suenger hat geschrieben:
JEDE !!!!!!!!!!!! MUSIK die "man" kennt und nicht gerade vor Eurer Haustüre gemacht wird spricht Massen an. Weil man sie sonst gar nicht hören könnte. Simpel aber wahr.
Je mehr ICH das Bruce-Album höre desto mehr entdecke ich an feinen Passagen und desto mehr finde ich, dass es ein Bruce-Album von 1965 sein könnte, wenn Bruce damals schon die Möglichkeit gehabt hätte, professionell Pop(!)-Musik zu machen.... ein Album VOR BTR etc. Für mich ein mehr als interessantes KONZEPTALBUM !
Was heißt im Übrigen "völlig falsche Richtung" ? Meine Güte, Wer ein remake seiner alten Alben will, der liebt meiner Meinung nach den Stillstand. Ich hab's irgendwo an anderer Stelle schonmal geschrieben: Ich hab bereits ein BTR Album und will kein zweites. Schön daß WOAD genau das geworden ist was es geworden ist. Ein neues Springsteen ALbum das einen neuen Fleck auf seiner Landkarte darstellt. Wer dorthin nicht reisen und sich nicht drauf einlassen will der muss es ja nicht. Aber Bruce's Entscheidungen als "falsch" zu bezeichnen, ein Album zu releasen nur weil man es selbst nicht mag ist doch wohl einfach nur dümmlich. Ich gehe davon aus, dass es dem Großteil der Fans gefallen wird. Sorry! DAS ist eben das was er gerade musikalisch macht und wenn's einem nicht gefällt, dann ist man wohl eben ein Fan der "alten Sachen" .... Vielleicht liegt es ja gar nicht am Album, vielleicht ist der ein oder andere geschmacklich einfach nur stehen geblieben oder nicht bereit, sich auf etwas einzulassen, dass dem engen Vorstellungskorsett "so klingt Bruce's Musik und nicht anders" nicht entspricht.......
1) Nicht JEDE Musik die veröffentlich wird spricht gleichzeitig auch die MASSEN an. Da gibt es schon gewaltige Unterschiede. Während DJ Ötzi, DIeter Bohlen etc ganz klar darauf abzielen die Mitgröhlsucht der breiten Masse zu befriedigen und charttaugliche Musik abzuliefern, sieht das bei Musikern wie Scott Walker, Thelonious Monk oder Portishead sicherlich anders aus. Hier steht nicht das Interesse an einem Charterfolg im Vordergrund, sondern das Streben nach Kreativität.
2) Ich habe nie behauptet ein Remake seiner alten Alben zu wollen. Gott bewahre. Ich bin sogar sehr dankbar dafür, dass Bruce sich in den letzten Jahren auf vielen Feldern (BLuegrass, Solo Projekt etc) betätigt hat. Und mit einem engen Vorstellungskorsett hat das überhaupt nichts zu tun, denn ich bin wahrlich offen für jede musikalische Veränderung.
Wofür ich weniger offen bin, sind aber nunmal uninspirierte Songs und diese aseptische, breiige und zum Teil hohle Produktion von Brendan OBrien.
Dies fing schon auf der Rising an und setzt sich nun auf WOAD weiter fort.
ICh bin mir sicher, ein neuer Produzent (zB Lanois) würde der Musik sehr gut tun.
Nehmt doch nur mal Further On Up the Road vom Rising Album. Erst die Jonny Cash VErsion hat gezeigt wieviel Tiefe und Substanz in diesem SOng stecken.
Und dass Springsteens Vergangenheit dadurch nicht geschmälert wird ist klar, aber sich jetzt mit jedem Mist zufrieden zu geben, nur weils von Bruce ist, kanns doch auch nicht sein. DAfür bin ich zu sehr Fan, als dass ich meine Erwartungshaltung auf ein solch niedriges Niveau runterschrauben werde.
Und das WOAD immer noch besser ist, als der meiste Schund im Radio, kann doch nun wahrlich kein Maßstab sein. Wir reden hier von Springsteen, einem Mann der in einer Reihe mit Leuten wie Bob Dylan steht. Da kann ich doch nicht hingehen und sagen, "Na ja aber immerhin ist WOAD besser als die letzte Ramazotti Scheibe und ich kann auch noch schön dazu mitträllern".