Bruce Springsteen Forum

schreib mal da weiter *gg*

http://www.asbury-park.de/forum/viewtopic.php?f=28&t=7096&start=420&sid=661571c3c7cde19d7b244a72a31d8fbb

Sooo provokativ finde ich das gar nicht formuliert.
Es ist letztlich nur der zu Ende gedachte Gedanke einer beliebigen Person, Michael Jacksons Leben sei krank, freakig oder sonstwie traurig verlaufen, weshalb es für ihn besser sei, dass er tot ist.

Selbst wenn ich zu dem Schluss käme, er sei dauerhaft todunglücklich gewesen (was ich weder mutmaßen noch beurteilen kann), wäre meine Schlussfolgerung keineswegs: Gut für ihn, dass er's hinter sich hat. Wie elend ein Leben auch immer sein mag - ob es lebenswert erscheint, entscheidet sich im Kopf jedes einzelnen Menschen, nicht im Urteil anderer.

Ob sein Tod quasi als halber Selbstmord zu verstehen sei, weil er gefühlt habe, dem London-Marathon nicht gewachsen zu sein (siehe etwa S. 8 dieses Threads), ist eine hanebüchene Spekulation.

Da habe ich doch gerade in einem anderen Forum eine weitere Respektlosigkeit gefunden.

Auf die Bemerkung das MJ letzte Alben eher floppten,äußerte jemand, das er am Ende kein gutes Näschen mehr gehabt hätte.

*schmunzel*

Was ich mich auch frage ist,ob es Michael Jackson auch zu einer Zeit "geschafft" hätte,wo Musik noch ein eher akustisches und kein visuelles Erlebnis war...also ob er ohne seine Videos und seine in alle Welt übertragenen Konzerte mitsamt Bühnenshow auch eine solch große Nummer geworden wäre.
Ich glaube nicht.

was ich mich auch frage ist, ob wir es auch ohne Geronimo geschafft hätten, auf 11+ Seiten in diesem Thread zu kommen....ich glaube nicht.

Aber allemal interessanter als drei Seiten Trauer- und Beileidsbekundungen.

Zu Geronimos Frage an sich selbst:
Schwer zu sagen, aber immerhin war er ja schon in den 70er-Jahren als das Wunderkind der Jackson 5 bekannt.
Und natürlich konnte ein Album wie Thriller nur so werden wie es ist, weil es 1982 erschienen ist.
Wäre Michael Jackson zehn Jahre eher geboren, hätte er Thriller 1972 niemals veröffentlicht, sondern ein ganz anderes Album.

Allerdings halte ich Thriller für so gut, dass ich mir die Frage nach Jacksons musikalischer Substanz gar nicht stelle.
Anfang der 80er-Jahre war er auf dem Zenit seiner Schaffenskraft, daran ändern die späteren schwächeren Alben ebensowenig etwas wie seine persönlichen Auswüchse.

Mhmm...also ich halte Thriller nicht für seine beste Platte...klar Billie Jean und Beat It sind gigantisch, auch Wanna Be Startin' Somethin'...aber was ist bitte an den anderen Songs einmalig? The Girl Is Mine ist meiner Meinung nach verhunzt durch den Einfluss von McCartney (auch wenn er nur gesungen hat ). Bei Thriller geh ich ganz mit Geronimo konform... hätte niemals Kultstauts ohne das Video erlangt...Baby Be Mine, PYT, Human Nature und The Lady In My Life sind zwar ganz nett, aber außergewöhnlich nenn ich das nicht.
Ist natürlich alles Geschmackssache. Ich fand ihn musikalisch richtig gut mit den Jacksons (nicht Jackson 5, also quasi nach der Motownzeit, mit den eigenen Alben) und auch das erste Solo-Album gefällt mir sehr gut, weils so funky ist...ich finde Dangerouss richtig stark...klar Qunicy und er haben richtig gute Popsounds geschaffen und Bad zählt auch zu meinen Lieblingsalben (da lassen sich schon mehr Hits drauf finden, als auf Thriller)...aber dieser Einfluss von Teddy Riley im Dangerous-Album haut mich aus den Socken...New Jack Swing ist die Musikrichtung...ein toller Stil, den er in den 5 neuen Songs von Blood On The Dance Floor extrem perfektioniert hat. Auch textlich ist er im Laufe der Jahre besser geworden..gut bei den Liebessongs hat man gemerkt, dass da immer nur stereotypische Geschichten importiert wurden: Mann findet Frau toll, das Dauerthema der Femme Fatale und dann noch ein bisschen "Es ist vorbei und ich bin so traurig-Geplenkel" (dafür sind's sehr gute Tanznummern)...aber seine gesellschaftskritischen Sachen, wie "Why You Wanna Trip On Me", "Theay Don't Care About Us", "Scream" oder "Earth Song" möchte ich nicht missen wollen.
Musikalisch richtig enttäuscht war ich aber auch von seinem letzten Album...das liegt aber auch an diesem komischen Produzenten Rodney Jerkins und der Tatsache, dass zum Teil 6 Leute einen Song geschrieben und produziert haben...zu viele Köche verberben halt den Brei.
Aber es gibt noch ne Menge unveröffentliche Songs, die allein von Michael geschrieben wurden...da sind auch noch ein paar schicke Sachen dabei...da lagert wohl noch viel mehr davon in seinem Panzerschrank...schon allein von Thriller wurden so um die 100 Songs gekickt...und da sind schon jetzt einige sehr viel bessere Nummern aufgetaucht, die es nicht aufs Album geschafft haben.

Wer gelegentlich meine Beiträge im Filmforum gelesen hat, ahnt sicher, dass ich den Song Thriller natürlich auch wegen des Videos für außergewöhnlich halte.
Nicht zu vergessen der sensationelle Monolog von Vincent Price.
Allerdings gefällt er mir auch als Dancefloor-Nummer.Bei Dangerous hatte ich mich schon vollständig bei ihm ausgeklinkt, kann also weder gut noch schlecht darüber urteilen.
Smooth Criminal von Bad finde ich klasse, aber die Behauptung, auf dem Album seien mehr Hits drauf als auf Thriller, ist doch etwas gewagt.Na ja - nur weil ein Song Gesellschaftskritik thematisiert, hebt das den Text nicht automatisch über den Schnitt.
Die Texte von They Don't Care About Us und Earth Song sind mir dann doch etwas zu plakativ und banal geraten.

Ja, ist eben meine gewagte Behauptung...auch wenn Bad in den USA wirklich mehr Hits als Thriller hatte...wenn man nach den Erst-Platzierungen der Singleauskoppelungen geht.


Da hst du recht...textlich halte ich Michael keineswegs für außergewöhnlich und finde auch, dass seine Texte oft sehr banal geschrieben sind. Aber hätte es in seiner Musik nur Tanznummern gegeben, wär ich bestimmt nicht so lange Zeit Fan geblieben...manchmal öffnen einem auch einfache Texte die Augen...

@Barefoot Girl: Musst nicht antworten, wenn's Dir peinlich ist, aber bist Du auch mal anlässlich irgendeines Jackson-Deutschlandbesuchs (Wetten dass? oder was auch immer) so hysterisch geworden wie man es immer mal wieder von Teenager-Deerns gesehen hat?
Jung genug bist Du ja, Michael Jackson in dem Alter erlebt zu haben, in dem diese Mädels meist waren - zumindest laut meiner Erinnerung.

Naja, ich bin eher noch zu jung...das letzte mal in D war er ja glaub ich in Hamburg 2006...da hat ich grad meine Seminararbeit für meinen Theorieschein geschrieben und davor müsste es 2002 Adlon/Bambi gewesen sein...da war ich zwar hysterische 16, aber hatte eine Anti-Michael-Phase... ...und davor (Wetten Dass bzw. MJ&Friends 1999) hätte ich mir niemals vorstellen können, allein in eine andere Stadt zu fahren...ich wurde gut erzogen und Schule/Ausbildung war mir immer wichtiger.
Bin nur einmal zu den World Music Awards nach London geflogen...aber gut, da hatte ich auch 2 Karten, die Michael spendiert hatte, gewonnen...und da gab's dann die Pizza an seinem Hotel von ihm...ja heut, würd ich sowas auch nicht mehr machen und Hotels belagern...aber bei Michael wars schon lustig, weil die Fans auch immer ne eigene Party da gefeiert haben und man konnte mal schön die bösen Reporter anpöbeln... nichts für Ungut, Kotelette!

Achja und so schnell is mir nichts peinlich...weiß ja, dass ich noch nie normal war...und lange verstecken kann ichs leider auch nicht.

Apropos Duette von Michael Jackson.
Grade kam auf Ö3 "State of Shock", gesungen mit Mick Jagger. Wurde damals glaub ich, für das Jackson 5 Album "Victory" aufgenommen. Jedenfalls, den Song hab ich lange nicht gehört - klasse, rockt.
http://www.youtube.com/watch?v=7PArDp5YBCs

Und dann gibts noch eine Version mit Freddie Mercury davon, mir persönlich gefällt die Version mit Mick Jagger besser.
http://www.youtube.com/watch?v=o9_BwMtPeWU

Echt, ich find die Version mit Freddie besser (man darf ja auch nicht vergessen, dass das nur ne Demo Version ist)...obwohl ich Jagger verehre..ok Freddie auch...die beiden waren sich auch sympathischer, als Jackson und Jagger...zumindest hab ich mal gelesen, dass Michael von Mick's Gesangsküsten ziemlich angepisst war...

Schade, dass Michael zu der Zeit so eingespannt war...sonst hätte es vielleicht noch ein paar schöne Kollaborationen zwischen ihm und Freddie gegeben. Das meinte auch mal Freddie in nem Interview. So z.B. auch ne richtige Version von "There Must Be More To Life Than This"...das haben ja beide einzeln aufgenommen und es schwimmen ne Menge Fake-Versionen im Netz rum, wo beide zusammengeschnitten sind...auch schön, obwohls nicht echt ist und aus Demo-Versionen besteht:

über die Songs hat sich Freddie in einem Interview mal geäußert, er war gerade in Los Angeles, die beiden hatten sich angefreundet und im Studio ein paar Songs ausprobiert, sie waren aber noch nicht fertig und Michael wollte das Freddie nochmal nach Amerika kommt und sie beendet aber Freddie nahm wohl das The Works Album in München auf und hatte keine Zeit und Michael fragte ob Mick den Song "State Of Shock" singt und Freddie sagte nur "Ein Song ist ein Song, solang die Freundschaft bleibt können wir alle Arten von Songs schreiben"

danke für die Links im Übrigen