Floyd hat geschrieben:
Bin mal gespannt, wie Quentin seinen Fussfetischismus in Inglourious Basterds unterbringt.
Das hat er recht gekonnt gemacht. Diane Kruger als Bridget von Hammersmark (gerade die Anspielungen auf die UFA-Zeit fand ich auch köstlich) hat ihren Schuh verloren, in der Kneipe, wo die Sache mit der Sprengung des Kinos vorbereitet wurde und dann total außer Kontrolle geriet. Selbigen Schuh hat ihr Christoph Waltz dann später im Kino wieder anprobiert und sie als Nazi-Verräterin überführt. Und anschließend erwürgt. Eine andere Cinderella Variante.
Der Film ist ein echter Tarantino, keine herausragend tiefgründige Handlung. Dennoch hat er meiner Meinung die Gradwanderung die Nazi-Zeit nicht zu sehr ins Komische zu zerren, bestens gemeistert. Hitler und Konsorten total überspitzt dargestellt fand ich ja auch köstlich, auch die Idee, wie der Krieg hätte enden können.
Ich hab die deutsche Fassung angesehen und kann gar nicht glauben, dass diese gegenüber der englischen Fassung sehr verliert. Im Gegenteil, es wurden auch in der deutschen Fassung wichtige Passagen (wie z.B. zu Anfang, als Waltz zuerst französisch spricht und dann ins deutsche wechselt, damit die im Fußboden darunter versteckten Juden nichts mehr vom Gespräch verstehen) so gehalten, dass gerade die Mehrsprachigkeit nicht ihren Sinn verliert. Eigentlich egal, deutsche Fassung könnte man in diesem Film sogar als Original sehen und die englische als Synchronisation.
Christoph Waltz spielt herausragend, wäre ein verdienter Oscar, wie ich finde.
Haben die Steelbox von Inglourious Basterds gekauft, den Film vorher nicht gesehen. Den Kauf auch nicht bereut.