Dies war wohl eines der ungewöhnlichsten Konzerte bisher, nicht wegen der Richtung (Metal) sondern weil ich von beiden Bands kaum bis garnichts kannte. Nur von Gamma Ray war mir "Heading For Tomorrow" ein Begriff. Ein Onkel von mir spielte mir vor zwei Wochen ein paar Songs von Gamma Ray vor und sagte sie kämen nach Saarbrücken. Da die Tickets vom Preis ok waren machten wir uns auf den Weg in die Garage. Diese ist wohl von der Größe eher einem Club gleichzusetzen. Ursprünglich sollte das Konzert eine Woche zuvor stattfinden doch da ein Bandmitglied von Gamma Ray sich einer Augen OP unterziehen musste verpflichtete man einen Ersatzgitarrist und verlgete das Konzert um eine Woche.
Da der Veranstaltungsort relativ klein war hatte man von überall sehr gute Sicht. Wir positionierte uns im Hinteren Teil davon. Ich wäre problemlos in die zweite Reihe gekommen aber nachdem ich bei Metallica in Stuttgart meinen Platz dort behaupten konnte (trotz einiger Metaller um mich herum) entschied ich mich hier dagegen, zumal eine Erkältung am abklingen war und ich mich nicht direkt wieder fertig machen wollte. Außerdem kannte ich eh keinen einzigen Songs des Abends, außer ein paar Sachen die mein Onkel auf der Hinfahrt im Auto laufen hatte.
Die Vorgruppe Freedom Call, von der ich bisher garnichts kannte, begann um 19:45 Uhr mit einem ca 50 Minütigem Set.
Diese deutsche Gruppe wurde ursprünglich von Gamma Ray Drummer Dan Zimmermann gegründet. Er spielt dabei aber nun nicht mehr mit. Die genaue Setlist kenne ich nicht, aber es wurden ein paar Songs des neuen Albums "Legend Of The Shadowking" gespielt und entsprechend Angekündigt. Diese gefielen mir mit am besten da sie ein bisschen komplexer daherkamen, in meiner Erinnerung zumindest. Lustig fand ich auch als der Sänger dem Publikum mit den Worten "Prost ihr Säcke" zurief und es zu ihm zurückschallte "Prost Du Sack"
Beide Bands kann man in die Richtung Power Metal einordnen, also Metal mit viel Melodie (würde ich jetzt sagen). Ich habe zwar Setlists der letzten Shows gefunden, doch die von Saarbrücken noch nicht, daher werde ich an dieser Stelle erst mal noch keine Setlist posten, da sie sich manchmal leicht voneinander unterscheiden.
Im Gesamten fand ich die Band gut, nichts außergewöhnliches, aber ok. Vor allem die neueren Songs waren meine Favoriten. Das Publikum fand die Band klasse und es waren wohl einige Fans dabei. So konnten sie auch zwei Zugaben spielen.
Nach einer halbstündigen Umbaupause kam dann Gamma Ray. Hier werde ich jetzt einfach die Setlist der letzten Shows nehmen da sie sich alle ähnlich sind. In Klammern habe ich die Alben dazugeschrieben auf denen die Songs enthalten sind.
Welcome (Heading For Tomorrow, 1990)
Gardens Of The Sinner (Power Plant, 1999)
Mit dem Intro "Welcome" und "Gardens Of The Sinner" ging es gleich mit voller Power los. Man merkte dann doch den Unterschied zur Vorband im Sound und auch an den Fans. Frontman Kai Hansen begrüßte die Menge und entschuldigte sich für das Verlegen des Konzertes. Ersatzmann für den ausgefallenen Henjo Richter war der Finne Kasperi Heikkinen der seinen Job auch sehr gut machte. Hätte ich nicht gewusst das er Ersatzmann ist wäre es mir nicht aufgefallen. Außerdem war Kai Hansen sehr erfreut das schon zu Beginn alle Leute "Gamma Ray" riefen.
New World Order (No World Order, 2001)
Empathy (To The Metal, 2010)
Deadlands (To The Metal, 2010)
Nach einem weiteren "Old Song" kamen dann die ersten beiden Neuen Nummern des Albums "To The Metal", welche auch beim Publikum sehr gut ankamen.
Fight (Majestic, 2005)
Ein Kandidat aus der Ecke "Speed Metal".
Mother Angel (To The Metal,2010)
Mein Onkel hat die Ballade nicht so geschätzt als wir sie im Auto hörten, ich ließ mich überraschen. Als sie dann kam war ich positiv überrascht. Nach den ganzen schnellen Songs auch mal was zum durchatmen.
No Need To Cry (To The Metal, 2010)
The Saviour (Land Of The Free, 1995)
Abyss Of The Void (Inkl. Drum Solo) (Land Of The Free, 1995)
Eines der Highlights war das Drum Solo von Dan Zimmermann. Der erste Teil davon war ein klassisches Solo, halt schnell gespielt aber es klang doch sehr gut. Zum zweiten Teil ließ man Musik laufen welche man sonst eher hört wenn im Karneval eine Ballettgruppe tanzt. Das Tempo war also schnell und Dan spielte einen Metallrhythmus darunter. Kam super an und alles war auch toll in die Nummer "Abyss Of The Void" verpackt.
Armageddon (Inkl. Guitar Solo) (Power Plant, 1999)
Hier durfte dann Kai Hansen ein ausgedehntes Solo bringen welches sich an Brian Mays Solo in Queens "Brighton Rock" anlehnte, bzw auch gezielte Elemente daraus enthielt.
To The Metal (To The Metal, 2010)
Der Titelsong der neuen CD war die einzige mir ein bisschen bekanntere Nummer. Zuerst dachte ich, bei dem Titel, an so eine schnelle Sache aber es handelt sich um ein mittleres (sehr schwer und mächtig gespieltes) Tempo.
Rebellion In Dreamland (Land Of The Free, 1995)
Zum Schluss gibt es noch einen "Epic" bevor nach geschätzten 80 Minuten die Band die Bühne verließ.
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I Want Out (Heloween Cover) (Heloween Album: Keeper Of The Seven Keys, Pt. 2, 1988)
Kai Hansen ist ja ursprünglich bei der Band Heloween gewesen bevor er Gamma Ray gründete. Hiermit gab es somit eine Art "Trip Down Memory Lane". Hat mir sehr gut gefallen, klasse Song.
Man On A Mission (Land Of The Free, 1995)
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Als die Band "Man On A Mission" beendet hatte dachte ich "ok das wars", wobei mir eine Discokugel in der oberen Mitte auffiel welche noch nicht benutzt wurde. Somit wusste ich das es noch eine Zugabe geben würde.
Send Me A Sign (Power Plant, 1999)
Komischerweiße wurde keine Discokugel benutzt aber egal, mit einem schönen schnellen lauten Statement verabschiedete sich die Band, inklusive langem Ende sowie der Pete Townshend Windmühle.
Die Gesamtdauer des Konzertes schätze ich jetzt mal auf 110 Minuten. Lustig war als Kai Hansen am Schluss "Danke Langen" gesagt hat, wo sie am Vortag gespielt haben und meinte "Hab ich eben Langen gesagt? Das habt ihr nicht gehört"
Insgesamt hat mir Gamma Ray sehr gut gefallen. Es ist nicht zu extreme Metallmusik, manchmal waren die Rhythmen auch eher Richtung "Classic Rock". Man hat auch gemerkt das Iron Maiden einen großen Einfluss auf den Musikstil der Band hat.
Die gelegentlichen komplexen Momente waren dann auch fast meine Highlights des Abends. Wer die Band noch nicht kennt und Bands wie Iron Maiden oder auch Judas Priest und Metallica gerne hört dem sei diese Band empfohlen. Man muss nicht zu tief im Metal "verbunden" sein um an dieser Musik gefallen zu finden schätze ich, denn ich bin auch nicht so oft in diesem Bereich unterwegs. Auch Freedom Call sind nicht zu verachten.
Nicht zuletzt natürlich auch Danke an meinen Onkel der mich überhaupt darauf brachte aufs Konzert zu gehen.