Nun auch noch von mir einen ausführlicheren Bericht zum Konzert:
Nachdem ich morgens nach dem Frühstück entspannt gegen 09:45 Uhr in München losgefahren bin, kam ich gegen 13:15 Uhr in Frankfurt an. Unterwegs noch einen Beitrag in BR3 zum Konzert in München gehört, bei dem im Anschluss die Live-Version von BITUSA kam. Jeder der nicht da war, musste glauben, dass er es gespielt hatte. Manche lernen es halt nie...
Da die Parkplätze noch zu hatten, erst einmal am Strassenrand geparkt. Ich hatte dabei jedoch kein sehr gutes Gefühl. Die Parker vorne und hinten konnten mir auch nicht weiterhelfen, ob man da stehen bleiben könnte. Dann aber erst einmal zum Stadion. Eingang E3 wäre der Innenraumeingang wurde gesagt. Dort war die Nummernvergabe in vollem Gange. Der nächste Roll-Call sollte um 15:00 Uhr sein. Es gab also genug Gelegenheit, das Auto noch auf den Parkplatz zu stellen. Wieder am Eingang gab es natürlich keinen Roll-Call und es wurde immer enger und voller. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht ein Fehler war, nach dem Konzert in München gleich Frankfurt noch mitzunehmen. Ich war dann auch irgendwie unmotiviert mir eine bessere Ausgangsposition für den Einlass zu suchen und befürchtete durch die Gegebenheiten des Eingangs mit Gittern auf allen Seiten ein höllisches Gedränge. Als der Eingang geöffnet wurde, ging das Gedränge zwar los, aber es war nicht so schlimm wie befürchtet. Danach bin ich vermutlich die längste Strecke gerannt seit irgendeinem "Jugend trainiert für Olympia"-Wettbewerb in der Schule. Und das ist schon verdammt lang her. Trotz mangelndem Training einige Plätze gut gemacht.
Im Pit dann etwas links vor Nils Mitte Pit zum Stehen gekommen. Ich war immer noch etwas skeptisch, aber schon viel besser gelaunt, als 2 Stunden vorher. Die Zeit verging dann mit einigen netten Gesprächen, Getränke holen und Toilettengängen. Was ich irgendwie nie verstehe ist, dass ein Konzert nicht ungefähr zu der Zeit anfangen kann, wie angekündigt. Die Planung der Truppe und die Abläufe sind klar geregelt. Da müsste es möglich sein, die Verspätungen im Rahmen zu halten. 50 min Verspätung war noch einigermassen im Rahmen und spätestens bei Nils "Muss i denn" war sowieso alles vergessen. Beim den ersten Tönen von Badlands wusste ich dann auch, dass es überhaupt kein Fehler war, das Konzert noch mitzunehmen. Ich war nur auf die Änderungen in der Setlist gegenüber München gespannt. Als dann Adam raised a cain kam, hatte ich schon die Hoffnung, heute ein paar Schmankerl zu hören. Ties war dann wieder eine Änderung zu München und hob die Stimmung weiter. Lucky Day kommt live absolut klasse und ist einfach ein klassischer Springsteen-Live-Song.Outlaw Pete ist heute schon eine Stadionhyme: Can you hear me ????? Zu Hungry Heart erreichte dann die Stimmung den ersten Höhepunkt. Aus meiner Sicht waren die Stehplätze schon gut dabei. Dann die nächsten drei gesetzten Songs. Ich war gespannt was danach kam und hoffte, dass es etwas anderes als Atlantic City ist. Nicht weil ich den Song nicht liebe, sondern weil ich lieber GOTJ oder Youngstown gehört hätte. Doch was spielte er denn heute ? Ich bin fast in Ohnmacht gefallen und dachte ich traue meinen Ohren nicht. Vor dem München Konzert hatte ich beim Warten zu jemand gesagt, dass einer meiner All-Time Wünsche Factory wäre, von dem ich jedoch ausgehe, es nie zu hören. Und dann das. Ich konnte es nicht glauben. Kaum den Song verdaut, gab es Something in the Night. Wunderbar ! Dann kamen die Requests und welche. Seit er auf der letzten Tour "Im going down" ausgepackt hat, habe ich mich gefragt, wieso er diesen Song nicht öfters spielt. Danach Ramrod (Party pur) und Trapped (nach Düsseldorf wieder sehr sehr geil). Das nächste Highlight war natürlich Point Blank. Einfach Gänsehaut pur. Es ist aber auch immer wieder erstaunlich, dass mich ein Song wie Promised Land jedes Mal voll mitreisst. In den Zugaben hoffte ich nun auch auf Abwechslung und bekam sie gleich mit dem zweiten Song (nach dem wieder super gespielten Hard Times). Jungleland !!! Das Clarence Solo war für mich eines der Highlights des Konzerts. Fahrt den Mann noch blind im Rollstuhl auf die Bühne - der kann es einfach (The biggest Man you ever seen). Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt aus meiner Sicht bereits sensationell und sollte sich mit den nächsten Zugaben noch steigern. Nach Dancing war der Applaus und die Lautstärke zu gross, um einfach aufzuhören. Als Bruce dem Kameramann den Wink gab, etwas im Publikum zu suchen, hoffe ich bereits auf einen weitern Song. Und der kam dann und führte fast zum Abbruch der Arena. Ich habe Twist and Shout zuletzt in Mailand gesehen und gedacht, da wird nie mehr eine Performance der Band und des Publikums und meine Stimmung rankommen - seit gestern weiss ich, dass es zumindestens einen Gleichstand gibt, eventuell auch eine Führungswechsel. Konnte danach keine klaren Gedanken mehr fassen, musste aber trotzdem meine fünf Sinne zusammen nehmen um das Auto auf dem Parkplatz (bzw. zuerst einmal den Parkplatz) wieder zu finden. Ging dann erstaunlich gut und auch das Abfahren war kein Problem. Konnte aber leider nur in die Richung Frankfurt City abfahren und nicht auf die Autobahn (war aber auch niemand da, den man fragen konnte). Deshalb leitete mich mein Navi natürlich nach einem Schlenker wieder an der Arena vorbei, wo ich dann kräftig im Stau stand. War aber gegen 0:00 Uhr auf der Autobahn (wie ich hier von einigen gelesen habe, geht die Zeit im Vergleich ja noch) und gegen 02:15 Uhr zuhause. Gegen 04:00 Uhr weckte mich dann ein Schreien unseres Jüngsten wieder in die Realität und das Paralleluniversum, auf dem ich mich zwei Tage befunden hatte, schloss wieder seine Pforten. Es wartet auf ein neues Öffnen am nächsten Wochenende in Dublin. Frankfurt war für mich eines der besten Konzerte (evtl das beste Konzert), das ich bisher gesehen habe. Ich wünsche alle Tramps geile Konzerte in Wien und Herning. See you on the road, cause tramps like us ....
_________________ ... find some reason to believe !
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