Mein Konzertjahr 2009 neigt sich dem Ende. Vermutlich gibts als nettes Schmankerl noch Ernst Molden & Willi Resetarits vor der Haustür in Innsbruck, im Dezember.
Am vergangenen Samstag gabs das vermutlich letzte größere Konzert in diesem Jahr, Europe&Gotthard in der Olympiahalle in München.
Meine Skepsis, dass die beiden Bands es (leider) nicht schaffen werden, die Olympiahalle auszuverkaufen, wurde bewahrheitet. Europe versucht ein Comeback, hat immerhin schon zumindest einen Welthit vorzuweisen - den finalen Countdown eben, aber zum Headliner in größerer Halle reicht es (zumindest derzeit) nicht mehr. Gotthard ist schon lange gleichermaßen gut im Geschäft, aber der Welthit fehlt halt weiterhin, so war wohl die Olympiahalle schlußendlich schätzungsweise zur Hälfte gefüllt. Immerhin kam dies aber nicht so zur Geltung, weil ein großer Vorhang die Olympiahalle abgetrennt hatte. So waren dann der übrige Innenraum und die Tribünenplätze sehr gut gefüllt und es hatte auch eine intimere Atmosphäre.
Wir waren eine halbe Stunde vor Einlass vorort, früh genug, um einen Platz in der ersten Reihe, direkt am Bühnensteg in der Mitte zu ergattern. Wäre in etwa der Traumplatz an Bruce-Konzerten gewesen, aber halt wesentlich leichter machbar. Nicht die einzige Parallele zu den Bruce-Konzerten dieses Jahres, dazu später noch mehr.
Noch ein paar weitere Eindrücke dazu:
Pete Seeger hat geschrieben:
Bei Europe läuft der Final Countdown nicht nur musikalisch.
Sehe ich nun nicht so. Es wird vermutlich nicht mehr reichen, nochmal einen Welthit zu landen. Aber Europe haben ein sehr solides Konzert abgeliefert und kamen auch beim Publikum sehr gut an. Es konnten einige Fans ausgemacht werden, die speziell wegen Europe gekommen waren, auch die Texte lauthals mitgesungen haben. Die Band macht einen sehr frischen Eindruck, mit viel Spielfreude. Joey Tempest sieht übrigens immer noch unverschämt gut aus und hat auch sehr die Nähe der Fans gesucht. Mehrmals hat er den Fans am Steg die Hände geschüttelt und ist dann auch noch eine Ehrenrunde die erste Reihe entlang gelaufen. So konnte ich ihm auch noch ein anerkennendes Schulterklopferl mit auf den Weg geben. Natürlich haben auch die Hits nicht gefehlt, "Final Countdown" ist immer noch ein toller hymnischer Song, der live und lauthals mitgesungen weiterhin seine Wirkung nicht verloren hat und "Carrie" in der Unplugged-Version war dann auch recht schön anzuhören.
Zitat:
Gotthard war gut bis sehr gut. Allerdings hab ich die Band in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren, während mein Kumpel die älteren Platten nicht kannte, so daß wir uns ideal ergänzten.
Schön war die Unplugged Session und halt die Aktion mit den zwei Drums.
Gotthard war sehr gut. Die Stimmung war auch sehr gut. Man hat richtig gemerkt, dass es der Band großen Spaß macht, sich endlich mal auf größerer Bühne auszutoben. Dazu gabs auch eine nette Video-/Light-Show und einmal durfte sogar eine schottische Dudelsackkapelle im Schottenrock aufmarschieren, was auch mit großem Hallo und Applaus goutiert wurde.
Die Unplugged-Session war auch sehr gut. Diese ist übrigens (wie bei Bruce) eine Sache, die sich auf Request abspielt. So waren auch viele Fans mit mehr oder weniger phantasievollen Schildern da und einiges davon wurde auch erfüllt. Unterschied zu Bruce: es wurden nur Requests von Gotthard Songs (keine Cover
) hochgehalten.
Danach wurde wieder munter weiter gerockt und dann kam eben auch die Aktion mit den zweiten Drums, die hinten aufgefahren wurden. Der Drummer von Gotthard und der Frontmann, Steve Lee, haben sich da quasi duelliert und das war eine tolle Angelegenheit, hab ich so auch noch nie vorher gesehen.
Es wurde einiges vom aktuellen Album "Need to believe" (das ich mir jetzt doch endlich zulegen muss, da mir inzwischen einige Stücke sehr gut gefallen) gespielt und natürlich auch vom übrigen Gotthard-Repertoire, das nun auch schon einiges aufzuweisen hat. Highlights waren auch tolle Coverversionen von "Hush" und der Closer "Mighty Quinn". Letzteres war noch eine zusätzliche Zugabe, da das Publikum die Band partout nicht von der Bühne lassen wollte. Klasse!
Ein Fan meinte, es wäre jetzt sein drittes Konzert von dieser Tour von Gotthard&Europe gewesen und es wäre das bisher beste gewesen, allein die Stimmung betreffend. Auch die Aktion mit den Dudelsäcken war in München scheints das erstemal. Also hat sich München wieder als sehr guter Konzertboden bewahrheitet, wie schon so oft vorher.
Zitat:
Für mich wars für kleines Geld ein netter Abend. Wie oben geschrieben, für den vollen Preis hätte ich mir die bestimmt nicht angeesehen.
Für mich war es für ein regulär bezahltes Konzert jeden Cent wert. 47 Euro für zwei tolle Bands, 3,5 Stunden Rock'n Roll und Gotthard, die sich auch als Headliner auf größerer Bühne endlich mal beweisen konnten und auch haben.
Ich würde ihnen wünschen, dass es vielleicht doch nochmal für einen größeren Bekanntheitsgrad reicht, wobei, die greifbare Nähe ist dann wohl weg, denn schließlich haben wir nach einem Konzert schon öfters mal mit den Jungs von der Band das ein oder andere Bier gehoben (außer mit Steve Lee dem Frontmann, der halt doch eher eine Diva ist
).
Ein durchaus würdiger Abschluss eines grandiosen Konzertjahres, jawoll, das wars für mich.