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BeitragVerfasst: 08.07.2010 10:51 
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Bis vor 1,5 Wochen vor dem Konzert wusste ich nicht ob es klappen würde dabei zu sein, doch als es klar wurde das ich fahren konnte fand ich zum Glück noch ein Stehplatzticket und konnte diesem speziellen Ereignis entgegenfiebern. Ich wusste das die Stehplätze hinter den Sitzplätzen lagen, da das Theater aber auch nicht wirklich groß sein sollte war ich mir sicher nicht gefühlte Kilometer weit weg von der Bühne entfernt das Geschehen zu verfolgen. Als Phil Collins Fan hat es mich natürlich interessiert was er, nachdem er ja immer mal wieder Motown Songs in seinen Solokonzerten eingebaut hat, mit diesen Nummern anstellt. Zudem gab er an das es keine Collins Hits geben würde, vor allem endlich mal ein Konzert ohne die ganzen Balladen welche ok sind aber Phil kam schon auf der 2004/05er Tour rüber als wolle er diese Nummern nicht so wirklich spielen. Mit "You Can't Hurry Love" hat er ein bisschen geschummelt, aber das war ja auch ein Motown Hit und somit ok.

Am Konzerttag machte ich mich beizeiten auf um den Eurocity um 06:00 Uhr in Homburg zu bekommen. Die nächsten 6,5 Stunden sollte ich noch in Mannheim, Basel SBB (ich stieg zuerst am Badischen Bahnhof aus, merkte es aber noch rechtzeitig und ging zurück in den Zug) und Lausanne umsteigen. Im letzten Zug sah ich neben einem Fan aus Wien auch die zwei Schweizerischen Fans welche mir den Tip mit der Jugendherberge gaben, welche 20 Minuten zu Fuß vom Stravinsky Auditorium entfernt ist, und ich mich so ihnen dorthin anschloss. Auf dem Weg dorthin sah ich dann auch endlich die Freddie Mercury Statue, vor welcher ich schon lange mal stehen wollte. Nach einem Sparziergang kamen wir an der Herberge an. Zunächst mussten wir aber feststellen das die Rezeption erst ab 17 Uhr geöffnet haben würde. Da es aber alle 10 Minuten einen Bus von der Herberge ans Auditorium und umgekehrt fahren würde war das kein Problem. Mit dem Bus waren wir dann keine 10 Minuten später am Eingang des Theaters wo ich auch in den nächsten Stunden wieder einige bekannte Gesichter traf.Auch ein paar Bandmitglieder kamen an. Ein paar Fans konnten ein Bild mit Schlagzeuger Chester Thompson machen. Wir merkten dies aber zu spät. Es hat mich aber auch nicht gestört weil mir ein Treffen ohne einzuhaltende Zeitpläne dann doch lieber wäre.

Der ursprüngliche Beginn war für 20:00 Uhr angesetzt doch weil es ja erst um 19:40 Uhr Einlass gab schien mir das unwahrscheinlich. In New York begann das Konzert gegen 20:30 wurde mir berichtet und so war es dann auch hier. Die Lichter gingen aus und die Band kam in kleinen Gruppen auf die Bühne bis schließlich alle da waren. Da es sich um eine große Band (Bläsergruppe, 6 Backgroundsänger und Rhythmusgruppe) handelte dauerte dies ein wenig. Nach ein paar ruhigen Sekunden begann dann das Intro.

Signed, Sealed, Delivered (I'm Yours) (Intro): Die Band spielte den Stevie Wonder-Hit. Es erklang die Hauptmelodie mit Backgroundgesag bei der Phil angekündigt wurde und auch prompt auf die Bühne kam und mit den ersten Songs loslegte.

Ain't Too Proud To Beg
Girl (Why You Wanna Make Me Blue)
Dancing In The Street
(Love Is Like A) Heatwave: Die ersten paar Nummern wurden komplett am Stück gespielt (wie einige weitere Nummern am Abend ebenso) und waren eine tolle Eröffnung. Phil zeigte auch das er wirklich die Songs singen will und bot sie überzeugend dar. Bei den letzten beiden Nummern kamen die Backgroundsänger nach vorne.

Nach einer Begrüßung und der Vorstellung der "Funk Brothers" (zwei Gitarristen und ein Bassist welche wohl auf fast allen Motown CDs mitgewirkt haben) folgte das erste wirkliche Highlight.

Papa Was A Rolling Stone: Die Temptaions Nummer ist sowieso einer meiner Alltime Favs was Musikstücke angeht was sich hier wieder bestätigte. Die Atmosphäre ist wirklich klasse, schade das es nicht mehr so Motown Stücke gibt. Hob sich schon irgendwie vom Rest der Songs ab, Keyboarder Brad Cole hatte sichtlich Spaß beim Klatschen des Refrains. Generel war er wohl eine Art "musikalischer Leiter" da er viel hinterm Keyboards dirigierte.

Never Dreamed You'd Leave In Summer: Das nächste Highlight folgte direkt in Gestalt dieses Stevie Wonder Songs. Die Leute waren sehr Still und lauschten Phil der mit aller Emotion sang.

Jimmy Mack
You've Been Cheatin': Wieder zwei schnellere Nummern von denen mir vor allen letztere sehr gefiel.

Nun wurden die Backgroundsänger vorgestellt. Bill Cantos ist vom einfachen Sänger nun auch musikalisch mit Vibraphon und Keyboard am Start. Den Percussionisten, leider keine Ahnung wie er hieß, hat man (wohl weil er auch mitgesungen hat) auch hier vorgestellt. (Er rief zu Phil das er ihn nicht vergessen sollte :D )Als Amy Keys vorgestellt wurde brachte jemand vom Festival (hat man mir zumindest nach dem Konzert erzählt) Blumen. Phil lachte nur sag sie Amy mit den Worten "well they're not for me then".

Do I Love You
Loving You Is Sweeter Than Ever: Letzterer Song war mit schon in einer Version von Eric Clapton bekannt (auf dem "Crossroads 2" Boxset enthalten) und gefiel mir auch hier.

Going To A Go-Go: Das erste Mal das die Menge wirklich aufwachte und richtig mitmachte, auch wenn sie immer noch sitzen blieben, immerhin gut für die Stehplatzfans. Danach gab es die nächsten Blumen, diesmal für Phil selbst.

Blame It On The Sun: Wieder eine Stevie Wonder Nummer, eine etwas untypische noch dazu. Gefiel mir aber sehr gut, wieder eine Ballade mit tollem Text. Mit "Never Dreamed" eines meiner Lieblingssongs von Stevie Wonder.

Ain't That Peculiar: Bereits von Peter Gabriel auf seiner ersten Solotour interpretiert nun auch von Phil dargeboten.

Too Many Fish In Sea: Hier kannte mehr Fans den Text da man die Nummer schon vorher legal kostenlos downloaden konnte. Ich war dann doch froh mir alle Tite im Original mal angehört zu haben.

You Really Got A Hold On Me: Nach Vorstellung der Bläser etwas von Smokey Robinson & The Miracles, wurde bereits von Mike & The Mechanics auf derem 95er Album "Beggar On A Beach Of Gold" gecovert.

Something About You

Nach der Four Tops Nummer wurde die Rhythmusgruppe (der "Harte Kern" von Phils Band) vorgestellt. Sie bekamen natürlich den meisten Applaus. Brad Cole, Daryl Stuermer und Chester Thompson sind ja schon "Urgesteine" in Phils Live-Karriere mit Genesis und Solo. Der Moment des Abends kam als Blumen für Chester überreicht wurden. Dieser schaute nur verdutzt. Phil kniete schließlich mit den Blumen vor dem Schlagzeug und sagte irgendwas auf Französisch mit "mariage" (Heirat). Fans die dieser Sprache mächtig sind erzählten mir nach dem Konzert das Phil sinngemäß sagte "Das habe ich Dich in all den Jahren auch noch nicht gefragt" :D

Tears Of A Clown: Wieder Smokey Robinson. Phil hat eine eigene Version ja 2003 schon als Single B-Seite veröffentlicht und daher war es unter den Fans wieder mehr bekannt. Nach dem Konzert waren wir froh so mal eine von Phils sehr raren B-Seiten live zu hören :D

Nowhere To Run
In My Lonely Room
Take Me In Your Arms (Rock Me A Little While)
Uptight (Everything's Alright): Wieder am Stück gespielt ging das Hauptset ausgelassen zuende, es standen nun alle Leute mal auf.

------------

Going Back: Phil gab dem Publikum zu verstehen "we only know four more songs, so we will play them now". Der Titelsong von Phils im September erscheinenden Albums war ebenfalls vorab anhörbar. Für mich ist die Version von Dusty Springfield zwar unerreicht aber die Liveversion war auch klasse. Gegen Ende stand Phil mit verschrenkten Armen vor dem Mikrofon und man merkte wie sehr er in der Nummer drin ist.

Talking About My Baby
You Can't Hurry Love: Letzteres ist ja von Phil selbst ein großer Hit und so war es nicht verwunderlich das es auch am besten ankam.

My Girl: Zum Ende noch etwas von den Temptations. Phil hat es ja auf seiner Solotour 1994 immer mal wieder gespielt und auch auf diversen kleineren Konzerten über die Jahre war es dabei. War toll das mal live von Phil, dann auch mit richtiger Besetzung, zu hören.

-- "Surprise Guest" Quincy Jones: Quincy Jones kam mit dem Begründer des Jazz Festivals Claude Nobes auf die Bühne und begann eine Art Rede. Er erinnerte sich daran wie toll es war die Phil Collins Bigband 1996 zu dirigieren und das Phil eigentlich nicht in England geboren wurde sondern im Süden von Chicago (wie Quincy selbst). Man sah Phil an das ihm das alles nahe ging und sie verabschiedeten ihn dann auch von der Bühne, redeten aber selbst noch weiter. Sie wollten Phil auch nochmal zurückbekommen, vielleicht für eine mögliche Zugabe, aber er blieb an der Seite. Irgendwie schien es auch ein eigenartiger Abschluss da die Rede irgendwann dann doch zu lang geriet. Als sie von der Bühne gingen war die Show zu Ende.

Nach dem Konzert habe ich mir mit anderen Fans in Montreux noch einen schönen Abend gemacht und auch am nächsten Morgen konnte man das super Wetter nutzen um am Genfer See die Seele ein bisschen baumeln zu lassen.

Fazit: Phil hat endlich mal das gemacht was er wollte und seine Lovesongs gekickt. Auf der letzten Tour kam er mir eher vor als spiele er sie nur weil ein paar Gelegenheitshörer sie umbedingt hören wollten, als ob das Phils beste Songs wären. Das Konzert war mit ca 100 Minuten sicher kürzer als die anderen welche ich so gesehen habe. Diese 100 Minuten haben dann aber doch mehr Spaß gemacht als ein weiterer "Greatest Hits Abklatsch" es getan hätte. Lustigerweiße war dies das einzige Konzert bisher bei dem ich es nicht vermisst habe das er Schlagzeug spielt, selbst auf der Farewell Tour als er bei eher wenig spielte schaute ich zwischendurch aufs Schlagzeug und dachte "Phil du gehörst doch dahinter!" Die Band hatte auch sichtlich Spaß an der Darbietung. Chester Thompsons Drumkit war nie kleiner, Brad Cole flog mal ein Notenzettel vom Keyboard, so macht das Spaß :D

Von daher bin ich froh spontan den Trip nach Montreux zu wagen. Ich freue mich aufs Album.


Zuletzt geändert von drumdani am 08.07.2010 11:44, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 08.07.2010 11:34 
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Danke für Deinen Bericht. Habe trotz der Hitze richtig Gänsehaut :D.

Ich war bei der letzten Tour zum ersten Mal bei Phil Collins. Ich wollte eigentlich nicht, wurde aber genötigt und war
total begeisert. Diese neue Geschichte würde mich schwer interessieren.
Obwohl er ja angekündigt hat, nie wieder ein Tour zu machen, hoffe ich dass er sein Wort bricht und vielleicht doch noch
ne größere Tour anhängt.

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BeitragVerfasst: 08.07.2010 11:41 
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eine größere Tour ... ich sag mal so Phil hat bei der Farewell Tour gesagt er macht keine Tourneen mehr, er hat aber das ein oder andere Konzert nicht ausgeschlossen, das Motown Ding hier waren ja je 2 Konzerte in Philadelphia und New York, ein TV Special in London und eben das hier in Montreux

... mittlerweile ist Phil aber nicht mehr glücklich verheiratet (wie noch 2004 als er die Farewell Tour startete) und somit KANN es sein, wenn seine Kinder ein bisschen größer sind, das er vielleicht ein paar Konzerte mehr gibt ... ma schaun


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BeitragVerfasst: 08.07.2010 12:10 
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Nach der Farewell Tour hat es aber auch noch eine "klitzekleine" Genesis-World-Tour geben, wo Phil auch dabei war, also hat das sowieso schonmal nicht gestimmt was er 2004 gesagt hat.


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BeitragVerfasst: 08.07.2010 14:45 
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stimmt, die hab ich vergessen zu erwähnen, und dabei war ich auf ein paar Shows davon :mrgreen:

ich hab mittlerweile sowieso aufgehört zu glauben wenn ein Küstler eine Farewell Tour macht, ich genieße eh jedes Konzert als seis mein letztes, egal ob Bruce oder ne Dorfkombo :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 08.07.2010 14:50 
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drumdani hat geschrieben:
ich genieße eh jedes Konzert als seis mein letztes, egal ob Bruce oder ne Dorfkombo :mrgreen:


:shock: Na gut, kommt wohl auf die Dorfkombo dann an. :wink:

Danke für den schönen Bericht wiedermal. :)

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BeitragVerfasst: 08.07.2010 19:33 
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Vielen Dank für Deinen tollen detaillierten Bericht. War bestimmt super. Da passt ja dann Dein T-Shirt wirklich gut und das war ein ganz aktuelles Foto im Fotothread...... :P

Ich war das letzte mal bei Phil Collins (mit Genesis) auf der Invisible Touch Tour. Ist vermutlich auch schon 25 Jahre her. War damals schon ein super Konzert.
Das in Montreux hätte mir sicher auch gefallen. Ich steh eh nicht so auf zu viele langsame Songs. Ein bisserl power find ich super.

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BeitragVerfasst: 10.09.2010 17:25 
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Das Album Going Back, mit den Motown Covers, ist seit heute draußen, habe es schon gestern bekommen können und im Genesis Forum etwas geschrieben, geht um die CD/DVD Version bei der alle 29 Songs der Sessions enthalten sind, den Bericht möcht ich euch nicht vorenthalten:

So habe die Cd nun durch. Finde sie sehr gut, wobei es sehr ungewähnlich ist erst die Liveversionen zu sehen und dann das eigentliche Album zu hören. Auf jeden Fall ist Phils Stimme auf dem Album wirklich klasse.

Die "Opening Section" bilden für mich:

Girl (Why You Wanna Make Me Blue)
(Love Is Like A Heatwave)
Uptight (Everything Is Alright)

Alles gute Uptemposongs die live toll zum mitgehen sind und auch hier sehr gut zum Eröffnen der CD geeignet sind. Im Laufe der CD finden sich immer wieder diese Art von "Uptempo" Songs welche Laune machen, vor allem im Konzert, auf CD find ich sie auch gut aber Favoriten sind andere.

Some Kind Of Your Lovin ist eine Ballade die nur von Phil und Streichern eingespielt wurde, also Phil spielte alle Instrumente. Leider nicht live gespielt.

Ain't Too Proud To Beg ist wieder ein Titel wie die ersten 3.

In My Lonely Room ist mein erster Favorit da er die "up-section" vertritt aber melancholich rüberkommt, tolles Vibraphon.

Take Me In Your Arms siehe "Ain't Too Proud To Beg" etc

Nun beginnt der beste Teil des Albums mit "Blame It On The Sun" der ersten von 2 Stevie Wonder Balladen, gefällt mir sehr gut und war auch live sehr emotional.

"Papa Was A Rolling Stone" ist perfekt, Phil singt es richtig klasse und auch durch die Länge stich es unter den anderen Songs hervor. Ich bin froh das Phil sich dafür entschied.

"Never Dreamed" wieder sehr emotional gesungen wo man merkt das die Texte zu Phils Leben passen.

"Standing In The Shadows", direkt noch so ein Titel den Phil richtig geil singt. Der war wohl live zu schwer zu singen, teilweise erinnert mich das an Phils Gesang Anfang der 80er. Ich seh den "Duke Tour" Phil im Hawaihemd vor mir das singen

Von "You've Been Cheatin" sah ich ein Video vom New York Konzert. Der Song war damals noch nicht im Gespräch für die CD, so schaute ich mir Phils Liveversion an und fand ihn von Anfang an klasse. Er hat trotz des schnellen Tempos auch etwas melancholiches.

---"Blame It On The Sun" bis "You've Been Cheatin" ... das ist wohl mein Lieblingsteil, 5 richtig geile Songs am Stück

Don't Look Back ist eine nette Midtemponummer

Too Many Fish In The Sea, wohl den meisten bekannt, fand es am Anfang ok, mittlerweile gefällt es mir besser, aber nicht unter den Top-Songs des Albums für mich

You Really Got A Hold On Me, nachdem Mike es 1995 schon mal veröffentlichte folgt jetzt Phils Version. Man merkt das Mike aus dem Song was eigenes machte, Phil spielt das "original" neu ein, beides hat seinen Reiz finde ich.

Do I Love You: Wieder eine gute Uptempo Nummer, ebenso ist es Jimmy Mack (das stampfen darauf stammt von Phil und seinen beiden jungen Söhnen).

Something About You: Von den schnellen Songs einer meiner Favoriten.

Love Is Here And Now You're Gone: Netter Shuffle Song, aber auch keiner der Top Songs.

Loving You Is Sweeter Than Ever: Einer der wenigen Songs der mir vorher bekannt war durch Eric Claptons Liveversion auf dessen Crossroads 2 Box. Auch eine der besseren Titel des Albums.

Im Gegensatz zu Peter Gabriel hat Phil Ain't That Peculiar nicht nur live gebracht sondern nun auch veröffentlicht. Wieder eine gute Uptemponummer. Dieses "gute" "nette" ist nicht abwertend gemeint, ich finde diese Songs schon toll, vor allem strahlen sie was positives aus (wie Phil schon über Heatwave sagte "the sun comes in"), aber mir gefallen diese anderen Titel eben noch ein bisschen besser. Ist schwer sich nicht zu wiederholen, da dies ja schon fast der "typische" Motown Stil ist. Aber auf CD balancieren sie die anderen Titel wunderbar aus.

You Keep Me Hanging On ist einer der Titel welche es nicht live gab. Höre ihn zum ersten Mal überhaupt und je länger der Titel ging desto mehr frage ich mich warum er den nicht brachte.

Going To A Gogo: Der Drumbeat hat was, auch der Zwischenteil gefällt mir sehr. Hat auch live dem Publikum sehr viel Freude bereitet.

Ein weiterer Favorit folgt in Gestalt von Nowhere To Run.

Talking About My Baby: Lässiger und swingender Titel mit stimmlich super Leistung hat schon fast was von Phil Sinatra

Dancing In The Street ist einer der "großen" Motown Hits. Aber davon auch einer meiner Lieblinge, dazu gehört z.B auch "It's The Same Old Song". Auch eine tolle Version ist die von Party At The Palace 2002, auch wenn Atomic Kitten es damals sang, Phil trommelte es damals geil.

Tears Of A Clown: Die Tonlange ist die Gleiche wie auf der 2002 Version, aber das Arrangement klingt mehr wie das Original, 2002 ist mir mittlerweile zu "technisch". Auch merkt man wie besser Phils Stimme auf der "neuen alten" Version ist, mal den Refrain vergleichen, in der 2002er Version hört man ein leichtes Kratzen raus finde ich. Ich hab die Nummer irgendwie auch schon in der 2002er Version sehr gemocht, eine der unterschätzten Covers von Phil, aber hier ist es noch besser. War in Montreux klasse denn so hat man mal eine B-Seite von Phil live gesehen

Too Busy Talking About My Baby: Zu meiner Schande muss ich sagen das ich Phils Version mit Manhattan Transfer zwar habe aber wenn überhaupt einmal gehört habe und das ist jetzt auch schon ewig her. Würde aber drauf tippen das diese hier dem Original näher kommt.

Das Titelstück ist der passende Abschluss, mittlerweile mag ich die Version sehr. Dusty Springfields Version und Phils Version sind zwar ein bisschen unterschiedlich, einer der wenigen Songs wo Phil sich mehr Freiraum erlaubt hat, aber beide sind klasse. Habe mich nun auch an die tiefere Tonart gewohnt. Der Text spricht für sich, passt super zu Phil. Die Darbietung in Montreux war eine der emotionalsten Momente die ich von Phil live sehen durfte.

Im Gesamten finde ich ist es das Beste was Phil solomäßig seit "Dance Into The Light" auf den Markt gebracht hat, starke Stimme und ein paar richtig geniale Sachen dabei. Auch im Gesamten gut bis sehr gut, sicher besser als Testify (welches zwar auch klasse Songs hat, aber doch einige "naajaa" Titel dazwischen). Phil hat sich hier einige Songs ausgesucht die eher die "Hits der zweiten Reihe" sind, Ausnahmen gibt es natürlich, und das finde ich auch besser als einfach nur die "üblichen Sachen" zu nehmen.
Kann jedem raten sich die DVD Edition zu besorgen da dort alle Titel der Sessions drauf sind, und selbst die 4 Songs die nur auf DVD sind.. man kann von der DVD alle Songs als WAV oder MP3 auf den PC importieren. Wann gabs mal eine Albenveröffentlichung von Genesis und Co wo man alle Songs der Sessions zusammenhatte?
Die Filme sind auch sehr interessant, der Homemovie beinhaltet auch die Filme die auch youtube geposted wurden, insgesamt geht der Film ca 90 Min, das Interview mit Phil (und anderen Leuten des Projektes plus der Liveband) ist dann nochmal 20 Min. Cool ist zu sehen wie Phil bei den Demos mal wieder sein Yamaha CP70 Piano neben sich stehen hat.
Das Booklet beinhaltet wieder viele Fotos von den Sessions aber auch der Originalinterpreten bzw Phil und den Funk Brothers wie sie damals aussahen.
Ich bin froh das Phil dieses Projekt gemacht hat denn es hat mich dieser Richtung ein ganzes Stück nähergebacht und man merkt auch wie sehr Motown Phils Songs immer wieder beeinflusst hat.


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