicherlich kein schlechter Song, aber keiner, der diesen heimlichen Legendenstatus verdient.

5) It's a Shame - klingt so, als wär er für SSJs "Better Days"-Album geschrieben. Großartige Nummer.

6) Come on (Let's Go Tonight) - eine wie ich finde tolle Frühversion von Factory, die insbesondere musikalisch mit der Violine unheimlich unter die Haut geht, wenn man dann auch noch den vollen Text von "Factory" im Hinterkopf hat.

7) Talk to Me - klingt wie SSJs Version, ich dachte, ich hör nicht richtig, als da auf einmal Bruce sang :wink: . Hat man da seinen Gesang über SSJs Tonspur gelegt, oder haben die das wirklich damals so exakt aufgenommen? Auf jeden Fall einer der Winner der Platte.

8) The Little Things (My Baby Does) - fällt für mich in die gleiche Kategorie wie "Gotta get that Feeling".

9) Breakaway - gewinnt für mich nach mehrmaligem Hören. Gewisse Parallelen zu Something in the Night und The Price You Pay sind mE nicht zu übersehen. Prima Song.

10) The Promise - großartiger Song. Die Streicherteppiche stören mich nicht, ein toller Song bleibt ein toller Song. Würde ganz gern wissen, was er mit den verschwundenen Textzeilen gemacht hat. Aber gut, eine Band-Version in Top-Quali zu haben.

11) City of Night - schöner Song, weitläufig unter Bootsfahrern bekannt.

12) The Way - auch weitläufig bekannt, eine wirklich schöne Ballade, aber warum als hidden track? Hat man das wie weiland Born to Run auf der Live in NYC wieder in der letzten Minute entschieden?

Im Gesamtfazit eine gute, aber keine herausragend gute Platte, und in so einem Paket wie dieser Box als Zubrot natürlich schon irgendwie cool. Bei einigen, leider gar nicht so wenigen, Songs weiß man tatsächlich, warum sie Outtakes waren, und ich werde den Verdacht nicht los, dass man sich die richtigen Knaller für Tracks II aufgehoben hat. Als standalone-CD funktioniert sie mE nicht, und ich wäre wohl auch einigermaßen enttäuscht. Als Teil der Box aber echt nett.

Zum Promise-Film:

Ich hab die Doku mittlerweile gesehen und kann mich dem Enthusiasmus vieler leider nicht anschließen. Wenn man die "Wings for Wheels"-Doku mit anderen Songschnipseln garnierte, hätte man im Wesentlichen "The Promise". Wieder nichts Neues außer der übliche hagiographische Kommentar ("Bruce is great/determined/writes a lot/) aus 10 Mündern...Der ganze Ärger mit Mike Appel wird irre schnell aus der Welt geräumt (selbiger auch mit einer grandiosen, und irgendwie sehr, sehr eigenen Sichtweise der Dinge :lol: ).

Wings for Wheels hatte den Vorteil, dass die Songs teilweise in ihrer Entstehung "getraced" wurden. Der neue Film bietet kaum dergleichen...witzig sind die beiden Songs, die Steve und Bruce am Piano proben (Sherry Darling und Talk to Me), aber das war es dann auch...Ansonsten: keine Entstehung von so ultrawichtigen Songs wie "Adam", nur ganz kurz wird "Racing" angeschnitten...Prove it, Streets of Fire und Candy's Room werden gar nicht behandelt (jedenfalls keines Kommentars gewürdigt). Badlands kommt auch nur ganz kurz mal vor. Nicht mal die Aufnahme von "The Promise" wird gezeigt, sondern nur kurz angedeutet. Auch so wird der Song mir viel zu kurz im Kontext dieses Gerichtsverfahrens gegen Mike Appel abgehandelt. Dabei meinte doch Bruce mal, "I don't write no songs about fucking lawsuits"...

Alles in allem: In New Jersey nix wirklich Neues. Für den Hardcore-Fan sicher anschauenswert, aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie die so vielbeschworenen "casual fans" erreicht werden sollen, denn so wurde der Film ja promotet. Jemand, der Bruce nicht schon gut kennt, wird sich verlieren in dem Film. In diesem Kontext finde ich es übrigens auch recht merkwürdig, dass Darkness jetzt als "legendary" aufgebauscht wird. Das ist es für Springsteen-Fans, aber für den Rest der Musikwelt ist es das schlicht und ergreifend nicht. Tatsächlich als legendär bezeichnen würde ich BTR, Bitusa, und The Rising hat die Möglichkeit, es zu werden. Nebraska auch, aber natürlich auf andere Weise...

Damit geht es weiter zur zweiten DVD.

Die Thrill Hill Vault-Clips finde ich nett, es sind unterhaltsame bis großartig atmosphärische Clips aus den Aufnahmesessions. Die Aufnahme von The Promise, auch, wenn Bruce in diesem Take erbärmlich schlecht singt, ist großartig, wer hätte gedacht, dass wir sowas jemals zu Gesicht bekommen würden? Toll auch die Rohversion von Don't Look Back. Insbesondere Something in the Night aus Red Bank 1976 hat es mir angetan. Die Phoenix-Clips hingegen finde ich wenig spektakulär. Sound ein bisschen aufpoliert, aber sonst natürlich bekannt. Man merkt deutlich, dass das noch sehr früh auf der Darkness-Tour ist. Ich habe ja meine lieben Probleme mit Bruces Live-Gesang zu der Zeit, und hier ist das perfekte Beispiel warum. Einige Songs hat er damals stimmlich schlicht geschlachtet. Und da soll mir auch niemand mit "passion" oder "emotion" kommen. Ist ja nicht so, dass er damals nicht singen konnte (siehe Backstreets, She's the One, Point Blank, Streets of Fire).

Und damit sind wir beim für mich absolut unübertroffenen Highlight der Box: Paramount 2009.

HOLY FUCKING CRAP

Erstens ist die Bildqualität natürlich absolut erste Sahne, sogar noch einen Tacken schärfer als Hyde Park, und das war in der Hinsicht schon fantastisch. Aber dann die Performance des Albums...der Sound hart, brutal, wie es sich für Darkness gehört, gleichzeitig aber voller Volumen, viele ziemlich irre Gitarrensoli von Bruce, Gesang aus voller Brust, und das alles in einer wahnsinnig effektiven Mischung aus Konzentration und völlig entfesselter Energie. Ich habe mir die Tonspur von der DVD gerippt. Das ist seit Freitag meine Darkness on the Edge of Town. Ich brauche das Originalalbum nie wieder in den Player zu schieben.

Anspieltipps: Badlands funktioniert am famosesten ohne die Gesänge. Smashing right there in your guts, man.
Adam Raised a Cain ist die Version des Liedes für die Ewigkeit. Something in the Night ebenso. Wunderbar gesungen. Das Outro von Racing schlägt sogar nochmal Hyde Park. Bei Streets of Fire und Prove it all Night explodiert Bruce im Allgemeinen und an der Gitarre im Besonderen, und Darkness ist die wohl majestätischste Version, die ich kenne.

Paramount allein rechtfertigt für mich den Kauf der Box.

Kommen wir damit zu Houston '78. Ich habe mal meinen Eindruck aus dem GL kopiert (eine Antwort auf einen meines Erachtens sehr überschwänglichen Beitrag zur Darkness-Tour):

Easy, easy - I'm a 78 skeptic in general, but I can say that Houston indeed exceeds my expectations, particularly performance-wise. Bruce sings a lot better, for instance, than on most other 78 shows I've heard, which has always been a major factor in my being skeptical about the Darkness tour. Sound and picture quality are just fine; the sound, I think, is actually pretty amazing. Sure it ain't Hyde Park, but it's a 32-year old videotape, so that's what you get.

This being said, I fail to see what's so very different about 78 than any other Bruce tour. The guy plays his ass off, and really, watching Barcelona, Hyde Park or even Chubby Bruce on LINYC, are people really gonna tell me that he's any less energetic or plays with any less passion now? Sure, he makes those crazy moves during 2:45, but other than that? By contrast, he's a lot more "physical" just standing at the microphone singing (just watch him throw his entire body into his singing; that's pretty unbelievable) these days than he was back then.

So, in other words, judging by the shows I have heard and seen, including Houston: 1978 isn't exceptional in the way that most people see it. He hasn't been any less passionate since, and the band certainly was not better back then. 1978 just set the bar pretty high, and so far Bruce hasn't let anybody of us down, I suppose. We also tend to forget very easily that the vintage three-hour Springsteen show didn't happen until Darkness. That's when he became famous for putting on those long-ass shows, and that's what the guy's been living up to the past 32 years.


Auf ein song-by-song-review verzichte ich mal ;-).

Mein Gesamteindruck ist der, dass sich diese Box schon sehr lohnt. Vor allen Dingen Paramount ist ein totaler Volltreffer. Die Houston-Show ist auch prima zu haben, auch, wenn die Bildquali natürlich nicht mit Hyde Park mithalten kann. Das sollte bei solchen releases aber auch nicht so wichtig sein. Die Aufmachung ist natürlich schon toll und mit viel Liebe gemacht. Nichtsdestotrotz ist ganz besonders bei der Doku einiges an Potential verschenkt worden.Dieses ewige "Bruce is great"-Gedudel fand ich schon bei Wings for Wheels fürchterlich, aber auf Darkness nimmt es schwer Überhand, zumal viele wichtige Songs nicht behandelt werden (s.o.). Diese Doku hätten sie weglassen können, und die Outtakes-CD finde ich schon einigermaßen durchwachsen.

Insgesamt 4 von 5 Sternen von mir. Ich gebe nur 4, weil man einige der besten Outtakes offenbar für Tracks II zurückgehalten hat und die Dokumentation eher Propaganda als ein reflektierter Blick zurück ist. Beide wurden als die zentralen Bestandteile der Box promotet und beide lassen in der Hinsicht zu wünschen übrig.

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"Now that we've fucked ourselves anyway, we have a responsibility to continue to xxxx ourselves" - Natalie Maines


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BeitragVerfasst: 16.11.2010 20:09 
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Na, das nenn ich doch mal eine ausführliche Rezension. Danke @none - auch wenn ich nicht absolut gleicher Meinung bin, 5 von 5 Sternen hat das Teil für mich allemal, dabei hab ich noch nicht mal die DVDs gesehen...

Meld mich beizeiten auch noch ausführlicher.

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prisoner of rock'n roll


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BeitragVerfasst: 16.11.2010 20:17 
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NoneButTheBrave hat geschrieben:
This being said, I fail to see what's so very different about 78 than any other Bruce tour. The guy plays his ass off, and really, watching Barcelona, Hyde Park or even Chubby Bruce on LINYC, are people really gonna tell me that he's any less energetic or plays with any less passion now? Sure, he makes those crazy moves during 2:45, but other than that? By contrast, he's a lot more "physical" just standing at the microphone singing (just watch him throw his entire body into his singing; that's pretty unbelievable) these days than he was back then.

So, in other words, judging by the shows I have heard and seen, including Houston: 1978 isn't exceptional in the way that most people see it. He hasn't been any less passionate since, and the band certainly was not better back then. 1978 just set the bar pretty high, and so far Bruce hasn't let anybody of us down, I suppose. We also tend to forget very easily that the vintage three-hour Springsteen show didn't happen until Darkness. That's when he became famous for putting on those long-ass shows, and that's what the guy's been living up to the past 32 years.[/i]


genau das habe ich mir auch gedacht als ich die Show gestern komplett geschaut habe, klasse Teil, aber was mir jetzt daran spezieller scheint als auf den Tourneen danach weiß ich nicht, intensiv finde ich ihn heute noch genau so, nur weil er nicht mehr soviel alberne Bewegungen macht :mrgreen:

Der Promise Film gefällt mir besser als Wings For Wheels, die ganze Band kommt mehr zu Wort und man merkt das sie am Album mehr dran beteiligt waren als auf Born To Run, sicher ist der Film ähnlich aufgemacht, aber ich kann vom Film eher neuen Facetten des Albums abgewinnen als vom Film zu BTR

Die Outtakes habe ich jetzt 1x gehört, sind ein paar klasse Songs dabei, aber die meisten finde ich waren zurecht nicht auf dem Album dabei, trotzdem klasse Sache diese zu haben

Paramount und den Rest der DVD gebe ich mir noch irgendwann, das Remaster von Darkness lief gestern über Kopfhörer, geiler Sound, so habe ich das Album auch noch nie gehört


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BeitragVerfasst: 16.11.2010 20:28 
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Ich hingegen kann mich deiner Rezension ziemlich gut anschliessen. Ich hatte auch immer meine Problemchen mit dem 78er Tour Gesang.

Aber, was mich immer wieder stutzig macht is:

Zitat:
Chubby Bruce on LINYC


Ich versteh das einfach nicht. Warum wird Bruce auf der LINYC immer "chubby" oder "Fat Elvis" genannt? Kann ich nicht nachvollziehen. Er sah auf der Reunion Tour ein wenig "kerniger" aus, ja, aber doch nicht fett. Er war da einfach nur gut trainiert meiner Meinung nach. keine Ahnung woher diese Spitznamen kommen. Vielelciht kanns mir einer erklären.


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BeitragVerfasst: 16.11.2010 20:36 
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Wo ist eigentlich der Hidden Track drauf? Den hab ich noch nicht gefunde :oops:

Diese Box ist genial. Die Aufnahmen von 2009 sprengen alles. Wie ist eigentlich die Qualität der Blue Ray? Die war mir zu teuer, habe deshalb nur die normale Version gekauft.

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BeitragVerfasst: 16.11.2010 20:44 
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Ich hatte es letzte Tage schon mal an anderer Stelle gefragt, aber keine Antwort darauf bekommen, deswegen vielleicht noch mal hier:

Wenn man "Breakaway" und "The Promise" von den Outtakes über Kopfhörer hört, klingt der Gesang so seltsam durch den Raum wabernd, klanglich moduliert, fast wie ein Phaser- oder Flangersound. Finde ich sehr merkwürdig und beinahe schon irritieren, und kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass da jemand was bei gedacht haben soll. ... Könnt ihr das nachvollziehen, oder bilde ich mir das bloß ein? :?


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