Am 26. Februar erscheint wohl das letzte Album der "American Recordings"-Reihe. Dabei handelt es sich wohl zum Session-Aufnahmen, die während der Arbeiten an American V, eingespielt wurden. Das Teil wird schon bei http://www.amazon.de zum Vorbestellen als CD-Digipack und speziell für mich als Vinyl-LP angeboten
Titelverzeichnis 1. Ain't No Grave 2. Redemption Day 3. For The Good Times 4. I Corinthians 15:55 5. Can't Help But Wonder Where I'm Bound 6. Satisfied Mind 7. I Don't Hurt Anymore 8. Cool Water 9. Last Night I Had The Strangest Dream 10. Aloha Oe
Teile einer Rezension: Aus dem Grab heraus - die American Recordings gehen in die letzte Runde Zum letzten Mal gibt sich der Mann in Schwarz - wenn auch posthum - die Ehre. Das Album "American VI: Ain't no Grave" wird am 26. Februar erscheinen und den Abschluss der American-Recordings-Reihe bilden. In seinen letzten Aufnahmen blickt Cash zurück auf sein Leben und zieht einen Schlussstrich.
Der sechste Teil der Serie "Aint no Grave" erscheint am 26. Februar, also jenem Tag, an dem Cash seinen 78. Geburtstag gefeiert hätte. Das Album wird bei dem Label American/Lost Highway veröffentlicht und bildet den Abschluss einer langen Reise, die 1994 begann. Zusammen mit Rick Rubin nahm Cash damals in seinem Wohnzimmer eine Reihe klassischer Country-Songs von unter anderem Tom Waits, Leonard Cohen, Kris Kristofferson und natürlich auch Eigenkompositionen auf. Den minimalistischen, nur auf die Gitarre und die eindringliche Stimme von Cash reduzierten Tracks war anfänglich nur wenig Erfolg prophezeit. Doch bereits nach der Veröffentlichung überschlugen sich die Kritiker und nannten die CD seine beste Veröffentlichung seit den 60er Jahren. Das Album gewann einen Grammy Award und erreichte Platinstatus.
American VI: Ain't no Grave" ist ein zutiefst spirituelles Album. Jeder Song handelt vom schweren Weg des Lebens, den jeder gehen müsse, so Rubin, der auch dieses Album produziert hat. Die insgesamt zehn Songs stammen alle aus den Sessions zum fünften Teil der Serie und wurden in seinem eigenen "Blockhütten-Studio", dem Cash Cabin Studio in Henderson, Tennessee oder aber in der Akademie Mathematique of Philosophical Sound Research in Los Angeles aufgenommen. Die Songs sind wie eine abschließende Biographie, die das Leben des Country-Sängers Revue passieren lassen und behandeln schmerzlich Intime Themen wie Verlustängste und den für Cash unerlässlichen Glauben an Gott. So präsentiert er auf diesem Album Interpretationen wie "Redemption Day" von Sheryl Crow, "For The Good Times" von Kris Kirstofferson, Tom Paxtons "Can't Help But Wonder Where I'm Bound", Bob Nolans "Cool Water", "Last Night I Had The Strangest Dream" von Ed McCurdy, "Satisfied Mind" von J.H. "Red" Hayes und Jack Rhodes, das bereits auf dem Kill Bill 2 Soundtrack zu hören war. Den Abschluss bilden der weltbekannte Abschiedssong "Aloha Oe" der letzten Hawaiianischen Königin Lili'uokalani sowie die bis dato unveröffentlichte Eigenkomposition "I Corinthians 15:55". Dieses enorme Song- und Klangspektrum ist ein persönliches Statement von Johnny Cash und zum Teil gezeichnet durch den Verlust seiner Frau June, die 2003 an den Folgen einer Herzklappenoperation starb.
Trotz des schmerzlichen Verlustes blieb Cash zu der Zeit in seinem Glauben unerschüttert und arbeitete weiter am neuen Album. "Johnny sagte, dass die Aufnahmen der Hauptgrund waren, warum er überhaupt noch am Leben war. Ich glaube, dass er einzig und allein für die Musik weitergelebt hat", sagte Rubin 2006 in einem Interview.
"Well there ain't no grave / Can hold my body down" heißt es im Titel-Song des Albums. Als hätte Cash schon damals gewusst, dass er durch die Songs noch lange nach seinem Tod weiterleben würde. Rubin blickt angesichts der Veröffentlichung des letzten Cash-Albums auf seine Zeit mit der Country-Legende zurück und sagt, die Zeit mit ihm sei die glücklichste und schönste in seinem Leben gewesen.
_________________ "Streicht 'n kessen Darm, der Junge!"
American VI: Ain't no Grave" ist ein zutiefst spirituelles Album. Jeder Song handelt vom schweren Weg des Lebens, den jeder gehen müsse, so Rubin, der auch dieses Album produziert hat. Die insgesamt zehn Songs stammen alle aus den Sessions zum fünften Teil der Serie und wurden in seinem eigenen "Blockhütten-Studio", dem Cash Cabin Studio in Henderson, Tennessee oder aber in der Akademie Mathematique of Philosophical Sound Research in Los Angeles aufgenommen. Die Songs sind wie eine abschließende Biographie, die das Leben des Country-Sängers Revue passieren lassen und behandeln schmerzlich Intime Themen wie Verlustängste und den für Cash unerlässlichen Glauben an Gott.
Das hört sich sehr vielversprechend an ...
Habe mir vor kurzem erst "American V" zugelegt ... schon die einleitenden Worte, die Rick Rubin für das Booklet gewählt hat, gehen irgendwie unter die Haut ... Ich habe zwar noch nicht so viel von Johnny Cash, dass ich da allumfassend "mitreden könnte" ... aber gerade was die von ihm gecoverten Stücke betrifft ... er vermag oft so sehr zu berühren mit seiner Stimme, wenn sie so voll ist von einer tiefen Traurigkeit ... ja fast schon Zerbrechlichkeit ... Seine Interpretationen sind so "anders" irgendwie... so eigen ... aber ohne, dass das Ursprüngliche der Original-Titel verloren geht ... das ist für mich so bemerkenswert!!!
_________________ home ... that's where the heart is ... we'll find it in this kiss in your skin upon my skin in the beating of our hearts ...
Die letzten Tage waren irgendwie sehr Cash-lastig bei mir ... dabei habe ich auch einige für mich neue Dinge entdeckt ... und auch wenn es wohl der eigentlichen Intention bzw. dem Thema dieses Threads nicht so ganz gerecht wird ... ein bisschen passt es vielleicht doch im Gesamtzusammenhang ... vielleicht gibt es ja Interessierte ... ansonsten den Beitrag bitte einfach ignorieren.
Ich bin (auch) U2-Fan (... ich weiß, die Band mit den schlechten Konzerten , aber was soll ich machen ... sie begleitet mich schon mein halbes Leben ... hat oft einen sehr guten Job gemacht und ich werde ihr auch weiterhin - aus Überzeugung - treu bleiben ) und ja ... U2 und Johnny Cash ... da gab es einige Berührungspunkte ... u.a. hat er ja ihr "One" gecovert (eine unglaublich berührende Interpretation, wie ich finde), aber auch "The Wanderer", der letzte Song des U2-Albums "Zooropa" wird nicht von Bono, sondern von Johnny Cash gesungen:
U2 haben diesen Song, soweit mir bekannt ist, nur einmal in 2005 in Los Angeles - anlässlich des Tribute-Konzertes "I Walk The Line: A Night for Johnny Cash" - live gespielt:
Heute habe ich auch noch diese, für mich sehr wertvollen, Zeilen bzw. Erinnerungen von Bono und The Edge gefunden:
Bono ("Remembering Johnny", Rolling Stone):
Jeder konnte sich mit ihm identifizieren, aber niemand konnte so sein wie er. So außergewöhnlich und zugleich einfach zu sein, war seine eigentliche Gabe - dies, sein Humor und seine nackte Ehrlichkeit.
Als ich ihn einmal zuhause besuchte, sprach er das wunderbarste, poetische Tischgebet. Er meinte, "Sollen wir uns verneigen?" Wir verneigten uns alle. Als er fertig war, schaute er mich und Adam Clayton an und sagte: "Klar, die Drogen vermiss’ ich dennoch." Er wollte damit sagen: "Ich bin kein ‚holy joe’ geworden." Er konnte einfach nicht selbstgerecht sein.
Ich glaube, er war ein sehr gottesfürchtiger Mann, aber man hatte das Gefühl, er habe seine Zeit in der Wüste zugebracht. Und das brachte einem gerade dazu, ihn noch mehr zu mögen. Es gab seinen Songs eine Art staubige Atmosphäre. Und diese Stimme hörte sich auf jeden Fall an wie Heuschrecken und Honig. Was "Hurt" betrifft, so ist es vielleicht eines der besten Videos aller Zeiten.
Ich erzählte gerade gestern jemandem: "Wir sind alle Memmen, verglichen mit Johnny Cash." Und er war auch noch Zoobesitzer. Wusstet ihr, dass er auf seinem Grundstück einmal beinahe von einem Emu getötet wurde? Er erzählte mir: "Dieser Emu war verdammt nahe dran, mich zu killen. Ich verteidigte mich mit einem Pfosten." Aber er lachte, als er diese Geschichte erzählte.
Jetzt ist Johnny Cash von uns gegangen, kurz nachdem er die Liebe seines Lebens verabschieden musste. Das ist so viel mehr als Tod durch einen Emu. Wir sollten dankbar sein.
The Edge erinnert an Johnny Cash (Hotpress):
Ich denke, Punk Rock war das Umblättern einer Seite, der Vergangenheit in vieler Hinsicht den Rücken zudrehen und alles neu erschaffen, aber es gab einige wenige auserlesene Künstler, die all das überschritten, die Teil der Punk-Mentalität waren, einfach aufgrund dessen, wofür sie standen und Johnny war einer von ihnen. Sein Blickwinkel auf viele Dinge war der eines Überlebenden in einer Zeit des Drangs, den Rock’n Roll von den fetten Säcken zurückzufordern, die ihn total kaputt gemacht hatten.
Johnny war cool während dieser gesamten Zeit und ich finde, er kombinierte so vieles, was die Leute interessierte: politisches Bewusstsein und ein Gefühl berechtigten Zorns im Namen der Unterdrückten und Entrechteten, seien es die Insassen von San Quentin oder einfach die Menschen der Arbeiterklasse Amerikas, die er so genau kannte und über die er so wortgewandt schrieb. Er schien immer da zu sein für die Underdogs und das vertrug sich so gut mit allem, worum es im Punk Rock ging.
Ich finde, "The Wanderer" entstand, wie viele unserer besten Ideen, fast auf magische Weise. Wir arbeiteten an dem Song, Bono ging zum Mikrofon, um zu singen und er meinte: "Ich weiß nicht genau, wie ich den angehen soll." Und wie aus dem Nichts sagte er, "Hey, wisst ihr, ich glaube, Johnny Cash ist in der Stadt und vielleicht könnten wir ihn dazu bringen, hierher zu kommen und den Song mit mir oder an Stelle von mir zu singen."
Ich weiß nicht genau, was er damit vermitteln wollte. In dem Moment dachten wir glaube ich alle, "Oh, Bono versucht nur von der Tatsache abzulenken, dass er eigentlich keinen Schimmer hat, was er mit dem Song anfangen soll, aber das ist jetzt einfach eine verrückte Idee zu viel." Aber immer wenn etwas in der Art passiert, habe ich gelernt, mir ein bisschen auf die Zunge zu beißen, weil diese verrückten Ideen sich oft als die herausstellen, die dann doch realisiert werden und diese war tatsächlich eine davon. Wir versuchten unverzüglich, Johnny ans Telefon zu bekommen und er sagte, er würde liebend gerne vorbeikommen, um Hallo zu sagen und falls es etwas gäbe, wo er singen könnte: großartig, er wäre dabei.
Danach versuchte sich Bono an einer Art "falschen" Johnny-Vocals und es war unheimlich, plötzlich fügte sich dieser Track zusammen. Eno meinte zu diesem Zeitpunkt: "Das ist es! Wir brauchen Johnny nicht, du hast es, das ist genau das, was wir brauchen!" Und Bono sagte: "Nein, das ist nur die Hälfte von dem, was dieser Song sein könnte."
Schließlich, fast gegen Brians Rat, kam Johnny und sang und es war unglaublich, auf welche Art der Song zum Leben erweckt wurde. Es war ein bisschen unwirklich. Jeder begeisterte sich für die Stimmung dessen, was er tat. Er sang zwei Aufnahmen, das war’s, wir konnten nicht einmal fragen, "Könntest du es auf diese Art versuchen?". Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine "Ich-kann-nicht-so-recht-begreifen-was-vor-sich-geht"-Erfahrung. Es herrschte eine leichte Atmosphäre des Schwindels im Raum. Nachdem er gegangen war und wir uns verabschiedet hatten, schauten wir uns alle nur an und meinten: "Was ist da gerade passiert?!!"
Er stand gerade vor den Aufnahmen für das erste American Recordings-Album, als wir an "The Wanderer" arbeiteten. Wir waren erfreut, dass Rick (Rubin) sich entschlossen hatte, diese Serie von Aufnahmen mit Johnny zu machen und wir verstanden genau, warum. Es war großartig, dass jemand anderes begriffen hatte, dass viel mehr in Johnny steckte als nur Sänger und Performer zu sein. Er machte wirklich einige großartige Aufnahmen mit Rick. Das Cover von "Hurt" ist mein Lieblingsstück von dem, was er in den letzten Jahren gemacht hat. Und "One" ist ein gewaltiger Song und ich liebe seine Version, es ist wie ein anderer Ansatz.
Er war groß in jeder Hinsicht, aber unglaublich witzig und er hatte diese selbstironische Eigenschaft, die sehr charmant war. Er wirkte wie jemand, der immer da war und wusste, dass es da sehr wenig 'Bullshit' gab. Er war ein Überlebender. Im Rattle & Hum-Booklet sind einige Porträts, die an den Wänden der Sun Studios hingen, als wir dort aufnahmen. Und Johnnys Fotos sind auch da, aber er ist derjenige, der wirklich durchgekommen ist; alle anderen sind mehr oder weniger vom Weg abgekommen, entweder verstorben oder musikalisch in obskure Gefilde abgedriftet. Johnny Cash durchlebte wahrscheinlich genauso viele Tiefen wie jeder andere, aber die Tatsache, dass er sie durchstanden hat, gab ihm unglaubliche Kraft.
Er berührte wirklich so viele verschiedene musikalische Gebiete auf außergewöhnliche Art und Weise. Ich meine, es gibt Leute, die Elvis wegen seiner fetten Phase nie richtig werden mögen können, weil das Ganze zu einer Art Freak Show wurde. Aber ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der Johnny Cash nicht liebt, weil etwas so wahrhaftiges an dem war, was er tat. Er war ein wunderbarer Mann.
Jemand sagte: "Wenn der Grand Canyon singen könnte, würde es wie Johnny Cashs Sound klingen." Ich denke, das fasst es zusammen.
_________________ home ... that's where the heart is ... we'll find it in this kiss in your skin upon my skin in the beating of our hearts ...
Der Kristofferson-Song "For The Good Times" gefällt mir bis jetzt am besten. Da hatte der alte Mann mit sehr viel Gefühl gesungen. Aber die Favoriten wechseln noch ständig, weil das Album genial ist. Da hat Herr Rubin wieder ein Meisterwerk vorgelegt
_________________ "Streicht 'n kessen Darm, der Junge!"
Der Kristofferson-Song "For The Good Times" gefällt mir bis jetzt am besten. Da hatte der alte Mann mit sehr viel Gefühl gesungen. Aber die Favoriten wechseln noch ständig, weil das Album genial ist. Da hat Herr Rubin wieder ein Meisterwerk vorgelegt
Gefällt mir bis jetzt auch am besten, zusammen mit "Last Night I had the Strangest Dream". Einzig "Aloha Oe" ist nicht mein Ding,...erinnert stark an so manch Elvis Südseestreifen aus den 60ern
_________________ We may find it out on the street tonight baby
Der Kristofferson-Song "For The Good Times" gefällt mir bis jetzt am besten. Da hatte der alte Mann mit sehr viel Gefühl gesungen. Aber die Favoriten wechseln noch ständig, weil das Album genial ist. Da hat Herr Rubin wieder ein Meisterwerk vorgelegt
Gefällt mir bis jetzt auch am besten, zusammen mit "Last Night I had the Strangest Dream". Einzig "Aloha Oe" ist nicht mein Ding,...erinnert stark an so manch Elvis Südseestreifen aus den 60ern
will jetzt nicht sagen, rührselig amerikanisch, oder doch, ich sag es ja gerade. Passt natürlich, als Abschluss des Vermächtnisses einen Abschiedssong. Hätte ich Rick Rubin gar nicht zugetraut, dieses quasi auf-die-Tränendrüsen-drücken
_________________ "Streicht 'n kessen Darm, der Junge!"
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