Ragman hat geschrieben:
Etwas, was man mit den meisten Filmen machen sollte. Nach dem ersten Drittel werden die meisten Filme zunehmend unansehlich.
Wobei Titanic ja eigentlich nicht aus 3 Dritteln sondern eher aus 2 Hälften besteht - die Zeit, bis zum Rammen des Eisbergs, danach der Untergang. Mit Zwischensequenzen, meinetwegen.
Irgendwann mach ich noch eine ausführliche Rezension dieses Films. Habe sowieso vor, ihn in nächster Zeit mal wieder anzusehen, mache ich auch mit Vorliebe in der eher trüben Jahreszeit.
Naja, vielleicht ein bißchen was heute. Ich war damals total gespannt auf den Film, aber hatte auch eine gewisse Skepsis, denn es gab für mich noch keine wirklich gelungene Verfilmung dieses Mythos. Dieser Ozeanriese hat mich lang vor der Cameron-Verfilmung bereits beschäftigt, Filme und Dokus angesehen, Bücher gelesen.
Als ich dann im Kino gesessen habe, die Fox-Fanfare ertönte und dann die ersten Takte der famosen Filmmusik von James Horner erklangen, das Schiff vor dem Auslaufen sichtbar wurde, mit glücklichen Menschen darauf - "TITANIC" in Riesenlettern über die Leinwand flimmerte, da war ich bereits fasziniert und blieb es bis zum Ende.
Überblendung und man geht mit auf die Reise zum Wrack, teilweise mit Originalaufnahmen...
Geschickt, die Handlung mit Gegenwart und Vergangenheit zu verknüpfen. Mit der alten Rose auf eine Zeitreise zu gehen, die ganze Geschichte der Jungfernfahrt in ihren Erinnerungen zu sehen. Wie mit einemmal das Schiff in seiner ganzen Schönheit und Pracht riesengroß auf der Leinwand zu bewundern ist. Im Zuge der Liebesgeschichte entdeckt man das ganze Schiff, vom Heck bis zum Bug, zum Teil mit unvergeßlichen Szenen. Ja, "Ich bin der König der Welt" gehört auch dazu".
In diesem Film steckt Liebe zum Detail, es geht hier nicht nur um Tricktechnik. Das Schiff wurde als Modell fast in Originalgröße nachgebaut. Die Kostüme sind ein Augenschmaus. 3 Stunden lang ist er geworden, trotzdem mußten noch (auch wahrheitsgetreue) Szenen entfernt werden, ob der bereits entstandenen Überlänge.
Für mich lebt der Film als Ganzes. Der Hauptdarsteller ist die Titanic, mit guten Nebendarstellern. Die famose Filmmusik von James Horner macht ihr übriges aus. Und der Film kommt im Kino am besten zur Geltung, bin froh, mehrmals dort gewesen zu sein. Klein ist unser Heimkino auch nicht, aber es ist nicht mehr dasselbe. Auch von den Ton-Effekten nicht.
Ein bezeichnendes Zitat ist auch jenes von Brock Lovett (Schatzsucher auf dem Forschungsschiff): "Ich wollte es nie an mich ranlassen". Ich denke, das muss man in dem Fall, in den Mythos eintauchen, in das ganze Drama dieses Schiffes und der Menschen darauf, das doch auch nur eines zeigt, "Hochmut kommt vor dem Fall".
„Eine bessere Geschichte hätte man gar nicht schreiben können: Die Gegenüberstellung von Arm und Reich, die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau, die bis zum letzten Augenblick Gültigkeit hatten, die stoische Gelassenheit und das ehrbare Verhalten einer Epoche die längst untergegangen ist, der Prunk des großartigen Schiffes, das sich nur mit der Tollheit jener Männer, die es wie besessen durch die Dunkelheit trieben, messen lässt. Und vor allem die Lehre, die wir daraus ziehen: Dass das Leben ein Wagnis ist, die Zukunft unbekannt … dass das Undenkbare möglich ist.“
– James Cameron