jerseylady hat geschrieben:
So Drumdani - und nun bist du gefragt, mit weiteren Details zum Konzert.
kannste haben
So dann möchte ich mal den letzten Samstag ein bisschen Revue passieren lassen und vom Metallica Konzert etwas ausführlicher berichten.
An der Halle: Ich kam mit einem Bekannten aus Stuttgart gegen 11:20 an der Halle an, er ging nicht mit aufs Konzert aber so konnte ich die Wartezeit wunderbar überbrücken. Das Wetter war wärmer als ich dachte, hatte unter meinem T-Shirt noch etwas langärmeliges, aber das wurde mir zu warm und trennte mich dann auch vom langärmeligen, für das durchwachsenes Wetter gemeldet war richtig heißer Tag. Man sah die Fans vom Fußballspiel, das Stadion ist ja direkt neben der Halle schon herranströmen, viele fragten warum wir jetzt schon warteten. Tja, von mir kam die Gegenfrage warum sie schon zwischen 13 und 14 Uhr ans Stadion gehen wenn das Spiel erst um 15:30 anfängt. Gegen 15:00 Uhr kam dann Jerseylady sammt ihrer Tochter an die Halle, es waren zwar schon ein paar Fans, aber einen Platz bei mir konnte ich noch locker freihalten. Vor dem Einlass wurde es dann zum Glück ein bisschen kühler und die Zeit ging auch locker vorbei.
Einlass: Der Einlass verlief ohne Probleme, wobei ich vergessen hatte das man in den Innenraum runterrennen musste, dachte die Halle wäre auf die selben Ebene und war so ein bisschen verwundert aber es war zu bewältigen. Durch das die Bühne in der Hallenmitte stand war der Weg auch nicht so weit und ich konnte (ebenso wie Jerseylady und ihre Tochter, nur eben wo anders) problemlos in die erste Reihe laufen auf der Längsseite wenn man in die Halle kam.
Vor der Show: Ich vertrieb mir die ca 90 min bis zur ersten Vorband mit ein paar Fangesprächen, musterte schonmal die Bühne und schaute dem Soundcheck der ersten Band zu. Dabei sangen einige Leute schon den Slogan der zweiten Vorband Machine Head ("Machine Fuckin' Head") immer wieder und warteten eher auf deren Auftritt als auf die erste Band.
Vorbands:
The Sword: Diese Band kam dann auch kurz 19 Uhr auf die Bühne und spielte ein Set von ca 35 min. Auch wenn ich Vorbands im Allgemeinen kritisch gegenüber stehe, in den letzten Jahren habe ich gelernt jeder Band eine Chance zu geben, vielleicht sind die Bands ja nicht schlecht, und bei 2-3 habe ich mir sogar danach CDs besorgt. Auch hatte The Sword die Chance verdient, allerdings konnte man nichts verstehen denn der Sound war wohl der schlechteste den ich je auf einem Livekonzert gehört habe, ein richtiger Soundbrei haben die gespielt. Der Bass war viel zu laut, ein Fan erklärte mir danach das war die Bassbox die auch bei uns in der Nähe stand und der Bass übertonte alles, sogar das Schlagzeug war richtig leise. Vom Gesang hörte man gar nichts, auch wenn der Sänger auf unserer Seite stand verstand man den Text nicht, auch wenn der Gesang ein klein bisschen lauter war als auf der anderen Seite. Die Typen kamen mir auch so komisch rüber, die Chance haben sie vertan, trotzdem taten sie mir leid weil sie mit besserem Sound vielleicht mehr Leute überzeugt hätten.
Machine Head: Der Klang wurde zwar besser aber musikalisch hat mich die Band nicht so umgehauen, wobei ich sagen muss das man dieser Band eine größere Professionalität angemerkt hat. Ich bin kein so Fan von diesen dunklen Metallstimmen. Immerhin hat mich die Interpreteation des Iron Maiden Songs "Hallowed Be Thy Name" ein bisschen friedlich gestimmt, aber es reichte nicht mich richtig zum Bangen zu bringen was die Leute um mich rum freilich taten, der Song endete dann auch nachdem der Drummer kurz den Groove von "Run To The Hills" anspielte. Die Band spielte eine gute dreiviertel Stunde, von kurz vor 20 Uhr bis ca 20:40 Uhr.
Vor Metallica: Danach kam ich dann langsam mental in die richtige Stimmung für das Konzert und legte wieder meine Ohrenstöpsel rein, bei den Vorbands war ich jedenfalls froh sie drin zu haben. Die Stimmung wurde ein bisschen besser als ich es sonst vom Stuttgarter Publikum gewohnt war. Endlich wurde auch das Tuch von Lars Ulrichs Schlagzeug entfernt und sein Techniker Flemming Larsen checkte das Set, was für ein geiler Sound! Und auch die anderen Instrumente wurden gecheckt, gottseidank auch die Mikrophone. Ich wartete schon auf das letzte Lied bevor die Hallenlichter ausgingen, AC/DCs "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'n Roll)", war 2004 ja auch, aber es kam nicht. Nur "Back In Black" kam zwei Mal und auch "Shoot To Thrill" wurde zwischen den zwei Vorbands laufen gelassen. Aber der erwartete Song blieb aus als die Lichter gegen 21:15 Uhr, ein paar Minuten später als geplant, ausgingen und das typische Metallica Intro erklang, die Show konnte kommen.
The Ecstasy Of Gold (Intro): Kam zwar vom Tape als Intro als die Halle schon dunkel war. Schon fast die ganze Bandgeschichte als Intro verwendet, ich sehe es immer als die "Ruhe vor dem Sturm", immer ein Gänsehautmoment wenn das Publikum die Melodie mitsingt.
That Was Just Your Life: Es ertönt eine Art "Herzklopfen", das Intro zu "That Was Just Your Life", dem ersten Song des neuen Albums "Death Magnetic". Die Band kommt dabei auf die Bühne, und legen los. Die Bühne ist während des gesamten Songs dunkel und durch die Halle werden farbige Laser-Strahler aufgeleuchtet. War ein richtig klasse Effekt, nur James wurde ein bisschen angeleuchtet wenn er gerade sang, sah richtig dämonisch aus zusammen mit seinem typischen Blick beim Singen. Zum Glück ist der Gesang besser rübergekommen als bei den Vorbands, und auch musikalisch geht es mit dem Song gleich in die Vollen. Meine Angst das es zu laut wurde war unbegründet, ein Stöpsel ganz und einer halb reichte vollkommen aus. War 2004 auch so, nur hatte ich es in der Halle lauter erwartet. Nachdem ich bei den Vorbands auch nur da gestanden hatte, hier war ich schon am bangen, ich hätte nicht gedacht das ich das hinkriege aber schon beim Opener konnte man alles rauslassen. Die Stimmung war direkt klasse und dies übertrug sich auch sofort auf die Band. Von Beginn an verteilte sich die Band (außer Drummer Lars Ulrich natürlich) über die ganze Bühne an diversen Mikrophonen. Kirk konnte mit seinem Solo richtig glänzen. Man hat auch direkt den Unterschied zu den "Möchtegernmetallbands" gemerkt die nur dreschen, denn selbst bei den schnellsten Metallica Songs kommt die Melodie nicht zu kurz. Beim letzten "That Was Just Your Life" gingen plötzlich die Lichter an, was für ein Effekt! Simpel aber genial. James Hetfield schrie schon "Stuttgart It's Your Life".
The End Of The Line: Und direkt weiter mit dem nächsten Hammer des neuen Albums. Die zwei Songs kommen am Anfang von "Death Magnetic" und auch im Konzert sind sie passend für den Beginn. Ich muss dazu auch sagen das alle Songs die im Laufe des Abends vom aktuellen Album kamen genau meine Favoriten waren. Mit dem ruhigeren Mittelteil war dann für 1 Minute mal eine kleine Verschnaufpause gegönnt, ich liebe diesen Teil total, immer Gänsehaut und dann geht es laut wieder weiter. Ich konnte sogar Augenkontakt mit James aufnehmen, ein lustiges Grinsen
Creeping Death: Nach der "offiziellen" Begrüßung folgte ein Song der eigentlich immer zum Standard gehört, aber auf dieser Tour nicht immer gespielt wird. Umso geiler war es die ersten Töne des Songs zu hören, wenn es vorher schon Abging, bei diesem alten Song noch mehr. Kirk versemmelte zwar kurz sein Gitarrensolo, aber egal bei einem Livekonzert machen solche Sachen das Erlebnis aus, bei Metallica konnte man eh einige schräge Töne hören, aber das ist egal, hauptsache rocken ohne Rücksicht auf Verluste. Im Gegensatz zu meiner ersten Show 2004 sang das Publikum nicht "Hey Hey" sondern diesmal richtig "Die Die".
Wherever I May Roam: Der zweite Song den ich auch 2004 gesehen habe. Bei beiden Tourneen war er nicht gesetzt und so war ich auch hier positiv überrascht da der Song einer meiner Favoriten des Schwarzen Albums ist, da er thematisch auch vom ewigen unterwegs sein handelt und man überall wo man hinkommt sein Zuhause hat ("Where I Lay My Head Is Home").
One: Die Band verlässt im Dunkeln die Bühne als aus allen Ecken Flammen gezündet werden. Sogar über jedem Lautsprechern in der Bühnenmitte kamen sie herraus. Was für ein Effekt! Danach stand James Heltfield auf der Bühne und spielte das Intro des Songs während die anderen dazukamen und diesen Klassiker zum Besten gaben, ungewohnt früh, denn bei den meisten Tourneen ist dies ein Song in den Zugaben. Diese Umstellung fand ich aber nicht schlecht. Dürfte wohl mein erster emotionaler Moment gewesen sein, der Song nahm mich voll gefangen, vor allem als James ein Teil davon vor mir sang. Der zweite Teil, Lars hat den Doublebass-Part nicht wirklich perfekt gespielt aber das sei verziehen, ging dann wieder in die Vollen mit Stroboskoplied und auch hier (wie auch im späteren Songs des Abends) kamen die Flammen wieder zum Einsatz.
Broken, Beat & Scarred: James fragte wer zum ersten Mal bei Metallica ist und wer schon mehrmals bei Metallica war und hieß die "Neulinge" in der Familie willkommen. Ich meldete mich natürlich bei "Put Your Hands If This Is Your 2nd, 3rd, 4th Or Maybe 100th Metallica Show". Unsere zwei Österreicher haben sich natürlich beim "First Concert" gemeldet und wurden auch willkommen geheißen. Wir seien eine große Familie sein und "we have to take care of each other. Er widmete den nächsten neuen Song "The Metallica Music Fan that has a struggle in life and has gotten through it with the help of Friends, Family And Music". Fand ich richtig klasse die Ansage. Der Song ging dann von der Stimmung trotzdem nicht weniger ab als die Klassiker zuvor. Generel muss man sagen das das neue Album sehr gut ins Set passte und die Songs live richtig gut rüberkamen.
Cyanide: James "verwarnte" ein paar Chaoten die Becher auf die Bühne schmissen, "it's clean up here". Der erste Start des Songs klang sehr schräg und er wurde erneut angekündigt und klappte dann. Ich war froh den Song im Set zu haben, dies war mein erster Favorit des neuen Albums. Klingt eher wie Sachen aus den 90ern, aber hieran sieht man das die Abwechslung bei Metallica vorhanden ist.
Sad But True: Nun kam die Frage ob unsere Seite besser drauf sei als die Seite gegenüber. "Do You Want Heavy?" Na klar, der nächste Klassiker des Schwarzen Albums, gewohnt langsam (den Song bloß nicht zu schnell bringen!) und stampfend gespielt. Der Song ist so richtig schön dunkel von der Atmosphäre und das Publikum bangte mit. Manchmal merkte man leichte Temposchwankungen, aber das ist bei Metallica normal. An manchen Stellen des Konzerts klang es nicht immer "perfekt", aber egal, auf die Bühne und losrocken ohne Rücksicht auf Verluste, und genauso muss es auch sein. Der Song endete mit einem kleinen Bass-Solo von Robert Trujilo, der sich mittlerweile hervorragend in die Rolle des Bassisten integriert hat nachdem Jason Newstead 2001 die Band verließ.
No Leaf Clover: Das Orchesterintro vom Band ... Nein, das ist doch nicht ... Doch ... Jaaaa! Ich habe den Song vom 99er "S&M" Projekt zwar schon 2004 gesehen, aber ich kannte ihn nicht so gut um ihn so genießen zu können. Vor zwei Jahren lernte ich den Song richtig zu schätzen und seitdem ist dies einer meiner absoluten Favoriten der Gruppe. Leider war der Song auf den letzten Tourneen, im Gegensatz zu 2004, nicht so häufig gespielt worden und ich rechnete mir keine Chance aus ausgerechnet in Stuttgart den Song zu hören und dann kam er. Beim Beginn des zweiten Refrains sang nur James ohne Instrumente und der dritte Refrain kam dann gewohnt richtig laut. James traf die Höhen am Schluss zwar nicht mehr, aber das war mir in dem Moment sowas von egal. Das war dann mein zweiter emotionaler Moment, danke Metallica das ihr diesen Song gebracht habt!
The Judas Kiss: Das Intro des Songs kam vom Band die Band stieg dann drauf ein, also wie es früher bereits Songs wie "Battery" oder "Fight Fire With Fire" oder aktuell bei "That Was Just Your Life" gemacht wurde. Der Song wurde im Laufe der Tour ins Set aufgenommen, eine sehr gute Wahl, ein Favorit vieler Fans des neuen Albums. Einmal lies James die Fans einen Teil den Refrains singen. Der Song endete mit dem ersten von zwei alleinigen Gitarreninterludes von Kirk. Die Band lies ihn einfach alleine solieren bevor man in den nächsten Song einstieg.
The Day That Never Comes: Der wohl bekannteste Song des neuen Albums. Eine Halbballade im Stile von "Welcome Home (Sanitarium)", "Fade To Black" und "One". Nach diesen ganzen Heavy-Nummern sehr willkommen. Im zweiten Teil ging es dann aber wieder voll nach vorne und Kirk konnte über den donnernden Rhythmusteppich solieren.
Master Of Puppets: "Day" ging dann auch direkt in den nächsten Hammer über. Der Titelsong des wohl besten Metallica Albums (zumindest für die meisten Fans) folgte in der, seit 1999 wieder gespielten, kompletten 8 min-Version.`Das Publikum sang den Refrain lauthals mit, während James den Mikroständer über die Bühne schleppte. Beim ruhigeren Mittelteil stand Kirk direkt vor mir und in dem Moment war wohl mein nächster Moment an der Reihe. Bei diesem Moment denke ich immer an den verstorbenen Bassisten Cliff Burton, der nach diesem Album auf Tour im Bus verunglückt ist und was mir auch die Musik von Metallica in den letzten 5-6 Jahren gegeben hat. Bei diesem Mittelteil gab es wieder die Laser-Strahler die bereits im ersten Song verwendet wurden.
Damage, Inc.: Wieder ging die Band kurz von der Bühne und das langgezogene Intro des Closers vom selben Album wie der Song davor ertönte. In diesem Slot werden verschiedene dieser schnellen Trash-Songs während der Tour varriiert und ich hatte ein bisschen damit gerechnet, aber schon positiv überrascht als der Song dann auch kam. Auf jeden Fall hat mich diese Liveversion dem Song nähergebracht und es war wohl einer der Highlights des Abends. Hat richtig reingehämmert, samt "Abgehsolo" von Kirk, wobei man auch James und seine Arbeit an der Rhythmusgitarre erwähnen muss sowie Robs Bassspiel und Lars an den Drums, denn über Minuten den Beat in einem solchen Tempo zu halten muss man erst einmal hinkriegen.
Nothing Else Matters: James stellte dann auch Kirk namentlich vor und ein zweites Gitarreninterlude von diesmal ein ruhigeres, folgte, welches den wohl bekanntesten Metallica einleitete. Auch wenn ich den Song manchmal über habe, live war dies 2004 und auch diesmal auch einer meiner Momente. Und ist es nicht schön auch mal in einem Metallica Konzert ein paar Minuten innehalten zu können und diesem Stück zu lauschen und nur mitzusingen? Der Beginn wurde nicht auf dem Album gespielt sondern wie seit vielen Jahren ohne Schlagzeug, das wurde ab der zweiten Strophe gespielt und die Fans sangen fleißig mit. Das Ende war kürzer wie auf dem Album, kein Ausklang, sondern das Solo ging über in den nächsten Song des Schwarzen Albums.
Enter Sandman: Hier war es mit der Gemütlichkeit dann vorbei. Auch hier ging die Post ab, der Song ist ja eher Classic-Rock mäßig aber macht live richtig Laune. Den Refrain durfte das Publikum dann zur Hälfte alleine singen. Ein super Ausklang für das Hauptset. Aber natürlich war dies noch nicht alles was wir von den Jungs zu hören bekamen.
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The Wait: Die Zugabe beinhaltet ja immer zwei Schmankerl für die Fans. Ein Cover (oder als mal sogar zwei) (Metallica hat schon immer gerne gecovert und auch ein komplettes Album mit Covers aufgenommen, "Garage Inc" 1998) und einen alten, meist vom Debütalbum "Kill'em All stammenden, Song. Das Cover für den Abend war heute "The Wait" von The Killing Joke welches Metallica 1987 als Single B-Side aufgenommen haben. (Die älteren Covern sind auf der zweiten CD von "Garage Inc" enthalten). Zu Beginn jammten Lars und Kirk kurz vor sich hin bevor der Rest auf die Bühne kam. James hatte anstatt einem ärmellosem Shirt nun mit eine ärmellose Weste angezogen, muss wohl auch sehr warm gehabt haben. Er rief "Mr. Hammet" zu sich und fragte ob jeder "ready" sei, er war es kurz nicht, mit seiner Gitarre stimmte ganz kurz was nicht aber dann ging es los mit deutschen Einzählen. Bei einem Refrain standen Kirk und Rob vor mir und teilten sich das Mikro was die Beiden sehr lustig fanden und dabei sehr Lachen mussten.
Phantom Lord: Nun fragte James ob wir mehr "Old Stuff" oder mehr "New Stuff" wollten, und ob wir es eher gerne "Fast" oder eher "Slow" hätten. Natürlich gab es "Old Fast Stuff", eine richtige Rarität des Debütalbums. "Phantom Lord" wurde in Deutschland zuletzt 1984 gespielt. Insgeheim hatte ich auf den Song gehofft, da er auf der Tour schonmal kam, aber gerechnet natürlich nicht, denn im Laufe der Tour gab es offensichtlichere Kandidaten die für diesen Slot in Frage kamen. Ich muss aber auch gestehen das ich den Song nicht so gut kannte um mitsingen zu können, aber als James "Phantom Lord" brüllte wusste ich was abging. Dachte kurz erst an "Hit The Lights".
Seek And Destroy: Die Band wollte von der Bühne "Good Night", "Gute Nacht". Aber seit den letzten 5 Jahren endet kein Metallica-Konzert bevor nicht dieser Song gespielt wurde. Ein weiterer Klassiker von "Kill'em All" verlangte allen Leuten noch die letzte Energie ab, was James auch verlangte. Lars kam auf unsere Seite und schäkerte mit ein paar Fans und James machte den "Deal" mit dem Publikum "you give everything you can and we do the same for you, we want to make this concert to make history". Das Hallenlicht wurde für den Song angemacht. "I Want To See My Family, These Are The People That Make History" sagte James, "You Can Yell In Tune Just Like I Do". "You Have To Know Three Words Only, And If You Don't Know Them You Will Learn Them Now ... SEEK AND DESTROY!" Zu dem Song kamen von der Hallendecke schwarze Luftballons herrab, vor allem die Security hatte als mal einen dieser Balloons über ihrem Kopf schweben. Das Solo im schnellen Mittelteil ging dann natürlich nochmal ab und James brüllte natürlich auch "My Friend Lars", der ja ein kleines Drumintro hatte. Lustig war wieder Robs Basseinlage, als er denn Bass um sich wirbelte. Als der Song zu Ende war verteilten Metallica noch fleißig Plektren, Balloons und Drumsticks an die Fans. Jeder der Band durfte auch "Good Night" sagen. Lars erwähnte das er es wenig fand alle 12 Jahre nach Stuttgart zu kommen, das Letzte Mal war in der Tat 1997, und das man sich im Juli auf dem Hockenheimring wieder sehe, wird bei mir leider nichts, aber ich werde sicher wieder auf ein Metallica Konzert gehen. Sie ließen sich sehr ausgiebig feiern vom (vor allem für Stuttgarter Verhältnisse) klasse Publikum. Es waren gefühlte 5-10 Minuten bevor sie nach dem letzten Song von der Bühne gingen.
Danach: Tja, das Gefühl danach. Ich war schon wirklich fertig, da es nicht nur abging wie sonst nirgendwo, sondern die Halle war auch die ganze Zeit über sehr warm, viele Leute wurden rausgetragen, ich war froh vor dem Konzert genug getrunken zu haben. Als die Show vorbei war fragte ich erst Mal nach der Setlist, aber die dürfen nicht herrausgegeben werden, schade. Ich merkte da erst das mein T-Shirt, von der 2004er Tour, bin auf vielleicht 3-4 cm komplett durchgeschwitzt war und ich auch sonst mir vorkam als hätte jemand einen Eimer Wasser übergeschüttet, so extrem hatte ich das auch noch nie gehabt. Auch die Band war sehr schnell durchnässt und Rob kippte sich irgendwann eine Flasche Wasser als Erfrischung über. Aber trotzdem fand ich den Weg aus der Halle und besorgte mir noch ein Tourbook, schade das ihr schon weg musstet Jerseylady, ihr hättet mich mal sehen sollen
Ich war dann auf dem Weg zu meinem Bekannten der auf mich wartete und da gings mit der U-Bahn auch wieder zurück. Ich war so froh ne ganze Wasserflasche zu haben und die Dusche tat auch sehr gut, auch bin ich sehr schnell eingeschlafen.
Zum Konzert: Sicher eines der besten Konzerte das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Was mir richtig gut gefallen hat war das die Band außer die Flammen bei "One" und bei ein paar anderen Songs auf Pyros verzichtet hatte, vielleicht durften sie es auch nicht von der Halle aus, aber ich hatte den Eindruck das es so gewollt war. Außer den Laser-Strahlern bei "That Was Just Your Life" und dem Mittelteil von "Master Of Puppets" und den schwarzen Luftballoons bei "Seek And Destroy" war man voll auf die Musik konzentriert, durch das die Show in der Halle bekam das natürlich eine intimere Atmosphäre. Man hatte den Eindruck das die Meisten in der Halle alle Songs kannten. Vom Set waren genau meine Favoriten des neuen Albums gespielt worden sowie die Klassiker und ein paar seltenere Sachen (nochmals tausend Dank für "No Leaf Clover"!). Der Sound war sehr gut, manchmal ein bisschen schwammig, aber noch im Rahmen, man konnte jedenfalls alle Instrumente verstehen und die Lautstärke war genau richtig. Vom Publikum war ich auch überrascht, da habe ich in Stuttgart schon schlimmeres erlebt, die gingen richtig ab.
Wer also die Möglichkeit hat auf ein Konzert zu gehen, tut es! Mein letztes war es mit Sicherheit nicht, mein erstes auch nicht, aber Innenraum ist was anderes als Sitzplatz. Allerdings solltet ihr nicht zimperlig sein was Drücken angeht, das kommt dort als mal wirklich vor.
Zum Schluss noch Danke an Jerseylady und Tochter, war klasse euch (wieder) zu treffen und nette Gespräche zu führen