Ich kann einigen der in diesem Thread veröffentlichten Aussagen zustimmen - und tu dies hiermit:
Geronimos Start-Posting beispielsweise teile ich vollständig.
Auch mein Favorit der jüngsten Alben sind die Seeger Sessions, dabei handelt es sich aber um kein reguläres Album mit eigenen neuen Songs, deshalb steht's außen vor.
Von
The Rising mag ich
My City Of Ruins sehr,
von
Devils & Dust mag ich
Long Time Comin' sehr,
von
Magic mag ich
Livin' In The Future sehr.
Die Betonung liegt auf
sehr, es gibt auf jedem dieser drei Alben ein paar weitere Titel, die ich ganz ok finde;
der überwiegende Rest ist für mich maximal Durchschnitt - einige ärgerliche Songs sind auch dabei.
Vom neuen Album habe ich bislang nur
Working On A Dream gehört;
meine Meinung dazu dürfte bekannt sein - außer denen, die mich auf Ignorieren gestellt haben, aber die lesen dies hier auch nicht.
Hoffentlich wird das Album besser als der Titelsong.
Ich hab' meine Zweifel und werde es dennoch kaufen - vielleicht erst, wenn ich's irgendwo billig kriege.
Auch Ragman stimme ich zu: Besser diese Alben als gar keine.
Ich bin Springsteen-Fan seit Mitte/Ende der 80er.
Seinen kreativen Zenit hat er in meinen Augen überschritten, dennoch veröffentlicht er aktuell viel.
Nach eigenen Angaben wird Springsteen diese Frequenz in naher Zukunft beibehalten.
Mir soll's recht sein.
Aus Loyalität werd' ich alles kaufen - bin Fan und Komplettist, was Springsteen angeht.
Rationell ist das nicht, aber dafür muss ich mich hier wohl kaum rechtfertigen.
Steve B. schreibt ebenfalls Wahres:
Wenn ein halbgares Album zur Folge hat, dass Springsteen auf Tour geht, so hat die Scheibe allein dadurch ihre Existenzberechtigung.
Smutje hingegen widerspreche ich vollständig, aber das liegt nur daran, dass ich 'ne Zecke bin.
@Highway12: Warum Du eine Lanze für den Designer des neuen Covers brichst, erschließt sich mir nicht.
Der hat Fürchterliches abgeliefert, Springsteen hat's akzeptiert. Setzen, 6 - das gilt für Auftraggeber und Auftragnehmer.
Und ich wage folgende irrwitzige Behauptung:
Dass Springsteen als Kreativer (warum schreibst Du's mit C?) seiner Zeit mit WOAD voraus war, wird niemand jemals behaupten - ob in zehn, zwanzig oder drölfzig Jahren.
Die Debatte
Glücklicher Familienvater = Durchschnittskünstler vs. Ehekrise = große Songs will ich in der Form nicht führen.
Das ist mir zu boulevardesk (schönes Wort, nicht wahr?).
Klar ist, dass es Künstler gibt, die Kreativität aus ihrem Unglücklichsein ziehen.
Nick Holmes von Paradise Lost ist da ein gutes Beispiel für.
Bei Amy Winehouse hat ihr Hang zur Selbstzerstörung sicher mit zu zwei grandiosen Alben beigetragen.
Ich wünsche ihr trotzdem, dass sie aus ihrem Sumpf rauskommt, selbst wenn das dazu führt, dass sie in der musikalischen Belanglosigkeit verschwindet.
Wenn ich mich nicht irre, war Springsteen Mitte der 90er privat sehr glücklich und in sich ruhend.
Dennoch ist ihm mit
The Ghost Of Tom Joad ein grandioses Album gelungen.
Seine Fähigkeit zur Empathie hat es ihm ermöglicht, als Multimillionär tolle Songs über bitterarme Leute zu schreiben.
Man denke nur an den Titelsong - oder auch
Youngstown (ganz groß), der sehr gelungen die Folgen der Stahl-Rezession auf eine ganze Region und einzelne Individuen thematisiert.
Oder seine Trilogie über mexikanische Illegale - herausragend, wie sich Springsteen in deren Befindlichkeit und Situation reingedacht hat.
Dafür ist er zu Unrecht gescholten worden.