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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 14.08.2010 19:09 
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Ach ja und Kontrollen gab es, jedenfalls bei mir, gar nicht. Wenn überhaupt nur ein kurzer Blick aufs Ticket. Neben mir standen Leute mit Spiegelreflexkameras und haben munter drauf los fotografiert. Es hat wirklich keinen der Ordner interessiert.

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"This goes to show, the E Street Band is 100% live!"
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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 14.08.2010 23:38 
Konstantin hat geschrieben:
Ach ja und Kontrollen gab es, jedenfalls bei mir, gar nicht. Wenn überhaupt nur ein kurzer Blick aufs Ticket. Neben mir standen Leute mit Spiegelreflexkameras und haben munter drauf los fotografiert. Es hat wirklich keinen der Ordner interessiert.
Ja, das habe ich auch bemerkt.
Und überhaupt: was war DAS denn? La Ola vor dem Konzert? In Hannover? :shock: Ich staune immer noch. Fast wie in Barcelona vor zwei Jahren :mrgreen:
Ansonsten aber auch ein tolles (und mein erstes) U2-Konzert, sehr gute Stimmung (stehendes Publikum auf allen Rängen schon am Anfang des Konzerts), gute Songauswahl für einen Ersttäter wie mich, sagenhafte Bühne(nshow). Ich war positiv überrascht...

OLI


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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 15.08.2010 11:56 
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Artikel von Karsten Krogmann in der NWZ. Ich mag die Art, wie er Artikel schreibt :D

Zitat:
In den Klauen des Rockmonsters
Musik Die irische Rockband U2 begeistert 57 000 Fans in Hannover

Die „360°“-Tour führte U2 für drei Konzerte nach Deutschland. Das Stadion in Hannover war ausverkauft.

von Karsten Krogmann

Hannover - Wenn das Stadion einen Deckel hätte, dann ginge er jetzt nicht mehr zu. 52 Meter ragt die Bühnenspitze in den Nachthimmel über Hannover, und da, wo früher einmal der Mond schien, glitzert nun eine Disco-Kugel.

Unterm Pfeiler kauert „The Claw“, die Kralle, sie streckt ihre Spinnenbeine von der Ost- zur Westtribüne, umklammert einen 150 Meter langen Laufsteg und in der Mitte eine drehbare Bühne. Rund 30 Millionen kostet dieses 190 Tonnen schwere Technikmonster; U2 haben gleich drei davon im Gepäck.

Doch während 57 000 Menschen im ausverkauften AWD-Dome noch mit offenem Mund über die wohl größte Rockbühne der Welt staunen, dreht der Tonmann fix den Regler hoch. David Bowies „Space Oddity“ bollert aus den Spinnenbeinboxen, und eine riesige Rundleinwand unter der Discokugel schaltet live in den Backstage-Bereich: Vier Herren machen sich auf den Weg zur Arbeit, zwei von ihnen haben Musikinstrumente dabei. Jetzt wird es auch auf den Tribünen laut.

Gitarrist The Edge nötigt seiner Gibson einige Protestnoten ab, Bassist Adam Clayton und Schlagzeuger Larry Mullen lärmen tüchtig mit, und nach eineinhalb Minuten einigt man sich auf „Beautiful Day“, einen zehn Jahre alten Gassenhauer. Die Leute auf den Tribünen springen auf.

In Deutschland repariert
Denn da unten läuft Bono Vox los, der Sänger. Er trägt eine schwarze Lederhose und eine schwarze Lederjacke, die Augen versteckt er wie immer hinter einer dunklen Brille. Der 50-Jährige hat gerade eine Bandscheiben-OP hinter sich, „deutsche Ärzte und deutsche Krankenschwestern haben mich wieder zusammengeflickt“, sagt er. „Da“, ruft er und klopft sich hinten aufs Leder, „made in Germany!“ Er quert den Laufsteg linksherum und rechtsherum, er tänzelt über die drehbaren Stahlbrücken, er reißt ruckartig die Arme hoch; vielleicht ist das ja Teil der Bandscheiben-Reha.

Der Oldie „New Year’s Day“, das frische „Get on Your Boots“, das bewährte „Elevation“, nagelneu dann „Glastonbury“ – das alles sind bullige Stadionrocker, die U2 antrittsstark über das Fußballfeld bolzen. Bei der Musik verlässt sich die irische Band nicht auf millionenschwere Technik: Rau und ungestüm ist der Sound, eher schlicht ja auch die Songs, getragen vom pulsierenden Bass und von Bonos Zeitlupen-Melodien, die jeden Titel hymnentauglich machen. Lediglich ein Keyboarder unterstützt die Band stellenweise; er sitzt versteckt unter der Riesenbühne.

Dort arbeitet „The Claw“, die unheimliche Maschine, natürlich pausenlos. Ständig öffnen sich neue Klappen im Bühnenboden, aus denen Wechselgitarren für The Edge und Alternativbässe für Clayton gereicht werden, zweimal fährt ein Yamaha-Klavier auf und wieder ab. Dazu leuchten tausende Lampen an den Spinnenbeinen und im Bühnenboden, die 360°-Grad-Leinwand klappt sich auf 20 Meter aus, Mullens Schlagzeug dreht sich um sich selbst.

Etwas zu viel des Guten
Und weil U2 ja in den frühen 80ern hauptberuflich im Rebellenfach tätig waren, gibt es nach eineinhalb Stunden doch noch ein bisschen Politik. „Sunday Bloody Sunday“ geht als Protestbrief an den Iran, die eingesperrte birmanische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bekommt eine Lichterkette, der südafrikanische Bischof Desmond Tutu darf per Videobotschaft „One“ ankündigen. Und „Moment Of Surrender“ widmet Bono „diesem tollen Menschen, der in dieser Stadt gestorben ist: Robert Enke“. Larry Mullen trägt ein 96-Trikot, und das ist vielleicht ein bisschen viel des Guten.

Aber da sind die 140 Minuten „360°“-Spektakel auch schon vorbei, die Discokugel schießt letzte Goldpfeile und Silberblitze auf Hannover. Das Ende eines perfekten Rockkonzerts: bunt und laut und schrill und unvergleichlich.

57 000 Menschen schließen den Mund. Jetzt erst einmal gaaanz tief Luft holen.


Quelle: http://www.nwzonline.de/index_aktuelles ... d=2406850&

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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 16.08.2010 21:57 
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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 17.08.2010 19:45 
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Nachdem ich mir vor zwei Monaten eine Sitzplatzkarte für das Konzert in Frankfurt genehmigte ging mir immer wieder der Gedanke im Kopf rum diese doch in einen Stehplatz zu wandeln, trotz dem Chaos welches 2009 bei Bruce Springsteen im selben Stadion herrschte. Eine Woche vor dem Konzert wurde dieser Gedanke dann auch immer stärker. Ich konnte schnell ein Innenraumticket ergattern und meine Mutter bekam meinen Sitzplatz.

Aber der Reihe nach, wir kamen um 14:00 Uhr am Stadion an, Eingang E4. Ich hatte relativ geringe Erwartungen an die Organisation aber wartete einfach mal ab was so passieren würde. Außerdem wollte ich nicht in den FOS Bereich da dies mein einziges Konzert sein würde. Somit wollte ich schon im Stimmungsbereich dabei sein, aber auch ein kleines bisschen von der Bühne sehen, mir war also ein Platz vor dem Außencatwalk genug. Viele Fans wussten garnicht ob dieser Eingang überhaupt geöffnet werden wurde.

Man merkte Bonos soziale Ader schon an das Leute von Amnesty International Unterschriften gegen Zwangsräumungen in afrikanischen Ländern sammelten sowie Leute der One Kampangne Mitglieder suchten. Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber grundsätzlich finde es gut von Bono da es nicht selbstverständlich ist das ein Rockstar wie er so intensiv diesen Bereich betreibt.

Einige Fans trugen T-Shirts mit einem Konzertort/datum. So hoffte ich das es auch hier ein spezielles "Frankfurt, 10.08.2010" T-Shirt gäbe und beauftragte meine Mutter mir dieses, plus einem Tourbuch, zu besorgen. Nach dem Konzert ist eh immer so viel los an den Ständen. Kurz konnte ich auch billy vom Forum treffen.

Im Soundcheck hörte man instrumentale Versionen New Year's Day, welches beim ersten Konzert in Turin nicht gespielt wurde und auch 2009 selten kam, sowie andere Titel wie z.B. Unforgettable Fire. Es scheinen aber wohl nur die Techniker gewesen zu sein, so steht es zumindest auf der U2Tour.de Website.

Eine halbe Stunde vor Einlass stellten sich die Leute wieder auf, ich dachte es gäbe Einlass, aber wir sind ja in Deutschland, das passiert ja fast immer. So standen wir noch eine Weile eng zusammen bevor die Tore aufgingen. Es galt geradeaus einen kleinen Berg hochzulaufen und dann ins Stadion reinzurennen, ich hätte auch in den FOS Bereich gekonnt aber ging außenherum, holte mein Bändchen (wie bei Depeche Mode in Düsseldorf am Ende dieses Innenraumbereiches abzuholen, naja) und suchte mir einen Platz, die erste Reihe war dicht aber ich fand ich in der zweiten Reihe Mitte vor dem Außencatwalk wieder. So einen super Platz hätte ich sicher nicht erwartet.

Ein erstes Erstaunen brachte sicher der Blick auf die Bühne, wobei ich zwischendurch dachte "naja so groß ist die ja garnicht" und dann merkte ich das ich in der zweiten Reihe vor dem Catwalk schon in der Mitte des Stadioninnenraums stehe. Witzig war außerdem dass das Dach vom Stadion noch "primitiver" ist als in anderen Stadion. Das Dach ist eine Art Folie und wird durch Seile in die Mitte gezogen. Da das Dach auf war, zum Glück, sah man diese Seile natürlich sehr deutlich. Die Bühne selbst wirkt ja schon wie eine Art Spinne, mit diesem Dach sah es dann auch noch aus als hätte sie nun auch ihr passendes Netz.

Meine Mutter nahm ihren Platz ein, mit T-Shirt und Tourbuch (Danke nochmal!), und rief mich an. Sie saß in der Westtribühne, also hinter der Bühne ganz unten. Sie konnte mich aber sehen als sie sich in den Gang ein paar Stufen nach oben stellte.

Ich verbrachte das Warten mit holländische und deutschen Fans um mich herum sowie einem Spanier vor mir. Ich finde es immer wieder klasse neue Leute auf Konzerten zu treffen. Sie waren erfreut das auch ein "Newbie" dabei war. Der Holländische Fan klatschte direkt mit mir ab. Naja "Newbie" im Sinne von das es mein erstes Konzert war, U2 selbst höre ich intensiv seit 5 Jahren. Es galt noch bis zum "offiziellen" Beginn 19:00 Uhr zu warten bis die Vorgruppe Kasabian auf die Bühne kommen sollte. Bei dem super Wetter, perfektes Open Air Wetter, kein Problem. An dieser Stelle danke an den holländischen Fan für das mitgebrachte Wasser! Es half sehr. Wir haben auch direkt Kontaktdaten ausgetauscht.

Mit einer Verspätung von 15 Minuten ging es dann mit Kasabian auch los, was mir die Hoffnung gab U2 würde doch später als 20:15 anfangen (damit es länger dunkel ist).

Zu Kasabian muss ich sagen das ich mir letztes Album "West Ryder Pauper Lunatic Asylum" in England als ich in einem Geschäft nach CDs stöberte durch dessen Artwork auffiel. Kurz zuvor hatte ich mein Ticket für U2 ergattert und so spielte ich mit dem Gedanken mir das Album zuzulegen, was ich in Deutschland dann auch tat. Als Einstimmung hatte ich mir dieses auch am Vortag des Konzertes angehört.

Hier die Setlist im Einzelnen:

Shoot The Runner: Einer der mir unbekannten Songs (da nicht auf dem letzten Album enthalten) der gleich nach vorne ging. Ich dachte erst die Band hätte zwei Bassisten. Aber die Gitarre wie ein alter Rickenbacker Bass aussah (wie Mike Rutherford früher bei Genesis spielte).

Underdog: Der Opener des neuen Albums und auch einer meiner Favoriten.

Where Did All The Love Go?: Wie auch "Underdog" von der letzten CD, beide Songs kamen live viel besser auch wenn der Sound nicht optimal war. Das ist bei mir aber immer zweitrangig.

Empire
Julie And The Mothman

Vlad The Impaler: Nach zwei mir unbekannten Songs nun gleich drei neue Stücke, dieses hier hat schon etwas von Hip-Hop meets Rock an sich.

Fast Fuse
Fire: Sicher von der neuen CD mit "Underdog" einer der zugänglichsten Nummern, macht Live richtig Laune und kam sehr gut an.

Club Foot: Zum Schluss ein älteres Lied bei dem der Sänger die Bühne verließ und die Band ausgiebig einen Schluss zelebrierte.

Das waren dann auch schon knapp 45 Minuten die wie im Flug vergangen sind. Dem holländischen Fan vor mir haben sie auch sehr gefallen, wir waren hier schon am mitgehen. Fand es super das sie Gelegenheit bekamen als Vorband von U2 zu spielen. Sicher, sie kamen auf der Bühne ein bisschen verloren vor und spielten auch eher zu den Leuten vorne. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen das im kleinen Rahmen die Musik richtig auflebt.

Als Kasabian durch war wurde es aber spannend. Mein Adrenalin wurde spürbar, war es doch auch jahrelang ein Traum U2 mal live zu sehen. Ich hatte die Bühne 2009 immer nur auf Videos oder Bildern gesehen, nun stand ich selbst hier. Mir kam es aber (ähnlich wie 2009 bei AC/DC) vor das diese Bühne hier jetzt halt steht und andere Bands drauf spielen würden.

Ich rechnete mit 15 Minuten Verspätung, also 20:30 Uhr als Beginn, hoffte aber insgeheim das es gegen 21 Uhr losgehen würde, da dann schon von Beginn das Licht gut kommen würde. Auf der Leinwand erschien eine grüne Uhr welche wahllos die Zeiger angestrahlt bekam. Die Stimmung wurde auf einmal richtig gelöst und die Sitzplätze versuchten eine Laola, was ich beim ersten Mal eher als netten Versuch abtat, da ich in Deutschland in den letzten Jahren erst einmal (Bei Phil Collins in Düsseldorf 2005) eine funktionierennde Laola gesehen habe. Der erste Versuch lief dann auch sehr zögerlich und verlief sich, doch beim zweiten Versuch traute ich meinen Augen kaum, es funktionierte! Ein deutsches Publikum bekommt eine Laoloa-Welle hin, das muss ein besonderer Abend werden. Der deutsche Fan neben mir war ebenso positiv überrascht. Die Minuten vergingen und vergingen, die Welle lief bestimmt 6 oder 7 Mal durchs Stadion, lustigerweise nur über die Sitze da im Stadion aufgrund der runden Bühne auf allen Tribünenseiten Sitzplätze verkauft wurden. Es schien wohl unklar wann der Innenraum die Welle übernehmen würde, so genossen die Fans im Innenraum eher mal wie die Leute auf den Sitzen Stimmung verbreiteten, und selbst natürlich auch diese lauthals anfeuerten.

Um 20:45 Uhr schien es dann wirklich so das U2 um 21:00 Uhr starten würde. Auf der Leinwand sah man immer noch die Uhr und immer wenn ich dachte "jetzt kommt Space Oddity" wurde noch ein weiterer Song vom Band gespielt, man wurde regelrecht hingehalten. Aber ist Vorfreude nicht auf die schönste Freude? Doch dann war es soweit, ein gewisser David Bowie Song ertönt und der holländische Fan, welcher meine Anspannung mitbekam und wusste das dies mein erstes U2 Konzert sein würde, sagte nur "now it's starting".

Space Oddity: Gehört für mich schon zum Konzert von daher erwähne ich es als einzelnen Song. Ich liebe den Titel sowieso, und mag auch Bowie sehr, aber so intensiv habe ich ihn wohl noch nie wahrgenommen. Er hat auch zu der Bühne sehr gepasst. Als Bowie begann "Ground Control To Major Tom" zu singen jubelten die Fans schon. Der Jubel wurde dann während des Songs immer länger und so war klar das U2 bei ihrem Marsch auf die Bühne im Stadion angekommen waren. Immer mehr Menschen jubelten als die vier die Treppe heraufkamen und auch der Innenraum kein Halten mehr kannte.

Return Of The Stingray Guitar: Das neue Intro funktionierte prächtig. Videos von Turin ließen erahnen das es gleich unter donnernder Lautstärke krachen wird aber trotzdem überstieg es alle meine Erwartungen, nicht nur die Lautstärke. Der Sound war zwar nicht perfekt, aber das war mir in dem Moment sowas von egal. Die Band spielte ein rockiges Riff und Bono lief erst einmal eine Runde über den Laufsteg, begrüßte die bereits feiernden Fans, rief immer wieder "Deutschland!", dann "Germania" und schließlich endete das Intro mit dem Ruf "Achtung Baby!". Das kam einem vor wie eine Ansage: "Achtung jetzt gehts ab!". Bei diesem Intro waren wir schon am hüpfen und die Menge drehte dermaßen ab wie ich es selten bei einem instrumentalem Intro gesehen habe. Als diese 2 Minuten vorbei waren winkte die Band nochmals den Fans und lies sich für ein paar Sekunden feiern.

Beautiful Day: Ich war sicher nicht der Einzige der skeptisch daherschaute als in den Rehearsal News von Turin, bzw News von der ersten Setlist 2010 in Turin, durchkam das dieses Lied der neue Opener sei. Ich selbst finde die Nummer ok aber es war auch nie einer meiner Favoriten. Aber nun wurde ich eines besseren belehrt, es passte wie die Faust aufs Auge. Im Refrain ging es einfach nur ab und gleichzeitig stimmte die Zeile "It's A Beautiful Day, Don't Let It Get Away" an diesem Abend wirklich.

New Year's Day: Im Soundcheck klang es ja schon an aber das man es direkt an zweiter Stelle brachte überraschte uns Fans doch sehr freudig und die Party ging weiter. Eine kleine Panne führte dazu das The Edges Yamaha E-Piano zum Intro nicht hochgefahren wurde und The Edge auf der Gitarre imrovisierte und grinsen musste, that's live. Auch diesen Song habe ich ein bisschen überhört, doch die Version war richtig klasse. Ich kann mir vorstellen das einige, inklusive mir, dachten das man "Magnificent" aus dem Set gekickt hat. Man merkte direkt das hier viele Fans waren da sie alle am Ende direkt wussten wie man den schnellen Teil mitklatscht.

Get On Your Boots: Die erste neue Nummer und gleichzeitig das erste Mal das die Leinwand mehr als nur zur Übertragung genutzt wurde, aber noch hielt man sich mit ganz großen Effekten zurück. Damit begann für mich die Ära von "No Line On The Horizon" als ich die Performance bei der Echo-Verleihung 2009 sah und dachte "was soll denn das?" Im Laufe der Zeit gefiel mir die Nummer zwar immer besser aber ein Favorit wurde sie nie. Umso freudiger war ich überrascht das auch dieser Titel richtig abging, so schräg der Refrain sein mag. Hier kamen auch zum ersten Mal die Brücken zum Einsatz wo The Edge und Adam Clayton auf den Catwalk wechselten. Danach Begrüßte Bono die Menge und fragt auf deutsch "in welcher Zeit sind wir?"

Magnificent: Auf der Leinwand sah man Kontinente der Welt und "Magnificent" ertönte, es war also nicht rausgefallen sondern nur verschoben worden. Im Gegensatz zu "Boots" hört man hier auch die "alten" U2 raus. Mit "Boots" hat es aber gemeinsam das ich mir beide sehr lange erarbeiten musste. Nach der schrägen ersten Single des "Horizon" Albums kam also wieder ein "familiärer" Sound ins Stadion.

Mysterious Ways: My Sweet Lord (Snippet): Es groovt und funkt, habe ich ebenfalls gehofft mal live zu bekommen und wurde nicht enttäuscht. Auf der Leinwand sah man Silhuetten von einer sich bewegenden Frau, passend zum Text. Edge spielte sein Solo direkt vor uns und Bono sang dort auch das Ende um den Titel mit ein paar Zeilen aus George Harrisons "My Sweet Lord" zu beenden.

I Still Haven't Found What I'm Looking For / Movin' On Up (Snippet): Bono hielt nun seine Begrüßungsansprache. Er bedankte sich das wir alle kamen um sie zu sehen, die Bühne wurde gebaut "to be closer to you", bei Kasabian für die Eröffnung und auch bei den deutschen Ärzten welche ihn wieder zurück auf die Bühne brachten, U2 hatte die USA Tour im Juni/Juli verschieben müssen da Bono Rückenprobleme hatte. "I've been rebuilt by German engineering", und lachte "I have a 'Made In Germany' sticker on my ass" :D Er fühle sich wie ein Merzedes Benz und stellte die Band dann vor um sie bestimmten Autos zuzuordnen. The Edge "he's more an Audi man". Adam Clayton, welcher bei Frauen kein Tempolimit kenne :D und "King Of The Autobahn", sei ein BMW und am Schlagzeug saß "A very young Trabant" Lary Mullen :D :D Alle Worte (wie auch im weiteren Verlauf des Konzertes) liefen auf deutsch Übersetzt über die Leinwand, das find ich mal eine coole Idee. Dessen Drumkit drehte sich dann für die Nummer zu den Fans nach hinten.
Es folgte einer der großen Hits des "Joshua Tree" Albums bei dem das Stadion die erste Strophe mitsang, ein Gänsehautmoment. Meinstens können die Leute ja nur die Refrains mitsingen, aber hier sang das ganze Stadion die komplette erste Strophe. Ich habe keine Ahnung von wem "Movin' On Up", das Snippet was Bono gegen Ende sang, ist und kenne es auch als Song nicht, aber es passte verdammt gut da hin.

Glastonbury: Als Bono diese Nummer ankündigte und Larry wieder zurückgedreht war wurde mir klar das "Northern Star" (der andere, ruhigere, neue Song) es nicht ins Programm schaffte (wurde also durch "New Year's Day" ersetzt) und es heute "nur" einen neuen Song, so neu das er noch auf keinem Studioalbum erschien, geben würde. Das war mir aber egal denn wer macht das heutzutage schon? Bruce Springsteen hatte letztes Jahr gegen Ende seiner Tour einen neuen Titel mit "Wrecking Ball" gespielt (über die Schließung des Giants Stadiums), aber ansonsten sind die Beispielte, vor allem bei so großen Bands, doch sehr rar gesäht. Bono kündigte die Nummer an mit "wir versuchen jetzt wie in den 70ern zu rocken" an. Viele Leute waren, verständlicherweise, nicht mit der Nummer vertraut. Nur wenn man Videos von der Nummer aus den Proben in Turin, oder eben dem Konzert, gesehen hatte konnte man es kennen. Viele Fans waren sicher damit vertraut und auch ich genoss es den Refrain mitzusingen als viele eher dachten "woher kennen die das denn jetzt?" :D Geile Nummer, darf gerne aufs nächste Album kommen, wie auch übrigens "Northern Star".

Elevation: Nun gab es aber wieder sehr familiäre Töne. Edge spielte das Riff an, die Menge jubelte, Bono sang wiederholt "Elevation" und es klang ein bisschen irritierend da wir nicht wussten ob wir das nun nachsingen oder das "oooohooh" machen sollten, egal schnell setzte Lary sein und man rockte eh nur noch ab. Der Song wurde glaube ich irgendwo mal für die blödeste Songzeile "A Mole, Digging In A Hole, Digging Up My Soul" erwähnt, aber irgendwie macht diese Zeile doch Sinn. Wie dem auch sei, jeder sang sie mit.

In A Little While: Nach dem Rocker folgte endlich mal etwas ruhigeres. Viele Leute können die Nummer nicht so ab aber ich fand sie passte hier hin und Bono sang sie sehr intensiv. Das ist mir dann auch wichtiger. Mir ist es wichtiger das der Künstler diese Nummer auch selbst singen will. Es gab Einblendungen vom I.S.S. Austronauten Frank De Winne welcher dann am Ende des Songs auch die Zeilen "A man dreams one day to fly, A man takes a rocket ship into the skies, He lives on a star that's dying in the night, And follows in the trail, the scatter of light" vor.
Der Song erschien 2000 auf dem "All That You Can't Leave Behind Album" und so war es ein sehr guter Zufall das diese Zeilen so lauteten, aus dem Worte von Frank De Winne machten sie wirklich mehr Sinn und bescherte den Fans einen bewegenden Moment.

Miss Sarajevo: Habe mir diesen Titel nie richtig vorher angehört, aber wusste das er in Turin kam. Um es kurz zu machen, seit dem Frankfurter Konzert einer meiner U2 Favoriten. Durch die Dokumentation auf der Best Of 1990-2000 kannte ich die Geschichte des Songs aber habe ihn selten, wenn überhaupt, ganz gehört. Bono sang den Teil von Luicano Pavarotti auf der Brücke in Italienisch. Auch wenn er dabei auf einen Zettel starrte um die Worte abzulesen war dies eine Demonstration für alle die denken das Bonos Stimme am Ende sei. Ein ganz großer Moment. Am Ende des Songs erschienen verschiedene Fragen auf der Leinwand. Diese Fragen kamen von irgendwelchen Leuten und mussten nicht zwingend ernst sein, so gab es Fragen wie "Bin ich ein guter Vater" ebenso wie "Was machst Du heute abend?" Aus diesem Zwischenteil ertönte dann das Intro des nächsten 90er Tracks.

Until The End Of The World: Auch wenn es wohl klar war das es kommen würde habe ich mich richtig gefreut. Ich liebe die Nummer seit ich meine erste U2 Live DVD 2005 gesehen habe, Slane Castle von 2001. Die Fans drehten also wieder ab und bei Edges Gitarrenzwischenspielen flackerten die weißen Lichter zur sonst schwarzen Bühne, simpler aber absolut passender Effekt. Es kam mir auch vor das die Nummer wesentlich rockiger rüberkam als ich es in Erinnerung hatte. Mittlerweile fand ich raus das Lary Mullen in Edges Parts nicht die Hi-Hat durchspielte sondern auf Becken wechselte, habe ich so noch nie gehört, auch auf der DVD von Pasadena 2009 gab es noch die Variantemit der Hi-Hat. Für mich die beste Version des Songs. Am Ende fuhren Edge und Bono auf den beiden Brücken aufeinandner zu und versuchten ihre Fingerspitzen zu berühren um kurz vorm Ziel wieder zurück zu fahren. Auch wenn sie das auf jeder Show so machen kam der Effekt klasse.

The Unforgettable Fire: Bono zitierte zu Beginn auf deutsch Johann Wolfgang von Goethe: "Was immer du tun kannst oder erträumst zu können, beginne es! Kühnheit besitzt Genie, Macht und magische Kraft." Er sang die Nummer auf einer der beiden Brücken. Zu Beginn war es komplett dunkel, als das Schlagzeug einsetzte erstrahlte die Leinwand in vollem Glanz und gab ihre volle Größe zum Vorschein. Es ist eigentlich kaum zu glauben das dieser Titel fast 20 Jahre nicht mehr live im Programm dabei war. Ich selbst habe ihn zwar immer mal wieder gehört aber nie greifen können, umso mehr hat er dann am Abend auf mich gewirkt. Da ich sowieso ein Fan des Yamaha CP70 Pianos bin, Genesis (wie auch unter anderem Phil Collins und Peter Gabriel, sowie viele andere Leute) haben es über die Jahre benutzt und es ist wohl ein Sound mit dem ich aufgewachsen bin. Das Piano kommt im Refrain sehr deutlich zur Geltung. Je länger das Konzert wurde kamen meine Emotionen auch immer mehr aus mir raus. Die Fans vor mir fotografierten sich und ich drehte mich kurz um meinen Kopf mit aufs Bild zu gesellen, keine Ahnung wieso, es passte einfach.

City Of Blinding Lights: Nachdem sich die Leinwand beim vorherigen Song erstmals wirklich eindrucksvoll präsentiert hat kam sie nun voll zur Geltung und untermalte meinen Lieblingssong des 2004er "How To Dismantle An Atomic Bomb" Albums super. Bei den Zeilen "Can You See The Beauty Inside Of Me? What Happened To Beauty I Had Inside Of Me?" nahm Bono die Sonnenbrille ab und schaute in die Kamera, einfacher aber tiefgehender Moment. Meine Emotionen waren nun so deutlich das der Holländische Fan auch für zwei Songs in die erste Reihe lies und irgendwas meinte von "Ich hab eh noch Shows vor mir, Du hast nur diese", ich hab net genau hingehört da ich so in die Musik vertieft war.

Vertigo / It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine) (Snippet): Es rockte, die Leinwand blitzte und ab gings. Da hab ich dann wirklich positiv am Rad gedreht und es ging auch einfach nur ab. Ich hoffe mich hat keiner gefilmt bei dem Lied :D Der Song ist, genau wie auch "Elevation" wirklich eine perfekte Stadionnummer, welche trotzdem nicht einen sinnlosen Text hat. Am Ende war ich kurz stutzig was Bono da sang, aber es entwickelte sich doch echt zum R.E.M. Song "It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)", das war lustig. Habe am Tag nach dem Konzert gelesen das R.E.M. Sänger Michael Stipe anwesend war, das machte natürlich Sinn.

I'll Go Crazy If I Don't Go Crazy Tonight / Discothèque (Snippet): Der Remix ist sicher gewöhnungsbedüftig, dem einen gefällts dem anderen nicht. Er hat sicher die Stimmung bei uns gehalte und die Leinwandanimationen (die vier am bangen) sind schon lustig. Mir gefällt es weil es bei dem Konzert auch mal einen Kontrast zum Rest bildete, so hatte man auch mal Larry Mullen mit seiner Djembe vor sich rumlaufen. Am Ende sang Bono auch vor uns auf Knien eine Art Gebet für die Leute in Teheran. Damit wurde wohl auch der Block eingeläutet den viele Leute am wenigstens vom Konzert mögen, den Politischen.

Sunday Bloody Sunday: Nahtlos geht "Crazy" in den 83er Hit über. Die Version war sehr gut, da sie kurz und knapp alles auf den Punkt brachte und auch frischer klang als zum Bespiel die Version auf der Vertigo Tour DVD. Während Edges Solo drehte sich Larrys Drumkit nochmal für den Rest des Songs nach hinten.

MLK: Bono sang es als eine Art Gebet an Aung San Suu Kyi aus Burma welche 1990 die Wahl zur Präsidentin gewann aber seitdem unter Arrest steht, weil sie für die Freiheit kämpft.

Walk On / You Never Walk Alone: Nahtlos ging es weiter mit dem Song welcher für Aung San Suu Kyi geschrieben wurde und 2000 erschien. Es handelt sich hierbei um einen meiner Lieblingssongs. Das geniale am Text ist das man ihn auch auf sich selbst beziehen kann und diese persönliche Bedeutung hatte ich schon bevor ich über die ursprüngliche Motivation wusste welche Bono veranlasste den Text zu schreiben. Frau San Suu Kyi erschien auch bildlich auf der Leinwand. Was für viele Leute überhand nahm war die Sache als die Leute von Amnesty International 2009 mit Masken von ihr auf die Bühne kamen. Dieses Jahr hatten sie die Masken durch Lichter ersetzt. Ich fand das nicht übertrieben weil es irgendwie ja schon einen Sinn hatte. Außerdem wird es einen politischen Block bei U2 Konzerten wohl immer geben. Gerade weil das meiste ja auch über Leinwände preisgegeben wurde und es keine ewig langen Ansagen von Bono gab war es auf dieser Tour ok. Man hängte passenderweise für das Songende noch "You Never Walk Alone" als Snippet hintendran. Nach dem Song verließ die Band kurz die Band die Hauptbühne und verwies auf die Ansprache von Desmond Tutu.

Desmond Tutu Speech: Diese Ansprache vom Afrikanischen Erzbischof war lockerer als ich es angenommen hatte. Er sagte das die Leute welche sich für die Bürgerrechte in den USA einsetzen seien die selben wie die Menschen die sich in Afrika gegen das Arpatheid in Südafrika und weitere Beispielte, es seien auch die selben "beautiful people that I see when I look around this stage tonight in 360 degrees", WIR sind die selben Menschen, weil unsere Stimmen gehört würden. Millionen sind am Leben dank Medikamente gegen Malaria und Aids. Als er all dies sagte begann im Hintergrund langsam das Intro zum Song. Die Ansprache endete mir den Worten "We work for each other as ONE", nun war klar was folgen sollte.
Wenn man das jetzt alles zusammennimmt dann ging der Block maximal 20 Minuten und das ohne eine große Zwischenansage von Bono.

One / Amazing Grace (Snippet): Ich fand "One" immer ein bisschen überschätzt auf "Achtung Baby", die Liveversionen fand ich im Laufe der Tourneen ok, am besten sicher die von Sydney 1993. Bei Hits bin ich zudem skeptisch da diese in den Himmel gehoben werden nur weil sie erfolgreich waren, der Text spricht sicher für sich und als sie begannen in Frankfurt den Song zu spielen fand ich es einen sehr erhebenden Moment und verstand warum der Song zu dem wurde war er ist. Irgendwie klang es auch sehr frisch. Am Anfang hat man sogar ein bisschen auf der Gitarre variiert, was glaube ich Bono tat. Dieser steigerte sich dann auch in ein super Finale was mir die Tränen in die Augen trieb, das Ende sang Bono besser als die Versionen die ich von den letzten Tourneen kannte. Als ob das nicht schon genug Futter für die Emotionen war kams nun ganz groß. In der Stille stand Bono angestrahlt vom Licht am Mikro und sang sich selbst begleitend ein paar Zeilen aus "Amazing Grace", das alleine war schon wahnsinnig doch dann im Laufe dieser Zeilen gesellte sich leise ein Synthesizerklang dazu.

Where The Streets Have No Name: Jeder der Live DVDs von U2 der vergangenen Tourneen besaß wusste nun schon was nun kommen sollte und die Fans zeigte ihre Freude. Der Synthesizer wurde immer lauter, das Licht auf der Bühne färbte sich rot, mir kamen die Tränen und ich bekam eine Gänsehaut wie ich sie ganz selten davor hatte. The Edge begann die Melodie von "Streets" zu spielen, immer und immer wieder, die Leute jubelten, immer wieder hörte man die Melodie bevor Larry mit den Drums einsetzte und ein paar Takte später sich die Spannung, die gesamten Emotionen entladen als die Bühne hell aufblendet und es ging ab. Ich merke wie ich nur vom schreiben dieser Zeilen wieder Gänsehaut bekomme. Alleine dafür hat sich der Eintrittspreis gelohnt, nur für diese sage und schreibe 2,5 Minuten. Es gibt Momente in Konzerten die lassen einen nicht mehr los. Diese sind bei mir zum Beispiel mal bei Bruce Springsteens "Born To Run" selber an die Gitarre greifen zu dürfen, das kollektive "Weizenfeld aus Händen" bei einem Depeche Mode Konzert wenn "Never Let Me Down Again", wenn Mark Knopfler sein Gitarrensolo am Ende von "Telegraph Road" spielt, etc und eben dieser Moment von U2. Die Nummer selbst wurde natürlich abgefeiert und es war Freude pur, einfach nur Freude. Am Ende verließen U2 die Bühne, und ich stand nur da "habe ich DAS gerade erlebt?" und die Tränen liefen weiter. Die anderen Fans sahen mich wohl und irgendein weiblicher Fan sagte irgendwas zu mir, keine Ahnung was.

Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me: Zu Beginn sah man auf der Leinwand ein Intro in dem ein UFO durch das Universum fliegt und die "Aliens" darin den Refrain vor sich hinpfeifen und was vor sich hinreden was in der Leinwand übersetzt wurde als "Klasse Show was?", man sieht wie sie an "der Bühne" vorbeiflogen als man lesen konnte "was war denn das eben?", witzige Animation und genau richtig nach dem emotionalen Hauptsetabschluss. Danach sah man die Außenseite eines UFOs welches wohl gerade landete und im "Fenster" kam das "Zooropa Gesicht" zum vorschein welches irgendwas von "baby baby baby light my way" von sich gab. Ich dachte ganz kurz daran das man wieder "Ultra Violet (Light My Way)" wieder ins Set nahm doch war mir sicher das das Intro sowieso das gleiche ist. Aus dem Gesicht wurde wieder das Fenster welches blieb und alles andere schwarz wurde. Diese Form blinkte rot auf als Bonos zweites Mikro in der Form dieses Fensters an einem Seil von oben runtergefahren kam. Es hing ein paar Sekunden da und Bono kam im blauen Licht mit seiner Lichtjacke auf die Bühne als Larry zum lange nicht mehr gespielten Song einsetzte welcher in den 90ern der Titelsong zum Film "Batman Forever" war. The Edge ließ die Gitarren krachen, viele Meinungen sind das es auf der Popmart Tour oder in der Studioversion mehr dreckig kam. Das kann vielleicht sein, aber was interessiert mich die Version von 1997 wenn ich U2 jetzt sehe, sie spielten es immer noch drecking und Bono hangelte sich am Seil des Mikros entlang. Diesen Effekt hat man 2009 schon bei "Ultra Violet" gehabt, aber ich finde hier passt er besser, quasi "Bono als Batman" der durch die Nacht fliegt. Im Nebel der auf die Bühne kam sah man die Lichter von Bonos Lichtjacke noch besser, geiler Effekt und visuell sicher eins der Highlight des Abends. Am Ende kam dann noch eine Discokugel dazu welche im kommenden Song eine entscheidende Rolle spielen würde.

With Or Without You: Aus der nächsten Stille erklang ein weiterer großer Hit aus den 80ern. Neben der Discokugel auf der Bühne gab es auch noch eine weitere ganz oben auf der "Antenne" welche schon über dem Stadion ragte. So wurde das komplette Stadion von diesen beiden Kugeln eingestralt und versank in einem wunderschönen Sternenmeer. Wissend von anderen Fans war mir bewusst das Bono die Nummer sehr eigenartig auf der Tour singt und wohl kein Bock hat. Stattdessen spiele er lieber mit dem Mikroständer, das war auch der Fall aber ich fand die Version doch gut bis sehr gut. Außerdem hat das für mich so eine Art "Ironie" an sich. Ich sehe das als Bonos Art den Leuten welche nur die Hits hören wollen und alles unbekannte strikt ablehnen ein bisschen zu versalzen. Nach dem Motto "Ihr wollt 'With Or Without You' weils ein großer Hit war und ihr alles unbekannte von vornerein ablehnt? Ok, dann kriegt ihr ihn, aber so wie ich ihn singen will und da ich keinen Bock drauf hab sing ich ihn halt so" :D Am Ende hing Bono seine Lichtjacke ans Mikro welches samt Jacke wieder hochgefahren wurde.

Moment Of Surrender: Schon war man dann auch am Ende des Abends angelangt. Bono bedankte sich bei den Leuten in der Red Zone welche mit ihrem Eintrittspreis die Aidsforschung unterstützen und auch die One Campaign wurde erwähnt. Dann fuhr er fort "We hope that in this country, something's going on very special we felt it over the years and we pray that this dreadful disaster that happened at the love parade does not stop the joy for music and culture in this country." Das gab großen Applaus, danke Bono, das musste wirklich mal gesagt werden. Dann machte er weiter: "For everybody who lost their lives, for friends and families, this is 'Moment Of Surrender' ". Das war ein Gänsehautmoment und die Nummer bekam eine weitere Bedeutung. Mir hat der Text ohnehin sehr viel bedeutet und schnell war mir klar das diese erst 2009 veröffentlichte epische Ballade zu meinen Alltime Favs von U2 zählen würde. Die Faszination lies in der Tat nie nach. U2 hat ja meistens mit etwas ruhigem ihre Konzerte beendet und diese Tradition setzte sich mit diesem Song fort. Nach dem Intro ging Bono direkt in den "oh oh oh" Teil (welcher von den Fans sehr mitgesungen wurde) um dann die Nummer auf sehr berührende Weise zu singen. Ich konnte noch einmal richtig in die Musik versinken, was ich die vergangenden 130 Minuten aber sowieso schon tat. Als das Lied vorbei war verabschiedete sich die Band und ging von der Bühne um den Leuten hinter der Bühne nochmal zu winken. Die Menge tobte natürlich weiter aber die Lichter gingen schnell wieder an.

Ich stand erst mal wie benommen da. Die Fans vor mir waren nicht überrascht, sogar sehr erfreut und ich musste sie auch erstmal umarmen. Mit so einer emotionalen Wucht hatte ich wirklich nicht gerechnet. Das hatte ich sonst höchstens nach Springsteen Konzerten oder anderen, speziellen, Konzerten. DAS sind dann auch wirklich die Momente die einem ein Konzert geben kann. Ich drehte mich nach links und fragte den weiblichen Fan was sie vorhin wollte, als Antwort hörte ich "wir wollten Dich einfach nur trösten" vorhin. Sie haben mitbekommen das dies mein erstes Konzert war. Diese Emotionen waren mir in keinster Weise peinlich und ich schäme mich auch keineswegs dafür. Ich blieb noch bei den Fans aus Holland und Spanien. Diese machten mir auch klar das es wirklich ein besonderer Abend war da sie selbst schon einige Shows 2009 sahen und auch 2010 in Turin waren. Wir machten noch ein paar Bilder von der Bühne. Mein Handy hatte ich wieder angeschaltet, bei Konzerten ist es immer aus, und meine Mutter wollte zu mir in den Innenraum. Ich wartete und verabschiedete mich von den Fans, danke an euch. Es klar war klasse!

Sie durfte leider nicht direkt in den Innenraum und ich auch nicht in die Richtung wo sie saß. Also musste ich außerhalb des Stadions wieder an den Eingang E4. Doch auch der Weg war versperrt, aber es gab einen Weg weiter oben der hinführte, also ging ich dorthin und nach einem langsamen Ausmarsch traf ich meine Mutter dann auch wieder welche mir auch direkt klar machte das Konzert genossen zu haben und mir dankte dass sie mit "durfte". Das der Sound bei ihr, Westtriübe, also hinter Bühne, auch nicht optimal war störte sie genau so wenig wie mich. Wir gingen zur Stadion-Haltestelle und bekamen unsere S-Bahn um 00:00 Uhr. Erst kam der falsche Zug was ein bisschen eigenartig war, aber kurz nach Mitternacht begann die 30 Minütige Fahrt zur Haltestelle wo wir auf dem Park & Ride Platz das Auto stehen hatten. Dort angekommen ging es dann, mit kurzem Zwischenstop an einer Tanke für ein kaltes Wasser, richtung Heimat. All diese Ereignisse nach dem Konzert gingen an mir vorbei da ich mental noch im Stadion war. Wenn ich solch einen emotionalen Abend erlebt habe ist mir hinterher so ziemlich alles egal und ich wollte nicht für ein Jammern der zu späten S-Bahn meine "Nach-dem-Konzert-Stimmung" beeinflussen lassen.

Schließlich waren wir um 02:30 Uhr daheim und ich konnte in aller Ruhe vom Konzert träumen.

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Tja was soll ich sagen? Ich bin so froh meinen Sitzplatz gegen einen Stehplatz getauscht zu haben. Commerzbank Arena nie wieder? Naja, auch wenn der Sound nicht optimal war, die "zweite Chance" lief sicher besser als bei Bruce 2009. Ich hoffe allerdings nicht das dieses Mal alle Eingänge aufgingen wegen dem tragischen Unglück bei der Loveparade, das wäre nämlich wieder ein "es muss immer etwas passieren bevor etwas bewirkt wird" Moment.
Das Publikum war sensationell, ich kam mir fast vor wie in Südeuropa, die Band war super drauf. Band und Publikum sah man an das sie alle einfach nur Bock haben heute alles zu geben. Es war ein magischer Abend. Die Bühne ist wirklich super, alle meine Zweifel (sie lenke von der Musik ab) wurden aber sowas von begraben. Klar es gab visuelle Gags (Leinwand, Mikro am Seil, Discokugel) aber sie hielten sich im Rahmen. Weil das Stadion relativ klein, und dadurch hoch, war füllte die Bühne mehr Platz aus und es kam vor der Bühne eine intime Atmosphäre auf. Der Bereich zwischen Steg und Hauptbühne war schon eine Art "Club". Bono gab allen Seiten das Gefühl miteinbezogen zu werden. Sicher eines der Highlights des Konzertjahres 2010 und auch generel eines der besten Konzerte was ich je gesehen habe. Danke U2 für diesen Abend!


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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 17.08.2010 21:57 
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Wow, na, da hast du ja wieder einen tollen Bericht abgeliefert, drumdani! :)

Danke dafür! Werde den noch in aller Ruhe studieren.

Jedenfalls schön, dass du so beeindruckt warst. Bei mir waren in Gelsenkirchen ja einige Umstände, die es zu keinem wirklichen Genuss werden ließen - allerdings habe ich U2 in Wien 2005 in ähnlich toller Erinnerung. Ja und vielleicht gebe ich Bono & Co doch noch eine Chance, evtl. wirds noch was mit München dieses Jahr.

Den Thread-Titel hab ich auch etwas abgeändert, da es hier ja nun nicht mehr nur um das Konzert in Gelsenkirchen geht.

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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 08:24 
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Toller Bericht für ein tolles Konzert. Ich bin froh das ich mich kurzfristig für das Konzert entschieden haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 08:37 
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Super Bericht drumdani,....wäre auch ein eigener Thread wert :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 11:49 
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Klasse drumdani... die Vorfreude steigt immer mehr.
Ich habe das Konzert mit Innenraumticket und lieben Bekannten
in München noch vor mir und ich freu mich wie "Bolle" :devil


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 Betreff des Beitrags: Re: 03.08.2009 U2 Gelsenkirchen
BeitragVerfasst: 18.08.2010 14:40 
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Limbus hat geschrieben:
Nightdancer hat geschrieben:



:devil hoppla, ganz futuristisch... die Vorfreude steigt und steigt :devil
Danke für den Link Nighdancer


...will auch mit, Limbus :cry: :oops:

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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 16:27 
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:wink: ähm bruceeta.... das hab ich aber nicht geschrieben!

Aber ich werd Dir was mitbringen.... wird zwar ein paar Tage dauern,
aber laß Dich einfach überraschen 8)


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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 20:28 
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kann jemand was zur Ticketlage vorm Stadion sagen ? waren viele Tickets im Angebot ? Preise ?

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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 20:31 
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mir sind nicht so viele aufgefallen, einer hatte Originalpreis, wie es an den anderen Eingängen war weiß ich nicht


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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 21:04 
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Ich war bis nach halb neun vorm Stadion. Stehplätze gab es gg. 19.00 Uhr zum Originalpreis, Die billigsten Plätze (39 €) wurden für 60 € verkauft. Haupttribüne 179 €, wurden für 45-90 Euro verkauft. Die 114 Euro Tix gingen um die 50 € weg. Red Zone gabs für 150 €.


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 Betreff des Beitrags: Re: U2 Tour 2009/2010
BeitragVerfasst: 18.08.2010 21:12 
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gut, anfassen muss ich die Jungs nicht, alles andere klingt ja vielversprechend.

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