Mit Überlängen- und 3D-Zuschlag ist man schnell bei 12 bis 15 Euro, da bin ich froh, dass ich auf der Gästeliste der einzigen Hamburger Pressevorführung stand.
Avatar - Aufbruch nach Pandora - das jüngste Baby von Titanic-Regisseur James Cameron.
Der Film ist auf jeden Fall sehenswert und die erwartete Leistungsschau.
Visuell herausragend, die 3D-Effekte sind grandios. Das äußert sich nicht nur in irgendwelchen Dingen, die plötzlich in den Kinosaal ragen, sondern einfach auch ein einer Raumtiefe, die ihresgleichen sucht.
Die Geschichte handelt vom Volk der Na'vi, das auf dem Planeten Pandora lebt. Pandora ist mit üppiger Flora und Fauna ausgestattet und enthält reiche Vorkommen eines wertvollen Rohstoffs, auf den es - wer sonst? - die Menschen abgesehen haben. Die Na'vi sind blau, mindestens anderthalbmal so groß wie Menschen und leben auf und rund um einen riesigen Baum, unter dem sich dummerweise ein überaus reichhaltiges Vorkommen dieses Bodenschatzes befindet. Um die Na'vi zu studieren und mit diesen Erkenntnissen womöglich zur Umsiedlung zu bewegen, wurden Hybridwesen gezüchtet - mit menschlichem Genom und Na'vi-Erbgut. Diese sogenannten Avatare können von Menschen mit dem richtigen Genmaterial mental gesteuert werden. Der Mensch liegt dabei wie bewusstlos in einem Sarkophag-ähnlichem Behälter, sein Geist ist auf den Avatar übergegangen, so lange er in diesem Zustand gehalten wird.
Sollte sich dieser Weg, an die Bodenschätze heranzukommen, als nicht machbar erweisen, stehen bereits schwerbewaffnete Soldateneinheiten bereit, diese "Umsiedlung" gewaltsam herbeizuführen.
Soweit zum Inhalt. Man kommt schnell rein, muss somit gar nicht viel mehr wissen. Hauptfigur ist der Ex-Marine Jake Scully (Sam Worthington), der querschnittsgelähmt ist und für seinen jüngst verstorbenen Zwillingsbruder einspringt, einen Avatar zu übernehmen - die Gene eben. Das wissenschaftliche Projekt leitet eine von Sigourney Weaver geleitete Frau. Den skrupellosen Projektleiter gibt's natürlich auch, der für den Bodenschatz über Leichen gehen würde. Und dann ist da natürlich der kampfgeile Colonel, der Scully die Finanzierung seiner Wirbelsäulen-OP verspricht, wenn der ihn dafür mit Informationen versorgt. Im Körper seines Avatars taucht Scully ein in die Welt der Na'vi - ein Schelm, wer dabei an
Der mit dem Wolf tanzt denkt.
Der Film ist großes, farbenprächtiges bis buntes, bombastisches Blockbuster-Kino, technisch wohl das Maß dessen, was aktuell möglich ist. An meiner kurzen Inhaltsangabe merkt Ihr sicher schon, dass Ihr eine große Portion Moralin und Pathos geboten bekommen werdet. Wer das nicht abkann, sollte den Film meiden.
Etwas störend ist der Übermaß an Ethno-Folklore. Die Na'vi und ihre Kultur sind eine Mischung aus Indianern und afrikanischen Stämmen. Die Geschichte ist ja auch nicht neu, sie ist ja mehr oder minder eine Übertragung gewisser Aspekte der Kolonialgeschichte und der Geschichte von Ausbeutung, Vertreibung und Völkermord.
Eine wichtige Rolle spielt
Eywa - nach dem Glauben der Na'vi sowas wie die Muttergöttin und eine mentale Verbindung zwischen jedem Lebewesen auf Pandora. Eywa erinnert nicht ganz umsonst an Gaia - meine Vermutung.
Ich hoffe, meine kleine Zusammenfassung dient Euch als Empfehlung und Warnung gleichermaßen.
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