Hallo,
nachdem ich mich nun endlich mal hier angemeldet habe, möchte ich dem Beispiel anderer
folgen und mich mal etwas vorstellen.
Ursprünglich bin (und bleibe!) ich Sachse – aber ohne Dialekt
Stamme aus Löbau in der Oberlausitz, also mitten aus dem (ehem.) Tal der Ahnungslosen.
Bin 22. Mai-Zwilling, born to run 1975. Seit August 2001 bin ich in Hamburg.
Wie kam ich nun zu Bruce?
Eigentlich gar nicht, es war eher umgekehrt. Lange beschränkte sich mein Musikkonsum
zwangsläufig auf das, was aus dem Radio kam. Als Kind hab’ ich immer mit Fragen genervt, wer denn da gerade singt.
Irgendwie auf der Suche, ohne so recht zu wissen wonach – ich kannte ja nicht viel. Und was ich kannte, was „andere“
hörten, hat mir nicht viel gegeben. Nachdem ich auf DT 64 einige Songs von Tabaluga und das leuchtende Schweigen gehört hatte,
war Peter Maffay dann daß erste wo ich hängen blieb, was ich verfolgte und womit ich mich identifizieren konnte. Klar, damit stand
ich völlig alleine und ziemlich belächelt da. Aber egal, unverstanden fühlte ich mich damals sowieso ständig.
Ja, und dann kam Human Touch. MTV. Das Video. Ohne zu wissen warum, war ich davon völlig gefangen. Mir ging der Song einfach
nicht mehr aus dem Kopf und schon gar nicht der Name. Springsteen. Bruce Springsteen. Das hatte irgendwie einen total magischen
Klang. Bruce Springsteen.
Heute glaube ich, früher mal nebenher No Surrender im Radio gehört zu haben, vermutl. ’88 nach dem Ost-Berlin Konzert. Das muß
sich wohl in meinem Unterbewusstsein festgesetzt haben. Aber so richtig wird sich das nicht mehr klären lassen.
Nun denn. Kurze Zeit später kaufte ich dann – ziemlich auf Verdacht – mein erstes Springsteen-Album,
Live 1975-’85. Seit Tagen hatte ich die Box im Auge, aber dann konnte ich nicht mehr anders. Ein warmer Sommertag, kurz vor
Ladenschluß. „Ach scheiß, ich nehm’ die jetzt mit!“ So halb zu mir, halb zu meinem besten Freund, der dabei war. Ein
drohendes „Was?!“ vom Verkäufer, der dachte wohl böses…
Ja, und dann war ich damit allein. Ich habe es gehört, Tag für Tag, wieder und immer wieder. Es war
DIE Offenbarung. Unglaublich. Unfaßbar. Ich war damals ständig am Grübeln, ohne großen Halt,
voller Zweifel, Emotionen und Idealen usw. – aber ich war mir dem allen nicht wirklich klar bewusst, ich
fühlte nur so eine diffuse, chaotische Ruhelosigkeit, schwer zu beschreiben. Aber plötzlich hatte ich
all das gefunden, was ich nicht in der Lage war auszudrücken, mich aber zutiefst berührte. Die Musik.
Die Texte. Springsteen selbst. Das alles zusammen. Und dennoch, irgendwie scheint da noch mehr zu
sein, nicht wirklich zu fassen oder zu benennen. Unheimlich intensiv. Manchmal ist wohl das Ganze doch mehr, als nur die Summe
seiner Teile. Und entweder man spürt es – oder eben nicht.
Und so hatte ich nicht nur Bruce für mich entdeckt – ich hatte mich selbst gefunden. An dem Punkt höre ich jetzt besser erstmal
auf, sonst nimmt das so schnell keine Ende, fürchte ich.
Jedenfalls, seitdem ist Springsteen's Musik auch für mich der „Soundtrack zum Leben“, wie ich hier schon gelesen habe…
Ja, und somit nahm halt meine "Bruce-Karriere" ihren Verlauf, sicher ähnlich wie bei vielen hier.
Und von diesem Punkt ausgehend hat sich inzwischen auch mein „Archiv“ entwickelt. Immer, nachdem ich was neues für mich
entdeckt hatte, wurde erstmal nachgerüstet. (Obwohl das zuletzt büschen eingeschlafen ist.) Neben Springsteen bin ich für fast
alles zu haben, von Klassik bis Metal, da bin ich relativ schmerzfrei. Erstmal hören – dann urteilen.
Bob Seger, Neil Young, Mitch Ryder, Beethoven, W.A.S.P. zum Beispiel. Natürlich Nils und Steve. Von der weiblichen Fraktion u.a.
Carolyne Mas, Doro, Anne Haigis, Patti Scialfa – jo, da mag es geteilte Meinungen geben, aber ich mag sie. Die Solo-Alben, aber
auch auf der E-Street.
Zuletzt und wie aus heiterem Himmel in meine Charts eingestiegen (und zwar recht weit vorn) – Jerzee.
Vielleicht muß ‚Brucebaby’ (musikalisch…) noch etwas wachsen, aber zumindest mich hat das, was sie macht, schon irgendwie
berührt.
Besuchte Bruce-Konzerte:
1993: während der Ausbildung hab ich die Telefon+Pförtner-Tante im Wohnheim genervt, und nach Tickets für Berlin gefahndet – erfolglos.
1996: hab ich von jetzt auf gleich frei gemacht, um nach Dresden zum Ticket-Verkauf zu fahren.
Kurz vor mir war Schluß. Es per Abendkasse/Schwarzmarkt zu versuchen – da war eine verschneestürmte Winternacht vor.
Tja, damals hatte ich einfach noch keinerlei Erfahrung mit sowas.
1999 – Leipzig: Ein Traum, endlich hat es mal geklappt! Und die ganze E-Street am Start.
Damals konnte ich ja nicht mal zu hoffen wagen, was noch folgen sollte.
Ein warmer Sommerabend, drohende Regenschauerwolken sind vorbeigezogen.
Für mich damals aus vielerlei Gründen ein uuuunglaublich emotionaler Abend, wenngleich
das Konzert „objektiv“ später natürlich getoppt wurde.
2002 – Berlin: Während des Konzert bekam ich fürchterliche Halsschmerzen, die Rückfahrt
nach HH war Horror – aber für das Konzert hätte ich sterben können.
2003 – Hamburg: Aufgrund eines Sonnenbrandes vom Pfingst-WE vorher musste ich ca. 4h auf der Stelle treten – die Haut an
beiden Waden hat so gespannt, das ich mich anders nicht hätte auf den Beinen halten können. Notfalls wäre
ich für das Konzert gestorben.
2005 – Hamburg und
2005 – Berlin: super die Verschiebung der beiden Konzerte, an dem ursprüngl. gepl. WE hatte ich Klassentreffen...
2006 – Hamburg: cool, so’n Tuba-Solo hört man auch nicht alle Tage…
2008 – Hamburg: ohne Worte
geplant 2009 – München + Frankfurt: jetzt doch wenigstens diese...