Mal ein Konzert direkt in Zweibrücken, normalerweiße ist das eher das Stadtfest oder Leute wie Mark Medlock "beehren" die Stadt. Im Rahmen des Public Viewings gab es dieses Mal an spielfreien Tagen Konzerte regionaler Bands. Doch am 9.7. gab es eine Ausnahme, die Gruppe Revolverheld kam in die Stadt der Rosen & Rosse angereist. Lange war mir das relativ egal, doch am Tag vor dem Konzert dachte ich mir das ich hingehen sollte. Der Kartenpreis mit 22 Euro war ja schon fast geschenkt wenn man bedenkt was heute Konzerte von bekannten Bands kosten. Sicher sind Revolverheld jetzt keine "Überband", aber sie haben schon ein paar Hits und die Alben sind chartmäßig auch sehr gut dabei. Das ist natürlich kein Grund um klasse Musik zu machen, da muss die Qualität dahinter stehen. Da ich aber am Silvesterabend auf 3Sat schon Peter Fox in concert sah und mich dieses wirklich umgehaut hat (ärgere mich heut noch nicht hingegangen zu sein) beschloss ich den Jungs aus Hamburg eine Chance zu geben, was ich kannte fand ich ok aber nicht weltbewegend.
Trotzdem bin ich ohne Voruteil gegen 14:30 Uhr zum Herzogsplatz marschiert (15 Minuten zu Fuß) um nur weibliche Teenies vorzufinden. Das war dann schon eigenartig, aber was solls. Lustigerweiße konnte man durch einen kleinen Spalt den Soundcheck beobachten. Kurz darauf schlenderte der Sänger mit Trolley und jemand mit einem T-Shirt eines Zweibrücker Sportvereins heraus. Ca 45 Minuten kam er wieder zurück. Das gäbe es bei großen Gigs so auch nicht
Beim Einlass (16:30, ich bins halt von den großen Konzerten gewohnt früh da zu sein
) liefen diese dann auch in die ersten Reihen. Dahinter blieb bis die Hauptband kamen auch alles frei. Es war also perfekt um auch mal in den Schatten zu gehen oder sich ein Wasser zu genehmigen.
Als Vorbands spielten zwei regionale Gruppen welche auch sehr gut waren. Die erste war Purple Haze und coverte zumeist härtere Rocknummern, z.B. Thin Lizzy's "Out In The Fields". Highlight fand ich als das Riff von "Back In Black" gespielt aber der Text von "We Will Rock You" drübergesungen wurde. Daneben gab es mit "Holy Diver" auch ein Tribute an den verstorbenen Ronnie James Dio, die 2005er Version von Queen's "Hammer To Fall" (auf der "Return Of The Champions" zu hören). Der Sänger gab zu verstehen das sie wohl noch nie vor so viel kreischenden Teenies gespielt haben
Dazu war natürlich die Rage Against The Machine Nummer "Killing In The Name" der passende Abschluss
Die zweite Gruppe war die Schnappergang welche mit einer Mischung aus einen Songs und deutschen Covers auch sehr gut ankam. Beide Bands hatten einen klasse Livesound machte richtig Dampf. Die Schnappergang brachte Titel wie Westernhangens "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" und "Nimm mich mit" sowie "Denkmal" von Wir sind Helden. Eigene Titel waren zum Beispiel "Lauf, Lauf" (über den Missbrauch der Kirche) oder ihr "Wonderful Tonight"-Stück "Brezel Dich auf"
Zwischen den Bands gab ein Radio Salü Moderator immer seinen Senf dazu: "Revolverheld ist ja gerade auf dem Weg von Hamburg nach Zweibrücken", schon klar, haben sie ja ca 2-3 Stunden zuvor nen Soundcheck hier gemacht
Nach der letzten Umbaupause und Verspätung, welche von vielen wohl vergessen wurde da zumeist aktuelle Hits liefen und das den jungen Leuten schon Party genug war, ging es gegen 21:15 Uhr mit Revolverheld los.
Ich war gespannt was nun folgen würde, die Setlist habe ich nirgends gefunden, aber ich habe eine von April 2010 entdeckt. In Zweibrücken waren wohl zwei Songs gestrichen, da um 23:00 Uhr Schluss sein muss, und 1-2 Titel an einer anderen Stelle kamen. Ich würde sagen sie lautete folgendermaßen (diese Angabe ist ohne Gewähr)
Nie erwachsen
Nichts bereuen
Keine Liebeslieder
Die Welt steht still
Immer einen Grund zu feiern
Gegen die Zeit
Mein leben ist super
Generation Rock
Hamburg hinter uns
Längst verloren
Beste Zeit deines Lebens
Mit dir chillen
Um unsere Leben
Darf ich bitten
Was geht?!
Halt dich an mir fest
Spinner
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Ich werd die Welt verändern
Freunde bleiben
Zum Konzert selbst: Als die Jungs auf Bühne kamen ging es ab, mann haben die abgerockt! Das hätte ich so jetzt wirklich nicht erwartet. Die ersten 20 Minuten ging es Schlag auf Schlag mit Songs aus ihren drei bisher veröffentlichten Alben rockig zugange. Es bestätigte sich also wieder die gute alte Weißheit: Ob Bands wirklich klasse sind beweißt sich auf der Bühne, nicht auf CD.
Meine Highlights würde ich sagen "Nie erwachsen", "Generation Rock", das akustische "Hamburg hinter uns" (welches nach einer Kalifornienreise geschrieben wurde), "Darf ich bitten" und "Was geht?" (O Ton Gitarrist: "Von der Band 'Fantastischen Vier, dargeboten von der Popgruppe Revolverheld
" ). Ein paar andere rockige Songs welche mir sehr gut gefallen haben waren auch noch dabei aber ich muss mir die Alben (wenn man bei Amazon.de die drei Alben als MP3 download ordert bezahlt mal zusammen ca 12 Euro), mal anhören. Die Hits kamen bei den Leuten natürlich am besten an. Ich fand sie auch sehr gut, aber wie bei vielen Bands sind viele Albumtracks gleichwertig oder sogar besser. Was mir von den mir bekannten Songs nicht zusagt ist die Fußballerhymne "Helden 2008", ich bin aber allgemein kein so Freund von Fußballliedern, mit Ausnahme vielleicht von Grönemeyers "Zeit, dass sich was dreht". Von daher fand ich es natürlich doppelt klasse das genau dieser Song im Rahmen dieses Public Viewing Events NICHT dabei war.
Die Band selbst war sehr gut drauf. Es wurden immer wieder Ansangen über Zweibrücken gemacht, z.B. wurde kurz "Über zwei Brücken musst Du gehn" angestimmt
Der Radiomoderator wurde entlarvt da die Jungs selbst erzählten wie sie am Nachmittag die Karlsberg Brauerei (welche ja geschlossen ist) besichtigt haben. "Das ist ja eine geile Brauerei, aber warum ist die leer? Trinkt ihr so wenig Bier das die Brauerei leer ist? Wir machen das am besten folgendermaßen, wer eine Antwort darauf hat hebt die Hand und sagt 'Ich bin Schuld da ich zuwenig Bier getrunken habe' "
:D Für das Publikum hatten sie ein paar "Sportübungen" auf Lager. Wir sollten ihnen über das "Bouncen" mit den Händen quasi die Luft auf die Bühne fächern. Bei "Darf ich bitten" gabs dann Sprünge.
Die Stimmung war sehr gut, der Radiomoderator gab den Fans vor Beginn zu verstehen "Je länger ihr Zugabe ruft desto länger wird die Party". Das nahmen die Fans wörtlich und taten dies schon nach dem zweiten Lied
Der Sänger erwiederte nur "Das gabs bisher auch noch nicht so, aber keine Angst, wir bleiben noch ein bisschen, wir geben euch indirekt ein Zeichen wenn ihr Rufen könnt".
Ich kann nur sagen danke an Revolverheld, danke das ihr den Weg nach Zweibrücken gefunden habt. Ich genoss es je Länger das Konzert ging in eure Musik einzutauchen und Spaß zu haben
Ihr habt ab jetzt einen Fan mehr