Bruce Springsteen Forum

Darauf können wir uns einigen!

Ich denke, Springsteens Problem ist, dass er mit einigen Alben die Latte so hoch gelegt hat, dass er mit den hohen Anspruchserwartungen seitens der Konsumenten leben muss. Schon Scheiße, wenn man selber sein ärgster Konkurrent ist.
Aber wie auch immer, der Mann spielt seit 35 Jahren ganz oben mit, wer ist da eigentlich noch?
Ich bin überzeugt, dass auch ich von einem zukünftigen Springsteen Album so richtig begeistert sein werde und wer weiß, vielleicht mault ihr ja dann...

So isses

So richtig ein Problem ist das ja nur, wenn man damit nicht umgehen kann. Ich denke mal, dass Bruce damit sehr gut zurecht kommt. Diesen Eindruck macht er mir zumindest. Auch das er mit seiner aktuellen Arbeit sehr zufrieden ist. Er entwickelt sich weiter und das ist wichtig. Für den Einen oder Anderen vielleicht nicht in die richtige Richtung aber das ist Geschmacksache.

Wenn der Konsument solche Ansprüche stellt (wie kommt er eigentlich dazu?) muss er eben mit Enttäuschungen leben. Man muss sich auf diese Musik einlassen und nicht an vergangene Zeiten denken.

Das ist eigentlich der Punkt, auf die Musik einlassen. Es gab sicherlich bessere und schlechtere Alben und es werden hoffentlich noch Alben folgen...

Hier meine Eindrücke nach mehrmaligen Hören (habe nicht mitgezählt ). Sicherlich ein gutes Album, aber auch kein absoluter Knaller, dafür hat es den ein oder anderen Aussetzer zu viel.
Der Reihe nach:

Outlaw Pete:
Gefällt mir sehr. Wenn ich den Song höre und dabei die Augen schließe, habe ich sofort die Bild vor Augen, das dieser Song beschreibt: Den Wilden Westen. Ich denke, damit hat er seine Aufgabe erfüllt.
My Lucky Day:
Schneller und guter Rocksong. Sicher keine lyrische Erleuchtung, aber das muss auch nicht immer sein. Gefiel mir von Anfang an sehr gut.
Working On A Dream:
Durchschnitt. Ich hasse ihn nicht, wie viele andere hier. Er läuft viel mehr an mir vorbei. Obwohl der Refrain doch eingängig ist.
Queen Of The Supermarket:
Beim ersten Hören der CD dachte ich nur: Himmel, das ist ja ganz, ganz übel. Wenn man dann erstmal von der guten Melodie nicht mehr los kommt und erkennt, dass der Text ironisch gemeint ist, hat der Track doch einiges zu bieten. Sehr poppig.
What Love Can Do:
Wird von mal zu mal besser. Mir gefällt, dass der Song von der Akkustik-Gitarre dominiert wird.
This Life:
Ist bei mir noch nicht angekommen und wird es wahrscheinlich auch nicht mehr. Ziemlich belanglos.
Good Eye:
Hätte es die grandiose "Reason to believe"-Version der Magic-Tour nicht gegeben, würde der Song bei mir sicher besser wegkommen. So klingt er für mich einfach unfertig. Man hätte Nils hier ruhig ein Solo eingestehen können, denn das würde den Song in ganz andere Sphären heben. Insgesamt kommt er mir auch zu seicht abgemischt rüber. Das Schlagzeug müsste mehr reinknallen und Bruce verzerrte Stimme trotz Bullet Mic mehr im Vordergrund sein. In einer Schulnote ausgedrückt, würde der Song eine 3- bekommen.
Tomorrow Never Knows:
Hat meiner FH-Kumpeline auf Anhieb gefallen, geht bei mir aber gar nicht. Weder Text noch Musik. Wird eigentlich immer sofort geskippt.
Life Itself:
Auf den bisherigen Tiefpunkt folgt eines der Highlights der Platte. Richtig guter Text und eine Instrumentalisierung, die eine ganz spezielle, tolle Atmosphäre schafft. Obwohl sich die E-Street-Band hier zurückhält, merkt man bei diesem Song, wie ich finde, was für eine Kraft in dieser Band steckt. Klasse!
Kingdom Of Days:
Ähnlich wie die Königin des Supermarktes sehr im Stile eines 60er-Jahre Pop-Songs und auch dieser Song brauchte seine Zeit. Ja ich weiß, er ist teilweise furchtbar kitschig, aber er gefällt mir trotzdem... irgendwie... Der Song hat eine tolle Bridge.
Surprise, Surprise:
Nee, nee, nee. 42mal Surprise innerhalb von ca 3 1/2 Minuten muss wirklich nicht sein. Spätestens beim dritten Mal ist es nämlich keine Überraschung mehr und irgendwann nervt es nur noch... Ganz gruseliger Text. Leider ein Totalausfall, wie schon Track 8.
The Last Carnival:
Nach dem Kindergeburtstagstext kommt Bruce dann mit sowas. Ganz fantastische Lyrics und ein würdiges Abschiedslied für Danny. Der gemeinsame Chor am Ende hat wahrscheinlich die Idee, dass sich nochmals die ganze Band von Danny "verabschiedet".
The Wrestler (Bonus-Track):
Ähnlich ruhig wie "The Last Carnival" stellt dieser Song nochmals Bruce außergewöhnliches Songwriter-Talent unter Beweis. Ganz groß!


Das Album kommt nicht an "Magic" heran. Allerdings hat Bruce es doch geschafft, einige wirklich gute Songs auf den Rohling zu bringen. Ich denke, dass es auch so ist, dass ich einfach froh darüber bin, diese paar Songs von ihm und der E-Street-Band noch bekommen zu haben, weil ich mit einem weiteren Album gar nicht mehr gerechnet hatte. Da sind ihm die paar Aussetzer mehr oder minder verziehen. Das Problem ist einfach, dass die Platte nicht wirklich homogen wirkt aufgrund der teilweise großen Qualitätsunterschiede der einzelnen Songs.

@Matthes, interessante Rezension, die sehr mit meinem dritten Eindruck konform ist!

mein dritter eindruck ist wie der erste und der zweite:

Magic war anfangs eher enttäuschend für mich. Aber working: oh packe! Was für ein funkelnder pop-leuchtturm. Nur verbeugungen: vor morricone, vor sich selbst, vor roy orbison, vor peter cornelius, vor sich selbst, vor den beach boys, vor john lee hooker, vor hank williams, vor den byrds, vor patti, vor den beatles, vor danny und last but not least vor mickey "the wrestler" rourke! Danke, oh boss!

Also, diese Scheibe ist für mich einfach kein Knaller. Klar hat´s tolle Stücke drauf wie Outlaw Pete z.B., dafür aber andere bei denen ich echt zweifle
Und ich höre mir keine Platten extra oft an, damit sie mir dann irgendwie gefallen, entweder es packt mich oder eben nich. Und bei dieser Platte muss ich halt öfter mal einen Song überspringen. Tut mir leid, aber diese These von wegen "nach öfterem hören, hat mir die Scheibe richtig gut gefallen und ich bemerkte, wie ich mitsang..."
KLARO: Schon mal bemerkt, dass einem das Werbegedudel auch des öfteren nich mehr aus der Birne geht? Würd ich desshalb davon sprechen und behaupten, der Song der Puddingwerbung "Paula is ne Kuh, die macht nicht einfach Muh" ist eine Perle der Musikgeschichte??? I C H N I C H T !!! Auch nicht, wenn rauskommt, dass hinter diesem Mitsingding unser Brutsche steckt

Das Werbegedudel geht mir sehr wohl aus dem Kopf bzw. es geht erst gar nicht rein, sozusagen in ein Ohr rein und durch das andere wieder raus. Das man mal mitsingt, wenn man es zufällig im Fernsehen sieht, ist schon mal passiert. Aber das ich es gesungen habe ohne darauf aufmerksam gemacht worden zu sein, dass ist mir wirklich noch nie passiert.

Zur Zeit singe ich in Gedanken immer "Life itself". Finde ich einfach genial oder so wie Bruce sagt: a masterpiece.

Also ich kann nur sagen, dass auch bei mehrmaligem Hören der Scheibe sich nichts an meinem (schlechten) Eindruck geändert hat.
Als "Magic" neu war, dachte ich den ganzen langen Tag an nichts anderes, als mir nach der Arbeit das Ding anzuhören, immer und immer wieder. Nicht weil ich es mir "schönhören" musste, sondern weil ich niemals gedacht hatte, noch mal sowas rockiges neues vom Boss und seinen Mannen zu hören zu bekommen.
"Magic" war und ist eine Scheibe, die ich ohne Skip-Taste hören kann.
Bei "WOAD" dagegen ist dieser Drang, sich das Album immer wieder anzuhören quasi nicht vorhanden.
Ich hab`s ein paar mal gehört, habe mir dann die 4 bis 5 Perlen rausgepickt und höre von dieser Platte sonst nichts mehr.
Aber es ist okay, Bruce findet seine neuesten Sachen gut, sonst würde er sie nicht machen. Er entwickelt sich weiter, wird auch älter, und deshalb wird`s kein "Born to Run" oder "Darkness" mehr geben. Dafür hat er einfach nicht mehr die Gefühle, die er in diesen Songs beschreibt.
Ausserdem zeigt es, dass er nicht einfach das bringt, was seine Fans angeblich erwarten, sondern dass er wirklich nur die Sachen macht, die er machen will.
Als Fan wird der Boss mich nie verlieren, aber ihm bei den Songs zuzujubeln, die mir nicht gefallen, dazu wird er mich auch nicht bringen.

Lassem wir uns überraschen wie er sie Live rüberbringt.
Frankfurt, 3.Juli 2009

Tag auch,

ich hab mir das Album vorgestern auch (erst) gekauft und melde mich nach langer Zeit mal, weil ich meinem Herzen Luft machen will.
Das haben andere aber schon zur Genüge getan wie ich lese. Deshalb nur ein-zwei Gedanken:

Ich gehöre wohl zu der Hälfte Fans, denen das neue Album gefällt.
Es ist gut zu hören, nimmt sich nicht so ernst wie vergangene Alben. Bruce will nicht innovativ oder mahnend sein, sondern einfach gute Musik machen. Ist ihm meiner Meinung (und meinem Geschmack nach) gelungen.

Die meisten Songs sind eingängig, radiotauglich (besonders "What love can do").
Soundmäßig kommen sie z.T. auf "The River" raus, schöner E-Street-Sound.
Melodisch denkt man bei einigen: "Mensch, das hab ich doch schon mal gehört!"
Nicht bloß bei "Outlaw Pete" (den find ich übrigens auch viel zu ausgewalzt, einfach der 8 Minuten nicht würdig, 3,5 Minuten davon sind nett).
Mir kommen Anklänge an "Mrs. Robinson", "American Pie" und sogar an Hannes Waders "Heute hier, morgen dort" (in "Tomorrow never knows").

Mal ehrlich: Seit "Born in the USA" warten wir doch alle auf einen neuen, auf DEN finalen Knaller von Bruce. Und werden jedes Mal ein bisschen enttäuscht. Diesen leicht übersteigerten Erwartungen kann und will Springsteen nicht gerecht werden. Aber es sind doch auf jedem neuen Album ein paar nette Sachen draufgewesen, so auch auf diesem.
Man darf nur nicht den Fehler machen, Bruce all zu wichtig zu nehmen.

WOAD ist endlich eine Springsteen-Platte, die man auch mit in den Urlaub nehmen kann.

Jip, mE auf den Punkt getroffen.

Na ja, die hochgelegte Messlatte ist weniger Springsteens Problem als das der Konsumenten mit den hohen Anspruchserwartungen.

Die von uns, denen es gefällt, haben sowieso kein Problem.
Einige von Euch finden ja ohnehin, dass die mit Meisterwerken wie Born To Run, Darkness... etc. so hoch gelegte Messlatte von WOAD erreicht wird.

Es ist ausschließlich mein Problem, wenn mir das Album nicht gefällt.
Gekauft habe ich's trotzdem - allerdings ohne hohe Erwartungshaltung, da ich den Titelsong schon kannte.
Die Songs, die mir gefallen, sind mir den Preis allemal wert, insofern habe ich gar kein Problem.

Außerdem ist es unrealistisch, von einem Musiker zu erwarten, er würde nur Meisterwerke raushauen.
Mir fällt niemand ein, dem das gelungen ist.

Ich habs euch von Anfang an gesagt, aber wenige hören auf mich
Die Hoffnung stirbt zuöetzt....Die Tour wird der HAmmer, da bin ich mir sicher...weils mein erstes vom boss ist..