Ich selbst habe Leonard Cohen vor einem Jahr entdeckt als mir ein Bekannter die DVD von London 2008 empfohl. Diese habe ich einmal angeschaut und war von der Präsenz dieses Leonard Cohen sofort überwältigt. Im Übrigen kannte ich vorher nur "First We Take Manhattan", das aber auch nur in einer Joe Cocker Coverversion, und "Tower Of Song" von einem Video eines Prince's Trust Benefizkonzertes. Damals hielt ich von Cohen nicht viel, aber es ist mittlerweile auch wieder 8 Jahre her als ich das Video sah. Als dann bekannt war das Cohen nach Wiesbaden kommen würde wusste ich noch nicht ob ich es schaffen würde anwesend zu sein. Ende Juli fand ich dann ein Ticket in der besten Kategorie Block B3, was Soundmäßig einer der besten Plätze war da es neben dem Mischpult war, perfekte Sicht auf die komplette Bühne. Bewusst habe ich mir genau einmal in der Woche vor dem Konzert die Essential Doppel CD angehört um nicht ganz unbeholfen darzustehen aber auch um die Songs im Konzert zu entdecken.
Da meine Eltern auch mitgingen, nicht zum Konzert selbst aber sie gingen Essen und genossen die Klänge von außen, konnten wir erst um 15:45 Uhr losfahren aber gegen 18 Uhr war ich dann doch an meinem Platz. Ich glaube ich war nie knapper vor Konzertbeginn dort und somit nur froh endlich da zu sein. Das Wetter war perfekt und bald sollte es ja auch losgehen. Der offizielle Beginn vo 18:30 Uhr wurde dann auf 19:00 Uhr verschoben da noch einige Leute nach ihren Plätzen suchten oder noch im Parkhaus unterwegs waren.
Dieser Beginn wurde dann auch eingehalten und die Band kam auf die Bühne. Als alle ihre Plätze eingenommen hatte kam Leonard Cohen (mit Sonnenbrille!
) im schnellen Schritt dazu und zog direkt seinen Hut vor seinem Publikum. Diese Geste wird er nach fast jedem Song wiederholen. Leonard hatte wahrscheinlich genauso viel Respekt vom Publikum wie wir von ihm. Schon verschwand die Sonnenbrille, erstmal. Ein kurzes "Good Evening, It's Great To Be Here" kam ihm über die Lippen und schon ging es los.
Dance Me To The End Of Love: Direkt ein Song aus der Zeit wo ich bisher die meisten Favoriten fand: Die Zeit vom "Various Positions" Album (auf welchem auch dieser Opener stammt) bis zu den frühen 90ern. Der Klang war glaskar und als Leonard Cohen mit seiner Stimme einsetzte lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Die Stimme war perfekt zu vernehmen und man verstand jedes Wort. Außerdem sang er nicht nur diesen Song mit einer Intensität das man meinte er singe es zum allerletzte Mal. Die Sonne welche bei den ersten Tönen noch prominent wurde ab der Mitte verdeckt.
The Future: Der Titeltrack des Albums bevor es in den 90ern Still um ihn wurde. In dieser Zeit lebte er für ca 5 Jahre in einem Zen-Kloster. "The Future" könnte texlich genausogut heute geschrieben worden sein, gleichzeitig lag Cohen 1992 mit der Aussage "I've Seen The Future, It's Murderous" sicher nicht komplett falsch. Zwei seiner Backgroundsängerinnen, die Webb Sisters, schlugen bei Rad was zu Szenenapplaus führte. Danach sprach er ein paar Worte wie schön es sei hier zu sein. Er wisse zwar nicht ob wir uns irgendwann wieder sehen werden aber er gab uns ein Versprechen für den heutigen Abend: "Tonight We Will Give You Everything That We Have", eine Art "subtile Kampfansage" nach dem Motto "das wird ein ganz großer Abend".
Ain't No Cure For Love: Schon an dritter Stelle mein bisheriger Favorit unter den Cohen Titel die ich kenne. Wie Cohen die Nummer sang ... da bekam ich eine Gänsehaut, wobei das immer wieder im Konzert passieren sollte egal ob es daran lag wie Cohen etwas sang oder was er sang. Der Gipfel des Songs war als Cohen die Stelle "I even heard the angels declare if from above" sang und die Backgroundsängerinnen dann diese Engel nachmachten.
Bird On A Wire: Der erste Song seiner frühen Phase vom zweiten Album "Songs From A Room". Nach ein paar Takten setzte er ein "Like A Bird On A Wire..." und das Kurgelände applaudierte. In diesem Titel konnte Cohen stimmlich sehr glänzen und zeigte seine gesamte Klangpalette. Die Band machte aus der Akustiknummer etwas gewichtigeres. Dies sollte sich bei den ganz alten Songs des Abends auch weiterhin fortsetzen. Was ist außerdem passender als dieses Ambiente neben dem ein Park angrenzt über den sicher die Vögel flogen.
Everybody Knows: Nach "Ain't No Cure For Love" das Zweite Lied vom 88er "I'm Your Man" Album. Nach dem ruhigen Song zuvor war es hier wieder rhythmischer, nicht rockiger aber ein Groove machte sich doch breit. Eine leichte Ironie fand ich als Cohen die Zeile "the poor stay poor, the rich get rich" sang, wo in diesem Ambiente sicher auch ein paar von den Reichen Leuten anwesend waren. Hier gabs den ersten lustigen Moment. Diesen habe ich selbst nicht miterlebt aber Fans aus dem Cohen Forum schrieben es. Ein Teil des Refrains sang er nicht ins Mikro sondern daneben und vorne konnte man hören wie er nur "ooh, everyboodyy ooohho" neben das Mikro sang und dabei grinste.
In My Secret Life: Vom "Comeback" Album "Ten New Songs". Vielleicht nicht sein allerbester Song davon aber textlich finde ich ihn stark und so war ich froh ihn live zu hören.
Who By Fire: Begann mit einem fast 5 minütigen Intro von Gitarrist Javier Mas. Er spielte ein Solo bei dem man sich richtig nach Spanien gebeamt fühlte. Wen wundert es, kommt er doch auch aus Spanien. Cohen selbst spielte zum ersten Mal am Abend auch selbst Gitarre.
The Darkness: Ein neuer Titel welcher auf keinem Album zu finden ist. Sehr stark dargeboten und der Titel verrät wunderbar die Stimmung des Songs. Cohen spielte hierbei Gitarre.
Born In Chains: Die zweite neue Nummer welche mit einem langen Intro begann und auch, wie der Vorgänger, sehr dunkel daherkam. Nach Cohen sang auch jede der drei Backgroundsängerinnen sang eine weitere Strophe.
Chelsea Hotel #2: Back To The Old Days könnte man sagen. Cohen hat diesen Titel damals für Janis Joplin geschrieben. Am Ende kamen die Zeilen "I remember you well in the Chelsea Hotel,
that's all, I don't even think of you that often" besonders effektiv rüber.
Waiting For The Miracle: Vom 92er Album "The Future" eine Nummer welche nicht wirklich bekannt ist aber dennoch wert ist im Set aufzutauchen. Cohen hat "Waiting For The Miracle" im Laufe der Tour mit ins Programm aufgenommen und das völlig zurecht. Alleine die Zeilen "The Maestro says it's Mozart, but it sounds like bubble gum, when you're waiting for the miracle, for the miracle to come" war es wert. Außerdem dankte er allen nochmal fürs kommen und das es in Zeiten wie Diesen etwas Besonders sei in so einem Ambiente so ein Konzert geben zu können und zu genießen.
Anthem: Zu Beginn sagte Cohen den Refrain des Titels auf, quasi als Gedicht ("Ring the bells that still can ring, Forget your perfect offering, There is a crack in everything, That's how the light gets in"), um dann den letzten Song der ersten Hälfte zu spielen. Wieder von "The Future" konnte man hier nochmals sich der Musik und natürlich Leonard Cohens Stimme hingeben. Am Schluss stellte er zum ersten Mal seine Band vor. Er würdigte jeden Musiker sehr, man sah ihm die Dankbarkeit an. Als er erwähnte das der Gitarrist welcher das Intro von "Who By Fire" spielte aus Barcelona stammte war mir natürlich klar woher er diesen klasse spanischen Gitarrenstil so super drauf hat. Schließlich bedankte sich Cohen beim Publikum "for your attention and concentration" und kündigte an das sie nun eine kurze Pause machen um dann für die zweite Hälfte zurückzukehren. Es fing gerade an dunkel zu werden, also kam die Pause genau richtig.
Diese Pause war dann auch wirklich nötig, nicht umbedingt wegen der Länge aber weil man nach ca 80 Minuten sich erst mal sammeln musste wenn man die ganze Zeit in die Musik versunken ist. Ich nutzte die Gelegenheit um mir ein Tourbuch zu holen und ging dann wieder auf meinen Platz. Während der Pause wurde es dann auch komplett dunkel bis schließlich nach ca 20 Minuten "Regenerieren" die Lichter ausgingen und Leonard wieder auf die Bühne hüpfte und zwar MIT Sonnenbrille, obwohl es stockdunkel war. Das Bild war zu geil
Tower Of Song: Die Sonnenbrille blieb für den Song aufgesetzt. Cohen stand am aufgebauten Keyboard, sang und spielte das kleine "Solo", eigentlich sind das nur ein paar Töne, und sang nicht weiter um dann wieder einen auf "cool" zu machen: Weil das Publikum sein Solo applaudierte zog er die Sonnenbrille hoch, schaut das Publikum kurz an und meinte trocken irgendwas mit "You're So Kind ... You Want To Make Me Bad", darauf folgte dann die Strophe mit der Zeile "I Was Born With The Gift Of A Golden Voice" was natürlich applaudiert wurde. Neben Cohen am Keyboard und einer laufenden Drummachine standen nur noch die Backgroundsängerinnen mit auf der Bühne.
Suzanne: Der erste von mehreren Songs hintereinander bei denen Cohen an der Gitarre zu sehen sein wird. Sobald die bekannten Klänge ertönten hörte man so eine Art Raunen im Bowling Green, nach dem Motto "Aaaah, jetzt kommt mein Lied". Die Version war auch besser als die Studioversion. Zum Line-Up des Songs zuvor gesellte sich noch der Keyboarder einfügen dazu.
Sisters Of Mercy: Direkt noch etwas vom Debüt "Songs Of Leonard Cohen". Interessant ist das Cohen erst nur Buchautor war und erst Ende 20 anfing Musik zu machen.
The Gypsy's Wife: Der einzige Titel aus den späten 70ern, vom Album "Recent Songs".
Feels So Good: Back To The Future könnte man sagen, hier nun der dritte neue Titel des Abends. Klang mehr "positiv" als die anderen beiden Songs im ersten Set auch wenn es musikalisch ein langsamer Blues ist.
The Partisan: Teilweise auf französisch gesungen, beschreibt es das Schicksal einer französischen Familie die im zweite Weltkrieg vor den Deutschen Soldaten flüchtet.
Boogie Street: Gesunge von Backgroundsängerin Sharon Robinson, welche auch Co-Autorin dieses Stückes, so wie einigen anderen Titeln des "Ten New Songs" Albums bzw den beiden Alben zuvor. Cohen selbst nahm sich zurück und sang mit den Webb Sisters Backgroundgesang, das passte auch erstaunlicherweiße.
Hallelujah: Ein Highlight des Abends. Zurecht hat die Nummer den Status, das ist ganz großes Kino. Hätte noch lange weitergehen können, ich freute mich über jede Strophe und über jeden Refrain der noch dazu kam. Großer Applaus folgend und Gänsehaut inklusive. Der Clou darüber, und über das gesamte "Various Positions" Album, ist das man das Album in Amerika damals (1984) nicht veröffentlicht hat weil die Plattenfirma es da nicht mochte.
I'm Your Man: Titelsong des 88er Albums welches Cohen wieder bekannt machte. Platt gesagt ist es eine Art "Anmache" an eine Frau, hier kann man es aber auch an sein Publikum verstehen. Sicher ein Highlight und vor allem auch schön lässig gespielt. Die geilste Stelle fand ich immer wenn Cohen das lange "Pleeease" sang und Bassist Roscoe Beck es ihm gleich tat, nur dermaßen schräg das man einfach nur lachen musste.
Take This Waltz: Zum Schluss des Hauptsets folge dann noch ein Song vom selben Album. Der Titel ist Programm und so haben wir es hier mit einem 3/4 Takt zu tun und auch musikalisch wird der Name seinem Stil voll gerecht. Eine weitere witzige Szene gab es hier zu sehen da Leonard vor Gitarrist Javier Mas kniete der ihn dort nicht erwarte und somit voll geschockt war als Cohen "I Want You, I Want You" direkt vor ihm sang. Dabei verlor er beinahe die Balance, stütze sich auf dem Ellebbogen des Gitarristen und beide mussten lachen. Das Ende nutzte Cohen um nochmals seine Band vorzustellen. Jedes Bandmitglied durfte dann ein Solo spielen. Lustig war das von Drummer Rafael Gayol der erst einmal einen Handkuss in die Kamera gab was natürlich auf der Leinwand übertragen wurde. Es wurde dem stehenden Publikum gedankt welches mit Applaus nicht geizte. Die Band spielte weiter und er verließ dieses Mal tanzend die Bühne. Die Band ging nach Beenden der Nummer ebenfalls.
------------ Doch schnell, nach nicht mal einer Minute, kamen sie wieder zurück und auch Cohen tänzelte seinen Weg zur Bühnenmitte.
So Long Marianne: Erst jetzt beim Schreiben fällt mir auf das es hiermit zwei 3/4 Songs nacheinander gab. Natürlich wurde vor allem der Refrain von den Leuten laut mitgesungen. Machte auch jeden Fall Stimmung. Hier gab es dann, neben "Tower Of Song", auch den Moment des Abends als Cohen die erste Strophe sang und nicht mehr weitersang. Er grinste nur und schnell war klar er hat den Text vergessen. Das Publikum lachte und applaudierte. Der Bassist, welcher auch musikalischer Leiter der Formation ist, kam zu ihm und flüsterte ihm die Worte ins Ohr, Cohen lachte und sang die Nummer normal mit dem Refrain weiter. Lustigerweiße lautet ein Teil der zweiten Strophe "Well you know that I love to live with you, but you make me forget so very much" was zu weiterem Gelächter führte.
First We Take Manhattan: Der erste Song der mit von Cohen, allerdings in der Version von Joe Cocker, ein Begriff war. Kommt live richtig klasse und es gab auch mal einen etwas schnelleren Moment wo man klatschen und mitgehen konnte. Nach dem Ende des Titels verabschiedete sich Cohen wieder und verließ wieder wie ein junger Tänzer die Bühne
------------ Nach weiteren Standing Ovations kamen er und die Band nochmals zurück.
Famous Blue Raincoat: Ursprünglich eine (schon damals) intensive Akustiknummer nun mit Band um einiges bereichert. Generel profitieren gerade die alten Songs nicht nur von dieser genialen Band sondern auch, nicht zuletzt, von Cohens Stimme welche heute um viel besser klingt als damals. Sie hat mehr Gewicht und er singt diese alten Titel viel überzeugender als damals.
If It Be Your Will: Der Text wurde von Cohen zu Beginn gesprochen. Weil er mit die Zeilen "If It Be Your Will That I Speak No More And My Voice Will Be Still As It Was Before" beinhaltet blieb er dann auch ruhig und die Webb Sisters, welche dabei auch Akkusitkgitarre und Harfe spielten (generel bereicherten sie die Band ungemein), sangen die komplette Nummer während Cohen einfach nur auf der Bühne stand und die Darbietung genoss.
Closing Time: Zum Ende des Abends noch etwas schwungvolles von "The Future". Ich bin ganz froh das er so ein Lied, schwungvoll aber keines der großen Hits, ans Ende stellt. Trotzdem war das Bowling Green am mitgehen, er hatte sie alle längst in der Hand. Am Ende sagte er "The Bartender Told Us It's Closing Time", zog nochmals seinen Hut und verbeugte sich um wieder die Bühne zu verlassen.
------------ Die Band holte sich ebenfalls ihren mehr als verdienten Applaus als Cohen NOCHMAL auf die Bühne zurückkam.
I Tried To Leave You: Ein langsamer Blues fing an als Cohen zu singen begann "I Tried To Leave You" (Ich versuchte euch zu verlassen), das ist ja ein ernster Song, aber an der Stelle des Konzertes wurde die Ironie deutlich und die Leute mussten lachen da Cohen und ja schon mehrfach versuchte zu verlassen aber immer wieder zurückkam. Klang super als eine Art "Abschiedssong".
Heart With No Companion: Doch es war immer noch nicht Schluss! Den nun wirklich letzten Song gab es mit dieser Perle vom "Various Positions" Album welche unverständlicherweiße nicht auf der Essential CD ist. Das ist einer meiner Lieblingssongs an dem Abend geworden, wirklich ganz großes Kino. Ich hätte vermutet das die Nummer noch älter sei, aber sie ist relativ "neu". Als der Titel fertig war verbeugte sich Cohen ein letztes Mal ("Until We Meet Again"), zieht den Hut und verließ die Bühne. Danach ging auch die Band, die Lichter gehen an und das Publikum wurde in die "Wiesbadener Nacht" entlassen. Zum Abschluss gab es dann noch ein großes Feuerwerk.
Meine Eltern fand ich sehr schnell wieder am Ausgang und auch das Auto war nicht weit vom Gelände weg geparkt. So ging es dann in aller Ruhe heim. Meine Eltern konnten das Konzert von außen mithören bzw sogar in einigen Ecken konnte man es auch ein bisschen sehen. So ging dann ein emotionaler Konzertabend zu Ende.
... Was soll ich noch schreiben? Auch wenn mein Ticket 90 Euro gekostet hat ... ich glaube selten hat ein "Preis/Leistungsverhältnis" so gestimmt wie her. Auch wenn ich ungefähr wusste wie lang Cohen spielen würde, ich habs zwar gelesen aber wirklich "realisieren" konnte ich es nicht und auch nach dem Konzert konnte ich nicht glauben das Cohen mit 75 Jahren so lange auf der Bühne steht. Die Ironie an der Tour ist ja das sie gemacht wurde weil Leonard Cohen von seiner Managerin um mehrere Millionen betrogen wurde. Der Clou daran ist das er wohl nie besser war als auf dieser Tour und auch noch nie so lange Konzerte spielte. Außerdem kommt Cohen total entspannt rüber und hat wirklich Bock auf diese langen Konzerte. Dazu gab es gleich drei brandneue Titel und einen Querschnitt durch fast alle Alben mit Schwerpunkt auf den Alben aus denen auch meine Favoriten stammen. Die Band die er dabei hatte war einfach nur genial, absolut songdienlich und jeder spielte absolut intensiv und konnte auch solotechnisch glänzen. Saxophonist Dino Soldo, die Gitarristen Bob Metzger und Javier Mas sowie Keyboarder Neil Larsen waren da an vorderster Front dabei. Nicht zu vergessen auch Drummer Rafael Gayol der die Songs rhythmisch ungemein bereicherte und absolut songdienlich spielte. Bassist Roscoe Beck übernahm die musikalische Leitung des ganzen. Von ihm selbst gab es sogar ein Solo am E-Bass sowie am Kontrabass, letztes hab ich jetzt auch noch nicht gehabt. Auch am Backgroundgesang waren absolut die Richtigen Leute. Sharon Robinson hat ja selbst viele Songs der letzten Jahre mit Cohen zusammen geschrieben. Die Webb Sisters sind die beiden jungen Sängerinnen Charley und Hattie Webb welche zusätzlich zu ihren zarten Stimmen auch noch akkustische Gitarre sowie Harfe spielten.
Die Dankbarkeit Cohens vor dem Publikum war in jeder Sekunde zu spüren und die Intensität mit der er eine Songs vortrag ist wohl einmalig. Man sicht eigentlich nur da und verliert sich in dieser Stimme während man das ganze Konzert über Gänsehaut hat. Am besten kann man diesen Bericht mit folgendem Ereignis des Abends abschließen: Nach dem das Konzert schon bei fast 3 Stunden Spielzeit angelangt war fragte er beim Publikum ("Dear Friends") trocken "Are You Satisfied Now?" Uns blieb nichts anderes üblich als zu grinsen und zu applaudieren.
In diesem Sinne, ich ziehe meinen Hut vor Leonard Cohen!