Zitat:
Und... Darf man nun auch Deine Meinung erfahren?
Jein. So 'ne richtige Meinung habe ich noch nicht
.
Wie Du sagst...die Stimme paßt sehr gut zu Neils Songs. Die Auswahl der Songs gefällt mir gut, sind auch etliche dabei, die man nicht auf unbedingt auf einer BEST OF...von Onkel Neil vermuten würde.
Nils interpretiert sie sehr leise, einfühlsam...auch sein Gitarrenspiel ist sehr zurückhaltend.
Gefällt mir sehr gut und paßt auch zu dem Eindruck, den Nils bei seinen Solo-Konzerten vermittelt.
Bin aber auch verwundert - wenn ich nur an den eingesprungenen Nilsberger
von "Because..." bei der aktuellen Tour denke - daß man z.B. bei "Like A Hurricane" überhaupt nix von einem Hurricane bemerkt
...hier wartet man gleichsam auf den Ausbruch, der aber nie kommt. In der deutschen Human-Highway-Fraktion wurde schon gefragt, ob Nils sich gescheut hat, seinen Meister Neil gitarrentechnisch an die Wand zu spielen
. Das eine oder andere elektrische Schmankerl hätte ich mir schon gewünscht...hätte aber nicht in das Konzept dieses Albums gepaßt.
Dazu mal ein Zitat:
Von Alexander Diehl
1. Jul 2008, 07:57
'Nils Sings Neil', so der Untertitel zu 'The Loner'. Nils singt nicht nur Neil, er spielte auch mit ihm. Mit 17 stieg Nils Lofgren in die Band von Neil Young ein, 'After The Gold Rush' hieß das bedeutende Ergebnis aus dem Jahre 1970. Weitere Zusammenarbeiten folgten. Damit ist die dringendste Frage eines Tribut-Albums geklärt: Ja, der Nils, der darf das machen, was nur wenige dürfen.
Und er macht es so hervorragend, dass Fragen nach Songauswahl, Unterschieden zu den Originalen und Interpretationsabsichten schnell aus dem Denkzentrum des Hörers verschwinden. Schließlich handelt es sich hier nicht um eine feindliche Übernahme des Repertoires. Nicht um eine degoutante Verfremdung, sondern schlicht um eine Verneigung vor einem der ganz wichtigen Männer.
Querfeldein begibt sich Lofgren, ganz alleine, nur er und sein Piano oder seine Gitarre. Er fasst die Songs mit Samthandschuhen an und versinkt bei der Betrachtung in der Fragilität und Schönheit der Vorlagen. Seine Stimme ist nicht himmelweit von derjenigen des Neil Young entfernt. Sein Klavier klingt sagenhaft natürlich, seine Gitarre trägt die Zeilen behutsam und hingebungsvoll hinüber in die Gegenwart. Und er behandelt sie alle gleich, die Nummern, von denen nur wenige zu den Hits von Neil Young gehören. 'Only Love Can Break Your Heart' und 'Birds' vom genannten 'After The Gold Rush'-Album zählen zu den bekannteren Beiträgen, ebenso 'Like A Hurricane' oder 'Long May You Run', die beide unter anderem auf der 1993 erschienen 'Unplugged'-Platte von Neil Young auftauchten. Der in der Zwischenzeit durch seine Mitwirkung in Bruce Springsteens E-Street-Band bekannt(er) gewordene Nils Lofgren war damals übrigens mit von der Partie.
Die Kunst eines Tribut-Albums besteht auch darin, Nummern aus unterschiedlichen Phasen in der Karriere des Geehrten auf einen neuen, gemeinsamen Nenner zu bringen. 'The Loner - Nils Sings Neil' bewältigt dieses keineswegs einfache Vorhaben. Es ist ein großes Album. So groß, wie es eben im Rahmen fremdkomponierter Stücke werden kann. Dass seine Intimität und Intensität auch Leute ansprechen wird, die mit dem eigenen Charakter von Neil Young so ihre Probleme haben, ist allerdings schon ein großes Lob.
© 2008 teleschau - der mediendienst Fazit: großes Kino. Nun muß noch ein 2. lauteres Album bei...so wie Neil selbst auch beim Konzert erst ein akustisches und dann ein lautes Set spielt
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