Ich komme gerade zurück von einem phantastischen B.B. King Konzert in Hamburg und kann das Geschehene noch gar nicht so richtig einordnen.
Leider konnte mir vor Beginn irgendwie niemand sagen, wer denn nun die Vorgruppe sein wird, bis dann gegen 19:35 Uhr Henrik Freischlader mit seiner Band die Bühne betrat.
Dieser gerade 26 Jahre junge Mann zählt völlig zu Recht zu den besten deutschen Bluesgitarristen, wovon ich mich auch vor dem gestrigen Auftritt bereits 2x überzeugen konnte.
Er ist selbst ein großer B.B. King Fan und konnte sein Glück kaum fassen, als er erst kürzlich als Support gebucht wurde... Und er hatte sogar ein schon vor Monaten gekauftes Ticket für einen Platz in der ersten Reihe dabei, von dem aus er das B.B. King Konzert dann auch später genoss.
Ein wirklich sehr sympatischer und unglaublich talentierter Musiker, der die Halle von Anfang an völlig im Griff hatte und während seines knapp 50 minütigen Auftritts regelrecht abgefeiert wurde.
Ich weiß nicht, ob Henrik Freischlader auch in Frankfurt als Support auftreten wird, aber falls ja, dann dürft Ihr Euch auf jeden Fall auf einen hammermäßigen Auftritt freuen.
Tja, und nach einer Umbaupause kam er dann... Der große B.B. King, der König des Blues!
Dass ich das tatsächlich noch erleben darf.
Es ist wirklich unglaublich, wie lebensfroh und spielfreudig dieser immerhin fast 84 jährige Mann noch immer ist.
Die Setlist war ein toller Querschnitt durch seine Karriere und beinhaltete sowohl Klassiker als auch Material vom aktuellen Album.
Es war ein wahres Blues-Feuerwerk, was King und seine 8 köpfige Band da auf das Publikum losließen, und besonders die Bläser bekamen alle den ein oder anderen wohlverdienten Solospot spendiert.
King selber war hervorragend gelaunt, scherzte und erzählte viel zu den Songs, aber das Wichtigste waren natürlich sein nach wie vor unglaublich kräftiger Gesang (wobei dieser im Mix ruhig noch hätte stärker bedacht werden können) und sein Spiel auf Lucille, der wohl berühmtesten Gitarre der Welt.
Als er sich dann irgendwann beim Publikum bedankte und dabei unter anderem auch "See you next time!" sagte (der Mann wird wohl wirklich irgendwann auf der Bühne sterben), konnte ich kaum glauben, dass bereits 90 Minuten ohne Pause vergangen waren.
Eine Zugabe in dem Sinne gab es dann auch nicht, aber B.B. King warf (wie wohl fast immer) diverse Pins, Sticker, Schlüsselanhänger und Plektren in die Menge der Fans, die sich während der letzten Minuten direkt vor der Bühne versammelt hatten, wobei seine Band weiterhin spielte.
Ich selbst konnte eine Karte mit 4 Plektren und einen Pin ergattern, denn da ich in der ersten Reihe saß, konnte ich mich gleich direkt an die Bühne stellen und dabei praktischerweise sogar noch mein T-Shirt und mein Tourbook darauf ablegen.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich doch noch einen am Nachmittag gekauften CD-Marker in der Jackentasche hatte, welchen ich dann einfach mal auspackte, geöffnet auf das Tourbook legte und dieses etwas bewegte.
Das hat dann doch tatsächlich einer von Kings Begleitern gesehen, sich ohne auch nur ein Wort von mir das Tourbook und den Stift geschnappt und beides King in die Hand gedrückt.
Dieser signierte dann direkt vor meinen Augen mein Tourbook (leider konnte ich davon kein Foto oder Video machen, da alles so schnell ging und hinter mir auch recht ordentlich gedrängelt wurde) und danach für knapp 5 Minuten noch diverse Dinge von anderen Fans (davon habe ich dann mit etwas Abstand zum Gedrängel noch ein kurzes Video machen können).
Auch während dieser Autogrammsession auf der Bühne spielte die Band übrigens stets weiter.
Das gesamte B.B. King Konzert dauerte somit ca. 100 Minuten ohne jegliche Pause, was ich für einen Mann in seinem Alter wirklich mehr als beachtlich finde.
Man merkte allerdings jederzeit, dass er das, was er da auf der Bühne tut, auch wirklich von ganzem Herzen liebt und lebt.
Allen, die dieses Vergnügen in Frankfurt noch vor sich haben, wünsche ich auf jeden Fall schon einmal viel Spaß, obwohl Ihr den so oder so ganz bestimmt haben werdet!
@Marci in der ersten Reihe: Nimm bloß einen geeigneten Stift und etwas zum Signieren mit, denn eine solche Chance bekommst Du wohl nicht allzu oft.
Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben, dass hier tatsächlich ein signiertes Tourbook, ein paar Goodies und ein von B.B. King zum Signieren benutzter Stift neben mir liegen.
Nach diesem Erlebnis finde ich es nun jedenfalls schon gar nicht mehr so schlimm, dass ich Bruce in diesem Jahr leider nicht sehen konnte, denn das gestrige Konzert war wirklich mit Abstand mein diesjähriges Konzerthighlight.
...Meine Fotos und Videos gibt es in den nächsten Tagen in meinem Webalbum und auf YouTube, und vielleicht schaffe ich es nach langer Pause ja auch tatsächlich, endlich mal wieder etwas in mein Blog zu posten.