Lasse hat geschrieben:
Hmmm, dann könntest Du Probleme bekommen, denn der Film ist sehr surreal.
Surreal trifft's meiner Ansicht nach nicht ganz. Klar, es gibt surreale Sequenzen, etwa sich aufklappende Straßenzüge und eine plötzlich auf der Straße herandonnernde Eisenbahn. Aber der surrealistische Anteil in den Traumsequenzen ist nicht so, dass man die ganze Zeit das Gefühl hat, auf einem Drogentrip oder in einem Bild von Salvador Dali zu sein. Gerade in den Traumsequenzen gibt's doch auch ganz handfeste Action mit Verfolgungsjagden und Ballereien. Oder meinst Du mit surreal eher die sich überlappenden Traumebenen, Lasse?
Die Parallelen zu
Matrix sind für mich in der Frage der alternativen Realitäten zu finden.
Inception: Was ist Traum, was ist Realität?
Matrix: Was ist die Matrix, was ist Realität? Die große Stärke von
Matrix war meiner Ansicht nach in erster Linie die Idee der Matrix: eine zweite, künstliche Realität. Die in den Kokons der Maschinen dahinvegetierenden Menschen ahnten nicht, dass die Welt, in der sie sich wähnten, keine echte ist. Ähnlich ist's in den Traumwelten von
Inception - zumindest dann, wenn die Truppe um DiCaprio gut arbeitet. Und weil die Idee das stärkste Element von
Matrix war, konnten Teil 2 und 3 auch nur abfallen - die Idee war ja schon in Teil 1 ausgearbeitet worden. Beide Fortsetzungen wollten diesen zwangsläufigen Mangel an Originalität mittels überbordender Action ausgleichen. Das ist misslungen. Für mich dennoch eine gelungene und sehenswerte Trilogie, die ich mir sicher mal wieder anschauen werde.
Solche existenziellen Fragen sind meiner Ansicht nach nicht zufällig in höherem Maße Ende des Jahrtausends aufgekommen - eine typische Zeit für derartige Ideen in der Kunst, unabhängig vom Anspruch eines Kunstwerks. Was bringt die Zukunft? Was führen wir für eine Existenz? Diese Fragen werden logischerweise verstärkt zu Zeiten von Umwälzungen oder vermeintlichen Umwälzungen gestellt, zu denen definitiv Jahrhundert- bzw. Jahrtausendwenden gehören. Ich erinnere an
Dark City, The 13th Floor, The Truman Show, um ein paar Beispiele aus dem Film zu nennen.
jerseylady hat geschrieben:
Den letzten Film von Leo, unter Scorseses Regie "Shutter Island", den fand ich z.B. sehr gut, obwohl die Kritiken nicht durchwegs gut ausgefallen sind.
Glaub' schon, dass der nicht jedermanns Sache ist. Ich hab'
Shutter Island noch nicht gesehen, hab' ihn mir aber am Wochenende als Blu-ray gegönnt und bin todsicher, dass er mir sehr gefallen wird.